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Ein Herz am Scheideweg: Der Bergpfarrer 441 – Heimatroman
Ein Herz am Scheideweg: Der Bergpfarrer 441 – Heimatroman
Ein Herz am Scheideweg: Der Bergpfarrer 441 – Heimatroman
eBook107 Seiten1 Stunde

Ein Herz am Scheideweg: Der Bergpfarrer 441 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Martin Liebwein betrat das hell und einladend ausgestattete Foyer der Bergklinik und hatte sofort das Gefühl, angekommen zu sein. Er trat an die Rezeption heran, in der ein Mann und zwei Frauen ihren Dienst versahen, und eine der Frauen, sie war um die vierzig und lächelte freundlich, fragte: »Wohin möchten S' denn?« »Zu Herrn Professor Doktor Bernhardt.« »Oho, gleich zum Chef. Sind S' denn bei ihm angemeldet? Ohne Termin werden S' nämlich kaum zu ihm vorgelassen. Der Professor hat eine Menge um die Ohren.« Jetzt lächelte auch Martin. »Er ist ab heute auch mein Chef. Ich fange nämlich mit dem heutigen Tag als Assistenzarzt in dieser Klinik an. Und man hat mir mitgeteilt, dass ich mich im Laufe des Vormittags bei dem Herrn Professor melden soll.« »Ah, ja, richtig. Grüaß Ihnen, Herr Doktor. Man hat uns schon in Kenntnis gesetzt, dass heut' der Neue kommt. Willkommen in der Bergklinik. Ich denk', dass Sie sich bei uns wohlfühlen werden.« »Davon bin ich überzeugt«, erwiderte Martin grinsend. »Wo finde ich denn den Herrn Professor?« Die freundliche Rezeptionistin erklärte es ihm.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Feb. 2024
ISBN9783989368835
Ein Herz am Scheideweg: Der Bergpfarrer 441 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Ein Herz am Scheideweg - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 441 –

    Ein Herz am Scheideweg

    Toni Waidacher

    Martin Liebwein betrat das hell und einladend ausgestattete Foyer der Bergklinik und hatte sofort das Gefühl, angekommen zu sein. Er trat an die Rezeption heran, in der ein Mann und zwei Frauen ihren Dienst versahen, und eine der Frauen, sie war um die vierzig und lächelte freundlich, fragte: »Wohin möchten S’ denn?«

    »Zu Herrn Professor Doktor Bernhardt.«

    »Oho, gleich zum Chef. Sind S’ denn bei ihm angemeldet? Ohne Termin werden S’ nämlich kaum zu ihm vorgelassen. Der Professor hat eine Menge um die Ohren.«

    Jetzt lächelte auch Martin. »Er ist ab heute auch mein Chef. Ich fange nämlich mit dem heutigen Tag als Assistenzarzt in dieser Klinik an. Und man hat mir mitgeteilt, dass ich mich im Laufe des Vormittags bei dem Herrn Professor melden soll.«

    »Ah, ja, richtig. Grüaß Ihnen, Herr Doktor. Man hat uns schon in Kenntnis gesetzt, dass heut’ der Neue kommt. Willkommen in der Bergklinik. Ich denk’, dass Sie sich bei uns wohlfühlen werden.«

    »Davon bin ich überzeugt«, erwiderte Martin grinsend. »Wo finde ich denn den Herrn Professor?«

    Die freundliche Rezeptionistin erklärte es ihm. Martin nahm nicht den Aufzug, sondern stieg die Treppe empor und stand schließlich vor der Tür des Sekretariats, in dem sich jeder, der zum Professor wollte, anmelden musste. Er klopfte und öffnete die Tür.

    »Guten Tag«, grüßte Martin in Richtung der jungen Dame am Schreibtisch, die ihm entgegenblickte. »Mein Name ist Liebwein, ich habe einen Termin bei Herrn Professor Bernhardt.«

    »Sie sind also der neue Assistenzarzt«, sagte die Sekretärin, eine recht hübsche Blondine, und musterte den jungen Arzt dabei wohlgefällig. »Wir haben Sie erwartet. Wenn S’ kurz Platz nehmen wollen. Ich sag’ dem Herrn Professor Bescheid. Er hat gleich Zeit für Sie.«

    »Vielen Dank.« Martin ließ sich nieder und schlug die Beine übereinander. Seine Geduld wurde auf keine lange Probe gestellt.

    Die Tür, neben der er saß, ging auf und ein Mann mittleren Alters mit graumelierten Haaren sah ihn freundlich lächelnd an. »Herr Doktor Liebwein, bitte, kommen Sie herein.«

    Im Büro begrüßte der Professor den jungen Assistenzarzt per Handschlag, dann wies er auf einen gepolsterten Stuhl vor seinem Schreibtisch und nahm selbst hinter dem schweren Möbel, auf dem eine Menge Papier und einige Akten herumlagen, Platz. »Freut mich, Sie bei uns begrüßen zu dürfen, Herr Doktor. Ich hoffe, Sie hatten eine komplikationslose Anreise.«

    »Es wird viel gebaut«, antwortete Martin. »Entsprechend viele Staus und zähflüssigen Verkehr hat es gegeben. Ich habe viereinhalb Stunden für die dreihundert Kilometer gebraucht. Aber ich bin angekommen«, endete er lächelnd. »Und nur das zählt.«

    »Lobenswerte Einstellung«, bemerkte der Professor. Er hatte sich innerhalb der kurzen Zeit, in der sich Martin nun in seinem Büro befand, ein Bild von dem Assistenzarzt gemacht. Dass Martin neunundzwanzig Jahre alt war, wusste der Leiter der Bergklinik. Dass sein Vater Chefarzt der Kardiologie an der Uniklinik in Erlangen war, auch. Und dass Martin sein zweites Staatsexamen mit Auszeichnung bestanden hatte, ebenfalls. »Sie haben in Ihrer Bewerbung geschrieben, dass Sie sich auf die Herzchirurgie spezialisieren möchten«, sagte Professor Bernhardt. »Möchten Sie etwa in die Fußstapfen Ihres Vaters als Chefarzt in Erlangen treten?«

    »Darüber habe ich mir eigentlich noch keine Gedanken gemacht, Herr Professor«, gestand Martin. »Aber ich hatte mich schon während des Studiums auf Kardiologie und Gefäßchirurgie spezialisiert und mich schließlich der Herzchirurgie verschrieben. Mein Ziel ist es, mich als Assistenzarzt in diesen Fachgebieten hier weiterzubilden.«

    »Dann sind Sie bei uns richtig«, versicherte Bernhardt. »In der Gefäß- und Herzchirurgie sind in der Bergklinik sehr gute Ärzte tätig, die Sie unter ihre Fittiche nehmen werden. Ich wünsche mir jedenfalls, dass die Bergklinik Ihre Erwartungen erfüllt, Herr Doktor. Sollten sich Probleme – gleich welcher Art – ergeben, können Sie sich jederzeit an mich wenden. Natürlich auch an die leitenden Ärzte in den jeweiligen Abteilungen. Ich hoffe, dass Sie sich schnell bei uns eingewöhnen und sich hier bald wie zu Hause fühlen.«

    Professor Bernhardt griff nach dem Telefon, tippte eine Kurzwahl, und sagte sogleich: »Schicken Sie mir doch bitte Doktor Sebald, Frau Niedermeyer. Sagen S’ ihm bitte, dass Doktor Liebwein bei mir sitzt. Danke.«

    Er legte wieder auf. »Doktor Sebald ist Oberarzt in der Kardiologie«, erklärte er. »Er wird sich um Sie kümmern. Wie geht es denn Ihrem Herrn Vater? Ich hab’ ihn zweimal auf Kongressen erlebt und war recht beeindruckt von ihm.«

    »Er hat sich auch an Sie erinnert, Herr Professor. Ich soll Ihnen die besten Grüße von ihm bestellen. Es geht ihm ausgesprochen gut. Vor zwei Monaten ist er sechzig geworden, doch betont er immer wieder, dass er sich wie vierzig fühlt.«

    »Das ist eine bekannte Tatsache«, sagte der Professor lachend. »Man ist so alt, wie man sich fühlt. Er hat in der Tat auf mich einen ausgesprochen sportlichen Eindruck gemacht.«

    »O ja, er treibt viel Sport. Tennis, Joggen, Radfahren … Mein alter Herr tut viel für seine Fitness, und es zahlt sich aus. Er ist fit wie ein Turnschuh.«

    »Wer rastet, der rostet«, sagte der Professor lächelnd. »Ich sollte vielleicht auch ein bisschen mehr tun. Nun ja, der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach. Aber der Tag wird kommen, an dem ich mich aufraffe und meine Sportkleidung hervorkrame.«

    Es klopfte an der Tür.

    »Herein!«, rief der Professor.

    Die Tür wurde geöffnet und ein großer, schlanker, dunkelhaariger Mann im weißen Kittel trat ein. »Guten Tag« grüßte er den Professor, dann wandte er sich Martin zu. »Sie sind also der Neue im Team. Ich darf Sie herzlich willkommen heißen.« Er hielt Martin die Rechte hin und der Assistenzarzt ergriff und schüttelte sie. »Ich bin Oberarzt Alexander Sebald. Man hat Sie mir zugeteilt.«

    Martin sagte: »Freut mich, Herr Doktor Sebald. Ich hoffe, es ist kein allzu großes Problem für Sie, gewissermaßen mit einem Anfänger arbeiten zu müssen.«

    »Ich kenne Ihre Examensnote«, versetzte der Oberarzt grinsend. »Ich bin davon überzeugt, dass sich meine Probleme mit Ihnen ausgesprochen in Grenzen halten werden.«

    »Na dann«, ließ der Professor vernehmen. »Auf gute Zusammenarbeit. Ich überlasse Ihnen den neuen Kollegen, Herr Doktor Sebald. Machen Sie aus ihm einen erstklassigen Herzchirurgen.«

    »Ich werde mir alle Mühe geben«, versicherte der Oberarzt und schaute Martin an. »Dann darf ich Sie gleich mal auf meine Station entführen, Kollege. Wie sieht es aus? Haben Sie schon eine Unterkunft in St. Johann? Wenn nicht, sollten Sie sich vielleicht den Nachmittag freinehmen, um sich etwas Geeignetes zu suchen.«

    »Ich habe ein Zimmer in der Pension ›Alpenrose‹ gebucht. Aufgesucht habe ich die Pension allerdings noch nicht. Das hat Zeit bis zum Abend. Ich habe dort mein Erscheinen erst für die Zeit nach siebzehn Uhr angekündigt.«

    »Sehr gut. Kommen Sie, nehmen wir die kostbare Zeit des Chefs nicht länger in Anspruch. Ich werde sie jetzt bei unseren Leuten einführen und dann mit den Gegebenheiten der Station vertraut machen.«

    Martin und der Oberarzt ließen den Klinikleiter allein. Ehe Martin die Tür hinter sich schloss, sagte Professor Bernhardt: »Sollten Sie mit Ihrem Vater telefonieren, bestellen Sie ihm bitte die besten Grüße von mir.«

    »Das mache ich ganz sicher, Herr Professor«, versprach Martin, dann zog er die Tür zu und folgte dem Oberarzt, der in Richtung der Treppe schritt.

    *

    Kurz nach 17 Uhr verließ Martin die Klinik, setzte sich in sein Auto und fuhr nach St. Johann. Von der Nonnenhöhe bis in die Ortschaft war es ein ganzes Stück, die Straße war allerdings nur schwach befahren und so konnte sich Martin gleich ein wenig mit der Umgebung vertraut machen.

    Schon als er über den Pass gefahren war, hatte er sich ein Bild von der malerischen Schönheit des Wachnertals machen

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