INMITTEN DER GROSSEN LEERE: Science-Fiction-Erzählungen
Von Ronald M. Hahn
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Über dieses E-Book
Stellen Sie sich vor: Sie sind der Cyborg-Pilot eines gewaltigen Raumkreuzers und durcheilen seit Jahrtausenden inter-kosmische Weiten – aber die Besatzung hat ihre Herkunft ebenso vergessen wie das Ziel ihrer Reise... Sie sind ein irdischer Astronaut und entdecken auf einem paradiesischen Planeten eine Gruppe von Gestrandeten – aber einige davon sind von dem Gedanken, gerettet zu werden, gar nicht erbaut... Sie sind Mitglied einer Zeitforschungsorganisation, die im Quartär eine Basis errichtet hat – aber plötzlich stellen Sie fest, dass der Grund Ihres Hierseins ganz anderen Zwecken dient... Sie sind Bewohner einer kalten, unwirtlichen Welt – und stoßen unerwartet auf einen Außenweltler...
Hermann Urbanek, SF STAR: »Ronald M. Hahn... ist zu einem der überzeugendsten und vielseitigsten deutschen SF-Autoren geworden.«
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Buchvorschau
INMITTEN DER GROSSEN LEERE - Ronald M. Hahn
Das Buch
Stellen Sie sich vor: Sie sind der Cyborg-Pilot eines gewaltigen Raumkreuzers und durcheilen seit Jahrtausenden inter-kosmische Weiten – aber die Besatzung hat ihre Herkunft ebenso vergessen wie das Ziel ihrer Reise... Sie sind ein irdischer Astronaut und entdecken auf einem paradiesischen Planeten eine Gruppe von Gestrandeten – aber einige davon sind von dem Gedanken, gerettet zu werden, gar nicht erbaut... Sie sind Mitglied einer Zeitforschungsorganisation, die im Quartär eine Basis errichtet hat – aber plötzlich stellen Sie fest, dass der Grund Ihres Hierseins ganz anderen Zwecken dient... Sie sind Bewohner einer kalten, unwirtlichen Welt – und stoßen unerwartet auf einen Außenweltler...
Hermann Urbanek, SF STAR: »Ronald M. Hahn... ist zu einem der überzeugendsten und vielseitigsten deutschen SF-Autoren geworden.«
Der Autor
Ronald M. Hahn, Jahrgang 1948.
Schriftsteller, Übersetzer, Literaturagent, Journalist, Herausgeber, Lektor, Redakteur von Zeitschriften.
Bekannt ist Ronald M. Hahn für die Herausgabe der SF-Magazine Science Fiction-Times (1972) und Nova (2002, mit Michael K. Iwoleit) sowie als Autor von Romanen/Kurzgeschichten/Erzählungen in den Bereichen Science Fiction, Krimi und Abenteuer.
Herausragend sind das (mit Hans-Joachim Alpers, Werner Fuchs und Wolfgang Jeschke verfasste) Lexikon der Science Fiction-Literatur (1980/1987), die Standard-Werke Lexikon des Science Fiction-Films (1984/1998, mit Volker Jansen), Lexikon des Horror-Films (1985, mit Volker Jansen) und das Lexikon des Fantasy-Films (1986, mit Volker Jansen und Norbert Stresau).
Für das Lexikon der Fantasy-Literatur (2005, mit Hans-Joachim Alpers und Werner Fuchs) wurde er im Jahr 2005 mit dem Deutschen Fantasy-Preis ausgezeichnet. Insgesamt sechsmal erhielt Hahn darüber hinaus den Kurd-Laßwitz-Preis – dem renommiertesten deutschen SF-Preis - , u.a. für die beste Kurzgeschichte (Auf dem großen Strom, 1981) und als bester Übersetzer (für John Clute: Science Fiction – Eine illustrierte Enzyklopädie, 1997).
Weitere Werke sind u.a. die Kurzgeschichten-Sammlungen Ein Dutzend H-Bomben (1983), Inmitten der großen Leere (1984) und Auf dem großen Strom (1986) sowie – als Übersetzer – der Dune-Zyklus von Frank Herbert.
Ronald M. Hahn lebt und arbeitet in Wuppertal.
Inmitten der großen Leere
Paul zeugte David.
David zeugte Gowan.
Gowan zeugte Ismael.
Ismael zeugte Parson.
Parson zeugte Khanar.
Khanar zeugte Selwyn.
Selwyn zeugte Harot.
Harot zeugte Gaz.
Gaz zeugte Halmar.
Halmar zeugte Perivan.
Perivan zeugte Sardoz.
Sardoz zeugte Eyran.
Eyran zeugte Halifar.
Halifar zeugte Bogdan.
Bogdan zeugte Lemuel.
Lemuel baute das Schiff.
Und ich steuere es.
Ich lebe im Dunkel und harre der Dinge, die da kommen werden. Noch sind meine Augen und Ohren überall, aber die Lage ändert sich. Bald wird alles anders sein. Noch bin ich da, lausche/beobachte und konzentriere mich auf die Mannschaft. Mein momentaner Favorit ist Chang Gadanga, die sich für etwas hält, was sie nicht ist, weil sie nicht mehr weiß als all die anderen. Chang Gadanga ist der/die letzte Angehörige einer langen Reihe von Kommandanten ohne Macht. Die Innenwelt, die Chang Gadanga und die anderen teilen, füllt das Dunkel aus, in dem ich lebe.
Was die Mannschaft angeht:
Ich kenne ihre Gedanken
träume ihre Träume
steuere ihre Handlungen.
Nichts ist mir verborgen. Ich rieche, schmecke, fühle, sehe und höre, was sie riecht, schmeckt, fühlt, sieht und hört. Wenn die Mannschaft sich auslebt, lebe ich auf. Sie führt ein für meine Begriffe unbedeutendes Leben, aber es ist dennoch voller Rätsel – und niemand ahnt, dass da irgendwo in der Finsternis, hinter undurchdringlichen Wänden und dicken Bleiplatten, jemand ist, der nur an den Fäden zu ziehen braucht, sollten seine Bewegungen einfallslos sein oder seine Gespräche in ihm Langeweile erzeugen.
Da ist zum Beispiel Moran.
Der Gesichtslose.
Er erwacht gerade aus einem erfrischenden Schlaf/hat eine neue Traumwelt ausprobiert. Er hat sich hingegeben und in einem Heer feucht glänzender Leiber gewälzt, deren Aussehen jeden anderen das pure Grauen eingeflößt hätte. Seine Innenwelt ist ein bizarres Gewirr von Farben und Formen. Moran kann weder sehen noch hören, aber seine fremdartigen Wahrnehmungsorgane haben in ihm eine ganz andere Vorstellung von der Realität erzeugt. Die Innenwelt, in der er völlig isoliert lebt, ist mit Geschöpfen bevölkert, die klauenbewehrten grauen Fledermäusen mit spitzen Ohren/Schnauzen/Zähnen ähneln und feine dünne Flughäute haben. Sie leben in großen, von Säulen getragenen Hallen, aus deren Böden wuchtige faserige Riesenpilze wachsen. Außerhalb dieser Innenwelt bewegt sich Moran meist in endlosen röhrenförmigen Korridoren dahin. Aber diese sind real. Ein inneres Radarsystem weist Moran den Weg und sorgt dafür, dass er nirgendwo anstößt.
Moran erhebt sich in diesen Moment. Mit fließenden Bewegungen geht er zum Ausgang seiner Unterkunft. Er gleicht äußerlich den Erbauern des Schiffes, nur hat er kein Gesicht. Sein Kopf ist glatt, haarlos und eiförmig. Er trägt einen Umhang mit Kapuze, aber das hat keinen besonderen Grund. Dort, wo die Frann Augen, Nase und Mund haben, ist bei Moran nur Leere. Aber er braucht weder sehen noch hören zu können, denn er bevölkert sein eigenes Universum und ernährt sich von Energien, die er seiner Umgebung entzieht. Es gibt ein halbes Dutzend Exemplare seiner Art an Bord: Die Gesichtslosen sind das Produkt eines genetischen Experiments, das offenbar fehlgeschlagen ist. Ich erinnere mich nicht mehr genau daran, denn 7000 Jahre sind eine lange Zeit. Wenn die Gesichtslosen aufeinander stoßen, spüre ich, dass sich zwischen ihnen unsichtbare Barrieren erheben. Irgendwie spüren sie es, wenn einer dem anderen gegenübersteht; meist ziehen sie sich dann hastig zurück, als fürchteten sie sich voreinander. Sie sind sich offenbar selbst nicht ganz geheuer. Sogar mir fällt es schwer, in ihre Innenwelt vorzudringen. Ihre Gedanken sind nur schwer erfassbar, denn sie denken in anderen Strukturen. Man hat viel zu tun, wenn man sie interpretieren will.
Chang Gadanga ist da von ganz anderer Art. Sie ist zwar – wie die Gesichtslosen – äußerlich menschlich, aber weder Mann noch Frau. Im besten Falle ist sie beides, denn sie/er kann sein, was sie/er will und unterscheidet sich darin nicht von den vielen hundert anderen ihrer Art. Sie bewohnen die oberen Decks, treffen sich in unregelmäßigen Intervallen, sitzen herum, trinken, veranstalten Orgien, befragen die Sybillen oder jagen die Vermummten. Im Augenblick sehe ich, dass Chang Gadanga
aufsteht
sich reckt
das dringende Verlangen nach geschlechtlicher Befriedigung verspürt
mit einem trägen Blick die Umgebung mustert und
mit dem Gedanken spielt, den zehn mal zehn Meter großen Raum, der ihre Unterkunft ist, zu verlassen und sich in die Große Halle zu begeben.
Aber was ist das?
Sie setzt den Gedanken nicht in die Tat um. Das war vorherzusehen. Dass sie meiner Kontrolle entgleitet – darauf war ich vorbereitet. Aber so schnell?
Chang Gadanga scheint selbst erstaunt darüber zu sein. Zum ersten Mal in ihrem langen Leben hat sie das Gefühl einer einschneidenden Veränderung. Aber worin manifestiert sie sich? Chang Gadanga schüttelt den Kopf. Bisher hat sie nach dem Aufwachen immer gewusst, wie ihr Tagesablauf aussieht. Heute ist etwas anders. Sie steht da, starrt vor sich hin, überlegt. Ihre Gedanken sind unscharf, verschwommen. Nicht hundertprozentig lokalisierbar. Sie ist dermaßen unentschlossen, dass sie im ersten Augenblick nicht einmal wagt, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
Ich verstehe sie. Bisher ist ihr Leben immer nach einem Plan verlaufen. Der Plan bestand darin, dass sie ihr Leben nicht geplant hat. Und nun?
Die Verbindung ist teilweise gekappt. Ich kann sie zwar noch sehen, reden und denken hören, aber das ist alles. Es ist eine äußerst schmerzliche Erfahrung, dass ich sie nicht mehr steuern kann. Aber es konnte ja nicht immer so weitergehen. Es ist (für Chang Gadanga) als entstiege sie einem Traum; als sei sie nach langer, fiebriger Krankheit aus einem Heilschlaf erwacht und nun ganz auf sich allein gestellt. Nicht etwa, weil sie je gespürt hätte, dass da jemand ist, der ihren Willen beeinflusst. Bisher ist sie stets der Ansicht gewesen, für ihr Denken und Handeln allein verantwortlich zu sein. Umso mehr überrascht sie die Feststellung, dass sich in ihrem Kopf nun eine seltsame Leere ausbreitet, die es zu füllen gilt.
Sie geht – aus eigenem Entschluss – hinaus und betritt einen röhrenförmigen Korridor, der sich in zwei Richtungen erstreckt. Die Beleuchtung funktioniert nicht mehr, das sieht Chang Gadanga sofort. Nur die kleinen roten Lämpchen brennen. An der nächsten Gangkreuzung stößt sie auf eine schlafwandlerisch dahin wandelnde Sybille. Sie ist schlank und hübsch und ganz das Abbild der einstigen Schiffbauer. Sie hat lockiges Haar, einen kleinen Busen und lange Beine. Ihr Blick ist leer. Sie ist ein ansehnliches, aber blutleeres Geschöpf mit feinen Gesichtszügen, zarten Händen und einer römischen Nase. Wie alle Sybillen wirkt sie kalt und teilnahmslos. Obwohl ihre Haut menschlich wirkt, ist sie aus Metall – wie auch das fast bodenlange Kleid, das ihren Leib umschmeichelt.
„Ich fühle mich sonderbar, sagt Chang Gadanga zu der wartenden Sybille. „Mein Kopf ist leer. Kannst du mir sagen, woran das liegt?
Die Sybille hebt den Kopf und sieht Chang Gadanga an. Natürlich sieht sie sie nicht wirklich.
„Dónde trabajas usted?", fragt sie mit dünner, zitternder Stimme.
Chang Gadanga versteht nicht. „Ich verstehe dich nicht", sagt sie zweifelnd.
„Es sind die Veränderungen, sagt die Sybille unerwartet in der Sprache, die Chang Gadanga kennt. „Sie...
„Das glaube ich auch, sagt Chang Gadanga nachdenklich und mustert die Spitzen ihrer schwarz glänzenden Stiefel. Sie hat auf einmal ganz sonderbare Gedanken und überlegt, ob die Sybillen eigentlich Geschlechtsorgane haben. „Haben Sybillen eigentlich Geschlechtsorgane?
, fragt sie, als ihr starres Gegenüber einen Schritt nach links macht und den Eindruck erweckt, in einem der Nebenkorridore verschwinden zu wollen.
Die Sybille verharrt. Chang Gadanga hat den Eindruck, als suche sie nach Worten. Es sieht so aus, als sei die Sybille sich über den Sinn dieser Frage nicht ganz im Klaren.
Chang Gadanga macht einen Schritt auf sie zu, packt mit beiden Händen das dünne Foliengewand der Sybille und hebt es hoch. Metall raschelt. Chang Gadanga ist nicht überrascht, als sie sieht, dass die Sybille unter dem Gewand nackt ist. Ihr Unterleib ist glatt, straff, fugenlos und zeigt keinerlei Öffnungen.
„Die Veränderungen haben Ursachen, mit denen die Mannschaft nicht rechnen konnte", sagt die Sybille, ohne gefragt worden zu sein – und das ist etwas, das Chang Gadanga ungemein überrascht. Sie lässt das Foliengewand sinken und sucht den Blick ihres Gegenübers.
Dennoch schweigt sie. Aber in ihrem Inneren tut sich etwas. Sie hat etwas erkannt. Aber was? Die Sybille dreht ab und geht langsam, in einem zeitlupenhaft wirkenden Rhythmus, weiter in den Korridor hinein. Sie hat kein Ziel, hat nie eines gehabt. Sie wandert nur umher; das ist ihre Bestimmung.
Dass die Sybille ungefragt etwas von sich gegeben hat, wundert nicht nur Chang Gadanga. Es steht der Maschinerie nicht zu, Programme zu fahren, die niemand entwickelt hat. Wenn die Systeme derartige Verhaltensweisen an den Tag legen, sind die Veränderungen tiefgründiger als zu erwarten war. Ich aktiviere den Rundblick. Die Fliegen öffnen die Augen und beobachten für mich. Überall, wo die emotionslosen Sybillen herumstehen, ist die Lage gleich.
Ich muss auf der Hut sein.
Man hat die Veränderungen inzwischen auch anderswo wahrgenommen. Chang Gadanga ist nicht die Einzige, die ein gewisses Unbehagen verspürt; die Gesichtslosen tasten die Wände ab und versuchen sich die Realität der Vergangenheit in Erinnerung zurückzurufen. Die Vermummten knien in ihren dunklen Hallen auf den unteren Decks und murmeln unverständliche Gebete. Andere ihrer Art, die sich nur ans Licht wagen, wenn der Hunger sie drängt, tanzen reit gespenstisch anmutenden Bewegungen um große Feuer und schwenken Fackeln. Die Laute, die sie ausstoßen, zeugen von beginnendem Wahnsinn. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie sich sammeln, um einen neuen Raubzug zu organisieren. Dann werden sie alles Leben aus dem Weg räumen, in dessen Adern Flüssigkeit sprudelt.
Chang Gadanga hat die Sybille inzwischen vergessen und strebt mit langsamen Schritten einem großen Saal entgegen, dessen Einrichtung die Finsternis einer schwarzen Seele ausdrückt. In diesem Raum herrscht Zwielicht, wie überall. Die Wände sind hinter schweren Vorhängen verborgen, aber dahinter liegen keine Fenster. Schiebt man die Vorhänge zur Seite, stößt man auf kalte, metallene Barrieren, die trotz ihrer Glätte nichts reflektieren. Die den Raum bevölkernden Frann stehen, liegen oder sitzen herum. Sie starren gelangweilt an die Decke, plappern vor sich hin oder tasten ihre Nachbarn ab. Niemand hört dem anderen zu. Drei Angehörige von Chang Gadangas Art haben sich auf dem Boden zu einer Gruppe formiert und versuchen einander geschlechtlich zu erregen. Ihre Bewegungen sind lustlos und zeugen von tiefer Gleichgültigkeit. Niemand bemüht sich, den Ursachen der Veränderung auf den Grund zu gehen.
In der Nähe eines erkalteten Kamins stehen mehrere Frann und unterhalten sich. Zwischen ihnen steht eine Sybille. Man hat ihr das Gewand abgestreift. Zwei Frann betasten gelangweilt die warzenlosen Brüste des schweigenden Geschöpfs. Chang Gadanga sieht ihnen eine Weile zu. Die Worte, die ihr Bewusstsein streifen, klingen hohl.
„...und dann..."
„...wollte gerade..."
„...kam aus dem..."
„...wie sonst auch..."
„...vergessen..."
Je länger sie den anderen Frann zuhört, desto weniger versteht sie. Chang Gadanga verspürt ein Schwindelgefühl und schüttelt sich. Aber die Veränderungseffekte bleiben. Alle Geräusche des Schiffes scheinen verstummt zu sein. Als sie den Versuch unternimmt, das Licht anzuknipsen, sagt jemand aus weiter Ferne: „...zwecklos... schon versucht..."
Trotzdem betätigt sie den Schalter. Erfolglos. Das Zwielicht der Notbeleuchtung bleibt. Ich hätte es ihr vorher sagen können. Chang Gadanga fragt sich nach den Ursachen, aber da sie nichts weiß, kommt sie auch nicht zu einem Schluss. Bisher hat immer ein Knopfdruck genügt, um das Licht angehen zu lassen. Sekunden später hat sie das Problem vergessen und lässt sich in einen schweren Sessel fallen, um denn Trio auf dem Boden zuzusehen. Keiner der Akteure bringt jedoch eine Erektion zustande.
„...meine ich...", sagt jemand.
„...alles keinen Sinn..."
Bisher, denkt Chang Gadanga, habe ich alles steuern können. Was ist geschehen? Ich bin der Kommandant.
Und sie hört, dass in ihrer Nähe jemand sagt: „Bisher habe ich alles steuern können."
Jemand lacht, aber das Lachen ist ohne Spott.
Die Sybille am Kamin öffnet plötzlich die Augen, schenkt den Umstehenden einen leeren Blick und sagt mit klarer Stimme: „Man muss Vorbereitungen treffen. Es wird Probleme geben. Es wird Probleme geben."
„Das weiß ich, erwidert jemand. „Das wissen wir alle. Aber was kümmert es uns?
„Wie bitte?, fragt eine andere Frann. „Was?
„Ich sagte..." Die Sybille beginnt von neuem, aber niemand hört ihr zu. Chang Gadanga, die sich fragt, wieso man der Sybille kein Gehör schenkt, steht auf. Sie nähert sich den anderen, schiebt sie beiseite und legt der Frann, die gerade die rechte Brust der Sybille küsst, eine Hand auf die Schulter.
„Wo ist das Licht?", fragt sie. „Warum ist es so