Heiß wie die Sonne in der Wüste
Von Lucy Monroe
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Über dieses E-Book
Eigentlich hat Scheich Amir seine Assistentin Grace nur in seine Heimat mitgenommen, damit sie ihm eine Liste mit Heiratskandidatinnen aufstellt. Aber unter der heißen Wüstensonne entdeckt er plötzlich eine ganz neue, höchst sinnliche Seite an ihr. Ist etwa sie die Richtige?
Lucy Monroe
Die preisgekrönte Bestsellerautorin Lucy Monroe lebt mit unzähligen Haustieren und Kindern (ihren eigenen, denen der Nachbarn und denen ihrer Schwester) an der wundervollen Pazifikküste Nordamerikas. Inspiration für ihre Geschichten bekommt sie von überall, da sie gerne Menschen beobachtet. Das führte sogar so weit, dass sie ihren späteren Ehemann bei ihrem ersten Treffen auf einer Tanzveranstaltung so aus der Fassung brachte, dass er glaubte, sie sei an ihm nicht interessiert, da sie ständig die anderen Paare beobachtete, anstatt ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Was für ein Irrtum! Natürlich war sie interessiert. Sie glaubt, dass es keine stärkere Kraft als die Liebe gibt, mit deren Hilfe man auch tiefen Schmerz überwinden und trotz der harten Herausforderung des Lebens sein Glück finden kann. Liebesromane können ihrer Meinung nach die intensiven Gefühle der Liebe freisetzen. Für sie sind leidenschaftliche und sinnliche Liebesromane ein wunderschöner Ausdruck für die Wahrhaftigkeit der Liebe, verpackt in einer fantasievollen Geschichte, die man als Leser auf dem Sofa genießen kann. Wenn sie nicht schreibt, liest Lucy gerne – welche Überraschung. Sie kennt sich nicht mit aktuellen TV-Shows aus, mag aber romantische und abenteuerliche Filme und geht gern ins Theater. Die Familie ist für sie das Größte. Seit ihrer ersten Veröffentlichung bei Harlequin im Jahr 2002 wurden mehr als 30 ihrer Bücher herausgebracht, und sie hat nicht vor, ihr Arbeitspensum in der Zukunft zu drosseln.
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Buchvorschau
Heiß wie die Sonne in der Wüste - Lucy Monroe
IMPRESSUM
Heiß wie die Sonne in der Wüste erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Lucy Monroe
Originaltitel: „Hired: The Sheikh’s Secretary Mistress"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 315 - 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: SAS
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733746841
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
„Bitte, Euer Hoheit, erlauben Sie mir, Sie zuerst beim Scheich anzumelden." Graces Stimme klang nervös, als sich die Tür zu Amirs Heiligtum öffnete.
Seine Familie hatte generell diese Wirkung auf andere Menschen, allerdings für gewöhnlich nicht auf seine kompetente Assistentin, die eigentlich immer einen kühlen Kopf behielt. Fünf Jahre Umgang mit der königlichen Familie hatten Grace praktisch immun gegen deren Glanz gemacht. Doch der unangekündigte Besuch eines Familienmitglieds brachte selbst sie aus der Ruhe.
Als der große dunkelhaarige Mann energisch beide Türflügel zu Amirs Arbeitszimmer aufstieß, erhob sich Amir hinter seinem Schreibtisch. „Wie ich sehe, ignorierst du meine Hilfe noch immer", begrüßte er seinen Bruder.
Nur mit Mühe unterdrückte Grace ein empörtes Schnauben über die Bezeichnung „Hilfe".
Die düstere Miene von Amirs Bruder besagte deutlich, dass es sich hier nicht um einen Höflichkeitsbesuch handelte.
„Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?", fragte Amir, obwohl er die Antwort schon kannte. Er hätte sich eben nie mit Tisa einlassen sollen. Das Sexhäschen hatte den Paparazzi so bereitwillig von ihrer Affäre erzählt wie selten eine seiner Gespielinnen vor ihr. Zu jener Zeit jedoch hatte Amir dringend Ablenkung gebraucht, und Tisa war ihm wie die Antwort auf all seine Wünsche erschienen.
Zahir antwortete nicht, sondern starrte den Bruder nur grimmig an. Als der jüngste von drei Brüdern hatte Amir von klein auf an eines gelernt: Es gab Gelegenheiten, da hielt man besser den Mund. Jetzt war eine dieser Gelegenheiten. Er würde nicht den Fehler machen und das Schweigen als Erster brechen.
Stattdessen hielt er dem Blick des Mannes stumm stand.
Gäbe es den Altersunterschied von sieben Jahren nicht, hätten die beiden Männer Zwillinge sein können. Beide hatten dunkles Haar, weder lang noch kurz. Zahir trug seins gepflegt geschnitten wie ein Geschäftsmann, wohingegen Amirs in lässigen Wellen sein Gesicht umrahmte. Beide besaßen die gleichen markanten Züge und waren groß und schlank. Amir war muskulöser als Zahir, weil er regelmäßig im Fitnessstudio trainierte, während Zahir die drahtige Figur eines Reiters besaß. Beide waren teuer gekleidet. Allerdings zog Amir Designer wie Hugo Boss vor, während sein älterer Bruder eher die kühle Eleganz von Armani bevorzugte.
Keine Wimper zuckte über den beiden dunklen Augenpaaren, bis Grace sich diskret räusperte.
Amirs Blick glitt sofort zu seiner Assistentin. Das rote Haar hatte sie zu einem strengen Knoten im Nacken festgesteckt. Im Moment zog sie die gerade Nase ein wenig kraus, und hinter der Brille mit dem dunklen Rahmen blitzten die grün-braunen Augen tadelnd, weil die Brüder schweigend miteinander rangen.
„Brauchst du mich für dieses Meeting?", fragte sie Amir kühl.
Die gute Grace. Immer loyal, immer zuverlässig. Mit ihrer Frage demonstrierte sie seinem Bruder, dass Amir hier im New Yorker Büro das Sagen hatte, auch wenn Zahir der Thronanwärter sein mochte. Und sie forderte Zahir damit auch unauffällig auf, endlich Amirs Frage zu beantworten. Zahir mochte Amir ignorieren, aber er wäre niemals so unhöflich, das Gleiche mit Grace zu machen.
Immer noch stumm warf Zahir eine Zeitschrift auf Amirs gläserne Schreibtischplatte. Weitere folgten, jede mit dem gleichen schreienden Cover – der Playboy-Prinz und seine neueste Eroberung.
Amir verzog das Gesicht.
Dieses Mal konnte Grace das pikierte Schnauben nicht zurückhalten. Amir wusste nicht, ob ihr Abscheu ihm galt oder seinem Bruder, weil er die Skandalblätter hergebracht hatte. Grace hielt nicht viel von der Parade, die durch sein Schlafzimmer zog, das hatte sie mehr als ein Mal deutlich gemacht.
„Möchten Sie etwas sagen, Miss Brown?", erkundigte sich Zahir.
Mochte Grace noch so schüchtern sein, als Amirs Assistentin war sie in ihrem Element. Natürlich war Amir ihr Arbeitgeber, doch hier in der Chefetage hielt sie die Zügel eisern in der Hand. Das hier war ihr Territorium – zumindest ihrer Meinung nach.
Jetzt sah sie beide Männer vorwurfsvoll an. „Ich weiß nicht, wer von euch beiden der Geschmacklosere ist – Amir, weil er sich mit einem medienlüsternen Betthäschen eingelassen hat, oder Sie, Hoheit, weil Sie diesen Schund mit ins Büro bringen. Nichtsdestotrotz sehe ich jetzt, dass ich für dieses Meeting nicht gebraucht werde. Daher ziehe ich mich zurück."
Damit drehte sie sich um und zog die beiden Flügeltüren mit einem resoluten Klick hinter sich ins Schloss.
Zahir lächelte tatsächlich. „Und ich hielt Mutter für streng."
„Grace passt auf, dass ich nicht übers Ziel hinausschieße", meinte Amir amüsiert, während er seine Libido im Zaum hielt.
Die Augenblicke, in denen er diese unpassende Anziehung für seine unersetzliche Assistentin verspürte, häuften sich in letzter Zeit. Der funkelnde Blick, mit dem sie ihn und seinen Bruder getadelt hatte, ließ in Amir Gefühle ganz unpassender Art aufflackern.
„Ich wünschte, es wäre so", bemerkte Zahir kopfschüttelnd.
Damit war die angespannte Stimmung wieder zurück.
„Tisa war ein Fehler", gab Amir zu. In mehr als nur einer Hinsicht.
„Ja."
„Bist du aus eigenem Antrieb gekommen, oder hat Vater dich geschickt?"
„Vater hat mich geschickt."
Also war der König so enttäuscht und wütend, dass er es nicht einmal über sich brachte, den jüngsten Sohn persönlich aufzusuchen. Kalte Finger umschlossen Amirs Magen. „Inzwischen ist mir klar, dass Tisa das Rampenlicht viel zu sehr liebt. Vielleicht habe ich mich auch zu oft mit ihr zusammen blicken lassen, aber … ich bin zumindest nicht mit ihr zusammengezogen, so wie Khalil damals mit Jade. Die beiden haben zwei Jahre zusammengelebt, bevor er sie geheiratet hat."
Und normalerweise hätte das Jade als Ehefrau inakzeptabel gemacht, doch sie hatte Fürsprecher an höchster Stelle. Ihr Onkel hatte sich für Jades und Khalils Romanze eingesetzt und dafür gesorgt, dass Jade einen Platz in der königlichen Familie von Zorha erhielt.
Zahirs tiefes Stirnrunzeln verriet Amir, wie wenig der Bruder von der Erinnerung an die wilde Ehe ihres Bruders hielt. „Dieses Thema aufzubringen, entschuldigt dein Verhalten keineswegs."
„Du kannst dem König versichern, dass sein jüngster Sohn in Zukunft bei der Wahl seiner Begleitungen sehr viel vorsichtiger sein wird."
„Leider reicht eine solche Versicherung nicht mehr aus. Unser Vater will nicht weiter mit ansehen, wie du den Familiennamen in den Schmutz ziehst. Es ist an der Zeit, deinen zügellosen Lebensstil aufzugeben, ein für alle Mal."
Amir verkniff sich den Kommentar, der ihm auf der Zunge lag. Es wäre mehr als unhöflich. Gegenüber seiner Familie und seinem Volk war er stets loyal. Längst konnte er nicht mehr zählen, wie oft er die Bedürfnisse anderer vor die eigenen gestellt hatte. Er überwachte die geschäftlichen Interessen der Familie in Übersee. Diese Aufgabe ließ ihm nur wenig freie Zeit. Wenn er diese Zeit mit schönen Frauen in unkomplizierten Bindungen verbrachte … was war daran falsch?
„Ich verabrede mich weder mit unschuldigen Mädchen noch mit verheirateten Frauen. Meine Begleiterinnen sind sich von vornherein über die Vergänglichkeit unserer Liaison bewusst."
„Wie auch der Rest der Welt."
Bei diesem Satz zuckte Amir leicht zusammen. „Und?"
„Dein Lebensstil wirft ein schlechtes Licht auf unsere Familie und unser Volk."
„An meinem Lebensstil ist nichts verkehrt."
„Unser Vater ist anderer Ansicht."
„Was erwartet er denn von mir? Soll ich etwa enthaltsam leben?"
„Nein. Ganz kurz blitzte so etwas wie Mitleid in Zahirs Augen auf. „Der König hat entschieden, dass du heiraten wirst.
Der König? Also war es ein königlicher Erlass. „Und hat er etwa auch schon meine zukünftige Frau ausgewählt?", fragte Amir fassungslos.
Zumindest besaß Zahir so viel Anstand, bekümmert auszusehen. „Ja."
„Das ist doch vollkommen mittelalterlich!", rief Amir.
Da war wieder das Aufflackern von Mitleid, doch dann verhärtete sich die Miene seines Bruders. „Willst du dich etwa gegen eine königliche Order stellen?"
Ein ungutes Prickeln kroch Amir über den Rücken. Sein Vater pochte fast nie auf den königlichen Status. Wenn er es tat, dann nur, damit seine Familie wusste, dass er seine Meinung nicht mehr ändern würde. Dem Vater den Gehorsam zu verweigern, konnte Amir teuer zu stehen kommen. In dem Fall sollte er sich am besten gleich nach einem neuen Job umsehen, nach einem, bei dem er den Titel Prinz vergessen konnte.
Aber er war dazu erzogen worden, seine Pflicht zu erfüllen. Es käme ihm nie in den Sinn, seinem Vater den Gehorsam zu verweigern. Es sei denn, er würde mit der Order nicht leben können. Und mit dieser Order konnte er leben.
„Nun gut, ich werde die Prinzessin heiraten. Ich nehme doch an, er hat eine Prinzessin ausgewählt?"
„Ja."
„Und wer ist die Auserwählte?"
„Prinzessin Lina bin Fahd al Marwan." Zahir legte eine dünne Aktenmappe auf den Schreibtisch. Sie enthielt eine kurze Biografie und ein Foto der Prinzessin. Die Prinzessin war eine schöne Frau. Vielleicht würde es gar nicht so schlimm werden. Amir hatte nie vorgehabt, aus Liebe zu heiraten, und wenn er ehrlich war, langweilten ihn die vielen kurzfristigen Beziehungen inzwischen. Natürlich hatte er noch nicht an eine Heirat gedacht, aber er war auch nicht unbedingt dagegen. Außerdem hatte er eigene Gründe, aus denen er sich eine langfristigere Ablenkung als Tisa und all die anderen wünschte.
„Also, wann findet die Hochzeit statt?", fragte er.
1. KAPITEL
„Was hast du gesagt?" Grace fühlte sich, als hätte sie einen Schlag ins Gesicht erhalten,