Sehnsucht unter den Sternen Sizilien
Von Maja Franklin
()
Über dieses E-Book
Der Liebe hat die schöne Hannah abgeschworen, für sie zählt nur ihre Arbeit, die sie ins sonnige Sizilien geführt hat. Doch auf der Mittelmeerinsel, in der Nähe des heißblütigen Herzchirurgen Sergio Guscetti schmilzt ihr Widerstand jäh dahin. Jedes Mal, wenn dieser faszinierende Mann sie in seine Arme zieht und zärtlich küsst, spürt sie verzehrende Sehnsucht - und ein Gefühl, das sie nicht benennen kann … Bis sie nach einer wunderbaren Liebesnacht neben Sergio erwacht und er ihr die kalte Schulter zeigt. Traurig fragt sie sich: Ist ihr Glück so schnell vorbei, wie es kam?
Mehr von Maja Franklin lesen
Romana Exklusiv
Ähnlich wie Sehnsucht unter den Sternen Sizilien
Titel in dieser Serie (100)
Unter der Sonne der Südsee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSehnsucht erwacht in Schottland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKorfu - Paradies der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir zwei in Nizza Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Schloss des Märchenprinzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInsel der zärtlichen Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter dem Himmel von Nizza Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlich glücklich auf Capri? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLockende Sterne der Karibik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAustralischer Liebesfrühling Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo weit das Land - so groß die Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSanft flüstern die Wellen der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheimnisvoll wie die Highlands Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur eine flüchtige Begegnung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu hast mein Herz entflammt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeständnis am Strand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGoldener Oktober in der Provence Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKüsse - süßer als griechischer Wein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZärtliche Nächte auf Zypern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCasa Grande - Plantage des Glücks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn golden die Sonne im Meer versinkt: Die Rinucci Brüder 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSüße Überraschung in der Bretagne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesstern über Australien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin orientalisches Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKüsse in der Villa des Glücks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNach Italien der Liebe wegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNächte an der Côte DAzur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiratsantrag in Cornwall? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWiedersehen an der Cote dAzur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchau mir ins Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Prinz Alessandro - ein Patient zum Küssen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein griechischer Traummann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeute kehrt das Glück zurück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDicke Luft im Bel Aire: Liebigs dritter Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFischland-Verblendung: Küsten Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNotfall im Paradies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTausendundeine Nacht mit Dir Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Frauenheld entdeckt die Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeihnachten mit einem Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie unvergesslichen Küsse des Italieners Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBestsellerautorin: Annie West: eBundle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Insel der Delfine Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRote Sonne - heiße Küsse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Affäre mit Dr. Ballantyne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo süß, so prickelnd - so verboten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliche Erinnerung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerz aus Eis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegen diese Zukunft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAschenputtels schönstes Weihnachtsfest Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchenk mir einen Traum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Labyrinth der Fugger: Historischer Roman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Tausend mal berührt, heut' Nacht verführt? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm süßen Bann der Sinnlichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMörderische Lüneburger Heide: 11 Krimis und 125 Freizeittipps Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheimnis unter griechischer Sonne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dem Mut der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTulpentanz: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 318: Süsse Rache in Monte Carlo / Das Einmaleins der Liebe / Sambanächte mit dem Boss / Blitzhochzeit in der Toskana / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem stolzen Griechen verfallen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTräume von Freiheit - Flammen am Meer: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Romanzen für Sie
Die Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKelly und der Millionär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieb mich so heiß wie damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir auf der Insel der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerfekter Sex: Wie Sie jeden Mann und jede Frau um den Verstand bringen! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg zum eigenen Sklaven: Ein Leitfaden für die dominante Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke von Christoph Martin Wieland: Romane, Erzählungen, Dramen, Gedichte, Märchen, Essays & Übersetzungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gouvernante und ihr Geliebtes Ungeheuer Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Entjungfert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilhelm Meisters Lehrjahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Eine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZärtlicher Winter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Price Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Unter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Princess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntzückt von einem Herzog: Sagenhafte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erbin und ihr geliebter Verräter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Witwe und ihr geliebter Schuft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verklemmte Sekretärin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Sehnsucht unter den Sternen Sizilien
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Sehnsucht unter den Sternen Sizilien - Maja Franklin
IMPRESSUM
ROMANA erscheint 14-täglich im CORA Verlag GmbH & Co. KG
© 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe: ROMANA
Band 1909 (19/1) 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Fotos: RJB Photo Library_shutterstock
Veröffentlicht als eBook in 09/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
ISBN: 978-3-86349-177-2
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
ROMANA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Satz und Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, HISTORICAL, HISTORICAL MYLADY, MYSTERY, TIFFANY HOT & SEXY, TIFFANY SEXY
Maja Franklin
Sehnsucht unter den Sternen Siziliens
1. KAPITEL
Mit den Worten „Hier beginnt Privatbesitz, weiter fahre ich nicht" hatte der Taxifahrer Hannah abgesetzt. Nun lag vor ihr eine Anhöhe, bewachsen mit Pinien. Zumindest gab es eine richtige Straße, das machte es leichter, den Koffer hinter sich her zu ziehen. Vom Meer wehte eine frische Brise heran, bewegte sanft die Baumspitzen und zupfte an ihren zu einem Zopf geflochtenen Haaren.
Obwohl es erst Anfang Mai war, herrschten auf Sizilien bereits sommerliche Temperaturen. Selbst das Shirt und die hellblaue Hose erschienen ihr nun zu warm. Zum Glück hatte sie genügend leichte Kleidung eingepackt.
Doch sie war nicht als Touristin hier, sondern zum Arbeiten. Noch konnte sie das Haus nicht sehen, aber laut Professor Gabriella Guscettis Beschreibung musste es direkt hinter den Bäumen liegen. Je näher sie kam, desto schneller schlug ihr Herz. Die Professorin arbeitete als Herzchirurgin in dem Krankenhaus, in dem auch Hannah tätig gewesen war, und hatte sie vorgewarnt, dass ihr Sohn Dr. Sergio Guscetti über ihr unerwartetes Erscheinen womöglich nicht erfreut sein würde. Vorsichtig hatte Hannah angemerkt, dass das nicht die besten Voraussetzungen für eine Therapie seien; sie konnte nur jemandem helfen, der sich auch helfen lassen wollte.
Doch davon hatte Gabriella Guscetti nichts hören wollen. Und das versprochene Honorar noch einmal erhöht. Das war vor einer Woche gewesen. Als Hannah die Adresse auf dem Vertrag las, hatte sie gestutzt. Der Name der Stadt klang Italienisch, und Professor Guscetti hatte bestätigt, dass sie in Sizilien in der Nähe von Palermo lag.
Auf ihre Frage, wieso ausgerechnet sie diesen Fall übernehmen sollte, hatte die Professorin nur gesagt, dass sie sehr viel Gutes über sie gehört habe und nur die beste Therapeutin für ihren Sohn wolle. Das Kompliment hatte sie verlegen und gleichzeitig auch ein wenig stolz gemacht.
Aber was sie wirklich dazu gebracht hatte, zuzusagen, war der Ausdruck im Gesicht der älteren Frau gewesen. Wenn sie von ihrem Sohn sprach, lag ein solcher Schmerz in ihrem Blick. Sie litt, weil er litt und sie ihm nicht zu helfen vermochte. Hannah hatte schlucken müssen. Normalerweise bewahrte sie stets eine professionelle Distanz zu ihren Patienten und deren Angehörigen, aber in diesem Fall fiel ihr das schwer. Sie konnte gut verstehen, wie Professor Guscetti sich fühlte, auch wenn ihre eigene Situation damals etwas anders gewesen war. Die Professorin setzte all ihre Hoffnungen in sie. Das machte die vor ihr liegende Aufgabe nicht einfacher.
Endlich oben auf dem Hügel angekommen, musste Hannah erst einmal Atem schöpfen. Mit dem Handrücken wischte sie sich über die Stirn und hoffte, noch einigermaßen frisch auszusehen. Aber gleich würde sie sich sicher ausruhen und etwas Kühles trinken können.
Ihr Blick wanderte über den weißen Steinbau. Es handelte sich offensichtlich um ein Familiendomizil: zweistöckig und mit einem ausladenden Seitenflügel. Mehrere der vielen Fenster standen auf Kipp. Links von ihr plätscherte ein Springbrunnen. Steinerne Engelsfiguren ließen Wasser durch ihre Hände fließen. In Kugelform geschnittene Buchsbäume standen neben der niedrigen Treppe zum Eingang.
An der Haustür befand sich ein schwerer Messingklopfer in Form eines Löwenkopfes. Hannah betätigte ihn und wartete. Als nichts geschah, klopfte sie erneut und hielt Ausschau nach einem Klingelknopf. Doch den gab es offensichtlich nicht.
Sie trat einige Schritte von der Tür zurück. „Hallo?", rief sie laut.
Nichts rührte sich. Die Tür blieb verschlossen.
Hannah seufzte und setzte sich auf ihren Koffer. War Dr. Guscetti vielleicht gerade unterwegs? Aber seine Mutter hatte doch gesagt, dass er das Haus überhaupt nicht verließ. Folglich musste er daheim sein.
„Hallo!", rief Hannah erneut und diesmal noch lauter. Heiß brannte ihr die Sonne auf den Kopf. Sie sehnte sich nach einem großen Glas eiskaltem Mineralwasser.
„Hallo!", schrie sie noch einmal, so laut diesmal, dass ihre Kehle schmerzte.
Doch mit Erfolg, denn nur Sekunden später wurde die Haustür schwungvoll aufgerissen. Ein Schwall italienischer Worte ergoss sich über sie und ließ sie von ihrem Koffer aufspringen. Der Mann vor ihr sah aus, als bereite er sich auf eine Rolle in einem Horrorfilm vor. Sein schwarzes Haar stand ihm wirr vom Kopf ab, die ebenso dunklen Brauen waren zusammengezogen, und in den markanten Gesichtszügen ließ sich keine Spur von Freundlichkeit entdecken. Außerdem war er groß, deutlich über 1,80m, dabei von athletischer Statur mit breiten Schultern.
„Entschuldigen Sie, sagte Hannah auf Englisch und trat einen Schritt näher. Er mochte bedrohlich wirken, aber dass er ihr wirklich etwas tun würde, glaubte sie nicht. „Sie müssen Dr. Guscetti sein. Ich bin Hannah Ashford …
„Das interessiert mich nicht", unterbrach er sie, ebenfalls Englisch sprechend. Nur einen leichten Akzent konnte sie vernehmen.
Oh je, das fing ja schon gut an! Aber vielleicht hielt er sie für eine Staubsaugervertreterin oder dachte, sie wäre gekommen, um ihm eine Versicherung anzudrehen. „Ich will Ihnen nichts verkaufen, ich bin Physiotherapeutin."
„Schön für Sie. Ich brauche keine. Wie kommen Sie überhaupt hierher? Hat meine Mutter Sie geschickt?"
„Ja. Signora Guscetti hatte sie ja vorgewarnt, aber dass er sie so ablehnend empfangen würde, hätte Hannah nicht vermutet. „Vielleicht beruhigen Sie sich erst einmal und wir …
„Es gibt kein wir." Er spie das Wort aus, als sei es eine Beleidigung.
Der war tatsächlich eine harte Nuss! Hannah unterdrückte ein Seufzen. „Ich würde Ihnen wirklich gerne helfen, Dr. Guscetti."
„Glauben Sie mir, bei mir würde Ihnen jede Freude direkt vergehen."
So wie er sie ansah, glaubte sie ihm das wirklich. Und doch konnte sie nicht umhin, zu bemerken, was für ein attraktiver Mann er trotz dieses harten Zugs um seinen Mund war. Aber natürlich spielte das keine Rolle. Er war ihr Patient, nicht mehr und nicht weniger.
„Was ist nun?", fragte er, da sie immer noch nicht geantwortet hatte.
Hannah behielt ihr Lächeln bei. „Es geht mir nicht darum, von Ihnen erfreut zu werden." Als sie die Worte ausgesprochen hatte, merkte sie, wie zweideutig sie klangen. Hitze stieg ihr ins Gesicht.
Was Dr. Guscetti ebenfalls registrierte, denn nun spielte ein spöttisches Lächeln um seine Mundwinkel. „Sie wären die erste Frau, die sich beschwert."
Sein männliches Selbstbewusstsein weckte ebenso Ärger wie Verlangen in ihr. Rasch unterdrückte sie beides. „Ich bin erschöpft von der Anreise, und ich wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn wir diese Diskussion zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen könnten."
„Den wird es nicht geben."
Diesmal ließ sich das Seufzen nicht unterdrücken. „Gewähren Sie mir dann wenigstens für den Moment Ihre Gastfreundschaft?"
Sergio musterte die Frau. Das sah seiner Mutter ähnlich, dass sie ihm eine so junge und schöne Physiotherapeutin auf den Hals hetzte, statt eine, die zwanzig Jahre älter als er selbst war, hundert Kilo wog und von Warzen geplagt wurde. Leichter Wind zupfte an ihren geflochtenen Haaren, sodass einzelne Strähnen ihr nun ins Gesicht wehten und dazu einluden, die Hand auszustrecken, um sie ihr zur Seite zu streichen. Was für eine ungewöhnliche Farbe ihr Haar besaß. Nicht rot und nicht braun, eher so wie Zimtstangen. Ob es auch so gut roch?
Sofort verdrängte er diesen unerwünschten Gedanken. Es spielte keine Rolle, wie Hannah Ashford aussah oder wie ihr Haar roch. Sie sollte verschwinden, und das besser früher als später. Er wollte keine Therapie. Das brachte sowieso nichts, außer, dass er seine Zeit damit verschwendete, sich zu ärgern.
Aber eine Frau vor dem Haus stehen zu lassen, ging gegen seine Ehre. Er mochte nicht glücklich über ihre Anwesenheit sein, doch gab ihm dies noch lange nicht das Recht, sich wie ein ungehobelter Klotz zu verhalten.
Mit zwei Schritten war er bei ihr und wollte den Koffer nehmen.
Wie beschützend schlangen sich ihre schlanken Finger um den Griff. „Das kann ich schon allein."
Natürlich, sie dachte an seine Verletzungen und glaubte, er würde es ohnehin nicht schaffen, einen Koffer ins Haus zu ziehen. Heißer Zorn wallte in ihm empor. Mehr noch, da er nicht sicher war, den Koffer tatsächlich greifen zu können.
Es beschämte ihn zutiefst, tatenlos daneben stehen zu müssen, während Hannah ihr Gepäck ins Haus zog. Auf seine guten Manieren war er immer so stolz gewesen. Charmant und höflich hatte er Frauen schwere Koffer abgenommen, Türen aufgehalten und Stühle vorgerückt. Und nun war er nicht einmal dazu fähig, seine Hände zu Fäusten zu ballen und irgendwo gegen zu schlagen, um den Schmerz des Schamgefühls zu überdecken.
Lediglich die Tür öffnen konnte er.
In der Diele blieb Hannah stehen und sah ihn fragend an. „Wohin?"
„Lassen Sie den Koffer einfach hier stehen. Er deutete nach links. „Kommen Sie, dort ist das Wohnzimmer.
Er hielt ihr auch diese Tür auf und ließ sie vorangehen. Ihr leiser Pfiff brachte ihn zum Schmunzeln. Da er selbst nichts anderes gewöhnt war, fiel es ihm leicht, zu vergessen, wie luxuriös die Einrichtung auf jemanden wirken musste, der nicht von teuren Designermöbeln, Brokatkissen, exquisiten Teppichen und Originalgemälden umgeben war.
„Das ist so groß wie meine gesamte Wohnung", murmelte Hannah, während sie sich umsah.
„Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Ein eisgekühltes Mineralwasser vielleicht?"
„Das wäre wunderbar." Sie folgte ihm in die Küche, und als er den Schrank öffnete und ein Glas herausholte, schoss ihre Hand vor, um es ihm abzunehmen.
Sergio unterdrückte einen deftigen Fluch. Er hasste seine Eingeschränktheit, aber noch weit mehr hasste er es, wenn sie ihm so deutlich vor Augen geführt wurde.
„Alles in Ordnung?" Hannah musterte ihn.
Nichts war in Ordnung! Doch er durfte sich nicht anmerken lassen, wie sehr ihr Verhalten ihn erzürnte. Sie konnte ja nichts dafür. „Gläser kann ich durchaus noch anfassen."
„Ich wollte doch nur …" Sie verstummte und schien wohl zu begreifen, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
Sergio holte aus dem Kühlschrank die Wasserflasche, schraubte sie auf. Vielleicht verlieh ihm seine Wut diese Entschlossenheit, denn was sonst länger dauerte, klappte nun sofort. Beim Eingießen geriet er an seine Grenzen. Ein Großteil des Wassers schwappte auf die Arbeitsplatte.
Diesmal fluchte er laut. „Porca miseria!"
„Das macht doch nichts." Schnell griff Hannah nach der Küchenrolle, wischte das Wasser auf, nahm das Glas und trank einen Schluck.
Zumindest besaß sie genug Taktgefühl, nicht weiter darauf einzugehen, als sie ihm nun mit dem Glas zurück ins Wohnzimmer folgte.
Nachdem sie Platz genommen hatte, setzte auch Sergio sich, die Hände, wie er es mittlerweile in Gesellschaft gewohnt war, zwischen den Knien. Wie er es hasste, wenn jemand auf die Narben starrte, die Augen zusammenkniff, um genauer hinzusehen. Und sich dann dieses Mitleid in den Blick schlich, um den Mund ein bedauernder Zug entstand.
Doch Hannah sah ihm ins Gesicht. „Ich möchte mich wirklich nicht mit Ihnen streiten, Dr. Guscetti."
„Sagen Sie Sergio." Er konnte es nicht ertragen, zu hören, wie sie ihn mit einem Titel anredete, der nun zu nichts mehr nutze war.
„Gut, Sergio. Ihm gefiel die Art, wie sie seinen Vornamen aussprach. Mit nicht ganz korrekter Betonung zwar, aber gerade das machte es besonders. „Sie wissen ja bereits, dass Ihre Mutter mich zu Ihnen geschickt hat.
„Ja. Aber wenn Sie mit meiner Mutter gesprochen haben, wissen Sie, dass ich keine Therapie will."
„Weil Sie keinen Sinn darin sehen."
„So ist es." Stimmte sie ihm etwa zu? Einfach so?