Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Dr. Norden Bestseller 55 – Arztroman: Das Glück kam nicht von selbst
Dr. Norden Bestseller 55 – Arztroman: Das Glück kam nicht von selbst
Dr. Norden Bestseller 55 – Arztroman: Das Glück kam nicht von selbst
eBook129 Seiten1 Stunde

Dr. Norden Bestseller 55 – Arztroman: Das Glück kam nicht von selbst

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Deutlich über 200 Millionen Exemplare verkauft! Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

Loni, Dr. Nordens Sprechstundenhilfe, blickte auf, als Ute Beckmann mit ihrem kleinen Sohn Florian die Praxis betrat, ihre Miene hellte sich sofort auf. »Na, Flori, was macht der Arm?« fragte sie liebevoll. »Dem geht es schon besser«, erwiderte der Kleine. »Leider müssen Sie heute warten, Frau Beckmann, Herr Dr. Norden ist zu einem Herzinfarkt gerufen worden«, sagte Loni. »Es ist auch noch ein Patient im Wartezimmer.« »Das macht nichts«, erwiderte Ute, »wir haben ja Zeit. Ich schaue mir ganz gern mal die Illustrierten an.« Kaufen konnte sie sich nämlich keine, denn sie mußte mit jedem Pfennig rechnen. Vor sechs Wochen war sie von ihrem Mann verlassen worden, und seither hatte sie nichts von ihm gehört. Florian meinte, daß sein Vater geschäftlich unterwegs sei. Oft genug war das ja so gewesen. Er vermißte ihn nicht sonderlich. An seiner Mami hing er mit zärtlicher Liebe, und Ute war bereit, jedes Opfer für ihr Kind zu bringen. Aber eine Stellung konnte sie nicht annehmen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Feb. 2014
ISBN9783740935726
Dr. Norden Bestseller 55 – Arztroman: Das Glück kam nicht von selbst

Mehr von Patricia Vandenberg lesen

Ähnlich wie Dr. Norden Bestseller 55 – Arztroman

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Dr. Norden Bestseller 55 – Arztroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Dr. Norden Bestseller 55 – Arztroman - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller

    – 55 –

    Das Glück kam nicht von selbst

    Patricia Vandenberg

    Loni, Dr. Nordens Sprechstundenhilfe, blickte auf, als Ute Beckmann mit ihrem kleinen Sohn Florian die Praxis betrat, ihre Miene hellte sich sofort auf.

    »Na, Flori, was macht der Arm?« fragte sie liebevoll.

    »Dem geht es schon besser«, erwiderte der Kleine.

    »Leider müssen Sie heute warten, Frau Beckmann, Herr Dr. Norden ist zu einem Herzinfarkt gerufen worden«, sagte Loni. »Es ist auch noch ein Patient im Wartezimmer.«

    »Das macht nichts«, erwiderte Ute, »wir haben ja Zeit. Ich schaue mir ganz gern mal die Illustrierten an.«

    Kaufen konnte sie sich nämlich keine, denn sie mußte mit jedem Pfennig rechnen. Vor sechs Wochen war sie von ihrem Mann verlassen worden, und seither hatte sie nichts von ihm gehört.

    Florian meinte, daß sein Vater geschäftlich unterwegs sei. Oft genug war das ja so gewesen. Er vermißte ihn nicht sonderlich. An seiner Mami hing er mit zärtlicher Liebe, und Ute war bereit, jedes Opfer für ihr Kind zu bringen. Aber eine Stellung konnte sie nicht annehmen. Ein privater Kindergarten war unerschwinglich für sie, in einem Städtischen bekam sie keinen Platz. Noch war sie ja verheiratet, und man setzte voraus, daß ihr Mann, der Vertreter einer Autofirma war, gut verdiente. Ute schämte sich zu sagen, daß er seine Stellung aufgegeben hatte und mit einer anderen Frau durchgebrannt war.

    Herbert Beckmann war ein Hansdampf, und er verstand es, sich überall beliebt zu machen. Ute dagegen war scheu und zurückhaltend, und so war es auch gekommen, daß ihr Mann im ganzen Hause bemitleidet wurde, weil er sich auch nicht gescheut hatte, Stimmung gegen Ute zu machen, um eine Entschuldigung für seine Allüren zu haben.

    Sie legte zu wenig Wert auf ihr Äußeres, hatte er verlauten lassen, aber kein Wort sagte Ute darüber, daß sie gar nicht das Geld hatte, sich so elegant zu kleiden wie ihr Mann, daß ihr nicht einmal soviel vom Haushaltsgeld übrig blieb, um wenigstens hin und wieder zum Friseur zu gehen. Was sie abzweigen konnte, wurde für Florian verwendet.

    Loni erbarmte es immer wieder, wenn Ute so blaß und schmächtig daherkam, und sie wußte sehr gut, daß sie sich jeden Bissen vom Munde absparte, damit Florian keine Not leiden mußte.

    So hatte sie denn auch immer eine Schachtel Keks und eine Tafel Schokolade zur Hand, und sie verstand es auch, dies so lieb zu schenken, daß Ute damit nicht in Verlegenheit gebracht wurde.

    Sie bekäme so viel geschenkt, sagte sie, und sie müsse doch auf ihre Linie bedacht sein.

    Nun saßen Ute und Florian im Wartezimmer, und beglückt knabberte Florian schon an einem Keks.

    Der Herr, der eine dunkle Brille trug und am Fenster saß, hatte ihren leisen Gruß ebenso leise erwidert.

    Flori war ein unbekümmertes Kind. »Schmeckt so gut, Mami«, sagte er. »Probier es doch auch mal, Loni ist so sehr nett, gell. Sie schenkt mir immer etwas.«

    Ute nahm einen Keks, worauf Flori dann auch zu dem Herrn ging.

    »Möchtest du auch einen, Onkel?« fragte er zutraulich.

    »Bitte, sei nicht aufdringlich, Flori«, sagte Ute mit bebender Stimme.

    »Ich finde es nicht aufdringlich«, erwiderte der Fremde freundlich. »Was hast du denn mit dem Arm gemacht?«

    »Verbrannt«, erwiderte Florian. »Tat mächtig weh, aber Onkel Doktor macht ihn schon wieder heil.«

    Mit Grauen dachte Ute noch an jenen Tag vor drei Wochen, als Florian auf dem Küchentisch herumgestiegen und ausgerutscht war und mit dem Arm auf die heiße Kochplatte fiel. Sie hatte sich die Schuld gegeben, nicht genügend aufgepaßt zu haben. Sie hatte die Schmerzen mit ihrem Kind gelitten und war dabei noch elender geworden.

    »Hast du kranke Augen, Onkel?« fragte Florian.

    »Bitte, Flori«, sagte Ute wieder mahnend, denn inzwischen hatte sie die Narben in dem Gesicht des Mannes entdeckt.

    »Ein bißchen«, erwiderte er.

    »Onkel Doktor macht das auch wieder gesund«, sagte Florian. »Mami macht auch immer wieder heile, soll ich bei dir auch heileheile machen?«

    Ute fiel von einer Verlegenheit in die andere. »Entschuldigen Sie bitte«, sagte sie leise, »aber Flori ist sonst nicht so zutraulich.«

    »Dann kann ich mich doch freuen, daß er es ist«, sagte der Mann.

    Dann öffnete sich die Tür. »Bitte, Herr Kreß«, sagte sie. »Herr Doktor ist zurück.«

    »Vielleicht möchten Sie lieber zuerst hineingehen, gnädige Frau«, sagte Volker Kreß. »Bei mir dauert es etwas länger, und Kinder werden dann doch leicht ungeduldig.«

    »Sie sind sehr liebenswürdig«, sagte Ute, der heiße Glut in die Wangen geschossen war, weil er »gnädige Frau« gesagt hatte. Sie hätte auch länger gewartet, aber Florian wurde tatsächlich leicht ungeduldig.

    »Tschüs«, sagte Florian.

    »Auf Wiedersehen«, erwiderte Volker Kreß.

    »Meine Mami heißt Ute, nicht gnädige Frau«, erklärte Florian noch, denn er hatte genau hingehört.

    Ein Lächeln legte sich um den schmalen Männermund. Schnell nahm Ute nun ihren Sohn bei der Hand. »Herr Doktor hat nicht viel Zeit«, sagte sie. »Auf Wiedersehen.«

    *

    Sie betrat nun mit rotem Gesicht bei Dr. Norden das Sprechzimmer. Er bemerkte es verwundert, denn er kannte sie nur sehr blaß.

    »Florian kann einen ganz hübsch in Verlegenheit bringen«, sagte sie entschuldigend.

    »Der Herr Kreß war aber sehr nett«, sagte Florian.

    »Du hast recht, er ist sehr nett«, bestätigte Dr. Norden. »Nun, wie geht es dir, Flori.«

    »Ganz gut, tut nicht mehr weh«, versicherte er wieder. Aber das Ärmchen sah noch böse aus. Ute wurde es wieder schwindelig, als der Verband ab war.

    »Um Sie müssen wir uns jetzt aber auch mal kümmern, Frau Beckmann«, sagte Dr. Norden, während er den Arm neu verband. »Gehst du dann mal ein bißchen zu Loni, Flori?«

    »Mach ich«, sagte der Kleine bereitwillig.

    Ute wagte keinen Widerspruch. Dr. Norden war immer so fürsorglich und hilfsbereit, und sie gestand sich nun selber ein, wie erschöpft sie war. Sie hatte ja niemanden, mit dem sie sprechen konnte. Vor Dr. Norden brauchte sie sich nicht zu genieren. Er wußte, wie es um ihre Ehe bestellt war.

    »Es muß doch jetzt etwas geschehen, Frau Beckmann«, begann er vorsichtig. »Hat Ihr Mann noch immer nichts von sich hören lassen?«

    Sie schüttelte den Kopf. Die Tränen saßen ihr in der Kehle.

    »Darf ich fragen, wovon Sie leben?« fragte Dr. Norden.

    Sie konnte nicht sprechen. Sie zitterte am ganzen Körper.

    »Gestatten Sie mir doch bitte, Ihnen zu helfen«, sagte er.

    Sie schüttelte den Kopf. Nun stiegen die Tränen in die Augen und rollten die Wangen herab.

    »Ich kann doch nicht zur Fürsorge gehen«, flüsterte sie. »Die Leute im Haus schauen mich sowieso schon so schief an. Sie gehen mir aus dem Weg. Neulich habe ich gehört, wie jemand sagte, daß sie es verstünde, daß mein Mann mir davongelaufen ist. Er war sehr beliebt.«

    »Der trügerische Schein beeindruckt«, sagte Dr. Norden, der wußte, wie weltmännisch und großspurig Herbert Beckmann immer aufgetreten war.

    »Ich konnte doch nichts sparen«, sagte Ute leise. »Herbert brauchte viel Geld für sich. Ich weiß jetzt wirklich nicht mehr, wie es weitergehen soll.«

    »Mir wird schon etwas einfallen«, sagte Dr. Norden, und dabei dachte er unwillkürlich an Volker Kreß, der vermögend war und beste Beziehungen hatte.

    »Jetzt nehmen wir mal diese Aufbaupräparate und schön regelmäßig. Und dann wird Loni Sie mit dem Wagen heimbringen.«

    »Nein, das ist doch nicht nötig«, sagte Ute.

    »Es ist kein Umweg für sie, und die Sprechstunde ist zu Ende. Kein Widerspruch, liebe Frau Beckmann.«

    Loni hatte doch noch den Führerschein gemacht, als sie in einer Tombola ein Auto gewonnen hatte, und in ihrer Ruhe und Besonnenheit hatte sie ihn auch gleich bestanden. Sie fand es doch recht hübsch, wenn sie mal hinausfahren konnte an die Seen oder in die Berge. Meistens nahm sie dann Lenni mit, die Dr. Nordens Haushalt führte. Manchmal auch ein paar alte Patienten, die einsam waren. Damit bereitete sie große Freude, und die Nordens meinten, daß Fortuna genau die Richtige bedacht hatte, die auch andere teilnehmen ließ an einem unverhofften Glück. Oft genug traf es doch die Falschen.

    Aber auch Dr. Norden wollte noch ein bißchen mehr für Ute Beckmann und Flori tun. Er gab Loni zu verstehen, daß sie es mit einigem Geschick doch fertigbringen könnte, die beiden zum Essen einzuladen, was selbstverständlich auf seine Kosten gehen sollte. Loni war damit sofort einverstanden.

    Mit Florian hatte sie sich nicht zu beschäftigen brauchen, denn der war sofort wieder ins Wartezimmer gegangen, um sich mit dem netten Herrn Kreß zu unterhalten.

    Und da hätte man Mäuschen spielen sollen. Volker Kreß war jetzt viel unbefangener, da Ute nicht anwesend war. Dieser zutrauliche kleine Junge brachte ihm an einem trüben Tag, an dem er wieder sehr deprimiert war, Aufmunterung und Freude in sein schattenvolles Dasein.

    Vielleicht hatte Flori auch einen besonderen Instinkt, weil seine Mami ja auch oft so niedergeschlagen war.

    Mit den Worten: »Mami ist jetzt beim Onkel Doktor, und da kann ich dir noch ein bißchen Gesellschaft leisten«, war er hereinspaziert.

    »Das freut mich aber sehr«, sagte Volker Kreß.

    »Kannst du mich durch die dunkle Brille sehen?« fragte Flori.

    »Doch, ich kann dich sehen.«

    »Warum muß die Brille

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1