Collection Baccara Band 338 - Teil 2: Wie verführt man einen Traummann?
Von Marie Ferrarella
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Über dieses E-Book
Vom ersten Augenblick an weiß Calista: Jake ist der Richtige für sie. Dass sie die Nanny seiner kleinen Tochter ist, muss der erste Schritt in Richtung Liebe sein! Aber wie verführt man einen Mann zum Glück, der sich standhaft weigert, an große Gefühle zu glauben?
Marie Ferrarella
Marie Ferrarella zählt zu produktivsten US-amerikanischen Schriftstellerinnen, ihren ersten Roman veröffentlichte sie im Jahr 1981. Bisher hat sie bereits 300 Liebesromane verfasst, viele davon wurden in sieben Sprachen übersetzt. Auch unter den Pseudonymen Marie Nicole, Marie Charles sowie Marie Michael erschienen Werke von Marie Ferrarella. Zu den zahlreichen Preisen, die sie bisher gewann, zählt beispielsweise der RITA-Award. Als Kind verbrachte Marie Ferrarella ihre Freizeit vor dem Fernseher, häufig schrieb sie die Drehbücher einiger Fernsehserien um und spielte dann selbst die Hauptrolle. Sie träumte von einer Karriere als Schauspielerin. Im Alter von elf Jahren verfasste sie ihren ersten Liebesroman, allerdings war ihr nicht bewusst, dass es sich um eine klassische Romance handelte. Während ihrer Collegezeit begann sie sich immer mehr für den Beruf einer Autorin zu interessieren und gab den Gedanken an eine Schauspielkarriere auf. Nach ihrem Abschluss, einem Master Degree in Shakespearean Comedy zogen sie zusammen mit ihren Eltern von New York nach Kalifornien. Charles, ihre Jugendliebe, hielt die Trennung nicht lange aus und folgte Marie nach sieben Wochen. Nicht lange darauf folgte die Hochzeit, und ihr Kleid dafür nähte Marie Ferrarella selbst. Mit ihren Büchern möchte die Autorin ihre Leserschaft zum Lachen bringen und unterhalten, das macht sie am glücklichsten. Genauso schön findet sie es, einen romantischen Abend mit ihrem Ehemann zu verbringen. Zu ihren Hobbys zählen alte Filme, Musicals sowie Rätsel. Geboren wurde Marie Ferrarella in Deutschland, und als sie vier Jahre alt war, wanderten ihre Eltern in die USA aus. Bereits im Alter von 14 Jahren lernte sie ihren heutigen Mann kennen; mit ihm und ihren beiden Kindern lebt sie in Süd-Kalifornien.
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Buchvorschau
Collection Baccara Band 338 - Teil 2 - Marie Ferrarella
Marie Ferrarella
Wie verführt man einen Traummann?
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2011 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „The Baby Wore a Badge"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: SPECIAL EDITION
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 338 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Maike Stein
Fotos: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733722760
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Er hatte sich hoffnungslos übernommen.
Und nicht nur das, er konnte keiner seiner Aufgaben mehr gerecht werden. Das war schneller geschehen, als ihm lieb war.
Jake Castro, Polizist in New Orleans, strich sich mit einer Hand durch seine zerstrubbelten Haare – als ob ihm das irgendwie helfen würde, auch seine Gedanken in Ordnung zu bringen, den Nebel daraus zu vertreiben, der sich seit einigen Wochen in seinem Kopf festgesetzt hatte. Seit den fürchterlichen Ereignissen, die sein Leben so grundlegend verändert hatten.
Mit einem tiefen Seufzer blickte er auf die Uhr auf seinem Nachttisch.
Fünf Minuten. Mehr hatte er nicht bekommen. Fünf Minuten.
Fünf Minuten Schlaf, bevor Marlie angefangen hatte zu schreien, laut genug, um Tote aufzuwecken. Oder zumindest ihn.
Immer noch im Halbschlaf, erhob er sich und stolperte zur Wiege hinüber, die seit Kurzem in seinem Junggesellenschlafzimmer stand. Übernächtigt starrte er die kleine Gestalt darin an.
„Ich kaufe dir ein Auto, wenn du mich noch fünfundzwanzig Minuten länger schlafen lässt."
Sein Bestechungsversuch traf auf taube Ohren. Wenn Marlie überhaupt eine Reaktion zeigte, dann schrie sie jetzt noch lauter.
So viel also zum Thema Bestechung.
Mit einem weiteren resignierten Seufzer griff Jake in die Wiege und hob seine sieben Monate alte Tochter hoch.
Sie beruhigte sich sofort, und normalerweise wäre er darauf stolz gewesen, hätte es als Zeichen gesehen, dass das Baby eine Beziehung zu ihm aufbaute. Aber er war viel zu fertig, um sich davon trösten zu lassen.
Er ging auf dem Zahnfleisch, und das seit Tagen.
„Ich kann so nicht weitermachen, verstehst du?", fragte er, während er zum Schaukelstuhl ging, der ebenso neu war wie sein Status als alleinerziehender Vater.
Marlie mochte es am liebsten, wenn sie herumgetragen wurde, aber Jake war zu müde, um mit ihr auf und ab zu gehen. Er hatte eine lange, kraftzehrende Schicht hinter sich und war später als üblich nach Hause gekommen, worüber Mrs Rutherford, die Frau, die gegen Bezahlung auf Marlie aufpasste, gar nicht glücklich gewesen war.
Kaum drei Wochen jonglierte er jetzt mit all seinen Aufgaben und musste zu seinem Verdruss feststellen, dass er nicht tagsüber Officer Castro, der Super-Cop, sein konnte, um sich dann des Nachts in Super-Dad zu verwandeln. Irgendwann zwischendrin brauchte er – dringend – Schlaf, wenn er nicht völlig zusammenbrechen wollte.
„Ist alles mein Fehler", sagte er zu dem kleinen menschlichen Wesen in seinen Armen.
Doch Marlie blieb von den Worten ihres Vaters gänzlich unbeeindruckt. Stattdessen steckte sie sich einen Daumen in den Mund und nuckelte daran, als könnte der irgendeine Art von Nahrung abgeben, wenn sie nur heftig genug saugte. „Ich hätte nur Nein sagen müssen. ‚Nein, Maggie, ich werde das nicht tun‘, und nichts hiervon wäre passiert. Verdammt … tut mir leid."
Jake hörte abrupt auf, sich Vorwürfe zu machen. Keine Flucherei mehr im Haus, wenigstens nicht, wenn Marlie ihn hören konnte. Diese Regel hatte er selbst aufgestellt, aber es fiel ihm schwer, sich daran zu halten, besonders wenn er sich so zerschlagen fühlte.
„Himmel, lenkte er ein, „wem will ich hier etwas vormachen? Deine Mutter war so stur, sie hätte jemand anderes gefunden, in kürzester Zeit.
Einen anderen, der den männlichen Part beigetragen hätte, um dieses winzige Naturwunder zu erschaffen, das Wunder mit den kräftigen Lungen, das er hier in den Armen hielt.
Außerdem war er schon halb verliebt gewesen in Maggie O’Shea, als sie zum ersten Mal in die Wache spaziert war und Lieutenant Franco ihm eröffnet hatte, diese Erscheinung in blauer Uniform sei seine neue Partnerin. Maggie war scharfsinnig und witzig und so verdammt umwerfend mit ihren roten Haaren, dass es ihn vor Verlangen schmerzte, wenn er sie nur ansah.
Ihre Beziehung war gut, sowohl im Job als auch sonst. Irgendwann einmal sprachen sie über ihre Zukunftsvorstellungen, ihre Ziele und Wünsche. So erfuhr er, dass sie alles sein wollte – eine überragende Polizistin und eine perfekte Mutter.
Sie war dabei, ihr erstes Ziel zu erreichen, als ihre biologische Uhr zu ticken begann. Das zerrte an Maggies Nerven, und Maggie wiederum begann, sachte an ihm zu zerren, bearbeitete ihn Tag um Tag, immer erbarmungsloser, bis er schließlich nachgab.
Einen flüchtigen Moment lang glaubte er, sie würden die Sache auf die altmodische Art angehen. Aber Maggie vertrat ihre Absichten ihm gegenüber klar und deutlich. Sie wollte keinerlei romantische Verwicklungen und definitiv keinen Körperkontakt mit ihm.
„Ich fühle mich durchaus zu dir hingezogen, Castro, hatte sie gesagt. „Aber ich mag keine Komplikationen. Mochte ich noch nie.
Das war die reinste Ironie, wenn man all die Komplikationen bedachte, mit denen er sich jetzt konfrontiert sah.
Ihren Plan hatte sie ihm genau erklärt. Alles würde klinisch und höchst professionell ablaufen. Und sobald der Eingriff geglückt wäre, würde es ihm freistehen weiterzuziehen, wie Maggie erklärte. Sie würde nichts weiter von ihm verlangen.
Bis sie alles von ihm verlangte.
Irgendwann zwischen seiner Zustimmung zu dieser künstlichen Befruchtung und dem Beistand, den er ihr während der Geburt leistete, weil sonst niemand aus ihrer Familie erreichbar war, erkannte Jake, dass er sich in Maggie verliebt hatte. Sehr.
Auch sie erkannte es.
Sah es in seinen Augen, hörte es in seiner Stimme. So deutlich, dass es sie verschreckte und dazu brachte, einen neuen Partner zu verlangen, sobald sie wieder im Dienst war.
Das war auch so ein Streitpunkt zwischen ihnen. Seiner Meinung nach war sie viel zu früh in den Dienst zurückgekehrt. Er wollte nicht, dass sie Marlie so bald schon verließ, und sorgte sich insgeheim – oder vielleicht nicht so geheim – wegen den Risiken, die sie jeden Tag, an dem sie ihre Marke an der Brust trug, einging.
Aber er konnte sie nicht davon abhalten. Je mehr er auf sie einredete, desto weniger hörte sie ihm zu. Das Ende vom Lied war, dass Maggie drei Monate nach der Geburt in den Dienst zurückkehrte.
Und weitere drei Monate später war sie tot.
Er wusste noch genau, wie er sich gefühlt hatte, als er die Nachricht über Funk gehört hatte. Als hätte ihm jemand ein Messer in den Bauch gerammt und es langsam umgedreht. Der Tacho war auf über hundertsechzig geklettert, während er zum Krankenhaus gerast war, in das sie Maggie gebracht hatten.
Sie hatte noch gelebt, als er angekommen war. Lange genug, um ihm das Versprechen abzunehmen, sich um ihr kleines Mädchen zu kümmern – als ob er erlaubt hätte, dass jemand anderes das Baby bekäme. Marlie war alles, was ihm von Maggie blieb.
Maggie starb, sobald er Ja gesagt hatte. Starb mit einem Lächeln auf den Lippen.
Starb, obwohl er ihre Hand so festhielt, als könnte er sie zurückholen ins Reich der Lebenden.
Natürlich war es unmöglich. Er konnte Maggie nicht retten. Sie war vor seinen Augen gestorben, hatte ihn mit gewaltigen Schuldgefühlen zurückgelassen. Schuldgefühle, die von seiner Überzeugung herrührten, dass er, Partner oder nicht, für sie hätte da sein, sie schützen müssen. Sie beschützen.
Aber er hatte sie nicht beschützen können. Jetzt war sie fort, und er war hier, versuchte weiterhin der zu sein, der er gewesen war, bevor seine Welt einen Riss bekommen hatte und in ihren Grundfesten erschüttert worden war. Versuchte, er selbst zu sein und auch etwas Neues. Ein Vater.
Im Moment versagte er, seiner Ansicht nach elend, an beiden Fronten.
Marlie begann wieder zu jammern, brachte ihre Unzufriedenheit immer lauter zum Ausdruck. Jake kannte diesen Ton. Sie hatte Hunger. Wurde er besser in der Interpretation ihrer Laute oder hatte er einfach Glück beim Raten?
Er wusste es nicht.
Er drückte die Kleine an seine Brust und stand auf, um in die Küche zu gehen.
Dort hatte er bereits einen kleinen Topf mit Wasser vorbereitet, das nur noch auf dem Herd erhitzt werden musste. Zielstrebig öffnete er den Kühlschrank.
In Reih und Glied standen die Flaschen mit Muttermilchersatz im obersten Fach. Gleich neben ebenso großen Bierflaschen. Sie klirrten leise, als er einige zur Seite drückte, um an die Milch zu kommen.
„Das war die Lieblingsmarke deiner Mom, erzählte er Marlie und hielt inne, damit sie hineinsehen konnte. „Deine Mom hat es geliebt, sich am Ende eines Tages ein oder zwei davon zu gönnen, um sich zu entspannen – natürlich bevor sie mit dir schwanger wurde
, schränkte er ein.
Jake kickte die Tür mit seiner Hüfte zu und lehnte sich kurz dagegen, versuchte, sich zusammenzunehmen.
Er musste aufhören, sich das anzutun. Er durfte nicht länger alles und jedes mit Maggie in Verbindung bringen. Sie mit jeder einzelnen Sekunde seines Lebens zu verweben, würde nichts ändern.
Würde sie nicht zurückbringen.
Jake schaltete auf Autopilot, er wusste wie im Schlaf, was zu tun war. Dann stand er da und starrte auf die Flasche, die er in den Topf gestellt hatte, wartete, dass sie warm wurde.
Drei Minuten später nahm er das Fläschen heraus und testete dessen Wärme an seinem Handgelenk. Es war eiskalt.
„Warum …?" Der Rest seiner Frage löste sich in Luft auf, als er zum Herd blickte. Kein Wunder, dass die Milch nicht warm geworden war. Er hatte den Herd nicht eingeschaltet.
Er brauchte Hilfe.
Jake legte die Flasche zurück in den Topf und schaltete den Herd ein. Dann griff er nach dem schnurlosen Telefon an der Wand und rief seine Schwester an.
Es klingelte fünfmal. Jake wollte schon auflegen und neu wählen, als er eine schläfrige Stimme hörte. „Hallo?"
Selbst flüsternd erkannte er Erins Stimme.
„Ich gebe auf, sagte er. „Du hast recht. Ich brauche Hilfe. Ich bin gnadenlos überfordert.
„Jake?" Seine Schwester klang immer noch verwirrt, aber sie flüsterte nicht mehr.
Im Hintergrund hörte er eine tiefe, männliche Stimme. „Wer ist das, Erin?"
Jetzt klang es, als würde Erin den Hörer mit der Hand zudecken, um jemandem im Hintergrund etwas zu sagen. „Ich glaub, es ist Jake."
„Ja, ich bin’s, bestätigte Jake. „Wie viele andere überforderte Männer kennst du?
„Keine, die um zwei Uhr morgens