Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Ein kleines Mädchen ohne Liebe?: Fürstenkinder 59 – Adelsroman
Ein kleines Mädchen ohne Liebe?: Fürstenkinder 59 – Adelsroman
Ein kleines Mädchen ohne Liebe?: Fürstenkinder 59 – Adelsroman
eBook126 Seiten1 Stunde

Ein kleines Mädchen ohne Liebe?: Fürstenkinder 59 – Adelsroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkinder" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe – ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit.
Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann.

Ein kleines Mädchen ohne Liebe? Angelika ist schon ganz außer Atem, aber sie läuft und stürmt weiter. Sie weiß – heute wird sie ihr Ziel erreichen, heute schafft sie es ganz bestimmt! Da! Plötzlich sieht sie eine lichte Gestalt auf dem Weg – ihre Mutter! Die junge Frau breitet ihre Arme aus, und Angelika fliegt hinein. Die Frau hebt sie empor und umfängt den frierenden kleinen Körper mit ihren Armen. Angelika spürt die Wärme und die Zärtlichkeit, nach der sie sich immer gesehnt hat. »Mami!« bricht es aus ihr heraus. »Endlich!« Sie birgt ihren Kopf am Hals der Frau, und Tränen beginnen zu fließen. In diesem Augenblick lösen sich die Arme, die sie halten, und Angelika fällt – fällt ins Bodenlose. Mit angehaltenem Atem wartet das kleine Mädchen auf den Aufprall, der aber nicht kommt. Es kommt nur das Erwachen – das Erwachen aus einem wunderschönen und sehnsuchtsvollen Traum. Was bleibt, sind die Tränen, das nasse Kopfkissen in einem der vielen Betten des Kinderheims ›Sonnenschein‹. Eine große Verlorenheit steht wie ein sichtbares Gespenst im Halbdunkel des großen Schlafsaales. Dieses grausame Gespenst packt das Kind und schüttelt es unbarmherzig. Angelika vergräbt angstvoll ihr kleines blasses Gesicht im Kissen. Keiner soll ihr Schluchzen hören.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Apr. 2022
ISBN9783740992422
Ein kleines Mädchen ohne Liebe?: Fürstenkinder 59 – Adelsroman

Mehr von Gisela Heimburg lesen

Ähnlich wie Ein kleines Mädchen ohne Liebe?

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Ein kleines Mädchen ohne Liebe?

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Ein kleines Mädchen ohne Liebe? - Gisela Heimburg

    Fürstenkinder

    – 59 –

    Ein kleines Mädchen ohne Liebe?

    Angelika wird sich in alle Herzen schmeicheln

    Gisela Heimburg

    Angelika ist schon ganz außer Atem, aber sie läuft und stürmt weiter. Sie weiß – heute wird sie ihr Ziel erreichen, heute schafft sie es ganz bestimmt!

    Da! Plötzlich sieht sie eine lichte Gestalt auf dem Weg – ihre Mutter!

    Die junge Frau breitet ihre Arme aus, und Angelika fliegt hinein. Die Frau hebt sie empor und umfängt den frierenden kleinen Körper mit ihren Armen.

    Angelika spürt die Wärme und die Zärtlichkeit, nach der sie sich immer gesehnt hat.

    »Mami!« bricht es aus ihr heraus. »Endlich!« Sie birgt ihren Kopf am Hals der Frau, und Tränen beginnen zu fließen.

    In diesem Augenblick lösen sich die Arme, die sie halten, und Angelika fällt – fällt ins Bodenlose.

    Mit angehaltenem Atem wartet das kleine Mädchen auf den Aufprall, der aber nicht kommt. Es kommt nur das Erwachen – das Erwachen aus einem wunderschönen und sehnsuchtsvollen Traum. Was bleibt, sind die Tränen, das nasse Kopfkissen in einem der vielen Betten des Kinderheims ›Sonnenschein‹.

    Eine große Verlorenheit steht wie ein sichtbares Gespenst im Halbdunkel des großen Schlafsaales. Dieses grausame Gespenst packt das Kind und schüttelt es unbarmherzig.

    Angelika vergräbt angstvoll ihr kleines blasses Gesicht im Kissen. Keiner soll ihr Schluchzen hören.

    Niemand auf der ganzen Welt ist so einsam wie sie.

    Das kleine Mädchen richtet sich auf und horcht auf die leise Symphonie der Atemzüge. Alle schlafen – wie immer. Nur sie schreckt fast jede Nacht aus ihrem Traum, in dem sie die Mutter findet.

    Das Kind starrt in die Dunkelheit, und ein verzweifelter Entschluß entsteht in dem ratlosen Köpfchen:

    Ich muß nur wirklich losrennen, dann werde ich meine Mami finden… Im Traum ruft sie ja immer nach mir… Jedes Kind hat eine Mami, nur manche haben sie durch ein Unglück verlo-
ren.

    »Ich werde sie finden! Ich muß
sie finden!« flüstert Angelika beschwörend und schlägt die Decke zurück. Vorsichtig gleitet sie aus dem Bett, schleicht sich an den vielen anderen weißen Betten vorbei. Wie eine Nachtwandlerin geht sie durch das Treppenhaus. Die kleinen nackten Füße verursachen kaum einen Laut. An der großen Eingangstür bleibt sie zögernd stehen.

    »Die ist zu«, flüstert sie. »Gar nicht erst probieren, sonst hört es jemand.« Sie steigt noch eine Treppe tiefer und gelangt in den Waschraum. Dort erklimmt sie mit einem Hocker das Fenster, das zur ebenen Erde liegt – und ist draußen.

    Einen Augenblick lang steht sie wie erstarrt. Die Kälte greift mit schneidenden Messern nach ihr, und die nackten Füße im Schnee sind sofort gefühllos.

    »Kalt!« flüstert sie. Aber das hat sie unzählige Male im Traum erlebt. Ratlos dreht sie das Köpfchen. Wohin soll sie sich wenden? Überall ist weiße Einsamkeit, überall ist das Grauen. Aber am Ende des Weges steht bestimmt die lichte Gestalt der Mutter.

    Angelika rennt los. Sie hat das Gefühl, als ob der verharschte Schnee ihre Füße zerfetzt, doch sie läuft weiter. Nach kurzer Zeit beginnen ihre Füße wie Feuer zu brennen. Der eisige Westwind aber zerrt an ihrem Nachthemd, als wolle er ihr diese spärliche Bekleidung auch noch vom Leib reißen.

    Das Kind hastet vorwärts. Irgend etwas treibt es weiter, immer weiter. Sein Atem geht keuchend. Kleine weiße Wolken verlassen in ganz kurzen Abständen den kleinen Mund.

    Angelikas Kräfte lassen nach. Sie beginnt zu taumeln. Einen Moment bleibt sie stehen. Ihr Blick irrt durch die weiße Wüste. Da entdeckt sie einen hellen Punkt, ein goldenes Viereck auf einem schwarzen Hintergrund.

    Licht bedeutet Wärme, vielleicht sogar Geborgenheit! Angelika läuft auf das lockende goldene Viereck zu. Jetzt erkennt sie ein großes Haus. Es hat Türmchen und Erker, die sich gegen den fahlen Nachthimmel abheben. Ein Märchenschloß?

    Angelika staunt mit offenem Mund. Aber dann warnt sie etwas in ihrem Innern, dort zu klopfen. Wenn Menschen sie finden, muß sie bestimmt zurück ins Kinderheim. Sie hat es bei anderen Kindern erlebt, die heimlich ausgerissen waren.

    Ratlos sieht sie sich um. Sie ist auf einmal so müde, so unendlich müde.

    Unweit des Schlosses entdeckt sie ein kleines Haus. Ein Puppenhaus – oder extra für ein Kind gebaut? Angelika läuft über den schneebedeckten Hof. Sie muß einen Riegel aushaken, aber dann läßt sich die Tür leicht öffnen.

    Zwei gelbe Lichter glühen vor ihr. Angelika zuckt zurück. Aber dann erkennt sie in der einfallenden Schneehelle, daß es ein Hund ist – kein Gespenst. Sie atmet auf. Hunde sind lieb.

    Furchtlos geht sie hinein und zieht die Tür hinter sich zu. Sie streckt ihre kleine Hand aus und sagt: »Mich friert so, laß mich bei dir schlafen, ja?«

    Und das Wunder geschieht. Das Tier blinzelt und bleibt völlig ruhig. Angelika legt die Ärmchen um seinen Hals. »Komm, wärme mich ein bißchen.«

    Das Tier legt sich gehorsam nieder und spendet dem frierenden Kinderkörper die nötige Wärme. Ganz eng kuschelt sich Angelika in das glatte Fell und legt ihren Kopf in die Halsgrube – genau wie im Traum an den Hals der Mutter. Eine wohlige Geborgenheit umfängt sie, und im Augenblick schläft sie friedlich ein.

    *

    Friedbert Graf Ragener erhob sich in der Morgendämmerung und trat ans Fenster seines Schlafraums. Obwohl schon in wenigen Tagen der Frühlingsbeginn auf dem Kalender stand, war wieder Neuschnee gefallen. Eine dicke weiße Decke hatte sich über Schloß, Hof und Park gebreitet. Schwarze Vögel hockten unter den Apfelbäumen und suchten nach den vergessenen Früchten des Vorjahres.

    Der Mann am Fenster streckte sich. Er ließ seinen Blick schweifen. Ein eigenartiger Zauber lag über dem schneebedeckten Anwesen.

    Plötzlich entdeckte Friedbert Graf Ragener Spuren im frischen Schnee. Die Spuren führten quer über den Hof und endeten an der Tür des Raubierzwingers.

    Der Graf erschrak. Spuren, die nur hinführten… Und was für Spuren waren es überhaupt? Nackte Fußabdrücke! Oder täuschte er sich?

    Friedbert wischte sich unwillkürlich mit dem Handrücken über die Augen. Aber das Bild veränderte sich nicht: nackte kleine Fußspuren im Schnee.

    Mit einem Ruck wandte der Graf sich um. Er nahm sich nicht die Zeit, sich anzukleiden. Er zog nur die Stiefel über und schlüpfte in seinen pelzgefütterten Mantel. Dann eilte er mit langen Schritten durch die Korridore, durch die Halle und verließ das Schloß.

    Er sah es aus der Nähe jetzt ganz deutlich: Ein Kind war barfuß zum Raubtierzwinger gelaufen. Ein Kind aber gab es in diesem Haus nicht.

    Und im Zwinger nächtigte der Gepard.

    Friedberts Herz begann wild und angstvoll zu schlagen. Mein Gott, was mochte sich hinter den Mauern des Zwingers abgespielt haben?

    Er stürmte über den Hof. Doch dann zwang er sich gewaltsam zur Ruhe. Vorsichtig hob er den Riegel. Millimeter um Millimeter zog er die Tür auf, ohne ein Geräusch zu verursachen.

    Die Angst schnürte ihm die Kehle zusammen.

    Und dann sah er das Bild vor sich, das er sein Leben lang nie wieder vergessen sollte: Der Gepard und das Kind lagen eng aneinandergeschmiegt auf dem Strohlager. Das kleine Mädchen im weißen Nachthemd hatte beide Arme um den Hals des Tieres geschlungen. Sie schliefen friedlich – alle beide.

    Friedbert stand wie erstarrt. Er durfte den Geparden auf keinen Fall erschrecken. Wenn er jäh erwachte, schlug er vielleicht unberechenbar um sich. Vielleicht glaubte er dann an eine Gefahr und benutzte blindlings seine scharfen Zähne und Krallen…

    Friedbert wagte den Gedanken nicht zu Ende zu führen.

    Geparden waren zwar nicht einmal genehmigungspflichtig, wenn man sie als Haustiere halten wollte. Lediglich die Polizeistation des nahen Ortes hatte er in Kenntnis setzen müssen. Aber immerhin war der Gepard ein Räuber der Steppe…

    Schritt um Schritt näherte sich der Graf mit äußerster Vorsicht den Schlummernden. Er hatte die Idee, das Kind ruckartig zu ergreifen und aus dem Bereich des Tieres zu reißen. Der Gepard trug ein Halsband und war an einer Kette festgemacht.

    Das kleine Mädchen lächelte im Traum. Friedbert sah es, und er empfand plötzlich eine überströmende Zärtlichkeit für das fremde Kind. Wo mochte es nur hergekommen sein – barfuß und nur mit einem Hemdchen bekleidet.

    Die Situation kam dem Mann sehr unwirklich, ja direkt märchenhaft vor.

    Er war innerlich so angespannt, daß er die Schritte im Schnee nicht hörte.

    Plötzlich stand Welda, die Köchin, in der Tür des Zwingers. In der Hand hielt sie eine Futterschüssel. Ein ungläubiger Ausruf der Verblüffung entschlüpfte ihr, und der Graf zuckte entsetzt zusammen.

    *

    Angelika fuhr aus dem Schlaf hoch. Es war hell. Sie blinzelte.

    »Ich habe den Gong nicht gehört«, murmelte sie schlaftrunken und wie um Entschuldigung

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1