Dem Schicksal ins Getriebe greifen?: Praxis Dr. Norden 5 – Arztroman
()
Über dieses E-Book
Die neue Serie Praxis Dr. Norden ist prädestiniert, neben den Stammlesern der Erfolgsserie Dr. Norden auch viele jüngere Leserinnen und Leser hinzuzugewinnen.
»Soll ich dir was vom Supermarkt mitbringen?« Annemarie Wendel, von allen nur Wendy genannt, stand an der Garderobe und sah hinüber zum Fenster. Die Morgensonne hatte den Kampf verloren. Der Himmel sah aus wie schmutziger Schnee. Und das ausgerechnet in der Mittagspause! Wendy griff nach dem Regenschirm im Ständer. Ihre Freundin und Kollegin Janine saß hinter dem Tresen. Ihr Blick klebte am Bildschirm. Nur ihr Blinzeln verriet, dass sie lebendig war. »Nein, danke, keinen Hunger.« Die Stimme schien aus dem Weltall zu kommen. »Was ist los mit dir? Du musst doch etwas essen. Was hältst du davon, wenn ich uns heute Abend zur Abwechslung mal wieder etwas Leckeres koche? Du kommst zu mir, und wir machen es uns gemütlich.« Die neue, geblümte Tasche über der Schulter, machte Wendy noch einmal am Tresen Halt. »Das haben wir früher so oft gemacht.« Endlich hob Janine den Kopf. Ihr Blick sprach Bände. Wendy verdrehte die Augen.
Mehr von Patricia Vandenberg lesen
Familie Dr. Norden - Neue Edition
Ähnlich wie Dem Schicksal ins Getriebe greifen?
Titel in dieser Serie (20)
Wenn du geredet hättest ...: Praxis Dr. Norden 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Druck war zu groß: Praxis Dr. Norden 1 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPraxis Dr. Norden 1 – Arztroman: Doppelband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe ist anders: Praxis Dr. Norden 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Schicksal ins Getriebe greifen?: Praxis Dr. Norden 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrank vor Enttäuschung: Praxis Dr. Norden 4 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDanny Nordens Hochzeitskrimi: Praxis Dr. Norden 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Fall für den Psychiater?: Praxis Dr. Norden 8 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufbruchstimmung: Praxis Dr. Norden 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas soll aus Carlo werden?: Praxis Dr. Norden 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rat der Sterne: Praxis Dr. Norden 12 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn es nicht mehr geht ...: Praxis Dr. Norden 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleine Schwestern und andere Sorgen: Praxis Dr. Norden 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu brauchst nicht mehr zu suchen: Praxis Dr. Norden 10 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schuld eines Vaters: Praxis Dr. Norden 14 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer ist Ronny Thalbach?: Praxis Dr. Norden 17 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHat Sascha ausgespielt?: Praxis Dr. Norden 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bleibt unser Optimismus?: Praxis Dr. Norden 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaltes heimliches Leid: Praxis Dr. Norden 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas ein Kind verkraftet: Praxis Dr. Norden 18 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Werde erwachsen, Josy!: Dr. Norden 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rat der Sterne: Praxis Dr. Norden 12 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeil ich doch gehen muss...: Dr. Norden 31 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiagnose: Tiefe Traurigkeit: Dr. Norden 39 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war jugendlicher Leichtsinn: Dr. Norden Bestseller 377 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war jugendlicher Leichtsinn: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 40 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war jugendlicher Leichtsinn: Dr. Norden 49 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElternsein ist schwer: Dr. Norden 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn es nicht mehr geht ...: Praxis Dr. Norden 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer wieder Dr. Lammes!: Dr. Norden 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngst vor einer Bindung?: Dr. Norden 98 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngst vor einer Bindung?: Dr. Norden Liebhaber Edition 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas soll aus Carlo werden?: Praxis Dr. Norden 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufbruchstimmung: Praxis Dr. Norden 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTitus braucht Hilfe: Dr. Norden 36 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs ist nicht deine Schuld!: Dr. Norden 64 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNikos Gewissensnot: Dr. Norden Liebhaber Edition 26 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Mann im Zwiespalt: Dr. Norden 23 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus der Traum?: Dr. Norden 92 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNikos Gewissensnot: Dr. Norden 85 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSüßer der Punsch nie tötet: Ein bitterböser Krimi zum Advent Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHat Sascha ausgespielt?: Praxis Dr. Norden 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTanjas Pferde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPferdeheimat im Hochland - Wechselnde Pfade Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu bist überführt!: Dr. Norden 87 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiliana, was ist los mit dir?: Dr. Norden 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Flirt in der Praxis: Dr. Norden Bestseller 384 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tochter des Tuchkaufmanns: Historischer Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Flirt in der Praxis: Dr. Norden Bestseller 398 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaltes heimliches Leid: Praxis Dr. Norden 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Der Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/51984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Italienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGriechische Mythologie: Theogonie + Die Götter + Die Heroen: Heldensagen und Heldendichtungen (Herkules + Der Trojanische Krieg + Theseus + Die Argonauten) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerman Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Metamorphosen: Bücher der Verwandlungen: Mythologie: Entstehung und Geschichte der Welt von Publius Ovidius Naso Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Stefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Dem Schicksal ins Getriebe greifen?
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Dem Schicksal ins Getriebe greifen? - Patricia Vandenberg
Praxis Dr. Norden
– 5 –
Dem Schicksal ins Getriebe greifen?
Das Leben stellt die Regeln auf
Patricia Vandenberg
»Soll ich dir was vom Supermarkt mitbringen?« Annemarie Wendel, von allen nur Wendy genannt, stand an der Garderobe und sah hinüber zum Fenster. Die Morgensonne hatte den Kampf verloren. Der Himmel sah aus wie schmutziger Schnee. Und das ausgerechnet in der Mittagspause! Wendy griff nach dem Regenschirm im Ständer.
Ihre Freundin und Kollegin Janine saß hinter dem Tresen. Ihr Blick klebte am Bildschirm. Nur ihr Blinzeln verriet, dass sie lebendig war.
»Nein, danke, keinen Hunger.« Die Stimme schien aus dem Weltall zu kommen.
»Was ist los mit dir? Du musst doch etwas essen. Was hältst du davon, wenn ich uns heute Abend zur Abwechslung mal wieder etwas Leckeres koche? Du kommst zu mir, und wir machen es uns gemütlich.« Die neue, geblümte Tasche über der Schulter, machte Wendy noch einmal am Tresen Halt. »Das haben wir früher so oft gemacht.«
Endlich hob Janine den Kopf. Ihr Blick sprach Bände.
Wendy verdrehte die Augen.
»Nein, wirklich nicht, vielen Dank«, sagte sie mit verstellter Stimme. »Ich habe mich heute beim Zähneputzen gewogen. Die Zahnbürste, das Leckermaul, hat doch glatt ein Kilo zugenommen.«
Lachend gab sich Janine geschlagen.
»Warum fragst du mich, wenn du die Antwort schon weißt?«
»Von drei Dingen mache ich mir immer zu viel. Erstens Hoffnung. Zweitens Gedanken. Drittens Nudeln.« Wie zufällig zog Wendy den Bauch ein.
Das Telefon bereitete dem Gespräch ein Ende. Janine wischte sich eine Träne von der Wange und meldete sich. Ihre Augen folgten Wendy zur Tür hinaus.
»Praxis Dr. Norden, Sie sprechen mit Janine. Was kann ich für Sie tun?«
»Ritter hier. Gut, dass ich Sie gleich dran habe.«
Schlagartig stand Janine unter Starkstrom.
»Ich habe die Aktienkurse eben im Internet gesehen. Da muss ein Irrtum vorliegen.«
»Leider nein. Die Kurse sind in den Keller gefallen … Das ist … hmmm … wie sage ich es am besten … sehr ungünstig.«
Janine verstand nur Chinesisch.
»Wie bitte?«
»Es tut mir leid.«
»Moment mal.« Etwas schien ganz und gar nicht richtig zu sein. »Aber Sie sagten doch, dass das eine todsichere Sache sei.«
»Tut mir leid. Sie wissen doch, dass so etwas im Aktiengeschäft durchaus passieren kann.« Janine fühlte sich wie ein dummes Kindergartenkind. »Hoher Gewinn, hohes Risiko. So ist nun mal das Leben.«
Sie schluckte.
»Ich weiß. Aber Sie haben mir versprochen, dass das ein todsicheres Geschäft ist.« Die Buchstaben und Zahlen auf dem Monitor vor ihr verschwammen.
»Frau Merck, jetzt versuchen Sie bitte nicht, mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht …«
Janine konnte nicht mehr. Der Hörer landete unsanft auf der Gabel.
Sie tastete nach einem Taschentuch. Dabei übersah sie die halbvolle Tasse, die neben der Computertastatur stand. Ein Klirren, und die hellbraune Flut ergoss sich über den Tisch.
»Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich heute im Bett geblieben«, schluchzte Janine auf und lief in die Küche. Als sie zurückkam, stand Danny Norden vor dem Tresen. Er blinzelte sie durch den Strauß Sommerblumen in der Vase an.
»Egal, was es ist, das Trostpflaster ist unterwegs.«
Eine Papiertüte raschelte. Am Duft erkannte Janine, dass sie aus der Bäckerei ›Schöne Aussichten‹ stammte. Vor ihren Augen verwandelte sich Danny in ihre kittelbeschürzte Großmutter. Sie stand in der Küche, ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht, während sie kräftig in der Schüssel rührte, die sie zwischen Bauch und Arm gespannt hatte. Über allem lag der Duft nach frisch gebackenem Kuchen und gerösteten Mandeln.
Trotz ihres Kummers lief Janine das Wasser im Mund zusammen.
»Wenn Sie erraten, was ich mitgebracht habe, bekommen Sie etwas ab«, versprach ihr Chef.
Einer Seifenblase gleich platzte der schöne Traum. Oma verwandelte sich zurück in Danny.
»Das ist ohne Zweifel Tatjanas Bienenstich mit echten Waldheidelbeeren. Aber danke, ich habe keinen Hunger.« Stattdessen nahm sie das Taschentuch, das er ihr hinhielt, und schnäuzte sich.
Danny beobachtete sie mit hochgezogener Augenbraue.
»Was ist passiert?«
»Ich … ich habe mein ganzes Geld verloren.« Wieder öffneten sich die Schleusen.
»Alles?« Um ein Haar hätte Danny mitgeweint.
Janine nickte.
»Dabei war ich mir so sicher.« Das Taschentuch flog in hohem Bogen durch die Luft. Es landete neben dem Abfall. Janine heulte auf wie ein Wolf. »Sehen Sie, noch nicht mal das klappt. Was soll ich denn jetzt tun?«
Danny Norden legte die Tüte neben die Blumenvase, schob einen Stapel Akten zur Seite und setzte sich auf die Schreibtischkante.
»Ich würde Ihnen ja was leihen. Aber jetzt, da Tatjana schwanger ist, müssen wir mit dem Geld haushalten. Wenn Sie wollen, frage ich meinen Vater.«
»Wie stehe sich dann da?« Janine schüttelte den Kopf. »Dann muss ich eben in den sauren Apfel beißen und meine Wohnung verkaufen. Mit dem Geld kann ich meine Schwester ausbezahlen.«
»Und wo wollen Sie dann wohnen?«
»Im Haus meiner Eltern.«
»Das steht in der Schweiz. Wie stellen Sie sich das vor?«
Janine hielt es nicht mehr in Dannys Nähe aus. Mit Tasse und kaffeegetränktem Geschirrtuch floh sie in die Küche.
»Ich kann ja schon mal eine Stellenanzeige aufsetzen«, rief sie ihm durch die halb geöffnete Tür zu.
*
»Sind die nächsten Brezen schon fertig?« Dumpf klang Tatjanas Stimme durch den dunkelroten Samtvorhang, der Verkaufsraum und Backstube voneinander trennte.
Die weiß lackierten Sprossenfenster standen weit offen. Trotzdem fühlte sich Titus selbst wie eine Breze im Ofen. Kein Lüftchen regte sich zwischen angeschlagenen Kuchenformen und Teigschüsseln. Selbst die Löffel, Teigschaber, Schöpfkellen und Schneebesen, die an Haken an der Wand hingen, schienen zu schwitzen.
»Fünf Minuten noch«, rief er zurück.
Mit einem Ruck öffnete sich der Vorhang. Die Messingringe klirrten empört.
»Die Walnussbrötchen sind auch aus. Was ist denn heute los mit dir? Man könnte meinen, du musst das Brot in Frau Holles Holzofen backen und nicht in hochmodernen Backöfen.«
»O Mann, du hast ja mal wieder glänzende Laune.« Titus schob die Mütze in den Nacken. Sein suchender Blick glitt über mit Backutensilien vollgestopfte Regale und Auskühlgitter, zwischen denen die hochmoderne Knetmaschine wie ein Ufo aus einer anderen Galaxie wirkte. Er bewunderte Tatjana dafür, dass sie sich hier zurechtfand. Und das, während selbst er mit