Richard von Cornwall: Ein Engländer auf dem deutschen Thron - Historische Erzählung
Von Christoph Werner
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Über dieses E-Book
Im Jahre 1257 konnten sich die sieben Kurfürsten nicht auf die Wahl eines Deutschen verständigen, sondern ließen sich vom Ausland bestechen. Aber auch dann einigten sie sich nicht, so dass sowohl der Spanier Alfons von Kastilien wie auch der Engländer Richard von Cornwall gewählt wurden.
Die historische Erzählung führt den Leser in diese bewegte Zeit und in das Leben und die Taten Richards, des "reichsten Fürsten der Christenheit", eines Mannes, der eher geneigt war, Konflikte durch Verhandlungen zu lösen als durch Krieg.
Das Buch ist eine historische Erzählung. Das heißt, der überlieferte Hintergrund wird vom Autor literarisch mit Leben erfüllt, so dass der Leser an Geschichte teilnehmen kann.
Christoph Werner
Dr. Christoph Werner ist Psychologe am Sozialpsychiatrischen Zentrum der Essener Kontakte e.V.
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Buchvorschau
Richard von Cornwall - Christoph Werner
1. JUGEND
Heutzutage, nach dem bedauerlichen Brexit, scheint es eine schöne Erinnerung, dass einmal ein Engländer römisch-deutscher König war. Ganz richtiger Engländer war er nicht, sondern eher Anglo-Normanne, dessen Vorfahren knapp 200 Jahre zuvor nach England gekommen waren. Und in der Normandie, das heißt in Nordfrankreich, hatten sich die Normannen oder Nordmänner oder Wikinger nach zahlreichen Überfällen auch erst am Anfang des 10. Jahrhunderts endgültig festgesetzt und waren im Jahre 911 sesshaft und ein Teil Frankreichs geworden.
Wilhelm der Eroberer war aus der Normandie aufgebrochen und hatte sich gegen den Angelsachsen König Harold in der Schlacht bei Hastings 1066 durch- und auf den englischen Thron gesetzt. Diese militärische und politische Katastrophe schien den Menschen auf der Insel vom lieben Gott gesandt, denn ein Komet, der schon die Geburt Christi angekündigt hatte und heute der Halleysche genannt wird, war einige Monate zuvor erschienen.
Diese Angelsachsen hatten nichts mit unseren heutigen Sachsen zu tun, die eher nicht auf Eroberung aus sind. Vielmehr waren sie die Nachkommen dreier germanischer Völkerschaften, der Angeln, der Sachsen und der Jüten, die in Norddeutschland wohnten und im 5. Jahrhundert nach England kamen. Das geschah einer Überlieferung nach auf Einladung des keltisch-britischen Warlords Vortigern, um ihm bei der Verteidigung seines Landes gegen die Picten aus Schottland und die Iren zu helfen. Statt aber nach erfolgter Hilfe, wie es sich für Gäste gehört, in ihre Heimat zurückzukehren, blieben sie in England, besiegten die romanisierten Kelten und gründeten auch noch sieben Königreiche, darunter Essex, Sussex und Wessex, also Ostsachsen, Südsachsen und Westsachsen, dazu kamen East Anglia, Middle Anglia, Mercia und Northumbria, gegründet durch die Angeln, und das liebliche Kent, wo sich die Jüten niederließen. Alle brachten ihre Muttersprachen mit nach England, wo sich schließlich eine Sprache durchsetzte, die jetzt als Altenglisch bekannt ist, das naturgemäß dem Deutschen recht ähnlich ist. Und noch mehr: Zwar eroberten Römer, Wikinger und Normannen England, doch im Genpool der englischen weißen Bevölkerung haben die Angelsachsen die deutlichsten Spuren hinterlassen. 30 Prozent der DNA haben die heutigen Engländer mit den Deutschen gemeinsam.
Richard, geboren am 5. Januar 1209 in Winchester, war der zweite Sohn König Johns.
Der kleine sechsjährige Königssohn, der im Jahre 1215 auf die Burg Corfe Castle gebracht wurde, stammte jedoch nicht aus Norddeutschland, sondern war ein Nachkomme der normannischen Eroberer.
Corfe Castle liegt im gleichnamigen Dorf auf der Isle of Purbeck, eigentlich eine Halbinsel, in der Grafschaft Dorset ganz im Süden Englands. Richards Vater, König John, dem dessen Vater recht lieblos den Spitznamen Lackland, d. h. ohne Land gegeben hatte, weil er keine größeren Ländereien erben sollte, befand, dass sein zweiter Sohn am besten auf dieser ehrfurchtgebietenden Burg aufgehoben wäre.
Corfe Castle und viele andere Burgen in England waren nach der normannischen Eroberung als Symbole der neuen Herrschaft und gleichzeitig als militärische Stützpunkte gebaut worden, denn die angelsächsische Bevölkerung war nicht durchweg glücklich mit ihren neuen Herren.
Stöhnen und verzweifelte Schreie aus dem Kerker waren nicht mehr zu hören, als Richard auf die Burg gebracht wurde. Es war nämlich Eleanore, eine französische Nichte König Johns, mit zweiundzwanzig ihrer französischen Ritter auf der Burg gefangen gehalten worden. Sie kam mit dem Leben davon, während man die Ritter im Kerker verhungern ließ. Aus Rache gingen die Geister der Toten in der Burg um und erschreckten die Bewohner, wenn sie sich um Mitternacht auf die Abtritte wagten, die sich in Mauernischen über Fallschächten befanden.
Der kleine Richard wurde gut behütet und verrichtete seine Notdurft in einen Topf, den seine Waschfrau leerte und reinigte. Außerdem war er vorsichtiger Natur und blieb, wenn es irgend ging, lieber im warmen Bett. Außerhalb der Burgmauern war es besonders gefährlich, denn in den Wäldern um die Burg gab es Wölfe und Bären, Luchse und Wildschweine, die nicht friedlich gesinnt waren.
Der Hofstaat des kleinen Prinzen bestand aus seinem Lehrer, einem Aufseher, zwei Trompetern und einer Waschfrau. Was die Trompeter den ganzen Tag über taten, ist nicht überliefert. Es ist zu Gunsten des Prinzen zu hoffen, dass sie ihren Dienst nicht ausschließlich mit Trompeten ausfüllten.
Die Waschfrau war wahrscheinlich Engländerin, genauer gesagt Anglosächsin, und sprach, während sie den Königssohn wusch, über seine Gesundheit wachte und wohl noch bei anderer Gelegenheit Englisch mit ihm, während die Amtssprache, die Sprache des anglonormannischen Adels, der Kaufleute, der Verwaltung, der Justiz, des Königshofes und begüterter Städter das normannische Französisch war. Natürlich sprachen Richards Erzieher Sir Roger d’Acastre und sein Aufseher Peter de Mauley Französisch mit ihrem Zögling.
Angelsächsisch war die Sprache des Volkes und wurde vom normannischen Adel gering geschätzt, obwohl einige kluge Leute allmählich begannen, sich mit ihr zu befassen, denn schließlich mussten Befehle und Anordnungen gegeben und vom geringen Volk verstanden werden. Außerdem war es nützlich, die halb gemurmelten Flüche und Beschimpfungen der Knechte und hörigen Bauern zu verstehen.
Corfe Castle, heute eine Ruine, galt damals als eine der stärksten Festungen in England, praktisch unbezwingbar. Auf gewaltigen Mauern hatte König John verschiedene Katapulte und Maschinen aufstellen lassen, die zum Empfang unliebsamer Ankömmlinge Steine und brennbare Materialien schleudern konnten. Der König verwahrte im Jahre 1212 einen großen Teil seines Schatzes von 200 000 Mark auf der Burg.
John war ein grausamer König, der zum Beispiel den wahrscheinlich geistesgestörten Wahrsager Peter de Pomfret samt seinem Sohn in der Burg einkerkern und schließlich umbringen ließ: Der selbsternannte Prophet hatte das Ende der Herrschaft des Königs vorausgesagt, was kein Herrscher gerne hört. Er wurde von Pferden bei lebendigem Leib um die Burg geschleift und schließlich, kaum noch am Leben, gehängt.
Schon lange vor König John und vor der normannischen Eroberung im Jahre 1066 war die Vorgängerburg Schauplatz eines Verbrechens gewesen. Als der sächsische König Edgar im Jahre 975