Robert Grosseteste und Michel de Montaigne: Zwei Philosophen
Von Christoph Werner
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Über dieses E-Book
Das Dach ist groß, unter dem sich die Philosophen versammeln. Das lässt sich gut an Robert Grosseteste und Michel de Montaigne erkennen, die sich der Untersuchung der Phänomene Mensch und Welt grundsätzlich anders nähern und dennoch eines gemeinsam haben, den Versuch, den Menschen mit Hilfe der Philosophie die letzten Gründe des Seins, der Erkenntnis und des Handelns, die zusammenfassende Betrachtung des Wesens und des Sinnes der Welt nahezubringen.
Christoph Werner
Dr. Christoph Werner ist Psychologe am Sozialpsychiatrischen Zentrum der Essener Kontakte e.V.
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Buchvorschau
Robert Grosseteste und Michel de Montaigne - Christoph Werner
ROBERT GROSSETESTE
Theologe und Philosoph des Lichtes und des Kosmos
BIOGRAPHISCHES
An einem uns unbekannten Tag des Jahres 1175 wurde armen Eltern in dem Dorf Stradbroke in der Grafschaft Suffolk im Osten Englands ein Sohn geboren. Sie nannten ihn Robert, ein Name anglo-normannischer Herkunft als Folge der normannischen Eroberung im Jahre 1066 durch Wilhelm, Herzog der Normandie, später Wilhelm der Eroberer genannt. Der anglonormannische Dialekt, eine Form des Altfranzösischen, wurde in England für mehr als zwei Jahrhunderte zur Sprache des Hofes, der Gerichte, der Schulen, der Universitäten, des Parlaments und später auch der Stadtverwaltungen und des Handels. Die englische Aristokratie bediente sich des Anglonormannischen, und sein Gebrauch wurde als Kennzeichen der Zugehörigkeit zu einer höheren und wohlhabenden Gesellschaftsschicht betrachtet, während der Gebrauch des Englischen den Armen und Ungebildeten überlassen wurde.
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts, nach dem Verlust der Normandie unter König John, verloren viele anglonormannische Adlige ihre Besitztümer in Frankreich und begannen, sich mehr und mehr als Engländer zu betrachten und sich der englischen Sprache zu bedienen. Das Englische verbreitete sich auch in der an Bedeutung gewinnenden gewerbe- und handeltreibenden Mittelschicht, die mit der angelsächsischen Bevölkerung kommunizieren musste.
Suffolk ist Teil von East Anglia, das nach der angelsächsischen Eroberung von den Angeln besiedelt wurde und eines der sieben angelsächsischen Königreiche, der sogenannten Heptarchie in England war. Inwieweit die Vielfalt der Landschaften (von sandigen Nordseestränden, einschneidenden Flussmündungen über eine Hügellandschaft im Inneren und einen Kalksteinrücken im Westen) die Kindheit Roberts prägte, ist nicht bekannt, wie auch über seine frühe Jugend keine verlässlichen Quellen vorhanden sind.
Grosseteste (Großkopf) ist wahrscheinlich ein Familien- und kein Beiname, der wegen eines charakteristischen Körpermerkmals zunächst an eine individuelle Person vergeben und dann später zum Familiennamen wurde.
Wie es bei Persönlichkeiten, die aus Armut zu großem Ansehen oder Reichtum gelangten, gelegentlich der Fall ist, wurde auch über Robert Grosseteste anekdotisch überliefert, dass er in seiner Jugend niedere Dienste tat, in diesem Fall hütete er Schweine. Gesichert ist allerdings seine Herkunft von armen Eltern, die ihm einmal sein eigenes Domkapitel bei einem Rechtsstreit vorwarf.
Einem weiteren, aus einer nicht zuverlässigen Quelle stammenden Bericht zufolge (Richard von Bardney in: Felten, S. 6) starb Roberts Mutter, als er noch ein Kind war. Arm und hungrig sei er in Lincoln betteln gegangen, unter anderem auch an der Tür des Bürgermeisters. Dieser hätte ihm nur unter der Bedingung Almosen gegeben, wenn er verspräche, niemals Bischof von Lincoln werden zu wollen. Lieber aber habe Robert gehungert, als dieses Versprechen abzugeben. Er bat den Bürgermeister, ihm statt Essen eine Unterstützung zu gewähren, damit er die Schule in Lincoln besuchen könne.
Wahrscheinlich hat Grosseteste tatsächlich eine Schule in Lincoln besucht.
Die erste unbestreitbare Angabe zu seiner Biographie lässt sich einem Brief entnehmen, in dem ihn Giraldus Cambrinus, ein berühmter Historiker, Literat und Geistlicher (ca. 1147-1223), dem Bischof von Hereford empfiehlt. Cambrinus erwähnt Roberts Kenntnisse der Literatur und der freien Künste, der Septem artes liberales (d. h. Grammatik, Rhetorik, Dialektik, das Trivium, und Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie, das Quadrivium). Er rühmt darüber hinaus seinen hervorragenden Charakter und seinen Fleiß. Außerdem sei er mit Jura und Medizin vertraut. Wenn Grosseteste im Jahre 1199, in dem das Empfehlungsschreiben entstand, eine solche Auszeichnung verdiente, dann muss er die noch junge Universität von Oxford nicht später als 1192/93 besucht haben. Wahrscheinlich hat er später auch in Paris Theologie studiert und gelehrt, was seine Kenntnisse französischer Theologen, des Lehrplans der Pariser Universität sowie der französischen Sprache nahelegen. Ein weiteres Indiz ist seine Kenntnis des Griechischen, das in Oxford nicht gelehrt wurde. Grossetestes Sprachkenntnisse waren für seine Zeit ungewöhnlich. Neben dem Französischen beherrschte er Lateinisch und Hebräisch. Zur Aneignung des Hebräischen bot sich in England, wohin im Jahre 1087 mit Erlaubnis Wilhelm des Eroberers viele Juden aus Rouen gekommen waren, genug Gelegenheit. In Oxford bewohnten die Juden ein eigenes Viertel und unterrichteten christliche Studenten in der hebräischen Sprache.
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts war Grosseteste wieder in Oxford, hat aber wahrscheinlich Paris noch