Ein Schloss mit Geheimnissen - Unveröffentlichter Roman: Fürstenkrone 250 – Adelsroman
Von Corinna Volkner
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Atemlos überflog Angela de Rheit die wenigen Zeilen des Briefes. »Das ist ja… Papa! Wir sind gerettet!« Übermütig schwenkte sie den Brief und ließ sich vor ihres Vaters Schreibtisch in einen Sessel fallen. Ein rascher Blick aus ihren veilchenblauen Augen traf den alten Herrn, der sich schmunzelnd im Sessel zurücklehnte und meinte: »O jugendlicher Überschwang! Also, was ist unsere Rettung? An wen hast du dich diesmal gewandt, um diese kostbare Statue loszuwerden?« »Es handelt sich nicht direkt um die Statue, sondern um einen sehr lukrativen Auftrag einer früheren Internatsfreundin. Alexandra von Kaminsky, einzige Tochter des Fürsten Kaminsky. Erinnerst du dich an die hübsche blonde Maid, die wirklich stets im Mittelpunkt unserer Schulversanstaltungen stand?« »Welch eine Sprache, Angela!« tadelte Herr de Rheit kopfschüttelnd. »Unterbrich mich nicht, Papa!« äußerte Angela ungerührt. »Alexan-dra wird heiraten, in ungefähr drei Wochen. Sie heiratet einen Grafen, dessen Besitz nicht einmal weit von hier entfernt liegt. Sie schreibt, daß das Schloß sehr einsam läge und innen düster und trübe sei, was sich ihr beklemmend aufs Herz lege. Zum Glück sei der Graf bereit, sich ihren Wünschen zu fügen und allen Umänderungsplänen zuzustimmen. Du weißt, daß ich vor einem Jahr bei Fürst Kaminsky zwei Salons neu eingerichtet habe. Davon war Alexandra sehr angetan, wie sie schreibt.
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Rezensionen für Ein Schloss mit Geheimnissen - Unveröffentlichter Roman
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Ein Schloss mit Geheimnissen - Unveröffentlichter Roman - Corinna Volkner
Fürstenkrone
– 250 –
Ein Schloss mit Geheimnissen - Unveröffentlichter Roman
Spannende Zeiten für Prinzessin Angela …
Corinna Volkner
Atemlos überflog Angela de Rheit die wenigen Zeilen des Briefes.
»Das ist ja… Papa! Wir sind gerettet!« Übermütig schwenkte sie den Brief und ließ sich vor ihres Vaters Schreibtisch in einen Sessel fallen.
Ein rascher Blick aus ihren veilchenblauen Augen traf den alten Herrn, der sich schmunzelnd im Sessel zurücklehnte und meinte: »O jugendlicher Überschwang! Also, was ist unsere Rettung? An wen hast du dich diesmal gewandt, um diese kostbare Statue loszuwerden?«
»Es handelt sich nicht direkt um die Statue, sondern um einen sehr lukrativen Auftrag einer früheren Internatsfreundin. Alexandra von Kaminsky, einzige Tochter des Fürsten Kaminsky. Erinnerst du dich an die hübsche blonde Maid, die wirklich stets im Mittelpunkt unserer Schulversanstaltungen stand?«
»Welch eine Sprache, Angela!« tadelte Herr de Rheit kopfschüttelnd.
»Unterbrich mich nicht, Papa!« äußerte Angela ungerührt. »Alexan-dra wird heiraten, in ungefähr drei Wochen. Sie heiratet einen Grafen, dessen Besitz nicht einmal weit von hier entfernt liegt. Sie schreibt, daß das Schloß sehr einsam läge und innen düster und trübe sei, was sich ihr beklemmend aufs Herz lege. Zum Glück sei der Graf bereit, sich ihren Wünschen zu fügen und allen Umänderungsplänen zuzustimmen. Du weißt, daß ich vor einem Jahr bei Fürst Kaminsky zwei Salons neu eingerichtet habe. Davon war Alexandra sehr angetan, wie sie schreibt. Sie möchte, daß ich ihr zukünftiges Zuhause, nämlich das Schloß, ebenso geschmackvoll und sonnig gestalte wie diese Salons. Und dabei«, jetzt zwinkerte Angela dem alten Herrn verschmitzt zu, »dürfte es auch ein Plätzchen für die kostbare Statue von Butelli geben, auf der Graf Orsini mich so schmählich sitzen ließ.«
»Na ja! Wenn du meinst.«
Benedikt de Rheit blickte seine Tochter wohlwollend an. Wie tüchtig Angela war, wie selbstverständlich sie sich ihr Brot selber verdiente, denn leider besaßen sie keinerlei Vermögen mehr, seit der Krieg ihnen alles genommen hatte. Nur ihr kleines Schlößchen hier konnte man erhalten, was auch nicht immer leichtfiel.
Eine einzige Fehlplanung konnte ihr schönes, sonniges Domizil gefährden. Wie beispielsweise der Kauf dieser unsinnig teuren Statue, die Angela für den Grafen Orsini erworben hatte, von der dieser jedoch nichts mehr wissen wollte.
»Und ob ich meine!« gab Angela heiter zurück. »Gleich morgen belade ich meinen Wagen mit den neuen herrlichen Dekorationsmuster aus Florenz, und auch die Statue wird ihren Dornröschenschlaf aufgeben müssen. Auch sie wird ins Auto geladen. Dazu die Porzellanfiguren von Rosenthal. Weißt du, Paps, es ist doch herrlich, daß es so reiche Leute wie Alexandra von Kaminsky gibt, die mir diese himmlischen Aufträge per Post und ganz ohne mein Zutun ins Haus schicken.«
»Ich freue mich für dich, liebes Kind«, entgegnete Herr de Rheit ernst.
Er wußte, daß Angela mit Leib und Seele an ihrem Beruf hing, der sie ihm leider viel zu oft entführte aus »Sonnenwinkel«, wie sie ihr Schlößchen getauft hatten. Aber es ließ sich wohl nicht ändern. Hauptsache, Angela kam ihrem Beruf als Innenarchitektin mit Begeisterung nach.
»Also morgen schon«, seufzte Benedikt de Rheit. »Für wie lange wird es denn diesmal sein, mein Kind?«
»Oh, ich rechne so drei bis vier Wochen, Papa, aber genau kann ich es natürlich nicht sagen. Jedenfalls werde ich es so einrichten, daß ich wenigstens am Wochenende zu dir herüberfahren kann. Schloß Freising liegt ja höchstens drei Autostunden von hier.«
»Schloß Freising?« Ungläubig betrachtete Herr de Rheit das schöne, temperamentvolle Antlitz der Tochter. »Sagtest du wirklich Freising, Angela?«
»Ja, Schloß Freising. Lukas von Freising wird Alexandra heiraten. Was hast du denn, Papa? Du bist ja richtig blaß geworden.«
Schweigend starrte Benedikt de Rheit aus dem Fenster in den sommerlichen Park, der das kleine Schloß umgab. Tausend Gedanken drangen auf ihn ein, und es waren schmerzliche und beglückende. Und sorgenvolle.
»Angela, ich möchte, daß du diesen Auftrag nicht annimmst.« Herr de Rheit wandte sich voll der Tochter zu und maß sie mit seinen gütigen blauen Augen sehr ernsthaft. »Ich habe meine Gründe, Kind. Bitte, schicke deiner Bekannten eine Absage.«
»Aber Paps!« Ganz blaß wurde Angela, denn die Wandlung ihres Vaters erschreckte sie.
Gleichzeitig überfiel sie jähes Bedauern, daß sie ihm zum erstenmal nicht gehorchen konnte. Aus dem einfachen Grund, weil sie diesen Auftrag dringend brauchte.
Sie mußte die kostbare Statue schnellstens wieder loswerden, die ihr gesamtes Bargeld verschlungen hatte. Natürlich wußte ihr Vater das ganz genau.
Angela trat dicht zu dem alten Herrn, der eigentlich noch gar nicht so alt war mit seinen fünfundsechzig Jahren, er hatte sich ein jugendliches Herz bewahrt.
»Papa!« Zärtlich schlang Angela einen Arm um seine Schulter und schmiegte ihre Wange an seine. »Du gibst doch hoffentlich nichts auf das sonderbare Gerede, das um Schloß Freising und seine Bewohner ein geheimnisvolles Rätsel webt? Du mein nüchterner, besonnener Paps, solltest darüber lachen, so wie ich es schon vor Jahren tat, als ich von der ›Dame in Grau‹ hörte, die angeblich auf dem Schloß umhergeistern soll.«
Die Reaktion ihres Vaters auf diese Worte verblüffte und erschreckte Angela.
Benedikt de Rheit lachte bitter auf, schob Angela fast brüsk von sich und trat an eines der schmalen Fenster.
Lange stand er schweigend da, der Tochter den Rücken zugedreht. Endlich sagte er versonnen: »Du wirst sie vielleicht zu Gesicht bekommen, Angela.«
Ungewollt überfiel ein leises Beben Angelas Körper. Eine flüchtige Ahnung nahenden Unheils streifte sie wie Eishauch.
»Wen, Papa?«
»Die Dame in Grau, mein Kind.« Benedikt de Rheit wandte sich um und musterte Angela tief ernst. »Es gibt also nichts, was dich zurückhalten könnte, Schloß Freising aufzusuchen?«
Angela schüttelte fast trotzig den Kopf.
»Nein, Vater! Und das weißt du genau. Es steht zuviel für mich auf dem Spiel. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich mir während der letzten acht Tage den Kopf zerbrochen habe, um für die Statue einen Käufer zu finden. Diese Chance kann ich mir nicht entgehen lassen.«
»So versprich mir eines, Angela! Versprich mir, bei dem geringsten Anzeichen einer drohenden Gefahr das Schloß sofort zu verlassen! Und sei es bei Nacht und Nebel und ohne Gepäck!«
»Aber Paps«, stammelte Angela in hilflosem Nichtverstehen, »was… was sollte mir denn im Schloß drohen?«
»Ich weiß es nicht, mein Kind«, entgegnete Benedikt schwerfällig und sank vor dem Schreibtisch in seinen Sessel. »Mein Gott, ich habe nur ein paar Vermutungen, die sich mit dem Gerede der Leute decken. Vielleicht entpuppt sich alles als harmlos. Immerhin dürfte Fürst Kaminsky seine Tochter nicht in unwürdige Hände geben. Darauf baue ich.«
»Und du tust gut daran«, erklärte Angela, schon wieder fröhlich.
Sie drückte dem alten Herrn einen zärtlichen Kuß auf die Wange und entschuldigte sich mit den Worten, sie müsse gleich Alexandra verständigen, daß sie den Auftrag annehme.
An der Tür blickte sie zurück und meinte nachdenklich: »Sag mal, Paps, warum hast du eigentlich nicht wieder geheiratet? Mama starb doch schon recht früh. Du warst damals im besten Alter.«
Benedikt de Rheit warf Angela einen undeutsamen Blick zu.
»Vielleicht hatte ich es tatsächlich einmal vor, und die betreffende Dame gab deinem alten Paps einen Korb.«
»Dann kann ich sie nur bedauern! Sie hat den gütigsten und liebevollsten Menschen verschmäht!« rief Angela empört und erntete dafür ein kleines, sanftes Lächeln.
»Danke, mein Kind. Ich habe zum Glück dich. Denke stets an meine Worte und an dein Versprechen! Verlasse das Schloß, wenn dir etwas seltsam und beängstigend erscheint. Ich… ich brauche dich doch, Angela.«
»Natürlich, Vater. Ich verspreche es dir.«
Sehr nachdenklich verließ Angela de Rheit den hellen Raum. Sie war plötzlich davon überzeugt, daß ihr Vater durchaus nicht so zufrieden und glücklich war, wie sie immer glaubte.
*
Am Nachmittag des nächsten Tages fuhr Angela de Rheit mit ihrem Wagen entlang der Salzach.
Dunkelgrün und quirlig schoß das Wasser unter der Brücke hindurch, die Angela gerade überquerte. Majestätisch grüßte der Watzmann zur Linken, davor der Königssee glatt und schimmernd wie ein Kleinod.
Das beängstigende Gespräch mit ihrem Vater war Angela schon längst aus ihrem Gedächtnis gebannt. Freude und Erwartung erfüllten sie in immer stärkerem Maße.
Die herrliche Landschaft trug nicht unwesentlich dazu bei, und ein wenig beneidete Angela die Mitschülerin vergangener Jugendjahre. Alexandra war ein Glückskind, sie war es schon immer gewesen.
Wenn der Graf halbwegs ansehnlich ist, wird es Alexandra nicht schwerfallen, hier in diesem herrlichen Fleckchen Erde glücklich zu sein, dachte Angela fast wehmütig.
Manchmal, nach langen Reisen ins Ausland, immer auf der Suche nach besonders kostbaren Gegenständen, überfiel Angela ein geheimes Sehnen nach Geborgenheit an der Seite eines geliebten Mannes. Verständlich, denn sie wurde im Herbst sechsundzwanzig Jahre alt und sah ihre Erfüllung nicht unbedingt in beruflichen Erfolgen.
O nein, Angela konnte sich gut vorstellen, auch als Frau und Mutter sehr glücklich zu sein.
Mit diesen Überlegungen näherte sich die junge Dame dem Eibsee, an dessen Nordufer