Die Romanze des Geigenspielers: Chefarzt Dr. Norden 1220 – Arztroman
Von Amy Taylor
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Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
"Vielen Dank, meine Damen und Herren, das war nicht schlecht. " Der Dirigent Markus Dehnberger klopfte anerkennend mit seinem Taktstock gegen das Pult, auf dem er vor wenigen Sekunden das letzte Notenblatt der bedeutungsstark gespielten Partitur raschelnd umgeblättert hatte. "Ich habe zwar nichts anderes von Ihnen erwartet, aber ich möchte dennoch ein kleines Lob aussprechen. Die Mitglieder des renommierten Münchner Streichorchesters verstanden die nüchternen Worte und das verhaltene Lächeln ihres Leiters genauso, wie er sie meinte. Große Emotionen lagen ihm fern. Er kritisierte stets mit Respekt und sparte mit überschwänglichen Lobesbekundungen. Dafür dirigierte er mit sprühender Leidenschaft und das war es schließlich, was ihn ausmachte. Alle schätzten ihn für seine klaren Anweisungen und die kraftvolle Art, aus ihnen das Beste herauszuholen. Sein kurzes Statement genügte, um zu wissen, dass jeder und jede Einzelne alles richtig gemacht hatte. "Wie Sie wissen, hat sich unser Abflug nach New York um zwei Tage verschoben. Sie haben also noch 48 Stunden mehr Zeit, um sich auf unsere große Konzerttournee vorzubereiten. Diejenigen, die zum ersten Mal dabei sind, werden die zusätzliche Zeit zu schätzen wissen. Nicht wahr, Herr Keller? " Markus Dehnberger nickte seinem Konzertmeister aufmunternd zu. "Soll das bedeuten, dass ich mitfahren darf? " Die Augen des jungen Violinisten leuchteten hoffnungsvoll. Bis zu dieser letzten Probe vor der Tournee war nicht klar gewesen, ob er teilnehmen dürfe. Mit seinen 33 Jahren war er zwar nicht der Jüngste im Orchester, aber er hatte im Gegensatz zu seinen Kollegen und Kolleginnen die wenigste Erfahrung. Dass er vor einigen Wochen überraschend die verantwortungsvolle Position des Ersten Geigers einnehmen konnte, war dem Umstand zu verdanken, dass der bisherige Kollege krankheitsbedingt zurücktreten musste. Trotzdem war damit nicht automatisch auch seine Teilnahme an der ersten weltweiten Tournee des Orchesters verbunden, die in den Vereinigten Staaten beginnen sollte, bevor es wieder zurück nach Europa ging.
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Rezensionen für Die Romanze des Geigenspielers
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Buchvorschau
Die Romanze des Geigenspielers - Amy Taylor
Chefarzt Dr. Norden
– 1220 –
Die Romanze des Geigenspielers
Darf David der Stimme seines Herzens vertrauen?
Amy Taylor
„Vielen Dank, meine Damen und Herren, das war nicht schlecht. Der Dirigent Markus Dehnberger klopfte anerkennend mit seinem Taktstock gegen das Pult, auf dem er vor wenigen Sekunden das letzte Notenblatt der bedeutungsstark gespielten Partitur raschelnd umgeblättert hatte. „Ich habe zwar nichts anderes von Ihnen erwartet, aber ich möchte dennoch ein kleines Lob aussprechen.
Die Mitglieder des renommierten Münchner Streichorchesters verstanden die nüchternen Worte und das verhaltene Lächeln ihres Leiters genauso, wie er sie meinte. Große Emotionen lagen ihm fern. Er kritisierte stets mit Respekt und sparte mit überschwänglichen Lobesbekundungen. Dafür dirigierte er mit sprühender Leidenschaft und das war es schließlich, was ihn ausmachte. Alle schätzten ihn für seine klaren Anweisungen und die kraftvolle Art, aus ihnen das Beste herauszuholen. Sein kurzes Statement genügte, um zu wissen, dass jeder und jede Einzelne alles richtig gemacht hatte.
„Wie Sie wissen, hat sich unser Abflug nach New York um zwei Tage verschoben. Sie haben also noch 48 Stunden mehr Zeit, um sich auf unsere große Konzerttournee vorzubereiten. Diejenigen, die zum ersten Mal dabei sind, werden die zusätzliche Zeit zu schätzen wissen. Nicht wahr, Herr Keller?" Markus Dehnberger nickte seinem Konzertmeister aufmunternd zu.
„Soll das bedeuten, dass ich mitfahren darf?" Die Augen des jungen Violinisten leuchteten hoffnungsvoll. Bis zu dieser letzten Probe vor der Tournee war nicht klar gewesen, ob er teilnehmen dürfe. Mit seinen 33 Jahren war er zwar nicht der Jüngste im Orchester, aber er hatte im Gegensatz zu seinen Kollegen und Kolleginnen die wenigste Erfahrung. Dass er vor einigen Wochen überraschend die verantwortungsvolle Position des Ersten Geigers einnehmen konnte, war dem Umstand zu verdanken, dass der bisherige Kollege krankheitsbedingt zurücktreten musste. Trotzdem war damit nicht automatisch auch seine Teilnahme an der ersten weltweiten Tournee des Orchesters verbunden, die in den Vereinigten Staaten beginnen sollte, bevor es wieder zurück nach Europa ging. Das Abschlusskonzert war in Paris geplant, dazwischen gab es Termine in Rom, Wien, Prag und Berlin. Nun sollte also er also seine Chance erhalten. Er konnte es kaum glauben! Sein sehnlichster Traum würde in Erfüllung gehen! Wer im berühmten Streichorchester des Münchner Musikvereins in dieser herausragenden Position spielen und sich sogar international zeigen durfte, hatte beste Aussichten auf eine große Musikerkarriere. Trotzdem mischte sich unter seine innere Euphorie auch ein unangenehmes Gefühl. Dieses Gefühl war manchmal sogar stärker als seine Freude. Die Ursache für dieses Gefühl, das ihm bisweilen bleischwer auf der Seele lastete, lag ausgerechnet dort, wo er als Musiker eigentlich Unterstützung erhalten sollte, nämlich in seinem Elternhaus.
Seit einigen Jahren bestand dieses Elternhaus nur noch aus seinem Vater. Davids Mutter war leider schon gestorben. Gerhard Keller führte bereits in dritter Generation eine Werkstatt für Geigenbau mit angeschlossenem Laden. Für ihn war es nie anders vorstellbar gewesen, als dass sein einziger Sohn in seine Fußstapfen treten und die Familientradition fortführen würde. Deshalb war es nahezu unvermeidlich, dass David ebenfalls das Handwerk des Geigenbauers erlernt hatte und schließlich sogar den Meistertitel erwerben konnte. Ein Geigenbauer muss auch selbst das Instrument spielen können, das ist ein ungeschriebenes, aber weises Gesetz. Deshalb hatte sich Gerhard Keller nie darüber gewundert, dass sein Sohn David in seiner Freizeit sogar Mitglied in einem Orchester war. Trotzdem beobachtete der Senior die fast schon fanatische Begeisterung bei seinem Sohn für das Geigenspiel bisweilen mit gemischten Gefühlen. Aber er gönnte ihm das Vergnügen, solange noch Zeit für Muße dafür war. Gerhard Keller war 63 Jahre alt und da ihn seit geraumer Zeit ein paar gesundheitliche Beschwerden plagten, hatte er vor, seinem Sohn recht bald das Geschäft zu übergeben. David wusste das. Umso schwerer fiel es ihm, seinem Vater reinen Wein einzuschenken. Bisher hatte er noch nicht den richtigen Moment gefunden, ihm zu sagen, dass er andere Pläne hatte. Von der bevorstehenden Tournee wusste Vater auch noch nichts und deshalb kamen David die zwei zusätzlichen Tage wie eine willkommene Galgenfrist vor.
Sorgfältig legte er seine Geige in den Kasten, strich fast zärtlich über den geschlossenen Deckel und klappte die Scharniere herunter.
„Kommst du noch auf einen Absacker mit ins Bürgerstübchen?" Die samtweiche, dunkle Stimme von Ramona riss ihn aus seinen schweren Gedanken.
„Nein, lieber nicht, bedauerte er, obwohl er es sich beim Blick in ihre braunen Augen beinahe anders überlegt hätte. „Du weißt doch, ich hab noch ein wichtiges Gespräch vor mir.
Ramona war die einzige, die von seinem Problem wusste. Die beiden kannten sich seit ihrer Kindheit. In der Zwischenzeit hatten sie sich zwar lange aus den Augen verloren, aber als er als neues Mitglied im Orchester eingeführt und vorgestellt wurde, hatten sie sich sofort wiedererkannt.
„Hast du es deinem alten Herrn immer noch nicht gesagt?, fragte sie mitfühlend. „Findest du das nicht ein bisschen unfair? Schließlich werden wir vier Monate lang unterwegs sein und zwar nicht gerade um die Ecke. Du weißt, wir starten in Amerika! Anschließend geht es …
„Ich weiß, unterbrach er sie. „Und ich werde nicht einfach mal so nach Hause kommen können, wenn was ist. Und trotzdem … ich fürchte mich einfach vor dem Moment, wo ich in seine enttäuschten Augen schauen muss. Es geht ja nicht nur um die Tournee. Ich werde danach nicht mehr in das Geschäft zurückkehren.
„Ach David. Hast du dich also entschlossen?" Ramona legte eine Hand auf seinen Arm und lächelte ihn an. Wenn er nicht genau gewusst hätte, dass sie beide kein Paar waren, hätte er diese Geste fast als zärtlich empfunden. Aber leider …
„Ja. Ich habe meinen Entschluss davon abhängig gemacht, ob ich mit auf die Tournee darf. Nachdem das ja nun geklärt ist, steht auch mein Entschluss fest. Ich will Berufsmusiker werden. Im Laden meines Vaters werde ich nur noch aushilfsweise mitarbeiten, bis er einen Nachfolger gefunden hat."
„Ich glaube, dein Handy klingelt schon die ganze Zeit, unterbrach sie ihn. „Oder was summt da in deiner Jackentasche? Hast du es etwa während der Probe nicht ausgeschaltet?
Sie verzog ihre schönen Lippen zu einem spöttischen Lächeln.
David hätte liebend gern eine humorvolle Antwort gegeben, aber Schlagfertigkeit war noch nie seine Stärke gewesen. Stattdessen starrte er nur auf das Display seines Smartphones. „Was ist das denn für eine Nummer?", murmelte er.
„Geh ran, dann weißt du es", forderte Ramona ihn auf.
Sekunden später beobachtete sie, wie jede Farbe aus seinem Gesicht wich.
„Wie?, hörte sie ihn fragen. „Ja, aha … wie schlimm ist es?
Schnell schob sie ihm den Stuhl, auf dem er während der Probe