Gib mir eine Antwort: Dr. Norden Extra 43 – Arztroman
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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Serie: Dr. Norden Gesamt 5. Aufl. Im Hause Norden herrschte ausgelassene Fröhlichkeit. In der letzten Herbstwoche schien der Sommer zurückgekehrt zu sein. So hatten die Nordens sich an diesem Sonntag zu einem Ausflug entschlossen. Sie hatte eine Einladung einer ehemaligen Patientin erhalten. »Ich bin sehr gespannt auf Emily«, sagte Dr. Norden, und seine Frau Fee nickte dazu. Sie erinnerte sich gut an die junge Patientin ihres Mannes, die sie sehr gut kannte, denn Emily hatte oft die Kinder gehütet, wenn Not am Mann gewesen war. »Sie war ein sehr liebes Mädchen.« »Ja, die Emily war wirklich nett«, bestätigten jetzt auch Danny, Felix und Anneka, »da hatten wir immer was zu lachen.« »Sie hat auch jeden Spaß mitgemacht mit euch«, meinte Fee nachsichtig. Es war nie zum Schaden der Kinder gewesen. Daniel dachte auch über Emily nach, die eine schwere Neurodermitis gehabt hatte. Sie waren damals neu hierhergezogen, und Emily war einfach mal bei ihm in der Praxis erschienen, weil sie verzweifelt gewesen war. Ihre Eltern hatten davon nichts gewußt.
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Buchvorschau
Gib mir eine Antwort - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 43 –
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Patricia Vandenberg
Im Hause Norden herrschte ausgelassene Fröhlichkeit. In der letzten Herbstwoche schien der Sommer zurückgekehrt zu sein. So hatten die Nordens sich an diesem Sonntag zu einem Ausflug entschlossen. Sie hatte eine Einladung einer ehemaligen Patientin erhalten.
»Ich bin sehr gespannt auf Emily«, sagte Dr. Norden, und seine Frau Fee nickte dazu. Sie erinnerte sich gut an die junge Patientin ihres Mannes, die sie sehr gut kannte, denn Emily hatte oft die Kinder gehütet, wenn Not am Mann gewesen war. »Sie war ein sehr liebes Mädchen.«
»Ja, die Emily war wirklich nett«, bestätigten jetzt auch Danny, Felix und Anneka, »da hatten wir immer was zu lachen.«
»Sie hat auch jeden Spaß mitgemacht mit euch«, meinte Fee nachsichtig. Es war nie zum Schaden der Kinder gewesen.
Daniel dachte auch über Emily nach, die eine schwere Neurodermitis gehabt hatte. Sie waren damals neu hierhergezogen, und Emily war einfach mal bei ihm in der Praxis erschienen, weil sie verzweifelt gewesen war. Ihre Eltern hatten davon nichts gewußt. Sie hatten alles für ihre Tochter getan, sie von Klinik zu Klinik geschickt, nichts hatte geholfen. Daniel hatte es mit Tees und Naturheilmitteln versucht, aber es hatte auch nur zeitweise gewirkt.
Dann war sie eines Tages weinend in der Praxis erschienen. Ihre Mutter hatte sie ans Tote Meer schicken wollen, das solle Wunder bewirken, hatten Freunde gesagt. Emily wollte aber nicht so weit weg!
Zufällig war da gerade Fee in der Praxis gewesen und hatte das junge Mädchen zu sich nach Hause eingeladen. Sie hatte sich eingehend mit Emily unterhalten wollen. So war eine gute Bekanntschaft entstanden.
»Es war im Grunde gar nicht so schwer, herauszufinden, woran das Mädchen wirklich krankte. Man ist ja mittlerweile längst zu der Erkenntnis gekommen, daß Hautkrankheiten oftmals psychische Ursachen haben und Hautärzte mit Psychologen zusammenarbeiten sollten.«
»Warum ist Emily denn weggegangen?« fragte Anneka.
So genau wollten die Nordens das den Kindern nicht erzählen. Daniel und Fee waren der einhelligen Meinung gewesen, daß es für Emily das beste wäre, aus dem Bannkreis der dominierenden Eltern zu kommen, um sich ihrer Begabung gemäß entfalten zu können. Fee hatte ja schnell herausfinden können, daß Emily Kinder sehr mochte und auch wunderbar mit ihnen umzugehen verstand. Das war auch ihr Berufswunsch gewesen: Erzieherin. Die Eltern jedoch waren entsetzt. Ihre Tochter sollte studieren! Möglichst Chemie, denn ihr Vater hatte einen führenden Posten in der Pharmaindustrie inne.
»Sie hat eine sehr gute Stellung gefunden, auch bei Kindern. Die hatten ihre Mutter verloren, und da haben der Vater und die Großeltern eine Betreuung für sie gesucht. Jetzt haben der Vater und Emily geheiratet, weil sie sich sehr gut verstanden. So haben die Kinder wieder eine richtige Familie, und Emily ist glücklich.«
»Und sie hat keine Neurodermitis mehr«, sagte Daniel Norden beziehungsvoll.
Fee und Daniel erzählten nicht, daß sie es gewesen waren, die Emily diesen Posten vermittelt hatten. Fee hatte sich auch angeboten gehabt, mit den Eltern zu sprechen, doch das hatte Emily abgelehnt. Das wollte sie selber durchboxen, hatte sie gemeint. Und das war ihr auch gelungen.
Sie brachen am frühen Vormittag auf, Daniel, Fee und die drei Großen. Lenni stand mit den Zwillingen Jan und Désirée am Gartentor und winkte ihnen nach. Sie waren übereingekommen, daß sie solch längere Ausflüge ohne die Kleinen machten, es war für sie zu langweilig. Sie wollten auch mal Zeit haben, sich den größeren Kindern zu widmen. Lenni konnte ungestört mit den Zwillingen spielen, was die mehr genossen, als im Auto zu sitzen.
Die Familie Norden wurde von den Hollerts herzlich empfangen. Emily war wahrhaft eine schöne junge Frau geworden, rundherum glücklich. Achim Hollert besaß einen hübschen Gasthof, in dem auch Zimmer zu mieten waren. Es war sehr behaglich, Emily machte sich als Wirtin hervorragend und war bei den Gästen sehr beliebt. Auch die Eltern Holler waren noch im Betrieb, so daß sie genügend Zeit hatte, sich mit den vier Kindern, die etwa in dem Alter der Norden-Kinder waren, zu beschäftigen.
Sie bekamen ein gutes Essen vorgesetzt, und danach spielten die Kinder auf dem hauseigenen Tennisplatz ein paar Runden.
Fee und Daniel hatten Gelegenheit, sich mit Emily zu unterhalten. »Wir freuen uns, Sie so wohlauf zu sehen, Emily«, sagte Fee mit Wärme.
»Es geht mir auch blendend«, sagte diese. »Ich danke Ihnen sehr für Ihre Hilfe. Sie haben mir Rückenstärkung gegeben, daß ich meinen Weg gehen konnte und nicht einen, der mir aufgezwungen werden sollte. Ich wäre eine schlechte Chemikerin geworden.«
»Man ist immer gut, wenn man das tut, was man liebt. Wenn man sich zu etwas zwingen muß, sind das schon schlechte Voraussetzungen. Die Kinder lieben Sie, das sieht man.«
»Und ich sie«, sagte Emily weich. »Ich weiß, wohin ich gehöre und werde gebraucht. Das ist meine Erfüllung.«
»Stehen Sie mit Ihren Eltern in Verbindung?« fragte Daniel vorsichtig.
»Nur lose und an den unumgänglichen Feiertagen. Ich bin eine Enttäuschung für sie. Erst nur eine Tochter statt des gewünschten Sohnes und dann noch eine Gasthofwirtin, die dazu noch vier Kinder übernommen hat«, sagte sie spöttisch. »Das ist zuviel.«
»Jeder Mensch muß sein Leben leben, nicht das seiner Eltern«, sagte Fee. »Stehen Sie dazu.«
»Das tue ich. Ich liebe meinen Mann und bin froh, ihn gefunden zu haben.«
Daniel betrachtete die junge Frau, die wie das blühende Leben aussah, und war wieder einmal dankbar für seinen Beruf.
Sie verabschiedeten sich bald, denn das Lokal füllte sich. Emily wurde gebraucht. Die Nordens gaben aber das Versprechen, wiederzukommen.
Als sie im Auto saßen, überlegten sie, was sie noch unternehmen könnten. Das Wetter war prächtig, und die Landschaft lag in leuchtenden Farben vor ihnen.
»Hier in der Nähe ist ein See. Ich hätte mal wieder Lust auf eine kleine Segelpartie«, sagte Daniel.
»Mit fünf Personen auf einem kleinen Segelboot?« protestierte Fee. »Das ist mir zu gefährlich.«
»Bitte, Mami!« bettelten die Kinder. »Dazu hätten wir auch Lust!«
»Lieber einen Spaziergang um den See herum«, versuchte es Fee.
»Spazierengehen ist langweilig«, meinten Danny und Felix. Dafür waren sie nicht so zu haben.
»Wir können ja auch ein Ruderboot mieten. Dann rudern wir Männer unsere beiden Damen über den See. So ein Kahn ist ganz sicher.« Er wußte, daß Fee keine begeisterte Wassersportlerin war im Gegensatz zu ihren Kindern.
Damit waren dann alle einverstanden. Sie ahnten nicht, welche Aufregungen dieser Entschluß in ihr Leben bringen sollte.
So fuhren sie über die romantische Landstraße zum See hinaus. In vielfältiger Farbenpracht präsentierten sich die Laubbäume. Vom dunklen Braun über leuchtendes Rot bis zum hellsten Gelb waren die Blätter gefärbt. Man konnte selbst die Fahrt genießen; denn es herrschte wenig Verkehr. Die meisten Fahrer jagten in ihren Autos auf nüchternen Autobahnen dahin, nur darauf bedacht, schnell ihr Ziel zu erreichen. In den Bergen war schon Schnee gefallen, und dorthin zog es die unentwegten Skifahrer.
»Jetzt werden wir den See so richtig genießen können«, meinte Daniel begeistert.
»Und du brauchst nicht darauf zu achten, daß einer mitten im See herumschwimmt, Papi«, sagte Anneka.
Bald waren sie am Ziel und bald war auch ein geeignetes Ruderboot gefunden. Ein paar Stunden konnten sie gemächlich dahinrudern und die Sonne genießen. Dann kam ein kräftiger Wind auf. Unweit von ihnen war eine kleine Jolle anscheinend schon in ziemliche Schwierigkeiten geraten. Nur eine Person konnte man darin erkennen.
»Viel scheint der nicht vom Segeln zu verstehen«, meinte Danny skeptisch, »dann sollte er das lieber bleiben lassen.«
Da bekam das Boot auch schon Schlagseite.
»Mann über Bord!« schrie Felix, aber auch Daniel hatte es schon bemerkt.
»Paß auf die Kinder auf, Fee«, sagte er, streifte seine Öljacke ab, lenkte das Boot näher an die Uferstelle heran und sprang