Satin, Dessous und du
Von Jackie Ashenden
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Über dieses E-Book
Entführt! Doch Imogen bleibt ganz cool. Als Tochter eines Kriminellen soll sie als Unterpfand dienen. Ihr Entführer, Ajax King, ist der Milliardär, der sich geschworen hat, Sydney vom organisierten Verbrechen zu befreien - und ganz nebenbei auch noch der heißeste Typ, den Imogen jemals gesehen hat. Sie träumt davon, mit ihm zum ersten Mal wilden, aufregenden Sex zu haben! Aber Ajax darf sie nicht anrühren, wenn er mit ihrem Vater verhandeln will. Wie lange er ihr wohl widerstehen kann, wenn sie sich in sexy Dessous für ihn rekelt?
Jackie Ashenden
Jackie Ashenden schreibt düstere, gefühlsgeladene Stories über Alphamänner, denen die Welt zu Füßen liegt, bevor sie von ihren umwerfenden Gegenspielerinnen in Stücke gerissen wird. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem unvergleichlichen Dr Jax, zwei Kindern und zwei Ratten in Auckland, New Zealand. Wenn sie nicht gerade Alphamänner und ihre kühnen Heldinnen quält, dann trinkt sie Chocolate Martinis, liest alles, was ihr in die Finger kommt, verschwendet die Zeit in der Welt der Social Media oder wird zu einer Mountainbike-Tour mit ihrem Mann gezwungen.
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Buchvorschau
Satin, Dessous und du - Jackie Ashenden
MIRA® TASCHENBUCH
Copyright © 2021 by MIRA Taschenbuch
in der HarperCollins Germany GmbH
© 2019 by Jackie Ashenden
Originaltitel: „King’s Ransom"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DARE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V. / SARL
Übersetzung: Peter Groth
Coverabbildung: Harlequin Books S.A./GeorgeRudy/iStock
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN E-Book 9783745752786
www.harpercollins.de
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1. KAPITEL
Ajax
Ich war zehn Jahre alt, als mir zum ersten Mal der Verdacht kam, mein Vater könnte kriminell sein.
Als ich dreizehn war, hat er mir dann die Wahrheit erzählt.
Damals beschloss ich, ihm das Handwerk zu legen. Doch wenn man einen Mann wie Augustus King besiegen will, muss man es richtig tun. Man muss an alles denken und darf keine Fehler machen. Ein Verbrecherimperium ist wie eine Hydra – wenn man ihr einen Kopf abschneidet, dann wachsen ihr zwanzig neue.
Ich brauchte fast zwei Jahrzehnte, um alle Köpfe abzuschneiden. Dann hatte ich es geschafft und diesen Mistkerl für immer hinter Gitter gebracht.
Doch die Jahre als ältester Sohn des größten Verbrechers von Sydney hatten bei mir tiefe Narben hinterlassen.
Ich hatte mich daran gewöhnt und betrachtete die Narben als Erinnerung an mein Ziel – das große Ganze –, wozu die Sicherheit meiner Brüder und meiner Stadt gehörte. Deshalb achtete ich aufmerksam auf alle Gefahren und mögliche Bedrohungen.
Wie den gottverdammten William White, ein Feind meines Vaters und der letzte Kopf der Hydra.
Dad war seit fünf Jahren im Gefängnis, und ich lebte seitdem gesetzestreu und leitete eins der am schnellsten wachsenden Immobilienunternehmen in Sydney. Leider konnte ich diesen letzten Kopf nicht einfach abschneiden, wie ich es am liebsten getan hätte. Und es lag nicht daran, dass ich nicht ins Gefängnis gehen wollte.
Nein, ich musste andere Methoden anwenden.
Ich lehnte an der Wand des Ballsaals in einem der besten Hotels von Sydney und betrachtete die glanzvolle, elegant gekleidete Menge, die sich versammelt hatte, um die Gründung einer neuen Wohltätigkeitsorganisation zu feiern.
Man hatte mich nicht eingeladen – niemand würde einen King zu einem eleganten Ballabend einladen –, doch ich war trotzdem hier, denn sie hatten zu viel Angst, um mich abzuweisen.
Meine zwei Brüder und ich versuchten, die Vergangenheit der Kings zu überwinden, doch manchmal war sie ganz hilfreich. Ich konnte mich nicht davon freimachen, ebenfalls gelegentlich auf unseren Ruf zurückzugreifen, vor allem wenn es darum ging, der gesellschaftlichen Crème de la Crème von Sydney klarzumachen, dass die King-Brüder auf dem Weg nach oben und nicht mehr zu ignorieren waren.
Allerdings war das nicht der einzige Grund, weshalb ich hier war.
Der andere saß mir gegenüber auf der anderen Seite des Saals an einem Tisch mit Trotteln in Anzügen, die sich erfolglos darum bemühten, nicht wie Trottel in Anzügen auszusehen.
Miss Imogen White, William Whites Tochter und die bestbehütete Erbin der Stadt.
Das Mädchen war wie Rapunzel in ihrem Turm – niemand kam hinein. Wörtlich wie im übertragenen Sinne. Sie war der Augapfel ihres Vaters, und er achtete darauf, dass sie rein und unverdorben blieb, seine perfekte Prinzessin.
Pech für White, dass ich kurz davor war, das hübsche kleine Schloss seiner Tochter zu erstürmen und vollständig zu besudeln.
White war es irgendwie gelungen, sich beim Zusammenbruch von Dads Imperium dem Zugriff des Gesetzes zu entziehen, und wartete seitdem im Schatten. Still und heimlich versuchte er, das schmutzige Erbe von Augustus King zum Leben zu erwecken.
Ein Erbe, das ich endgültig zerstören würde.
Dieses Arschloch würde untergehen, und dafür würde ich seine Tochter benutzen.
Ich neigte den Kopf und betrachtete sie eingehend, wie sie da neben ihren Trotteln auf dem Stuhl saß.
Eins zweiundfünfzig groß und langes flachsblondes Haar. Große grüne Augen, mit denen sie den Saal und die Menschen darin beobachtete, als wäre das Ganze ein Käfig voller Tiger und sie eine angebundene Ziege.
Sehr interessant, dass ihr Vater eine Einladung für sie bekommen hatte und dass sie ohne ihn hier war. Was mich fast glauben ließ, dass sie tatsächlich die Rolle der angebundenen Ziege spielte.
Sie war ein Köder, der jemanden anlocken sollte.
Mich womöglich? Wahrscheinlich nicht. White war der Überzeugung, dass ich mit der Leitung von King Enterprises, meinem Immobilienunternehmen, viel zu beschäftigt war, um mir Gedanken um ihn zu machen – eine Tarnung, an der ich hart gearbeitet hatte, um meine wahren Beweggründe zu verbergen.
Wessen Köder auch immer sie sein sollte, in ihrem schlichten weißen Cocktailkleid war Imogen sehr hübsch. Ein perfektes kleines Püppchen. Blass und jungfräulich und rein. Allerdings nicht völlig unschuldig, nicht mit diesem rosafarbenen Schmollmund, der sich perfekt um einen Schwanz schließen könnte.
Ja, sie war bezaubernd, trotzdem war sie nichts anderes als ein Druckmittel.
Die Waffe ihres Vaters, die ich gegen ihn verwenden würde, um ihn zu zwingen, seine dunklen Machenschaften aufzugeben und Sydney zu verlassen.
Erst danach würde ich seine Tochter wieder freilassen.
Und falls er sich nicht darauf einließ? Dann würde ich Sex mit ihr haben und ihr die sorgfältig behütete Unschuld nehmen. Denn ich wusste genau, dass sich William White eher die Kehle durchschneiden würde, als zu akzeptieren, dass ein King seine Tochter berührte.
Vor allem ich. Denn für White war ich noch immer grob und brutal und nur wenige Schritte von der Gewalt entfernt, die mich zu dem gemacht hatte, der ich heute war.
Ganz sicher wollte er seine Tochter nicht in meiner Nähe wissen.
Als ich nach einem legalen Weg gesucht hatte, um diesen Mistkerl loszuwerden, hatte es sich als nicht so einfach herausgestellt, denn da war nichts, was ich gegen ihn verwenden konnte.
Also blieb nur seine Tochter. Sie war Teil meines Plans, all das zu schützen, was ich aufgebaut habe.
Vor zehn Jahren wäre ich einfach zu ihr rübergegangen und hätte sie mir über die Schulter geworfen, und niemand hätte mich aufgehalten. Selbst die Polizei hätte Abstand gehalten – sie wollten sich nicht mit einem King anlegen.
Doch die Zeiten hatten sich geändert. Auch wenn ich niemals in Erwägung gezogen hätte, wie Dad vorzugehen – immerhin war ich ein anderer Mann –, so stand zu viel auf dem Spiel, als dass ich eine Niederlage hätte riskieren wollen, und der Zweck heiligte ja bekanntlich alle Mittel.
Wie zum Beispiel die Entführung von William Whites Tochter aus einem Ballsaal voller Menschen.
Ach ja, und sich dabei nicht erwischen lassen.
Ich löste den Blick von der ängstlichen Prinzessin und sah zur Bar des Saals. Klar, dort saß mein jüngerer Bruder Leon mit seiner Frau Vita. Sie zogen viel Aufmerksamkeit auf sich, was auch der Grund dafür war, dass die beiden auf meine Bitte hin mit auf den Ball gekommen waren.
Sie konnten den Kopf hinhalten, während ich mich unbemerkt um meine Angelegenheit kümmerte.
Vermutlich würde Leon wütend werden, wenn er von meinen Plänen wüsste – vor allem wegen seiner eigenen Vergangenheit –, doch was er nicht wusste, das tat ihm auch nicht weh. Außerdem würde so alle Verantwortung bei mir liegen, wenn es schiefging.
Die einzige Person, die hier verletzt wurde, war der beschissene William White.
Ich veränderte meine Haltung und sah erneut zu Imogen.
Sie saß aufrecht und still da, hatte die Hände im Schoß gefaltet. Nur ein zierlicher Fuß in einem weißen Satinschuh wippte zur Musik, die im Saal erklang. Dann hörte sie damit auf, blickte an sich hinunter und errötete. Als hätte sie erst jetzt bemerkt, was sie getan hatte, und sich selbst dabei erwischt. Als ob es etwas Schlimmes wäre, mit dem Fuß zur Musik zu wippen.
Ein anderer Mann hätte vielleicht Mitleid mit ihr gehabt, wie sie da so allein saß und nicht einmal in der Lage war, die Musik zu genießen. Ich aber nicht. Das konnte ich mir nicht leisten. Für mich war sie nur ein Werkzeug, das ich benutzen würde. Das war alles.
Neben ihr auf dem Tisch stand ein Glas Eiswasser, das von der Bedienung immer wieder nachgefüllt wurde, wie ich es gegen Bezahlung gewünscht hatte. Da sie das Glas bereits mehrfach geleert hatte, würde es nicht mehr lange dauern, bis sie schließlich zur Toilette gehen musste, und dann …
Wie auf Kommando blickte sie zu ihren Bodyguards und stand auf, zeigte dann auf den Ausgang zu den Toiletten. Einer von ihnen nickte und machte eine Kopfbewegung zu dem anderen Mann neben ihm, und die beiden folgten ihr, als sie zur Tür ging.
Gut.
Es mit fünf Männern aufzunehmen wäre etwas schwieriger, aber zwei? Leichtes Spiel.
Ich löste mich von der Wand, schlüpfte durch eine Tür in der Nähe, die zu dem Gang mit den Toiletten führte, und erreichte die Damentoilette rechtzeitig, um Imogen darin verschwinden zu sehen. Ihre zwei Bewacher stellten sich davor.
Ich gab ihnen eine Minute, nahm eine Kappe aus der Tasche meiner Anzughose, zog sie mir tief ins Gesicht und ging los.
Ich schlug die beiden so schnell und leise wie möglich k. o., schob ihre reglosen Körper in die leere Herrentoilette, zog die Tür hinter mir zu und brach den Griff ab, damit sie nicht rauskonnten.
Danach ging ich zur Damentoilette und trat ein.
Zum Glück war sie leer, abgesehen von Whites kleiner Prinzessin, die an den Waschbecken gegenüber der Tür stand. Sie wusch sich gerade mit gesenktem Kopf die Hände.
Leise zog ich die Tür hinter mir zu und verschloss sie, lehnte mich dann dagegen und wartete, wie lange es dauern würde, bis Imogen mich bemerkte.
Ungefähr eine Minute, wie sich herausstellte.
Sie summte eine Melodie, einen fröhlich klingenden Popsong, und war vollkommen abgelenkt. Erst als sie die Hände abgetrocknet hatte und sich vorlehnte, um ihr Spiegelbild zu betrachten, sah sie mich im Spiegel.
Das Summen hörte auf, sie riss ihre grünen Augen auf und sah mich erschrocken an.
„Schrei nicht, sagte ich ruhig. „Ich werde dir nicht wehtun. Doch ich könnte meine Meinung ändern, wenn du versuchen solltest, um Hilfe zu rufen. Hast du verstanden?
Sie riss die Augen noch weiter auf, während ihr Mund ein weiches, rosiges O formte. Doch sie nickte leicht, um mir zu zeigen, dass sie verstanden hatte, und starrte mich weiter im Spiegel an, als wäre ich der Leibhaftige.
Ich starrte zurück.
Ihre Haut war hell wie Sahne, und ihre Wimpern hatten goldene Spitzen. Sie war von einer eher konventionellen Schönheit, die durch ihren äußerst sinnlichen Mund und dem direkt darüber befindlichen kleinen Muttermal davor bewahrt wurde, fade zu wirken.
Außerdem strahlte sie eine unglaubliche Energie aus.
Mein Interesse war geweckt.
Wie würde es sich wohl anfühlen, sie in die Arme zu ziehen und überall zu streicheln?
Scheiße, bei der Entführung ging es nicht darum, sie zu berühren, auch wenn ich ihrem Vater genau damit drohen würde. Außerdem hatten mich elfenhafte Prinzessinnen – Energie hin oder her – noch nie interessiert. Ich mochte Frauen, die sich mit dem Schwanz eines Mannes auskannten und nichts dagegen hatten, hart zuzupacken, keine Jungfrauen mit aufgerissenen Augen, so wie diese hier.
Schnell verdrängte ich diesen Gedanken. Jetzt hieß es erst mal, sie möglichst unauffällig aus diesem Gebäude zu bekommen.
„W…wo sind denn meine Bodyguards?" Ihre Stimme klang ein wenig rau.
„Ich habe mich um sie gekümmert." Ich trat vom Türrahmen weg und richtete mich zu meiner ganzen Größe auf, wobei ihr Blick jeder meiner Bewegungen folgte.
Langsam wich der Schrecken aus ihrem blassen Gesicht, und es blieb ein Ausdruck, den ich nicht deuten konnte. „Um beide?" Sie klang zweifelnd, als hätte ich etwas unglaublich Schwieriges vollbracht.
„Ja. Sie sind hinter der verschlossenen Tür auf der Männertoilette. Ich machte einen Schritt auf sie zu. „Sie werden nicht kommen, um dich zu retten, Kleines.
Sie rührte sich nicht. „Du bist Ajax King."
„Oh, du hast von mir gehört." Ich machte einen weiteren Schritt.
„Natürlich. Mein Dad hasst dich."
„Das beruht auf Gegenseitigkeit." Ich war jetzt ganz nah, stand direkt hinter ihr und betrachtete ihr Gesicht im Spiegel.
Sie senkte die Wimpern. Dann drehte sie sich und legte den Kopf zurück, um mich direkt anzusehen.
Sie war sehr klein, reichte mir kaum bis zur Schulter. Die blasse Haut ihrer Wangen hatte sich rosig gefärbt, und ihre grünen Augen funkelten.
Vielleicht war das der Moment, als ich ihren Ausdruck verstand. Es war nicht Angst oder Schock oder Ärger oder irgendeins der anderen Gefühle, die ich erwartet hatte, als ich eingetreten war.
Nein. Auf ihrem Gesicht sah ich unverhohlene Ehrfurcht.
Nicht gerade die Reaktion, die ich normalerweise gewohnt war. Entweder hatte man vor mir Angst, oder man verabscheute mich. Doch nicht diese grünäugige, jungfräuliche Prinzessin. Sie sah mich an, als wäre ich die Wiederkehr Jesu Christi.
Aus irgendeinem Grund schien das meinem Schwanz zu gefallen.
Scheiße. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Lust war kein Teil dieses Plans, und ich wollte auch nicht, dass sich das änderte. Das Ziel war es, meine Stadt und meine Brüder zu beschützen, und nicht, ein großäugiges niedliches Blondchen zu ficken.
Ich ignorierte meinen ehrlosen Schwanz und warf ihr den Blick zu, mit dem ich normalerweise Leute bedachte, die es wagten, mir zu widersprechen. „Okay, hör zu, begann ich. „Du musst …
„Warum bist du hier?"
Ich blinzelte, als sie mich unterbrach. Eine weitere Sache, die man besser nicht machte. „Was?"
„Ich meine, warum bist du hier? Auf der Frauentoilette?"
„Na ja, ich …"
„Du weißt aber schon, dass es die Frauentoilette ist, oder?"
„Ja, ich weiß, dass es …"
„Bist du meinetwegen hier?"
Ich biss die Zähne zusammen. „Hör auf, mich immer zu unterbrechen."
Zwischen ihren seidigen Augenbrauen erschien eine Falte. „Tut mir leid, das wollte ich nicht. Ich wollte es nur wissen."
Scheiße, was sollte das? Ich stand da und ließ mich mit sinnlosen Fragen bombardieren? Ich wollte sie entführen, verdammt noch mal.
„Ja, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, machte noch einen Schritt vorwärts, sodass ich bedrohlich auf sie hinabblickte, und hoffte, sie würde endlich begreifen, dass sie Angst haben und mich nicht angucken sollte, als wäre ich der gottverdammte Captain America. „Ich bin deinetwegen hier.
Jetzt funkelten ihre Augen noch mehr, als wäre ich der Mann ihrer Träume und hätte sie gerade zum Abendessen eingeladen.
„Jetzt guck nicht so erfreut, schalt ich sie barsch. „Ich lade dich nicht zum Tanz ein. Ich bin hier, um dich zu entführen.
Ihr umwerfender Mund öffnete sich weit. „Mich entführen?, wiederholte sie und sah mich erstaunt an. Und dann, bevor ich noch etwas sagen konnte, grinste sie mich an. „Oh mein Gott, das ist ja großartig!
2. KAPITEL
Imogen
„Was meinst du mit ‚großartig‘?" Ajax King hatte seine betörend blauen Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, und seine tiefe, raue Stimme klang verärgert.
Seltsam. Eigentlich hätte man doch annehmen können, dass er glücklich darüber sein würde, wenn ich ohne viel Ärger und Geschrei mit ihm ging.
Offenbar war er es aber nicht.
Andererseits hatte ich nicht die Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, ob er verärgert war oder nicht. Mir war jedoch bewusst, dass endlich – endlich! – die Gelegenheit gekommen war, auf die ich seit mehr als zwei Jahren gewartet hatte.
Die Gelegenheit, von meinem verdammten Vater wegzukommen.
Mein Herz raste, und ich spürte den Adrenalinstoß, der mich durchströmte.
„Dafür ist jetzt keine Zeit, sagte ich eilig und neigte den Kopf zur Seite, um an seiner riesigen Gestalt vorbei zur Tür zu blicken. „Dads andere Jungs werden merken, dass ich nicht zurückgekehrt bin, und mich suchen. Wenn wir gehen wollen, dann sollten wir es jetzt tun.
„Jetzt warte mal eine verdammte Minute …"
Doch ich hatte keine verdammte Minute.
Ich griff nach seiner Hand und zog ihn zur Tür. Oder zumindest versuchte ich es. Etwas schwierig, wenn er sich nicht ziehen ließ.
Verdammt.
Ich drehte mich zu ihm, und langsam mischte sich Furcht in meine Aufregung. „Bitte! Wenn du mich entführen willst, dann musst du es jetzt machen. Komm schon!" Erneut zog ich an seiner Hand.
Er rührte sich nicht, nagelte mich nur mit seinem stahlharten Blick fest. „Du willst tatsächlich, dass ich dich entführe?"
Echt jetzt? War das der richtige Moment, mir blöde Fragen zu stellen?
„Würde ich dich sonst darum bitten? Ich zog wieder an seiner Hand. „Jetzt komm endlich.
Doch es war so, als würde man versuchen, einen Berg zu bewegen. Der verfluchte Mensch rührte sich einfach nicht.
Meine Angst wurde stärker. Wenn wir jetzt nicht gehen würden, dann käme der Rest meiner Bodyguards und würde mich finden. Und dann würden