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Liebe braucht ein Zuhause: Dr. Norden Extra 141 – Arztroman
Liebe braucht ein Zuhause: Dr. Norden Extra 141 – Arztroman
Liebe braucht ein Zuhause: Dr. Norden Extra 141 – Arztroman
eBook116 Seiten1 Stunde

Liebe braucht ein Zuhause: Dr. Norden Extra 141 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Extra

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

Sphärische Musikklänge schwebten durch den abgedunkelten Raum, in dem sich um einen runden Holztisch eine Anzahl Frauen versammelt hatte. Verteilt auf Schränken und Regalen im Zimmer standen Kerzen, verströmten Aromalampen einen betörenden Duft. Fasziniert beobachtete Ramona Milgram das Ritual, das sich vor ihren Augen abspielte. »Frauen müssen zusammenhalten«, beschwor Elvira ihre Gäste eindringlich. »Wir haben uns in diesem Vertrauenskreis zusammengefunden, um unsere Solidarität zu bekunden und uns gegenseitig zu helfen.« Sie machte eine kunstvolle Pause und bedachte jede der zwölf um den Tisch versammelten Frauen mit einem eindringlichen Blick aus ihren grünen Augen. Auch die sonst so realistische Ramona blieb nicht unberührt von der harmonischen Atmosphäre, dem Gefühl der Gemeinschaft, das sie schon lange nicht mehr derart intensiv verspürt hatte. Nur zu gerne ließ sie sich deshalb von Elviras Worten einhüllen. »Jede der hier anwesenden Frauen wurde von einem Mann enttäuscht, hintergangen, um viel Geld betrogen. Doch wir sinnen nicht auf Rache. Rache ist ein negatives Gefühl, und negative Dinge rauben uns positive Energie. Unsere Stärke ist unser Zusammenhalt, den wir in jeder Beziehung praktizieren.« Wieder machte Elvira eine Pause und griff nach einem Stapel Broschüren, die in der Mitte des Tisches lagen. »In diesem kleinen Heft ist beschrieben, wie jede einzelne von uns mit der Unterstützung der anderen ihr Glück machen kann. Nur zehntausend Euro Einsatz sind nötig, um kurze Zeit später das Geschenk von mindestens fünfzigtausend Euro zu erhalten.« Ein Raunen ging durch das Zimmer, während Elvira die Broschüren austeilte. Neugierig blätterte auch Mona durch die phantasievoll aufgemachten Seiten, las Schlagworte wie ›Mut zum Vertrauen‹ und ›Macht des Gebens‹, die sie in ihrer derzeitigen Situation seltsam berührten. Und auch gegen die horrende Summe, die am Ende des Spiels verheißungsvoll auf jede Teilnehmerin wartete, war Romona in ihrer Lage nicht immun. Obwohl der Einsatz ihre finanziellen Mittel zunächst erschöpfen würde, war die Aussicht auf einen schönen Batzen Geld zu verlockend.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Juli 2023
ISBN9783989360501
Liebe braucht ein Zuhause: Dr. Norden Extra 141 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Liebe braucht ein Zuhause - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Extra

    – 141 –

    Liebe braucht ein Zuhause

    Das haben Ramona und Andreas gelernt

    Patricia Vandenberg

    Sphärische Musikklänge schwebten durch den abgedunkelten Raum, in dem sich um einen runden Holztisch eine Anzahl Frauen versammelt hatte. Verteilt auf Schränken und Regalen im Zimmer standen Kerzen, verströmten Aromalampen einen betörenden Duft. Fasziniert beobachtete Ramona Milgram das Ritual, das sich vor ihren Augen abspielte.

    »Frauen müssen zusammenhalten«, beschwor Elvira ihre Gäste eindringlich. »Wir haben uns in diesem Vertrauenskreis zusammengefunden, um unsere Solidarität zu bekunden und uns gegenseitig zu helfen.« Sie machte eine kunstvolle Pause und bedachte jede der zwölf um den Tisch versammelten Frauen mit einem eindringlichen Blick aus ihren grünen Augen. Auch die sonst so realistische Ramona blieb nicht unberührt von der harmonischen Atmosphäre, dem Gefühl der Gemeinschaft, das sie schon lange nicht mehr derart intensiv verspürt hatte. Nur zu gerne ließ sie sich deshalb von Elviras Worten einhüllen. »Jede der hier anwesenden Frauen wurde von einem Mann enttäuscht, hintergangen, um viel Geld betrogen. Doch wir sinnen nicht auf Rache. Rache ist ein negatives Gefühl, und negative Dinge rauben uns positive Energie. Unsere Stärke ist unser Zusammenhalt, den wir in jeder Beziehung praktizieren.«

    Wieder machte Elvira eine Pause und griff nach einem Stapel Broschüren, die in der Mitte des Tisches lagen. »In diesem kleinen Heft ist beschrieben, wie jede einzelne von uns mit der Unterstützung der anderen ihr Glück machen kann. Nur zehntausend Euro Einsatz sind nötig, um kurze Zeit später das Geschenk von mindestens fünfzigtausend Euro zu erhalten.« Ein Raunen ging durch das Zimmer, während Elvira die Broschüren austeilte. Neugierig blätterte auch Mona durch die phantasievoll aufgemachten Seiten, las Schlagworte wie ›Mut zum Vertrauen‹ und ›Macht des Gebens‹, die sie in ihrer derzeitigen Situation seltsam berührten. Und auch gegen die horrende Summe, die am Ende des Spiels verheißungsvoll auf jede Teilnehmerin wartete, war Romona in ihrer Lage nicht immun. Obwohl der Einsatz ihre finanziellen Mittel zunächst erschöpfen würde, war die Aussicht auf einen schönen Batzen Geld zu verlockend. Den anderen Teilnehmerinnen ging es ähnlich wie Ramona. Diejenigen, die eine Freundin mitgebracht hatten, diskutierten leise, die übrigen blätterten mit glänzenden Augen in dem pastellfarbenen Heftchen.

    »Laßt euch diese Chance nicht entgehen. Zeigen wir es den Männern, wie eine Welt der Frauen aussehen könnte! Eine Welt voller Freude, Frieden und Gemeinschaft.« Elvira Schenker war jetzt ganz in ihrem Element. Ihre Stimme klang verheißungsvoller, der Ausdruck in ihren Augen war noch magischer geworden. »Nächste Woche findet hier mein wunderbares Schenkungsritual statt. Ihr seid auserwählt, mit mir zu feiern. Bringt das Geld und Zuversicht mit, ihr werdet reich belohnt werden.«

    Verzaubert verließen die Frauen kurz danach das kleine Haus am Rande der Stadt, allesamt mit der Zuversicht im Herzen, mit der Bekanntschaft von Elvira Schenker das Große Los gezogen zu haben.

    Auf diese Art von Spielchen war Wilhelm Sanders nicht angewiesen. In jahrelanger fleißiger Arbeit und mit einer guten Portion Glück hatte er ein florierendes Unternehmen aufgebaut, das sein ältester Sohn Jakob in zweiter Generation weiterführte. Er besaß ein großes Anwesen nahe München, umgeben von einem herrlichen, parkähnlichen Garten, um dessen Pflege und Erhalt sich zahlreiches Personal kümmerte. Trotzdem war Willi Sanders kein glücklicher Mann. Seit dem Auszug der Söhne und dem plötzlichen Tod seiner Frau vor einigen Jahren nagte die Einsamkeit an seinem Herzen. Wie sehr sehnte er sich nach Kinderlachen in dem riesigen Gemäuer, nach der geschickten Hand einer Frau, die es verstand, dem Leben Atmosphäre und Gemütlichkeit einzuhauchen. Aber seine Söhne widerstanden der Versuchung standhaft, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Weder Jakob, der ältere der beiden und Nachfolger des Vaters, noch Andreas, der Laborarzt an der Behnisch-Klinik, wollten diesen einschneidenden Schritt wagen.

    »Ich verstehe euch einfach nicht«, klagte Wilhelm wieder einmal sein Leid bei den selten gewordenen gemeinsamen Treffen. »Als ich noch jung war, konnte ich es kaum erwarten, eure Mutter vor den Traualtar zu führen. Eine eigene Familie, das war damals noch ein Statussymbol für einen erfolgreichen Mann«, seufzte er betrübt.

    »Die Zeiten haben sich eben geändert, Paps. So schwer es auch für dich sein mag, du mußt das akzeptieren«, erklärte Jakob ungerührt und nahm einen Schluck Kaffee.

    »Du bist doch sonst so modern eingestellt«, fügte Andreas mit hochgezogenen Augenbrauen hinzu. »Und rüstig dazu. Warum suchst du dir nicht ein Hobby, das dich von diesen ewigen Grübeleien ablenkt?«

    »Ein Hobby, ein Hobby!« brauste der alte Sanders entrüstet auf. »Soll ich mich etwa mit Orchideen unterhalten oder einem Golfplatz mein einsames Herz ausschütten? Nein danke. Alles, was ich will, ist Leben um mich herum. Junge Leute, Lachen, Fröhlichkeit. Manchmal frage ich mich, wozu ich das alles hier aufgebaut habe, wenn ich doch nur alleine hier herumsitze. Ich könnte den Besitz ebensogut verkaufen und in ein Altersheim gehen.«

    »Das ist doch nicht dein Ernst, Paps.« Erschrocken sog Jack, wie sein Bruder ihn seit frühester Jugend rief, die Luft ein. »Das schöne Haus, der Garten! Das kannst du doch nicht machen.«

    »Und überhaupt, so alleine bist du doch gar nicht. Denk doch nur an all die Angestellten, die sich nach so vielen treuen Jahren nach einer anderen Arbeit umsehen müßten.«

    »Die Bediensteten, daran denkt ihr also. An euren alten Vater aber nicht«, schnaubte Willi verstimmt, aber seine Augen funkelten auf einmal belustigt. »Wenn euch das Anwesen so wichtig ist, dann beweist es mir.«

    »Wie meinst du das?« Jakob streifte seinen Bruder mit einem auffordernden Seitenblick.

    »Genau, das mußt du uns schon genauer erklären«, hakte Andi befremdet nach.

    »Ich habe da eine Idee…«, genüßlich ließ sich Wilhelm die Worte auf der Zunge zergehen, nahm einen Schluck Kaffee, schob sich ein Stück Torte in den Mund, ehe er gedehnt weitersprach, um die Geduld seiner Söhne auf eine harte Probe zu stellen. »Was haltet ihr davon, daß derjenige, der mir als erster eine sympathische, liebevolle, lustige Schwiegertochter bringt, das gesamte Anwesen erbt?«

    »Wie bitte?« riefen die Brüder empört aus und starrten sich einen Augenblick sprachlos an. »Das ist nicht fair, Paps.«

    »Wieso nicht? Mein Leben lang haben eure Mutter, Gott hab sie selig, und ich Rücksicht genommen auf euch zwei, haben unser Geld in eure Ausbildung gesteckt, eure Flausen ertragen. Jetzt ist es endlich an der Zeit, daß ihr mir auch einmal einen Wunsch erfüllt. Ich will eine Schwiegertochter und Enkelkinder. Basta.«

    »Ist dir klar, was du da sagst?« Verständnislos schüttelte Jakob den Kopf. »Du stellst das gute Verhältnis zwischen Andi und mir aufs Spiel. Willst du das wirklich riskieren?«

    »Na, dann könnt ihr mal beweisen, wie weit es mit der Bruderliebe tatsächlich her ist«, schmunzelte Wilhelm Sanders belustigt. Diese Idee war die beste, die er seit Jahren gehabt hatte. Endlich kam etwas Stimmung in sein Leben. Und in das seiner Söhne. »Keine Diskussion mehr. Wer als erster heiratet, erbt das alles hier.« Er machte eine weitausgreifende Armbewegung.

    »Das ist doch absurd, Paps«, machte Andi noch einen letzten Versuch, seinem Vater diese, in seinen Augen groteske Idee, auszureden. »Woher willst du wissen, daß wir beide nicht nur eine Ehe zum Schein eingehen, nur um an das Erbe zu kommen?«

    »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Eine nette, liebevolle Schwiegertochter will ich haben. Keine geldgierige Mitgiftjägerin. Ein Ehevertrag wird hier für Ordnung sorgen. Aber ich hoffe, ihr werdet schon das eine vom anderen unterscheiden können. Soviel Wissen wird euch eure Mutter doch mitgegeben haben.«

    Betreten senkten Jakob und Andreas die Köpfe. Gegen dieses Argument war kein Kraut gewachsen. Tatsächlich hatte Agnes Sanders ihren Söhnen alle Werte vorgelebt, die eine durch und durch liebenswerte, tatkräftige Frau ausmachten, die mit beiden Beinen im Leben stand. Aber so eine Frau zu finden, wie Mama eine gewesen war, würde nicht leicht sein. Wenn nicht gar unmöglich.

    »So eine Schnapsidee!« Schneller als gewöhnlich hatten sich die beiden Sanders-Brüder nach dieser unerfreulichen Eröffnung ihres Vater von ihm verabschiedet und diskutierten auf dem Weg zu ihren Wagen leidenschaftlich miteinander. »Was hat er sich nur dabei gedacht?«

    »Du hast ihn doch gehört, Jack. Die Einsamkeit scheint ihm schwer zu schaffen zu machen.«

    »Aber warum sollen ausgerechnet wir das ausbaden? Heiraten! Altmodischer Quatsch«, schnauzte Jakob verstimmt.

    »Wenn ich mir deine Frauenbekanntschaften so ansehe, kann

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