Parker nimmt die Fälscher hoch: Butler Parker 220 – Kriminalroman
Von Günter Dönges
()
Über dieses E-Book
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!
Butler Parker merkte sofort, daß Lady Agatha sich in einem Zustand der Euphorie befand. Sie tänzelte förmlich auf ihn zu und strahlte ihn an, was üblicherweise nicht der Fall war. Ihr Gesicht hatte sich rosig eingefärbt, ihre Augen strahlten. Parker spürte sofort, daß da wieder mal Dinge auf ihn zukommen würden, die das übliche Maß überstiegen. Selbstverständlich ließ er sich nichts anmerken. Ein hochherrschaftlicher Butler seiner Prägung war die höfliche Selbstbeherrschung in Person. »Sie können mir gratulieren, Mister Parker«, sagte sie. »Mein Horoskop hat sich wieder mal als wahr erwiesen.« »Mylady halten sich an Horoskope?« fragte Josuah Parker. Er war ein alterslos wirkender Mann, etwas über mittelgroß und hatte einen leichten Bauchansatz. Der Butler trug einen schwarzen Covercoat, eine ebenfalls schwarze Melone und hielt am angewinkelten linken Unterarm einen altväterlich gebundenen Regenschirm. »Die Sterne lügen nicht, Mister Parker«, schickte sie voraus. »Für die Abendstunden sagten sie mir eine Überraschung voraus. Und genau sie ist eingetreten.« »Darf man sich die Freiheit nehmen, Mylady dazu zu beglückwünschen?« fragte der Butler. »Sie dürfen«
Mehr von Günter Dönges lesen
Der exzellente Butler Parker
Ähnlich wie Parker nimmt die Fälscher hoch
Titel in dieser Serie (100)
Stoppt den den Amokläufer: Butler Parker 100 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sex Report: Butler Parker 101 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hetzjagd: Butler Parker 107 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 3 – Kriminalroman: Der große Bluff Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 4 – Kriminalroman: Bang, Bang, Feuer frei! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 103 – Kriminalroman: Der Kidnapper Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Falke: Butler Parker 118 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Spiel mit den Seejungfrauen: Butler Parker 112 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tiger: Butler Parker 102 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Todes Looping: Butler Parker 127 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlei und Schrott für die Lady: Butler Parker 108 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 15 – Kriminalroman: Wer hätte das gedacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Spur nach den Dieben: Butler Parker 133 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gelben Drachen: Butler Parker 89 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kampf mit Dämonen: Butler Parker 110 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Guru lässt zur Hölle bitten: Butler Parker 113 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 106 – Kriminalroman: Solo unterwegs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker staubt Millionen ab: Butler Parker 123 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie kleinen grünen Männchen: Butler Parker 115 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPoker mit Pistolen: Butler Parker 119 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 54 – Kriminalroman: Das Spiel mit dem kleinen Hasen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Augenzeuge: Butler Parker 131 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 104 – Kriminalroman: Der Rocker von Blackpool Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker köpft die Guillotine: Butler Parker 136 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Monster: Butler Parker 114 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Dame tut das nicht: Butler Parker 116 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wanzenjagd: Butler Parker 130 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Satan: Butler Parker 109 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 105 – Kriminalroman: Killer für zwei schlanke Beine Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer weiße Hai: Butler Parker 129 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Parker narrt den "Feuer-Profi" - Unveröffentlichter Roman: Butler Parker 262 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker spielt den Figaro: Butler Parker 212 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker und der zweite Robin Hood: Der exzellente Butler Parker 21 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker greift den Blumenfreund: Butler Parker 273 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker angelt nach Juwelen: Butler Parker 253 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker sorgt für Ladehemmung: Der exzellente Butler Parker 22 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker legt die "Wäscher" trocken: Butler Parker 274 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker rückt dem "Eisbär" auf den Pelz: Der exzellente Butler Parker 41 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker inzseniert den "Hexenritt": Butler Parker 277 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker taucht die U-Boot-Fahrer: Butler Parker 270 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker und sein Doppelgänger: Butler Parker 208 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker boxt sich durch den RIng: Der exzellente Butler Parker 31 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker legt die "Sanitäter" flach: Der exzellente Butler Parker 52 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker geht auf Bärenjagd!: Butler Parker 249 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker probt das Überleben: Butler Parker 172 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker fängt den Affenmenschen: Butler Parker 191 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker karrt den "Giftprinz" ab: Butler Parker 204 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker haut den Lukas: Butler Parker 139 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker handelt mit Zitronen: Butler Parker 291 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker reinigt die "Entsorger": Butler Parker 251 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker legt die "Römer" rein: Butler Parker 255 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker stoppt den Untergang der Welt: Butler Parker 271 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker rührt die Knacker durch: Butler Parker 178 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker piesackt die "Piraten": Der exzellente Butler Parker 29 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker reizt die "Klapperschlange": Der exzellente Butler Parker 49 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker macht die Schotten munter: Butler Parker 203 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker badet den Big Boss: Butler Parker 225 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker demaskiert die Wanze: Butler Parker 193 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker stürmt die Siegfried-Linie: Butler Parker 176 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker und die "Stimmen aus dem Jenseits": Butler Parker 230 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Krimi-Thriller für Sie
Eifel-Bullen: Ein Siggi-Baumeister-Krimi Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Im Bett mit dem Teufel: Ein Wien-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer englische Spion: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJuister Wein. Ostfrieslandkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSherlock Holmes und der Ritter von Malta Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHemmungslos: Historischer Krimi: 1920er-Jahre-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKommissar Gennat und der BVG-Lohnraub: Gennat-Krimi, Bd. 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPretty Girls: Psychothriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKommissar Gennat und der Anschlag auf den Orientexpress: Gennat-Krimi, Bd. 3 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Geheimnisse von Paris. Band I: Historischer Roman in sechs Bänden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCarvalho und die tätowierte Leiche: Ein Kriminalroman aus Barcelona Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Die gute Tochter: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDean Koontz - Jane Hawk ermittelt (3in1) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Goldwäsche: Ein Will Trent und Jack Reacher Short Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIsrael - Dschihad in Tel Aviv Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHEIßE NÄCHTE IN UNTERFILZBACH: Krimikomödie aus Niederbayern Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Carvalho und die Meere des Südens: Ein Kriminalroman aus Barcelona Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5James Bond 03 - Moonraker Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5FLEISCHESLUST IN UNTERFILZBACH: Krimikomödie aus Niederbayern Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Sherlock Holmes und der Club des Höllenfeuers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSherlock Holmes in Leipzig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCastle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Berlin blutrot: 14 Autoren. 30 Tote. Eine Stadt. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEwiger Atem: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuferstehung: Klassiker der russischen Literatur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Castle 1: Heat Wave - Hitzewelle Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5
Verwandte Kategorien
Rezensionen für Parker nimmt die Fälscher hoch
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Parker nimmt die Fälscher hoch - Günter Dönges
Butler Parker
– 220 –
Parker nimmt die Fälscher hoch
Günter Dönges
Butler Parker merkte sofort, daß Lady Agatha sich in einem Zustand der Euphorie befand.
Sie tänzelte förmlich auf ihn zu und strahlte ihn an, was üblicherweise nicht der Fall war. Ihr Gesicht hatte sich rosig eingefärbt, ihre Augen strahlten.
Parker spürte sofort, daß da wieder mal Dinge auf ihn zukommen würden, die das übliche Maß überstiegen. Selbstverständlich ließ er sich nichts anmerken. Ein hochherrschaftlicher Butler seiner Prägung war die höfliche Selbstbeherrschung in Person.
»Sie können mir gratulieren, Mister Parker«, sagte sie. »Mein Horoskop hat sich wieder mal als wahr erwiesen.«
»Mylady halten sich an Horoskope?« fragte Josuah Parker. Er war ein alterslos wirkender Mann, etwas über mittelgroß und hatte einen leichten Bauchansatz. Der Butler trug einen schwarzen Covercoat, eine ebenfalls schwarze Melone und hielt am angewinkelten linken Unterarm einen altväterlich gebundenen Regenschirm.
»Die Sterne lügen nicht, Mister Parker«, schickte sie voraus. »Für die Abendstunden sagten sie mir eine Überraschung voraus. Und genau sie ist eingetreten.«
»Darf man sich die Freiheit nehmen, Mylady dazu zu beglückwünschen?« fragte der Butler.
»Sie dürfen«, erwiderte die majestätisch wirkende, große Dame, die das sechzigste Lebensjahr mit Sicherheit überschritten hatte. Sie erinnerte, was ihr Aussehen betraf, an eine Heroine. Sie verfügte über eine baritonal gefärbte Stimme, deren Lautstärke weit trug.
»Mylady haben die Absicht, die Gartenparty bereits zu verlassen?« wollte Parker wissen, als seine Herrin die hintere Tür des Wagens öffnete.
»Für mich hat sich die knappe Stunde bereits gelohnt«, beantwortete sie seine Frage. »Zurück nach Hause, Mister Parker. Es war ohnehin ziemlich langweilig.«
Sie nahm im Fond des Wagens Platz, und Parker schloß die Tür. Er setzte sich ans Steuer des ehemaligen Taxis, das von Eingeweihten nicht ohne Grund als hochbeiniges Monstrum bezeichnet wurde.
Parker hatte den Wagen nach seinen eigenwilligen Vorstellungen technisch umgestalten lassen. Ein James Bond hätte ihn wahrscheinlich um diese raffinierte Trickkiste auf Rädern beneidet.
»Wollen Sie nicht endlich wissen, warum Sie mir gratulieren sollten?« fragte sie, als Parker anfuhr.
»Meine bescheidene Wenigkeit wollte nicht aufdringlich erscheinen, Mylady«, entschuldigte sich der Butler. Er steuerte den Wagen vom Parkplatz des Country-Clubs und hielt auf das Parktor zu. Bei dieser Gelegenheit konnte er einen Blick auf die große Terrasse werfen, wo sich die Partygäste drängten.
»Ich habe ein hervorragendes Geschäft gemacht, Mister Parker«, führte Lady Agatha munter aus. Tiefe Zufriedenheit lag in ihrer Stimme. »Sie werden mich beneiden.«
»Umgehend, sofern Mylady darauf bestehen.« Parkers höfliche Reserviertheit war nicht zu überbieten.
»Und ich habe im Grunde sogar noch ein gutes Werk getan«, lobte sie sich ungeniert weiter.
»Myladys karitative Neigungen sprechen für sich«, behauptete der Butler, der es allerdings besser wußte. Lady Agatha, eine immens vermögende Dame, war für ihre Sparsamkeit, die fast an schottischen Geiz grenzte, bekannt.
»Halten Sie kurz, Mister Parker«, verlangte sie und beugte sich vor. Sie öffnete ihren perlenbestickten Pompadour und holte einen Gegenstand, den Parker nicht sofort identifizieren konnte. Sie schob sich weiter vor und reichte ihm dann ein schmales, rechteckiges Schmuckkästchen, das sie aufklappte.
»Eine Rolex-Uhr«, meinte sie stolz. »Und raten Sie mal, Mister Parker, was ich dafür bezahlt habe.«
»Mylady werden ein kleines Vermögen ausgegeben haben«, wunderte sich Parker.
»Unsinn«, widersprach sie und lachte verächtlich. »Ich muß mit jedem Penny rechnen, Mister Parker. Und das wissen Sie! Nein, nein, ich habe einen Pappenstiel dafür bezahlt. Die Uhr ist fast geschenkt.«
»Mylady pflegen stets eine glückliche Hand zu haben, was Geschäfte aller Art betrifft. Darf man sich nach dem Preis erkundigen?«
»Sie werden es nicht glauben, wenn Sie ihn hören. Sie wissen, wie teuer Rolex-Uhren sind?«
»Nur andeutungsweise, Mylady, um der Wahrheit die Ehre zu geben.«
»Diese Uhr hier, Mister Parker, kostet in jedem Fachgeschäft weit über viertausend Pfund.«
»Eine beachtliche Summe, Mylady. Der Volksmund würde dazu scherzhaft sagen, eine alte Dame müsse lange dafür stricken.«
»Das kann man wohl sagen, Mister Parker.« Sie lehnte sich wieder zurück und schnaufte freudig. »Ich aber habe nur hundert Pfund dafür bezahlt. Natürlich mußte ich hartnäckig handeln, aber das fällt mir ja nicht schwer.«
»Hundert Pfund, Mylady?« Parker war beeindruckt.
»Ich sagte ja, sie ist fast geschenkt«, wiederholte sie stolz. »So etwas macht mir so schnell keiner nach.«
»Dem möchte meine Wenigkeit auf keinen Fall widersprechen«, lautete die Antwort des Butlers, der jetzt fest an eine Fälschung glaubte.
*
Der Spezialist in Sachen Juwelen, Uhren und exklusivem Schmuck lächelte verbindlich, als Agatha Simpson ihm die Rolex-Uhr vorlegte.
»Sie möchten die Uhr schätzen lassen, nicht wahr, Madam?« erkundigte er sich.
»Mylady hat den Eindruck, als ob die Uhr einige Sekunden vorgehe«, schaltete Josuah Parker sich ein.
»Das werden wir gleich haben«, sagte der Mann, der immer noch höflich und verbindlich war. »An eine Schätzung denke ich nur, weil ich seit gestern vier Rolex-Uhren begutachten soll.«
»Demnach scheint es sich um eine Schwemme in Rolex-Uhren zu handeln, um es mal so auszudrücken«, vermutete Josuah Parker.
»Ich habe wenig Zeit«, drängte Lady Agatha, »aber da Sie von Schätzungen reden, lieber Mann, gut, ich höre... Wie hoch veranschlagen Sie diese Kostbarkeit?«
Der Fachhändler klemmte sich eine Lupe ins rechte Auge und nahm eine erste Prüfung vor. Dann wandte er sich ab, ging zu einem kleinen Stehpult rechts von der Verkaufstheke und brauchte nur wenige Augenblicke, bis er die Uhr geöffnet hatte. Er untersuchte den Mechanismus, nickte dann und kehrte zu Mylady und Parker zurück.
»Ich dachte es mir bereits«, begann er. »Es ist eine Fälschung, Madam.«
»Wie... Wiederholen Sie das noch mal«, grollte die ältere Dame, nachdem sie ihren Butler entgeistert angeblickt hatte.
»Es ist eine Fälschung.« Der Experte kam ihrem Wunsch gern nach. »Die vier Uhren, von denen ich sprach, waren ebenfalls gefälscht. Darf man fragen, was Sie für die Uhr gezahlt haben?«
»Ein Vermögen«, erwiderte Agatha Simpson gereizt. »Gute hundert Pfund habe ich dafür gegeben.«
»Völlig überbezahlt, Madam«, meinte ihr Gesprächspartner und bemühte sich, ernst zu bleiben und keine Schadenfreude zu zeigen. »Diese Fälschungen werden normalerweise mit zwanzig bis fünfundzwanzig Pfund gehandelt. Sie werden an allen Bahnhöfen angeboten, um nur dieses Beispiel zu nennen.«
»Ein Irrtum ist ausgeschlossen, Sir?« erkundigte sich Parker.
»Völlig ausgeschlossen«, lautete die Antwort, »aber ich kann die Liste befragen. Der Hersteller der Rolex-Uhren vermerkt darin die Seriennummern und gewisse Identitätszeichen.«
»Man bekommt solch eine Uhr schon für zwanzig Pfund?« Agatha Simpsons Stimme klang heiser.
»Mit Leichtigkeit, Madam«, erklärte der Fachkundige. »Zur Zeit wird London mit diesen Fälschungen geradezu überschwemmt. Da scheint eine neue Lieferung aus Fernost eingetroffen zu sein.«
»Eine unerhörte Frechheit.« Sie preßte die Lippen so fest aufeinander, daß sie nur noch einen schmalen Strich bildeten.
»Kann ich erfahren, wo man Ihnen diese billige Fälschung angeboten hat?« Der Fachmann hatte die Uhr bereits wieder geschlossen.
»Irgendwo, guter Mann.« Sie wollte nach der Uhr greifen, doch der Händler zog sie zurück.
»Ich darf Ihnen die Uhr nicht geben«, sagte er. »Ich muß sie einziehen, beziehungsweise ich muß das der Polizei melden.«
»Sie sollten in Ihrem Interesse eine Ausnahme machen«, schaltete der Butler sich ein. Ihm war nicht entgangen, daß Lady Agathas perlenbestickter Pompadour in Bewegung geraten war. »Mylady sind äußerst verstimmt, um es mal so auszudrücken.«
»Wenn ich nicht sofort meine Uhr zurückbekomme, junger Mann, können Sie etwas erleben.« Sie funkelte ihn aus ihren graublauen Augen an, und der Fachhändler merkte zu seinem Glück, daß er mit Nitroglyzerin spielte. Er trennte sich von der Fälschung wie von einer heißen Kartoffel und schob sie Mylady zu.
»Ihr Glück, junger Mann«, schnaufte sie. »Weiß ich, ob Sie mich nicht hereinlegen wollen? Ich werde selbstverständlich noch einen zweiten Uhrmacher fragen.«
»Er wird Ihnen bestätigen, daß es sich um eine Billigstfälschung handelt«, erwiderte der Spezialist ein wenig schadenfroh. »Ich bin gespannt, wie viele Uhren ich noch taxieren werde.«
»Kommen Sie, Mister Parker.« Sie stürmte aus dem luxuriösen Fachgeschäft und hielt auf Parkers Wagen zu. »Ich fahre sofort zurück zum Country-Club, Ich werde mir dieses Subjekt kaufen,