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SOCIALDEMOKRATEN AUF DEM MONDE!
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eBook169 Seiten2 Stunden

SOCIALDEMOKRATEN AUF DEM MONDE!

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Über dieses E-Book

Deutschland 1920:

Weder ist die Erste Rechtschreibreform zum Zuge gekommen, noch hat das Kaiserreich der Weimarer Republik Platz gemacht.

Wilhelm II. hat den Franzmann niedergerungen, den Engländer gezüchtigt und das restliche Kroppzeug an den Balkan vertrieben. Sein Reich gedeiht, das deutsche Ingenieurswesen steht in höchster Blüte.

Der preußische Erfinder Oscar von Reventlow und seiner auch in der Seele adeligen Gattin Clothilde schwebt ein hehres Ziel vor Augen: Der Mond soll eine deutsche Colonie werden!

Doch leider haben sie nicht mit der Tücke der roten Brut in Moskau gerechnet, die alles tut, um den Weltraumflug unserer wackeren Helden zu sabotieren.

W.I. Lenin will der Welt beweisen, dass nur der Communismus höchste technische Leistungen vollbringen kann.

Dass auf dem Monde ein Stamm ganz besonderer Socialdemokraten heimisch ist, ist jedoch ein Faktor, mit dem weder unsere Helden noch ihr proletarischer Gegenspieler rechnen konnten...

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum15. Aug. 2017
ISBN9783739677156
SOCIALDEMOKRATEN AUF DEM MONDE!

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    Buchvorschau

    SOCIALDEMOKRATEN AUF DEM MONDE! - Ronald M. Hahn

    Das Buch

    Deutschland 1920:

    Weder ist die Erste Rechtschreibreform zum Zuge gekommen, noch hat das Kaiserreich der Weimarer Republik Platz gemacht.

    Wilhelm II. hat den Franzmann niedergerungen, den Engländer gezüchtigt und das restliche Kroppzeug an den Balkan vertrieben. Sein Reich gedeiht, das deutsche Ingenieurswesen steht in höchster Blüte.

    Der preußische Erfinder Oscar von Reventlow und seiner auch in der Seele adeligen Gattin Clothilde schwebt ein hehres Ziel vor Augen: Der Mond soll eine deutsche Colonie werden!

    Doch leider haben sie nicht mit der Tücke der roten Brut in Moskau gerechnet, die alles tut, um den Weltraumflug unserer wackeren Helden zu sabotieren.

    W.I. Lenin will der Welt beweisen, dass nur der Communismus höchste technische Leistungen vollbringen kann.

    Dass auf dem Monde ein Stamm ganz besonderer Socialdemokraten heimisch ist, ist jedoch ein Faktor, mit dem weder unsere Helden noch ihr proletarischer Gegenspieler rechnen konnten...

    Der Autor

    Ronald M. Hahn, Jahrgang 1948.

    Schriftsteller, Übersetzer, Literaturagent, Journalist, Herausgeber, Lektor, Redakteur von Zeitschriften.

    Bekannt ist Ronald M. Hahn für die Herausgabe der SF-Magazine Science Fiction-Times (1972) und Nova (2002, mit Michael K. Iwoleit) sowie als Autor von Romanen/Kurzgeschichten/Erzählungen in den Bereichen Science Fiction, Krimi und Abenteuer.

    Herausragend sind das (mit Hans-Joachim Alpers, Werner Fuchs und Wolfgang Jeschke verfasste) Lexikon der Science Fiction-Literatur (1980/1987), die Standard-Werke Lexikon des Science Fiction-Films (1984/1998, mit Volker Jansen), Lexikon des Horror-Films (1985, mit Volker Jansen) und das Lexikon des Fantasy-Films (1986, mit Volker Jansen und Norbert Stresau).

    Für das Lexikon der Fantasy-Literatur (2005, mit Hans-Joachim Alpers und Werner Fuchs) wurde er im Jahr 2005 mit dem Deutschen Fantasy-Preis ausgezeichnet. Insgesamt sechsmal erhielt Hahn darüber hinaus den Kurd-Laßwitz-Preis – dem renommiertesten deutschen SF-Preis - , u.a. für die beste Kurzgeschichte (Auf dem großen Strom, 1981) und als bester Übersetzer (für John Clute: Science Fiction – Eine illustrierte Enzyklopädie, 1997).

    Weitere Werke sind u.a. die Kurzgeschichten-Sammlungen Ein Dutzend H-Bomben (1983), Inmitten der großen Leere (1984) und Auf dem großen Strom (1986) sowie – als Übersetzer – der Dune-Zyklus von Frank Herbert.

    Ronald M. Hahn lebt und arbeitet in Wuppertal.

    Ronald M. Hahn

    SOCIALDEMOKRATEN AUF DEM MONDE!

    Dem anonymen Autor gewidmet, der sich 1901

    in Das grosse Weltpanorama

    (dem „Jahrbuch für alle Gebildeten")

    vom ersten Kapitel von George Griffiths (1857-1906)

    Honeymoon in Space (1901)

    hat inspirieren lassen - und damit wiederum

    mich inspiriert hat.

    Und für Walter Ernsting,

    der nach der Lektüre der Geschichte des anonymen Autors

    zur Science Fiction fand und deswegen an allem schuld ist.

    Am 1.1.1920 berichtete die „Leipziger Illustrirte":

    „Am Sylvesterabend 1919 war ganz Berlin auf den Beinen. Um das Berliner Rathaus herum und in den Nebenstraßen standen in den letzten Stunden des scheidenden Jahres dichtgedrängt Tausende und Abertausende von Menschen. Mühsam wurde der Wagenverkehr aufrechterhalten. Die Blicke wendeten sich nach dem erleuchteten Zifferblatt des Rathausthurmes.

    Auf dem Balkon über dem Hauptportale des Rathauses hatte die Stadtkapelle Aufstellung genommen. Eine Minute vor zwölf lagerte eine geradezu unheimliche Stille der Erwartung über der ungeheuren Menschenmenge. Da hebt die Uhr zum ersten Schlag an. Schmetternde Fanfaren klingen vom Balkon, und in sie hinein klingen das Glockengeläut und der Kanonendonner. Aber nur einen Augenblick dauert diese Feierlichkeit, diese Ruhe vor dem Sturme.

    Dann bricht es los! Ein infernalisches Schreien, Pfeifen, Trompeten, ein Höllenkonzert von Radauinstrumenten. Vom Rathause aber wälzt sich die Menschenwoge nach dem offiziellen Sylvesterschauplatz, den Linden und der Friedrichstraße, wo ebenfalls schon Tausende und abermals Tausende stehen..."

    1. Kapitel

    Als der Excelsior sich am 1. Januar 1920 um 5.30 Uhr morgens, ohne von eines Menschen Auge erblickt zu werden, von der Terrasse des am Rande von Berlin liegenden Landhauses erhob, um seine wunderbare Reise durch die undurchkreuzten Reiche des Weltenraumes anzutreten, standen Graf Oscar von Reventlow und seine junge Frau Clothilde auf dem vorderen Theile eines erhöhten Decks, das ungefähr zwei Drittel der Länge des cylinderförmigen Schiffskörpers bedeckte.

    Während Gräfin Clothilde dem erregten Schlagen des Herzens lauschte, das unter ihrem züchtig verhüllten Busen ertönte, dachte der Graf an seine zwei Tage zuvor erfolgte Audienz bei unserem geliebten Kaiser Wilhelm.

    Seine Majestät hatte den heldenhaften Forscher und Erfinder nicht nur in seinem Jagdschlößchen im Brandenburgischen empfangen, in dem er sich von der harten Arbeit des Regierens erholte - nein, er hatte ihm auch in eigener Person die Hand geschüttelt und sich für seinen Wagemut bedankt. Immerhin kam es nicht alle Tage vor, daß sich jemand zu Nutzen und Frommen des deutschen Reiches aufmachte, um neue Kolonien für dasselbe zu nehmen.

    Nach Deutsch-Südwest, Deutsch-Ost, Togo, Kamerun, den deutschen Südsee-Schutzgebieten und dem Pachtgebiet im chinesischen Kiautschou wollte Graf Oscar - ebenso wie einst die Kolonialhelden Adolf Lüderitz, Carl Peters und Gustav Nachtigal - seinem geliebten Heimatlande ein Mandatsgebiet hinzufügen: den Erdtrabanten. Um dieses hochgesteckte Ziel zu erreichen, bevor die räuberischen Engländer auf die gleiche Idee kamen, hatte er auf seinem Rittergut den Excelsior konstruiert, ein Weltraumschiff, das nun im Begriffe war, langsam die Wolken zu durchstoßen.

    Der Raum, in dem Graf Reventlow und seine Gemahlin sich in diesem Moment aufhielten, war ungefähr fünfzehn Meter lang und sieben breit. Er bestand aus dickem, vollständig durchsichtigem, doch widerstandsfähigem Glas, das im Notfalle von einem Mantel aus gewelltem Stahl bedeckt werden konnte, der aus dem Boden kam. Letzterer bestand aus indischem Eichenholz und war von konvexer Beschaffenheit. Eine leichte Stahlbrüstung lief an dem Raume entlang, und zwei Treppen führten von dem andern Deck zu zwei Luken - eine vorn, die andere hinten -, die luftdicht geschlossen werden konnten, wenn der Excelsior sich über die atembare Luft erhob und die luftleere, kalte Einöde des zwischen den Planeten befindlichen Raumes durchkreuzte.

    Die Besatzung des Excelsior bestand aus Graf Oscar von Reventlow, einem schneidigen, schnauzbärtigen Major der 38er Ulanen, seiner zarten, wunderschönen und auch im Geiste adeligen Gemahlin Clothilde geb. Finsterwald-Eberesch, und dem Domestiken Carl Napp, der beiden zur Hand gehen sollte. Letzterer war zwar erst vor wenigen Wochen in des Grafen Dienste getreten, genoß aber dessen absolutes Vertrauen, denn er hatte seinem Herrn schon bei ihrer ersten Begegnung das Leben gerettet.

    In der ersten Augustwoche des Jahres 1919 hatte sich Graf Reventlow nämlich an einem lauen Abend in einem Vergnügungsviertel der Reichshauptstadt zwecks Allotria und dergleichen mit seinen alten Korpskameraden getroffen. Beim Verlassen eines Varietés, in welchem sich die Herren an der raffinierten Tanzkunst zweier Dutzend original Pariser Mädchenbeine ergötzt hatten, war der Graf an einem Droschkenstand von einem finsteren Subjekt mit Worten bedroht worden, die ein anständiger Mensch nicht wiedergeben kann.

    Carl, seines Zeichens Bierkutscher der altehrwürdigen Brauerei Schultheiß & Co., hatte gerade die Nachtschicht hinter sich und war auf dem Heimweg gewesen, als er den Hilferuf des Grafen vernommen hatte. Er hatte die Ärmel hochgekrempelt und war mutig und unerschrocken gegen das oben erwähnte finstere Subjekt vorgegangen. Daraufhin hatte der dankbare Graf den beherzten Bierkutscher in seine Dienste genommen. Obwohl Carl den gemeinsten Proletenkreisen entstammte, schmatzte er beim Essen nicht und wußte sich auch sonst zu benehmen. Da er zudem schweigen konnte (er hatte der jungen Gemahlin des Grafen nie erzählt, vor welchem Lokal er seinem Herrn zum ersten Mal begegnet war), war er als Leibdiener geradezu ideal.

    Zwar stellte er hin und wieder Fragen, die eindeutig bewiesen, daß seine Education höchstens drei Schuljahre lang gewährt hatte, doch andererseits gab er dem Grafen damit Gelegenheit, zu demonstrieren, daß der Adel seinesgleichen von Geburt an geistig haushoch überlegen war. Dies zeigte sich unter anderem auch an der wunderbaren Thatsache, daß eine technisch-wissenschaftliche Errungenschaft wie der Excelsior mit einer derart geringen Besatzung auskam.

    Mehr als drei Personen waren nicht nötig, um dieses wunderbare Fahrzeug zu bewegen, denn nahezu alles an Bord wurde von Maschinen betrieben - die Heizung, die Beleuchtung, das Kochen, das wiederholte Filtrieren des Wassers, und die beständige und selbstfunktionierende Reinigung der Luft. Es war thatsächlich so, daß auf dem Excelsior alles automatisch ablief, da die Regulierung der von Reventlow entdeckten geheimnisvollen Antigravitationskraft nur ein geringes Maß an Aufmerksamkeit erforderte. Diese jedoch mußte aufs Genaueste und Sorgfältigste betrieben werden, und in der Regel kümmerte sich der Graf eigenhändig um diese Obliegenheit.

    Die Kraftentwicklungsmaschinen befanden sich mittschiffs in dem untersten Theile. Ihr geringster Kraftaufwand reichte gerade soweit, um den Excelsior etwas leichter zu machen als sein eigenes Luftvolumen, so daß die beiden Schiffsschrauben an seinem Heck ihn mit einer Geschwindigkeit von ungefähr hundert Kilometern in der Stunde durch die Luft befördern konnten, wenn er einen Planeten besuchte, der eine genügend dichte Atmosphäre besaß. Der höchste Kraftaufwand genügte, um das Schiff in wenigen Minuten über die Grenze der Erdatmosphäre hinauszuschleudern.

    Als der Excelsior sich in eine Höhe von ungefähr eintausend Meter über Berlin erhoben hatte, deutete Gräfin Reventlow, welche bis dahin in stiller Betrachtung und Bewunderung der seltenen, großartigen Scenerie versunken war, plötzlich nach Osten und sagte „Siehe dort, der Mond! Denke nur - bald werden wir auf seiner Oberfläche wandeln! Er scheint augenblicklich gar nicht weit entfernt zu sein."

    Graf Reventlow wandte sich um und sah, daß die fahle, gelbe Sichel des Neumondes am östlichen Horizont auftauchte.

    „Es sieht fast so aus, fuhr sie fort, „als bräuchten wir nur auf ihn zuzusteuern. Nur würde er freilich nicht auf uns warten.

    „Oh, er wird an Ort und Stelle sein, wenn wir ihn brauchen, lachte der Graf. „Keine Angst. Und überdies trennt uns nur die Kleinigkeit von etwa zweihundertvierzigtausend Kilometern von ihm. Was bedeutet das schon bei einem Ausfluge von Hunderten von Millionen? Sein Plan bestand nämlich darin, nach der erfolgten Inbesitznahme unseres Erdtrabanten zum Mars und zur Venus weiterzufliegen, um auch diese Welten für unseren geliebten Kaiser zu requirieren.

    „Es wäre mir jedoch lieber, ihn nicht aus den Augen zu verlieren, sagte seine Gemahlin, und fuhr dann fort: „Ich möchte zu gern wissen, was sich auf seiner anderen Seite befindet, die bis jetzt noch kein Mensch erblickt hat. Wenn wir ihrer ansichtig geworden sind, wird der Streit der Wissenschaftler über die auf seiner Rückseite eventuell vorhandene Luft endlich erledigt sein.

    Gräfin Clothilde seufzte aus tiefstem Herzen auf, und ihr wogender Busen hob und senkte sich dabei ganz allerliebst. „Wäre es nicht himmlisch, wenn wir nach unserer Rückkehr allen davon erzählen könnten? Aber was rede ich da - ich denke nur ans Plaudern, und dabei sind wir vielleicht im Begriff, irgendein verstecktes Rätsel der Schöpfung zu lösen und womöglich auf Dinge herabzublicken, auf welche menschlichen Augen noch niemals hinzusehen gestattet war." Ihre Stimme hatte sich plötzlich verändert und klang nun äußerst ehrfurchtsvoll.

    Graf Reventlow spürte ein leichtes Zittern in dem Arme, der auf dem seinen ruhte, und seine Hand erhaschte die ihrige und drückte sie innig.

    „Gewiß, wir werden eine gehörige Menge wunderlicher Dinge sehen - vielleicht sogar echte Wunder! Eins werden wir, hoffe ich, erreichen: Wir werden ein- für

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