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Dem Schicksal ins Getriebe greifen?: Praxis Dr. Norden 5 – Arztroman
Dem Schicksal ins Getriebe greifen?: Praxis Dr. Norden 5 – Arztroman
Dem Schicksal ins Getriebe greifen?: Praxis Dr. Norden 5 – Arztroman
eBook94 Seiten1 Stunde

Dem Schicksal ins Getriebe greifen?: Praxis Dr. Norden 5 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Sein Vater hat eine große Aufgabe übernommen: Dr. Daniel Norden leitet ab sofort die Behnisch-Klinik. Das führt natürlich zu entscheidenden Veränderungen in seiner Praxis. Jetzt wird es ernst für Danny, den Mädchenschwarm und allseits bewunderten jungen Mediziner. Er ist nun für die Praxis allein verantwortlich. Privat ist Dr. Danny Norden dabei, sein großes Glück zu finden. Seine Freundin, die sehbehinderte, zauberhafte Tatjana, ist mehr und mehr zu seiner großen Liebe geworden.
Die neue Serie Praxis Dr. Norden ist prädestiniert, neben den Stammlesern der Erfolgsserie Dr. Norden auch viele jüngere Leserinnen und Leser hinzuzugewinnen.

»Soll ich dir was vom Supermarkt mitbringen?« Annemarie Wendel, von allen nur Wendy genannt, stand an der Garderobe und sah hinüber zum Fenster. Die Morgensonne hatte den Kampf verloren. Der Himmel sah aus wie schmutziger Schnee. Und das ausgerechnet in der Mittagspause! Wendy griff nach dem Regenschirm im Ständer. Ihre Freundin und Kollegin Janine saß hinter dem Tresen. Ihr Blick klebte am Bildschirm. Nur ihr Blinzeln verriet, dass sie lebendig war. »Nein, danke, keinen Hunger.« Die Stimme schien aus dem Weltall zu kommen. »Was ist los mit dir? Du musst doch etwas essen. Was hältst du davon, wenn ich uns heute Abend zur Abwechslung mal wieder etwas Leckeres koche? Du kommst zu mir, und wir machen es uns gemütlich.« Die neue, geblümte Tasche über der Schulter, machte Wendy noch einmal am Tresen Halt. »Das haben wir früher so oft gemacht.« Endlich hob Janine den Kopf. Ihr Blick sprach Bände. Wendy verdrehte die Augen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Nov. 2021
ISBN9783740986599
Dem Schicksal ins Getriebe greifen?: Praxis Dr. Norden 5 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Dem Schicksal ins Getriebe greifen? - Patricia Vandenberg

    Praxis Dr. Norden

    – 5 –

    Dem Schicksal ins Getriebe greifen?

    Das Leben stellt die Regeln auf

    Patricia Vandenberg

    »Soll ich dir was vom Supermarkt mitbringen?« Annemarie Wendel, von allen nur Wendy genannt, stand an der Garderobe und sah hinüber zum Fenster. Die Morgensonne hatte den Kampf verloren. Der Himmel sah aus wie schmutziger Schnee. Und das ausgerechnet in der Mittagspause! Wendy griff nach dem Regenschirm im Ständer.

    Ihre Freundin und Kollegin Janine saß hinter dem Tresen. Ihr Blick klebte am Bildschirm. Nur ihr Blinzeln verriet, dass sie lebendig war.

    »Nein, danke, keinen Hunger.« Die Stimme schien aus dem Weltall zu kommen.

    »Was ist los mit dir? Du musst doch etwas essen. Was hältst du davon, wenn ich uns heute Abend zur Abwechslung mal wieder etwas Leckeres koche? Du kommst zu mir, und wir machen es uns gemütlich.« Die neue, geblümte Tasche über der Schulter, machte Wendy noch einmal am Tresen Halt. »Das haben wir früher so oft gemacht.«

    Endlich hob Janine den Kopf. Ihr Blick sprach Bände.

    Wendy verdrehte die Augen.

    »Nein, wirklich nicht, vielen Dank«, sagte sie mit verstellter Stimme. »Ich habe mich heute beim Zähneputzen gewogen. Die Zahnbürste, das Leckermaul, hat doch glatt ein Kilo zugenommen.«

    Lachend gab sich Janine geschlagen.

    »Warum fragst du mich, wenn du die Antwort schon weißt?«

    »Von drei Dingen mache ich mir immer zu viel. Erstens Hoffnung. Zweitens Gedanken. Drittens Nudeln.« Wie zufällig zog Wendy den Bauch ein.

    Das Telefon bereitete dem Gespräch ein Ende. Janine wischte sich eine Träne von der Wange und meldete sich. Ihre Augen folgten Wendy zur Tür hinaus.

    »Praxis Dr. Norden, Sie sprechen mit Janine. Was kann ich für Sie tun?«

    »Ritter hier. Gut, dass ich Sie gleich dran habe.«

    Schlagartig stand Janine unter Starkstrom.

    »Ich habe die Aktienkurse eben im Internet gesehen. Da muss ein Irrtum vorliegen.«

    »Leider nein. Die Kurse sind in den Keller gefallen … Das ist … hmmm … wie sage ich es am besten … sehr ungünstig.«

    Janine verstand nur Chinesisch.

    »Wie bitte?«

    »Es tut mir leid.«

    »Moment mal.« Etwas schien ganz und gar nicht richtig zu sein. »Aber Sie sagten doch, dass das eine todsichere Sache sei.«

    »Tut mir leid. Sie wissen doch, dass so etwas im Aktiengeschäft durchaus passieren kann.« Janine fühlte sich wie ein dummes Kindergartenkind. »Hoher Gewinn, hohes Risiko. So ist nun mal das Leben.«

    Sie schluckte.

    »Ich weiß. Aber Sie haben mir versprochen, dass das ein todsicheres Geschäft ist.« Die Buchstaben und Zahlen auf dem Monitor vor ihr verschwammen.

    »Frau Merck, jetzt versuchen Sie bitte nicht, mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht …«

    Janine konnte nicht mehr. Der Hörer landete unsanft auf der Gabel.

    Sie tastete nach einem Taschentuch. Dabei übersah sie die halbvolle Tasse, die neben der Computertastatur stand. Ein Klirren, und die hellbraune Flut ergoss sich über den Tisch.

    »Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich heute im Bett geblieben«, schluchzte Janine auf und lief in die Küche. Als sie zurückkam, stand Danny Norden vor dem Tresen. Er blinzelte sie durch den Strauß Sommerblumen in der Vase an.

    »Egal, was es ist, das Trostpflaster ist unterwegs.«

    Eine Papiertüte raschelte. Am Duft erkannte Janine, dass sie aus der Bäckerei ›Schöne Aussichten‹ stammte. Vor ihren Augen verwandelte sich Danny in ihre kittelbeschürzte Großmutter. Sie stand in der Küche, ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht, während sie kräftig in der Schüssel rührte, die sie zwischen Bauch und Arm gespannt hatte. Über allem lag der Duft nach frisch gebackenem Kuchen und gerösteten Mandeln.

    Trotz ihres Kummers lief Janine das Wasser im Mund zusammen.

    »Wenn Sie erraten, was ich mitgebracht habe, bekommen Sie etwas ab«, versprach ihr Chef.

    Einer Seifenblase gleich platzte der schöne Traum. Oma verwandelte sich zurück in Danny.

    »Das ist ohne Zweifel Tatjanas Bienenstich mit echten Waldheidelbeeren. Aber danke, ich habe keinen Hunger.« Stattdessen nahm sie das Taschentuch, das er ihr hinhielt, und schnäuzte sich.

    Danny beobachtete sie mit hochgezogener Augenbraue.

    »Was ist passiert?«

    »Ich … ich habe mein ganzes Geld verloren.« Wieder öffneten sich die Schleusen.

    »Alles?« Um ein Haar hätte Danny mitgeweint.

    Janine nickte.

    »Dabei war ich mir so sicher.« Das Taschentuch flog in hohem Bogen durch die Luft. Es landete neben dem Abfall. Janine heulte auf wie ein Wolf. »Sehen Sie, noch nicht mal das klappt. Was soll ich denn jetzt tun?«

    Danny Norden legte die Tüte neben die Blumenvase, schob einen Stapel Akten zur Seite und setzte sich auf die Schreibtischkante.

    »Ich würde Ihnen ja was leihen. Aber jetzt, da Tatjana schwanger ist, müssen wir mit dem Geld haushalten. Wenn Sie wollen, frage ich meinen Vater.«

    »Wie stehe sich dann da?« Janine schüttelte den Kopf. »Dann muss ich eben in den sauren Apfel beißen und meine Wohnung verkaufen. Mit dem Geld kann ich meine Schwester ausbezahlen.«

    »Und wo wollen Sie dann wohnen?«

    »Im Haus meiner Eltern.«

    »Das steht in der Schweiz. Wie stellen Sie sich das vor?«

    Janine hielt es nicht mehr in Dannys Nähe aus. Mit Tasse und kaffeegetränktem Geschirrtuch floh sie in die Küche.

    »Ich kann ja schon mal eine Stellenanzeige aufsetzen«, rief sie ihm durch die halb geöffnete Tür zu.

    *

    »Sind die nächsten Brezen schon fertig?« Dumpf klang Tatjanas Stimme durch den dunkelroten Samtvorhang, der Verkaufsraum und Backstube voneinander trennte.

    Die weiß lackierten Sprossenfenster standen weit offen. Trotzdem fühlte sich Titus selbst wie eine Breze im Ofen. Kein Lüftchen regte sich zwischen angeschlagenen Kuchenformen und Teigschüsseln. Selbst die Löffel, Teigschaber, Schöpfkellen und Schneebesen, die an Haken an der Wand hingen, schienen zu schwitzen.

    »Fünf Minuten noch«, rief er zurück.

    Mit einem Ruck öffnete sich der Vorhang. Die Messingringe klirrten empört.

    »Die Walnussbrötchen sind auch aus. Was ist denn heute los mit dir? Man könnte meinen, du musst das Brot in Frau Holles Holzofen backen und nicht in hochmodernen Backöfen.«

    »O Mann, du hast ja mal wieder glänzende Laune.« Titus schob die Mütze in den Nacken. Sein suchender Blick glitt über mit Back­utensilien vollgestopfte Regale und Auskühlgitter, zwischen denen die hochmoderne Knetmaschine wie ein Ufo aus einer anderen Galaxie wirkte. Er bewunderte Tatjana dafür, dass sie sich hier zurechtfand. Und das, während selbst er mit

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