CHILLOUT VEGAN: Gesund, gut und günstig in 30 MINIUTEN
Von Christa Stuber
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Buchvorschau
CHILLOUT VEGAN - Christa Stuber
Gesund:
Um es vorweg zu nehmen, ich bin weder Ärztin noch Ernährungsberaterin. Ich habe mich nur mit diesem Thema beschäftigt und entsprechend recherchiert. Und ich benutze meinen gesunden Menschenverstand. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollten Schwangere und Kranke auf jeden Fall ihren Arzt konsultieren, dasselbe gilt auch für eine vegane Ernährung von Kindern.
Ist vegane Ernährung gesund?
Es gibt keine Studien, die das eindeutig belegen - und es gibt keine Studien, die dem widersprechen.
Zwar legen einige Studien nahe, dass eine vegane Ernährung gegenüber Allesessern gesundheitliche Vorteile bietet, aber ein niedrigerer Cholesterinspiegel, ein stärkeres Immunsystem, ein geringeres Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen und verbesserte Blutwerte können auch die Folge eines bewussteren Lebensstils sein, den viele Veganer pflegen. Veganer rauchen seltener, trinken weniger Alkohol und bewegen sich regelmäßig in der Natur. Aber Wenig-Fleischesser mit einem vergleichbaren Lebenswandel schneiden bei entsprechenden Studien ähnlich ab.
Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft ist allein mit pflanzlichen Lebensmitteln die Vitamin-B12-Versorgung nicht sicherzustellen
, sagt Markus Keller, Ernährungswissenschaftler am Institut für alternative und nachhaltige Ernährung (IFANE), Biebertal/Gießen. Die Experten raten deshalb, die Ernährung mit Vitamin B12 entweder in Form von Tabletten oder durch Vitamin-B12-haltige Zahnpasta zu ergänzen.
Allerdings gibt es im Veganismus, genauso wie bei Nicht-Veganern, ungesunde Lebensweisen. Wer auf tierische Produkte verzichtet, sich aber mehrheitlich von Fastfood ernährt, lebt ungesund. Diese Produkte enthalten oftmals zu viel Fett, Zucker, Salz und/oder Geschmacksverstärker. Daher sollten Pommes frites oder Fertigpizzen nur gelegentlich auf dem Menüplan stehen.
Um vegan gesund zu leben, gelten dieselben Spielregeln wie für Nicht-Veganer: Abwechslung. Der menschliche Körper braucht Proteine für verschiedenste Körperfunktionen. Zu den pflanzlichen Eiweißlieferanten zählen Hülsenfrüchte, wie Bohnen, Linsen, Erbsen, Kichererbsen, Sojabohnen und die Erzeugnisse daraus, Süßlupinen und Erdnüsse. Hinzu kommen die Pseudogetreide der Inkas: Quinoa und Amaranth. Aber auch Reis, Mais und heimisches Getreide, wie Hafer, Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste und Hirse liefern Proteine. Vollkornprodukte sind ballaststoffreicher und enthalten mehr Nährstoffe als Erzeugnisse aus Weißmehl, weshalb sie vorzuziehen sind.
Samen und Nüsse enthalten neben Mineralien, wie Kalzium, Eisen und Zink, Vitamine B und E, Spurenelement, Eiweiß, Kohlenhydrate und vor allen Dingen mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Somit bilden sie eine sehr gute und gesunde Nahrungsergänzung. Auf dem Speiseplan sollten Mandeln, Walnüsse, Cashewkerne, Haselnüsse, Paranüsse, Leinsamen, Sesam, Sonnenblumen- und Kürbiskerne stehen.
Diesen Anforderungen habe ich in meinen Rezepten weitgehend Rechnung getragen. Viele Rezepte enthalten deshalb ergänzend Nüsse und Samen. Sie sind nicht nur gesund, sie schmecken auch und geben einem Gericht den nötigen Pfiff, auch wenn sie etwas teurer sind.
Frischgemüse kontra Tiefkühlkost. Was ist gesünder? Frisches Gemüse muss frisch sein, was aufgrund von Transportwegen und Lagerzeiten nicht immer gewährleistet ist. Hingegen wird tiefgefrorenes Gemüse direkt nach der Ernte blanchiert und auf Temperaturen von minus 30 bis 50 °C schockgefrostet. Bei einer Lagerung von 18° C ist Gefrorenes lange haltbar, immer verfügbar und gut zu portionieren. „Tiefkühl-Gemüse enthält mehr Vitamine als frisches Gemüse, das zu lange im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur gelagert wurde", sagt Anja Markant, Professorin für Ernährungswissenschaften an der Fachhochschule Münster in einem Artikel der Apotheken Umschau.
Daher verwende ich in den Rezepten oft Tiefgekühltes. Das erspart viel Zeit und Mühe, insbesondere bei Knoblauch, Zwiebeln und Kräutern. Dasselbe gilt für Blumenkohl, Karotten Bohnen, Broccoli und Spinat. Tiefgefrorenes Gemüse unaufgetaut wie frisches verwenden und die Kochzeit etwas reduzieren, voila.
Ähnlich verhält es sich mit Tomaten. Statt frische Tomaten zu kochen, greife ich lieber auf Tomaten aus der Dose zurück, die sind vollreif verarbeitet und nicht grün gepflückt worden. Dadurch sind sie gesünder und schmecken aromatischer. „Stiftung Warentest" konnte nachweisen, dass Dosentomaten 10 - 15 Milligramm Lycopin pro 100 Gramm enthalten, während in frischen Tomaten nur 5,8 Milligramm stecken. Dieser Stoff senkt das Krebsrisiko und stärkt die Körperzellen. Und mit etwas Öl erhitzt verwertet unser Körper die gesunden, fettlöslichen Pflanzenstoffe wie Lycopin besser.
Aber es bleibt jedem selbst überlassen, was er vorzieht. Wer natürlich einen eigenen Garten besitzt oder Kräuter auf dem Balkon zieht, für den ist Tiefkühlkost keine Frage, außer, um die eigene Ernte für den Winter zu konservieren. Beim Kauf von Frischgemüse sind regionale und saisonale Lebensmittel aus biologischem Anbau zu bevorzugen.
Ich habe in den Rezepten nur Olivenöl oder Öl angegeben. Öl kann Rapsöl, Sonnenblumenöl oder auch Erdnussöl sein. Grundsätzlich gilt: Kalt gepresstes/natives Öl ist aromatischer, aber nicht hitzebeständig, ist also nur für Salate und kalte Speisen geeignet, während ihre raffinierten, geschmacksneutraleren und billigeren Varianten bessere Brateigenschaften besitzen. Für kalte Gerichte können auch Lein- und Hanföl Verwendung finden.
Die vorliegenden Rezepte sind - mit Ausnahme von den Salaten, Suppen und Desserts - modular aufgebaut. Sie bestehen aus zwei Komponenten, den balaststoffreichen Grundlagen: Pasta, Getreide, Pseudogetreide, Reis und Kartoffeln und aus den vitamin- und mineralstoffreichen Gemüsespeisen. Ergänzt durch Nüsse. Beide Komponenten lassen sich innerhalb ihrer Gruppe beliebig austauschen. Dadurch sind den Variationen keine Grenzen gesetzt. Lasst eure Fantasie walten,