Das Mord-Phantom: Der exzellente Butler Parker 97 – Kriminalroman
Von Günter Dönges
()
Über dieses E-Book
Der exzellente Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!
Parker und das »Mord-Phantom« Paul Walton war mehr als zufrieden. Schnaufend stieg er von dem schmalen und hohen Barhocker herunter und nickte dem Koch hinter dem Tresen des Schnellimbiß anerkennend zu. Dann ging er mit den schnellen, kleinen Schritten, wie sie korpulenten Personen eigen sind, hinaus zu seinem Wagen und setzte sich ans Steuer. Er war eigentlich in zweifacher Hinsicht mehr als zufrieden. Das eben servierte Steak hatte sich als überraschend zart, saftig und würzig erwiesen. Und das Auftragsbuch in seiner großen Ledertasche war genauso gut gefüllt wie jetzt sein Magen. Paul Walton war Vertreter für Schnellkochtöpfe. Zwei Tage lang war er unterwegs gewesen. Im Gegensatz zu seinen sonstigen Reisen hatte er diesmal seine Zunge kaum zu strapazieren brauchen. Die Auftragsbücher hatten sich fast von allein gefüllt. Die lange Nachtfahrt zurück nach Chikago schreckte ihn nicht. Schließlich hatte er ein Radio an Bord. Und schließlich war da die innere Freude über die eingeholten Aufträge. Solch ein gutes Geschäft hatte er schon lange nicht mehr gemacht. Nachdem Walton sich eine Zigarette angezündet hatte, steuerte er den Ford auf die Landstraße hinaus, schaltete hoch und ging dann auf Reisegeschwindigkeit. Die Nacht war zwar etwas dunstig, doch das machte ihm nichts aus. Walton fuhr ohnehin niemals schnell. Dazu fühlte er sich zu alt. Er war immerhin bereits 53 Jahre und lag in einem Dauerkampf mit seinem leicht erhöhten Blutdruck.
Mehr von Günter Dönges lesen
Der exzellente Butler Parker
Ähnlich wie Das Mord-Phantom
Titel in dieser Serie (97)
Parker nimmt die Ballerina hoch: Der exzellente Butler Parker 20 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker hilft den Illegalen: Der exzellente Butler Parker 10 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker schnappt den Waffenklau: Der exzellente Butler Parker 6 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker löst die Blitze aus: Der exzellente Butler Parker 1 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker schirmt den Lauscher ab: Der exzellente Butler Parker 8 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker stellt die Strumpfgesichter: Der exzellente Butler Parker 9 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker demontiert den Modezar: Der exzellente Butler Parker 24 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker sorgt für Ladehemmung: Der exzellente Butler Parker 22 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker jagt die Banklady: Der exzellente Butler Parker 5 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker sprengt die Frauenfalle: Der exzellente Butler Parker 11 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker stöbert den "Fuchs" auf: Der exzellente Butler Parker 16 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker pickt den Holzwurm auf: Der exzellente Butler Parker 7 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker fährt mit den Ganoven Schlitten: Der exzellente Butler Parker 18 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker wäscht den Saubermann: Der exzellente Butler Parker 2 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker legt die Biber trocken: Der exzellente Butler Parker 4 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker und der zweite Robin Hood: Der exzellente Butler Parker 21 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker schließt das "Paradies": Der exzellente Butler Parker 44 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker lackiert den "Roten Hahn": Der exzellente Butler Parker 14 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker nervt die Psychologen: Der exzellente Butler Parker 15 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker steuert schnelle Flitzer: Der exzellente Butler Parker 19 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker und die blonde Dreizehn: Der exzellente Butler Parker 12 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker angelt dicke Fische: Der exzellente Butler Parker 33 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker sprüht die Viper ein: Der exzellente Butler Parker 13 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker piesackt die "Piraten": Der exzellente Butler Parker 29 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker taucht den Brunnenvergifter: Der exzellente Butler Parker 46 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker stoppt die Zirkus Dealer: Der exzellente Butler Parker 30 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker nervt den Goliath: Der exzellente Butler Parker 3 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker und der Schatz des Keltenfürsten: Der exzellente Butler Parker 23 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker pflückt das "Kleeblatt" ab: Der exzellente Butler Parker 17 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker pudert die Killer: Der exzellente Butler Parker 27 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Parker spitzt die Dauerkiller an: Butler Parker 199 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 15 – Kriminalroman: Wer hätte das gedacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer hätte das gedacht: Der exzellente Butler Parker 75 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker legt die Schläger lahm: Butler Parker 200 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Ultimatum: Der exzellente Butler Parker 67 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker kocht den Filmboss ab: Butler Parker 196 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Macht aus Metall: Der exzellente Butler Parker 78 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Spur nach den Dieben: Butler Parker 133 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker stört den "Weihnachtsmann": Butler Parker 168 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDame schlägt König: Der exzellente Butler Parker 68 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker geht auf Schnitzeljagd: Butler Parker 224 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPete Hackett Western Duo 1001 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGangstarjagd: Der exzellente Butler Parker 71 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schwarze Meilenstein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Pfeilgift-Trader: Wyatt Earp 168 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker legt die "Römer" rein: Butler Parker 255 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gedankenleser: Krimi-Klassiker Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKlub der Vier: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Redner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 54 – Kriminalroman: Das Spiel mit dem kleinen Hasen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Spiel mit dem kleinen Hasen: Butler Parker Classic 54 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Fälle des Redners Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Ring des Todes: Ein Wagner Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker und die weichen Killer: Butler Parker 167 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE FREUNDIN DES ARZTES: Der Krimi-Klassiker! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrakula gegen Dracula Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 155: Blutmond Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoc Holliday 25 – Western: Duell mit Kid Ohio Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schwarze Meilenstein (Ein Weinert-Wilton-Krimi) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegen den Strom: Der exzellente Butler Parker 80 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Krimi-Thriller für Sie
Goldwäsche: Ein Will Trent und Jack Reacher Short Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFLEISCHESLUST IN UNTERFILZBACH: Krimikomödie aus Niederbayern Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Eifel-Bullen: Ein Siggi-Baumeister-Krimi Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der englische Spion: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProfessor van Dusen fährt Orient-Express Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Bett mit dem Teufel: Ein Wien-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKommissar Gennat und der BVG-Lohnraub: Gennat-Krimi, Bd. 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie gute Tochter: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 03 - Moonraker Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5HEIßE NÄCHTE IN UNTERFILZBACH: Krimikomödie aus Niederbayern Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Castle 4: Frozen Heat - Auf dünnem Eis Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Berlin blutrot: 14 Autoren. 30 Tote. Eine Stadt. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Märchenmörder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sherlock Holmes in Leipzig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord in Wiesmoor. Ostfrieslandkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCastle 1: Heat Wave - Hitzewelle Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Hemmungslos: Historischer Krimi: 1920er-Jahre-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSherlock Holmes und der Club des Höllenfeuers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCastle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ewiger Atem: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer verlorene Sohn: Roman, Band 74 der Gesammelten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSklaven der Schande: Roman, Band 75 der Gesammelten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDean Koontz - Jane Hawk ermittelt (3in1) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Carvalho und die tätowierte Leiche: Ein Kriminalroman aus Barcelona Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Auferstehung: Klassiker der russischen Literatur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Brüder Karamasow Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Verwandte Kategorien
Rezensionen für Das Mord-Phantom
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Das Mord-Phantom - Günter Dönges
Der exzellente Butler Parker
– 97 –
Das Mord-Phantom
Günter Dönges
Parker und das »Mord-Phantom«
Roman von Günter Dönges
Paul Walton war mehr als zufrieden.
Schnaufend stieg er von dem schmalen und hohen Barhocker herunter und nickte dem Koch hinter dem Tresen des Schnellimbiß anerkennend zu. Dann ging er mit den schnellen, kleinen Schritten, wie sie korpulenten Personen eigen sind, hinaus zu seinem Wagen und setzte sich ans Steuer.
Er war eigentlich in zweifacher Hinsicht mehr als zufrieden.
Das eben servierte Steak hatte sich als überraschend zart, saftig und würzig erwiesen. Und das Auftragsbuch in seiner großen Ledertasche war genauso gut gefüllt wie jetzt sein Magen.
Paul Walton war Vertreter für Schnellkochtöpfe. Zwei Tage lang war er unterwegs gewesen. Im Gegensatz zu seinen sonstigen Reisen hatte er diesmal seine Zunge kaum zu strapazieren brauchen. Die Auftragsbücher hatten sich fast von allein gefüllt.
Die lange Nachtfahrt zurück nach Chikago schreckte ihn nicht. Schließlich hatte er ein Radio an Bord. Und schließlich war da die innere Freude über die eingeholten Aufträge. Solch ein gutes Geschäft hatte er schon lange nicht mehr gemacht.
Nachdem Walton sich eine Zigarette angezündet hatte, steuerte er den Ford auf die Landstraße hinaus, schaltete hoch und ging dann auf Reisegeschwindigkeit. Die Nacht war zwar etwas dunstig, doch das machte ihm nichts aus.
Walton fuhr ohnehin niemals schnell. Dazu fühlte er sich zu alt. Er war immerhin bereits 53 Jahre und lag in einem Dauerkampf mit seinem leicht erhöhten Blutdruck.
Der Verkehr auf der gut ausgebauten Überlandstraße war gering. Nach 22 Uhr gingen die meisten Fahrer von der Straße. Walton setzte sich bequem in seinem Sitz zurecht und schaltete das Radio ein. Irgendein stadtnaher Sender brachte genau die richtige Musik für ihn. Leichter Swing, der den Ohren schmeichelte. Die eingeblendeten Reklamedurchsagen ließen sich verschmerzen. Sie waren immerhin witzig.
Walton überholte nacheinander einige Trucks und mußte plötzlich voll in die Bremsen steigen, als er hinter einer scharfen Biegung in eine überraschend dichte Nebelwand geriet. Für Bruchteile von Sekunden verlor er die Richtung, doch dann strahlten die Begrenzungspfähle am Straßenrand wie Katzenaugen auf. Walton fing den Wagen ab und brachte ihn wieder auf Kurs.
Langsam tastete er sich durch den dichten Nebel, der von einem nahen Bach aufstieg. Die Frontscheibe des Wagens beschlug. Er mußte die Wischer in Tätigkeit setzen. Die Swingmusik erwies sich jetzt als störend. Walton beugte sich vor und schaltete das Radio aus.
Genau in diesem Augenblick sah er vor sich im Nebel eine undeutliche Gestalt, die winkte.
Walton bremste den langsam rollenden Wagen noch weiter ab. Er kniff die Augen zusammen und war ungemein verblüfft. Dort vor ihm im wallenden Nebel stand ein Chirurg.
Der Mann trug das weiße randlose Käppchen der Chirurgen, den weißen, langen Operationsmantel und Gummihandschuhe. Ein Irrtum war ausgeschlossen. Selbst die weiße Mundbinde war vorhanden.
Walton dachte sofort an einen Unfall, der sich dort irgendwo zugetragen haben mochte. Sicherheitshalber hielt er den Wagen an und kurbelte die Wagenscheibe an seiner Seite herunter.
»Kann ich helfen, Sir...?« rief er dem entgegeneilenden Chirurgen zu.
»Unfall...!« kam die prompte Antwort des Arztes. Die Stimme des schlanken, mittelgroßen Mannes klang gehetzt. »Unfall... Zusammenstoß.«
»Soll ich die Polizei alarmieren?« fragte Walton und stieg aus dem Wagen.
Der Chirurg stand inzwischen vor ihm.
Irgendwie sah dieser Mann in seiner Berufskleidung unheimlich und drohend aus. Und Walton bedauerte es fast, daß er angehalten hatte und ausgestiegen war.
Dennoch hatte Paul Walton nicht etwa Angst. Dazu hatte er in seinem Leben als Vertreter schon zuviel erlebt. Zudem führte er kaum Bargeld mit sich. Die täglichen Abrechnungen und Bargeldeinnahmen brachte er Tag für Tag zur Bank. Und jedes noch so kleine Nest verfügte über eine Bankfiliale. Daran war kein Mangel.
»Soll ich die Polizei informieren?« fragte Walton noch einmal. Es irritierte ihn, daß der Chirurg nicht antwortete. Das Gesicht des Mannes verschwand hinter der Mundmaske. Nur die schwarzen, großen Augen waren zu erkennen.
»Polizei...?« fragte der Chirurg gedehnt zurück.
»Natürlich. Hier muß doch abgesperrt werden«, sagte Walton. »Hinter mir kommen ein paar dicke Lastwagen!«
Sein Blick glitt hinüber auf die Gummihandschuhe des Arztes. Sie waren blutverschmiert.
»He, Mann, hören Sie doch... Hier muß abgesperrt werden«, wiederholte Paul Walton noch einmal.
Mehr vermochte er nicht mehr zu sagen. Er wollte noch entsetzt aufschreien, als die blutverschmierten Gummihandschuhe sich blitzschnell um seinen Hals legten. Doch dazu kam es nicht mehr. Wie Stahlklammern schnürten ihm die Finger die Luft ab. Dann verlor Walton sein Bewußtsein und sein Leben...!
*
Josuah Parker servierte das Dinner.
Unnahbar, in gestreifter Weste und dunkler Hose, stand er seitlich hinter seinem jungen Herrn und reichte ihm die vielen, kleinen, lukullischen Spezialitäten, die er in der Küche der gemeinsamen Dachgartenwohnung in der Lincoln Park Avenue zubereitet hatte.
Anwalt Mike Rander hatte sich längst an diese Zeremonie gewöhnt. Butler Parker war einfach nicht dazu zu bewegen, sich ebenfalls an den Tisch zu setzen. Für einen eingeschworenen Butler, wie er einer war, blieb es undenkbar, sich zwanglos an den Tisch der Herrschaft zu setzen.
Mike Rander hatte einen langen Arbeitstag hinter sich. Er war zur Zeit mit einem äußerst wichtigen Zivilprozeß beschäftigt. Nach dem Dinner wollte er sich in sein Arbeitszimmer zurückziehen und einen Schriftsatz auf Band diktieren.
Parker wußte von dieser Absicht. Er mißbilligte sie ungemein. Seiner Ansicht nach arbeitete Mike Rander zuviel, und das augenblickliche Leben verlief ohnehin zu eintönig. Parker fehlten die aufregenden, prickelnden Kriminalfälle.
Er servierte seinem jungen Herrn gerade den abschließenden Mokka, als das Telefon klingelte.
»Ich bin nicht zu Hause«, sagte Rander, als Parker zum Apparat ging, das auf einem Sideboard stand.
»Auch für Ihre Freunde nicht, Sir?« erkundigte sich Parker, bevor er den Hörer in die Hand nahm.
»Grundsätzlich nicht«, gab Mike Rander mit einer abwehrenden Handbewegung zurück.
Parker nickte würdevoll zurück, ohne sich von dem gereizt klingelnden Telefon nervös machen zu lassen. Dann hob er mit genau abgezirkelten Bewegungen den Hörer ab und meldete sich.
Mike Rander war in Gedanken bereits bei seinem Schriftsatz und drehte sich nicht zu seinem Butler um, der stocksteif, als habe er einen Ladestock verschluckt, vor dem Sideboard stand und den Anruf entgegennahm.
Ein Umdrehen hätte sich allerdings vielleicht für ihn gelohnt.
Parker, dessen Gesicht kaum eine Regung zeigte und eigentlich immer wie die undurchdringliche Maske eines erstklassigen Pokerspielers aussah, Parkers Antlitz zeigte diesmal so etwas wie Bewegung. Seine Gesichtshaut rötete sich. Seine eisgrauen Augen nahmen einen interessierten Ausdruck an.
Nach wenigen Minuten legte der Butler wieder auf und ging würdevoll wie ein Haushofmeister zum Tisch zurück.
»Anruf von Leutnant Madford«, meldete der Butler dann. »Er bedauert es ungemein, daß er Sie, Sir, nicht sprechen konnte.«
»Was liegt denn an?« erkundigte sich Rander desinteressiert.
»Leutnant Madford ist vor wenigen Minuten darüber verständigt worden, Sir, daß Steve Bradsen die Flucht aus der geschlossenen Abteilung der staatlichen Heilanstalt gelungen ist.«
»Wer ist geflüchtet?« Mike Rander setzte die Mokkatasse ab und sah seinen Butler verständnislos an.
»Steve Bradsen, Sir. Wenn Sie erlauben, rufe ich in Ihre Erinnerung zurück, daß Steve Bradsen...«
»Es hat bereits geklingelt«, sagte Rander, seinen Butler unterbrechend. »Bradsen... War das nicht dieser Gangsterboß, der wegen Mord vor Gericht stand und der mit Unzurechnungsfähigkeit an der Todesstrafe gerade noch so vorbeikam?«
»In der Tat, Sir! Der Richter erkannte seinerzeit auf lebenslängliche Einschließung. Steve Bradsen wurde daraufhin in die staatliche Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen.«
»Wo er wie lange blieb, Parker? Sie haben in diesen Dingen ein besseres Gedächtnis als ich.«
»Genau vier Jahre, Sir! Eben bis heute!«
»Schön, und weshalb rief Madford an?«
»Er fühlte sich verpflichtet, Sir, Sie und meine bescheidene Wenigkeit, dringend zu warnen!«
»Ach nee! Und warum?«
»Leutnant Madford, Sir, befürchtet, daß Bradsen sich rächen will, zumal er während der vier Jahre seines Aufenthalts in der Heilanstalt immer wieder intensiv davon gesprochen hat!«
»Na gut, wir werden also aufpassen«, meinte Anwalt Rander lächelnd, »aber wenn Sie mich fragen, Parker, dann hat dieser Bradsen jetzt andere Sorgen, als sich an uns zu rächen!«
»Sir, darf ich darauf hinweisen, daß immerhin Sie und meine bescheidene Wenigkeit der Anlaß dafür waren, daß Steve Bradsen seinerzeit verhaftet und verurteilt wurde?«
»Natürlich dürfen Sie, Parker. Aber