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Parker nimmt die Fälscher hoch: Butler Parker 220 – Kriminalroman
Parker nimmt die Fälscher hoch: Butler Parker 220 – Kriminalroman
Parker nimmt die Fälscher hoch: Butler Parker 220 – Kriminalroman
eBook126 Seiten1 Stunde

Parker nimmt die Fälscher hoch: Butler Parker 220 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten.
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

Butler Parker merkte sofort, daß Lady Agatha sich in einem Zustand der Euphorie befand. Sie tänzelte förmlich auf ihn zu und strahlte ihn an, was üblicherweise nicht der Fall war. Ihr Gesicht hatte sich rosig eingefärbt, ihre Augen strahlten. Parker spürte sofort, daß da wieder mal Dinge auf ihn zukommen würden, die das übliche Maß überstiegen. Selbstverständlich ließ er sich nichts anmerken. Ein hochherrschaftlicher Butler seiner Prägung war die höfliche Selbstbeherrschung in Person. »Sie können mir gratulieren, Mister Parker«, sagte sie. »Mein Horoskop hat sich wieder mal als wahr erwiesen.« »Mylady halten sich an Horoskope?« fragte Josuah Parker. Er war ein alterslos wirkender Mann, etwas über mittelgroß und hatte einen leichten Bauchansatz. Der Butler trug einen schwarzen Covercoat, eine ebenfalls schwarze Melone und hielt am angewinkelten linken Unterarm einen altväterlich gebundenen Regenschirm. »Die Sterne lügen nicht, Mister Parker«, schickte sie voraus. »Für die Abendstunden sagten sie mir eine Überraschung voraus. Und genau sie ist eingetreten.« »Darf man sich die Freiheit nehmen, Mylady dazu zu beglückwünschen?« fragte der Butler. »Sie dürfen«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum29. Juni 2021
ISBN9783740981693
Parker nimmt die Fälscher hoch: Butler Parker 220 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Parker nimmt die Fälscher hoch - Günter Dönges

    Butler Parker

    – 220 –

    Parker nimmt die Fälscher hoch

    Günter Dönges

    Butler Parker merkte sofort, daß Lady Agatha sich in einem Zustand der Euphorie befand.

    Sie tänzelte förmlich auf ihn zu und strahlte ihn an, was üblicherweise nicht der Fall war. Ihr Gesicht hatte sich rosig eingefärbt, ihre Augen strahlten.

    Parker spürte sofort, daß da wieder mal Dinge auf ihn zukommen würden, die das übliche Maß überstiegen. Selbstverständlich ließ er sich nichts anmerken. Ein hochherrschaftlicher Butler seiner Prägung war die höfliche Selbstbeherrschung in Person.

    »Sie können mir gratulieren, Mister Parker«, sagte sie. »Mein Horoskop hat sich wieder mal als wahr erwiesen.«

    »Mylady halten sich an Horoskope?« fragte Josuah Parker. Er war ein alterslos wirkender Mann, etwas über mittelgroß und hatte einen leichten Bauchansatz. Der Butler trug einen schwarzen Covercoat, eine ebenfalls schwarze Melone und hielt am angewinkelten linken Unterarm einen altväterlich gebundenen Regenschirm.

    »Die Sterne lügen nicht, Mister Parker«, schickte sie voraus. »Für die Abendstunden sagten sie mir eine Überraschung voraus. Und genau sie ist eingetreten.«

    »Darf man sich die Freiheit nehmen, Mylady dazu zu beglückwünschen?« fragte der Butler.

    »Sie dürfen«, erwiderte die majestätisch wirkende, große Dame, die das sechzigste Lebensjahr mit Sicherheit überschritten hatte. Sie erinnerte, was ihr Aussehen betraf, an eine Heroine. Sie verfügte über eine baritonal gefärbte Stimme, deren Lautstärke weit trug.

    »Mylady haben die Absicht, die Gartenparty bereits zu verlassen?« wollte Parker wissen, als seine Herrin die hintere Tür des Wagens öffnete.

    »Für mich hat sich die knappe Stunde bereits gelohnt«, beantwortete sie seine Frage. »Zurück nach Hause, Mister Parker. Es war ohnehin ziemlich langweilig.«

    Sie nahm im Fond des Wagens Platz, und Parker schloß die Tür. Er setzte sich ans Steuer des ehemaligen Taxis, das von Eingeweihten nicht ohne Grund als hochbeiniges Monstrum bezeichnet wurde.

    Parker hatte den Wagen nach seinen eigenwilligen Vorstellungen technisch umgestalten lassen. Ein James Bond hätte ihn wahrscheinlich um diese raffinierte Trickkiste auf Rädern beneidet.

    »Wollen Sie nicht endlich wissen, warum Sie mir gratulieren sollten?« fragte sie, als Parker anfuhr.

    »Meine bescheidene Wenigkeit wollte nicht aufdringlich erscheinen, Mylady«, entschuldigte sich der Butler. Er steuerte den Wagen vom Parkplatz des Country-Clubs und hielt auf das Parktor zu. Bei dieser Gelegenheit konnte er einen Blick auf die große Terrasse werfen, wo sich die Partygäste drängten.

    »Ich habe ein hervorragendes Geschäft gemacht, Mister Parker«, führte Lady Agatha munter aus. Tiefe Zufriedenheit lag in ihrer Stimme. »Sie werden mich beneiden.«

    »Umgehend, sofern Mylady darauf bestehen.« Parkers höfliche Reserviertheit war nicht zu überbieten.

    »Und ich habe im Grunde sogar noch ein gutes Werk getan«, lobte sie sich ungeniert weiter.

    »Myladys karitative Neigungen sprechen für sich«, behauptete der Butler, der es allerdings besser wußte. Lady Agatha, eine immens vermögende Dame, war für ihre Sparsamkeit, die fast an schottischen Geiz grenzte, bekannt.

    »Halten Sie kurz, Mister Parker«, verlangte sie und beugte sich vor. Sie öffnete ihren perlenbestickten Pompadour und holte einen Gegenstand, den Parker nicht sofort identifizieren konnte. Sie schob sich weiter vor und reichte ihm dann ein schmales, rechteckiges Schmuckkästchen, das sie aufklappte.

    »Eine Rolex-Uhr«, meinte sie stolz. »Und raten Sie mal, Mister Parker, was ich dafür bezahlt habe.«

    »Mylady werden ein kleines Vermögen ausgegeben haben«, wunderte sich Parker.

    »Unsinn«, widersprach sie und lachte verächtlich. »Ich muß mit jedem Penny rechnen, Mister Parker. Und das wissen Sie! Nein, nein, ich habe einen Pappenstiel dafür bezahlt. Die Uhr ist fast geschenkt.«

    »Mylady pflegen stets eine glückliche Hand zu haben, was Geschäfte aller Art betrifft. Darf man sich nach dem Preis erkundigen?«

    »Sie werden es nicht glauben, wenn Sie ihn hören. Sie wissen, wie teuer Rolex-Uhren sind?«

    »Nur andeutungsweise, Mylady, um der Wahrheit die Ehre zu geben.«

    »Diese Uhr hier, Mister Parker, kostet in jedem Fachgeschäft weit über viertausend Pfund.«

    »Eine beachtliche Summe, Mylady. Der Volksmund würde dazu scherzhaft sagen, eine alte Dame müsse lange dafür stricken.«

    »Das kann man wohl sagen, Mister Parker.« Sie lehnte sich wieder zurück und schnaufte freudig. »Ich aber habe nur hundert Pfund dafür bezahlt. Natürlich mußte ich hartnäckig handeln, aber das fällt mir ja nicht schwer.«

    »Hundert Pfund, Mylady?« Parker war beeindruckt.

    »Ich sagte ja, sie ist fast geschenkt«, wiederholte sie stolz. »So etwas macht mir so schnell keiner nach.«

    »Dem möchte meine Wenigkeit auf keinen Fall widersprechen«, lautete die Antwort des Butlers, der jetzt fest an eine Fälschung glaubte.

    *

    Der Spezialist in Sachen Juwelen, Uhren und exklusivem Schmuck lächelte verbindlich, als Agatha Simpson ihm die Rolex-Uhr vorlegte.

    »Sie möchten die Uhr schätzen lassen, nicht wahr, Madam?« erkundigte er sich.

    »Mylady hat den Eindruck, als ob die Uhr einige Sekunden vorgehe«, schaltete Josuah Parker sich ein.

    »Das werden wir gleich haben«, sagte der Mann, der immer noch höflich und verbindlich war. »An eine Schätzung denke ich nur, weil ich seit gestern vier Rolex-Uhren begutachten soll.«

    »Demnach scheint es sich um eine Schwemme in Rolex-Uhren zu handeln, um es mal so auszudrücken«, vermutete Josuah Parker.

    »Ich habe wenig Zeit«, drängte Lady Agatha, »aber da Sie von Schätzungen reden, lieber Mann, gut, ich höre... Wie hoch veranschlagen Sie diese Kostbarkeit?«

    Der Fachhändler klemmte sich eine Lupe ins rechte Auge und nahm eine erste Prüfung vor. Dann wandte er sich ab, ging zu einem kleinen Stehpult rechts von der Verkaufstheke und brauchte nur wenige Augenblicke, bis er die Uhr geöffnet hatte. Er untersuchte den Mechanismus, nickte dann und kehrte zu Mylady und Parker zurück.

    »Ich dachte es mir bereits«, begann er. »Es ist eine Fälschung, Madam.«

    »Wie... Wiederholen Sie das noch mal«, grollte die ältere Dame, nachdem sie ihren Butler entgeistert angeblickt hatte.

    »Es ist eine Fälschung.« Der Experte kam ihrem Wunsch gern nach. »Die vier Uhren, von denen ich sprach, waren ebenfalls gefälscht. Darf man fragen, was Sie für die Uhr gezahlt haben?«

    »Ein Vermögen«, erwiderte Agatha Simpson gereizt. »Gute hundert Pfund habe ich dafür gegeben.«

    »Völlig überbezahlt, Madam«, meinte ihr Gesprächspartner und bemühte sich, ernst zu bleiben und keine Schadenfreude zu zeigen. »Diese Fälschungen werden normalerweise mit zwanzig bis fünfundzwanzig Pfund gehandelt. Sie werden an allen Bahnhöfen angeboten, um nur dieses Beispiel zu nennen.«

    »Ein Irrtum ist ausgeschlossen, Sir?« erkundigte sich Parker.

    »Völlig ausgeschlossen«, lautete die Antwort, »aber ich kann die Liste befragen. Der Hersteller der Rolex-Uhren vermerkt darin die Seriennummern und gewisse Identitätszeichen.«

    »Man bekommt solch eine Uhr schon für zwanzig Pfund?« Agatha Simpsons Stimme klang heiser.

    »Mit Leichtigkeit, Madam«, erklärte der Fachkundige. »Zur Zeit wird London mit diesen Fälschungen geradezu überschwemmt. Da scheint eine neue Lieferung aus Fernost eingetroffen zu sein.«

    »Eine unerhörte Frechheit.« Sie preßte die Lippen so fest aufeinander, daß sie nur noch einen schmalen Strich bildeten.

    »Kann ich erfahren, wo man Ihnen diese billige Fälschung angeboten hat?« Der Fachmann hatte die Uhr bereits wieder geschlossen.

    »Irgendwo, guter Mann.« Sie wollte nach der Uhr greifen, doch der Händler zog sie zurück.

    »Ich darf Ihnen die Uhr nicht geben«, sagte er. »Ich muß sie einziehen, beziehungsweise ich muß das der Polizei melden.«

    »Sie sollten in Ihrem Interesse eine Ausnahme machen«, schaltete der Butler sich ein. Ihm war nicht entgangen, daß Lady Agathas perlenbestickter Pompadour in Bewegung geraten war. »Mylady sind äußerst verstimmt, um es mal so auszudrücken.«

    »Wenn ich nicht sofort meine Uhr zurückbekomme, junger Mann, können Sie etwas erleben.« Sie funkelte ihn aus ihren graublauen Augen an, und der Fachhändler merkte zu seinem Glück, daß er mit Nitroglyzerin spielte. Er trennte sich von der Fälschung wie von einer heißen Kartoffel und schob sie Mylady zu.

    »Ihr Glück, junger Mann«, schnaufte sie. »Weiß ich, ob Sie mich nicht hereinlegen wollen? Ich werde selbstverständlich noch einen zweiten Uhrmacher fragen.«

    »Er wird Ihnen bestätigen, daß es sich um eine Billigstfälschung handelt«, erwiderte der Spezialist ein wenig schadenfroh. »Ich bin gespannt, wie viele Uhren ich noch taxieren werde.«

    »Kommen Sie, Mister Parker.« Sie stürmte aus dem luxuriösen Fachgeschäft und hielt auf Parkers Wagen zu. »Ich fahre sofort zurück zum Country-Club, Ich werde mir dieses Subjekt kaufen,

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