Parker handelt mit Zitronen: Butler Parker 291 – Kriminalroman
Von Günter Dönges
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Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!
Lady Agatha hatte es sich in den Kopf gesetzt, den Wochenmarkt an der Themse unweit der London Bridge zu besuchen. In einem Zeitungsbericht hatte sich nämlich die Verfasserin euphorisch über die Vielfalt und die Originalität der Stände ausgelassen. »Südfrüchte könnte ich vielleicht brauchen, Mister Parker«, überlegte die ältere Dame, als sie Zitronen entdeckte. »Man wird sich sofort darum bemühen«, versprach Josuah Parker. Er übersah mit souveräner Gelassenheit die Blicke, die ihm heimlich zugeworfen wurden, und beobachtete seinerseits unauffällig das geschäftige Treiben. »Einen außerordentlich schönen und erfolgreichen Morgen, Sir«, grüßte der Butler den schwarzlockigen Obsthändler. Er warf einen Blick zur Seite und bemerkte, daß der Kunde neben ihm eine schmale Karte sowie einen großen Geldschein überreichte. Erstaunlicherweise bekam der Unbekannte nicht mal Wechselgeld, obwohl die Tüte mit Zitronen nicht sonderlich groß war. Im Prinzip hätte die Banknote des Käufers ausgereicht, den gesamten Warenbestand aufzukaufen. Josuah Parker griff in eine der zahlreichen Innentaschen seines Covercoats und zückte die Brieftasche. Er hielt dem Verkäufer eine größere Banknote entgegen und gab seine Bestellung auf. »Wenn man um zwei Kilo dieser wertvollen Früchte bitten dürfte«, ließ er sich vernehmen und deutete mit den behandschuhten Fingern auf die Zitronen. Der Händler dachte nicht daran, Parker den Geldschein abzunehmen. Er sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an und schüttelte den Kopf. »Die Karte, Mann«, sagte er.
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Parker handelt mit Zitronen - Günter Dönges
Butler Parker
– 291 –
Parker handelt mit Zitronen
Unveröffentlichter Roman
Günter Dönges
Lady Agatha hatte es sich in den Kopf gesetzt, den Wochenmarkt an der Themse unweit der London Bridge zu besuchen. In einem Zeitungsbericht hatte sich nämlich die Verfasserin euphorisch über die Vielfalt und die Originalität der Stände ausgelassen.
»Südfrüchte könnte ich vielleicht brauchen, Mister Parker«, überlegte die ältere Dame, als sie Zitronen entdeckte.
»Man wird sich sofort darum bemühen«, versprach Josuah Parker. Er übersah mit souveräner Gelassenheit die Blicke, die ihm heimlich zugeworfen wurden, und beobachtete seinerseits unauffällig das geschäftige Treiben.
»Einen außerordentlich schönen und erfolgreichen Morgen, Sir«, grüßte der Butler den schwarzlockigen Obsthändler. Er warf einen Blick zur Seite und bemerkte, daß der Kunde neben ihm eine schmale Karte sowie einen großen Geldschein überreichte. Erstaunlicherweise bekam der Unbekannte nicht mal Wechselgeld, obwohl die Tüte mit Zitronen nicht sonderlich groß war. Im Prinzip hätte die Banknote des Käufers ausgereicht, den gesamten Warenbestand aufzukaufen.
Josuah Parker griff in eine der zahlreichen Innentaschen seines Covercoats und zückte die Brieftasche. Er hielt dem Verkäufer eine größere Banknote entgegen und gab seine Bestellung auf. »Wenn man um zwei Kilo dieser wertvollen Früchte bitten dürfte«, ließ er sich vernehmen und deutete mit den behandschuhten Fingern auf die Zitronen.
Der Händler dachte nicht daran, Parker den Geldschein abzunehmen. Er sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an und schüttelte den Kopf. »Die Karte, Mann«, sagte er. »Ohne die läuft nichts, das ist doch bekannt.«
»Pardon, Sir, meine bescheidene Wenigkeit hat gestern eine neue Stellung angetreten und dürfte möglicherweise noch nicht in alle Details ihrer geschäftlichen Obliegenheiten eingeweiht worden sein. Über eine Kundenkarte wurde man nicht informiert. Verkaufen der Herr nur an ausgesuchte Kunden?«
Der Händler lachte leise und schob Parkers Hand mit dem Geldschein zurück.
»Kauf deine Zitronen woanders, Mann, bei uns ist nichts zu holen, es sei denn, du tauchst wieder mit ’ner Karte auf.«
»Man wird sofort zum Wagen zurückgehen und nach einer solchen fragen, Sir«, versicherte Parker ihm. Als er sich umdrehte, sah er unter den Wartenden ein bekanntes Gesicht. »Man wünscht Ihnen einen guten Morgen, Mister Maradi«, grüßte er und lüftete die schwarze Melone. »Die Welt ist doch klein, wie der Volksmund so treffend sagt.«
Der Angesprochene schien sich über Parkers freundlichen Gruß nicht sehr zu freuen. Ganz im Gegenteil. Er preßte die Lippen zusammen, sah den Butler wütend an und machte Anstalten sich zu entfernen.
Dann besann er sich anders und nickte Parker kühl zu. »Morgen, Mister Parker, auch schon so früh unterwegs?«
»Meine Wenigkeit wollte einige Südfrüchte erwerben, die besten soll es hier geben«, bemerkte der Butler gemessen. Man scheint einen gewissen Kundenkreis zu bevorzugen.«
»Zu dem Sie mit Sicherheit nicht gehören.« Aus der Stimme des orientalisch wirkenden Mannes war seine Abneigung deutlich herauszuhören.
Der Verkäufer hatte Teile des Gespräches mitbekommen und winkte den Mann namens Maradi zu sich. »Du kennst den Kerl?« erkundigte er sich und nickte in Richtung Josuah Parker, der sich bereits einige Schritte vom Stand entfernt hatte.
»Leider«, lautete die Antwort, die Parker noch hören konnte. Er entdeckte seine Herrin einige Meter weiter an einem Bäckerstand und sprach sie höflich an.
»Darf man Mylady fragen, ob Mylady sich noch länger hier aufzuhalten gedenken?« erkundigte er sich höflich.
»Die Croissants sind großartig, Mister Parker«, lobte sie und schwenkte ein Stück Gebäck durch die Luft. »Ich denke, ich werde noch eines essen. Haben Sie die Südfrüchte schon zum Wagen gebracht?«
»Mitnichten, Mylady. Man verlangt von meiner Wenigkeit eine Kundenkarte, über die man bedauerlicherweise nicht verfügte.«
»Wieso denn das?« wunderte sich die Detektivin. »Hier kann doch jeder einkaufen, denke ich?«
»Eine Ansicht, die auch meine Wenigkeit noch bis vor wenigen Minuten vertrat, Mylady«, stimmte Parker ihr zu. »Wenn Mylady gestatten, wird man sich zum Wagen zurückbegeben und einen Fotoapparat holen.«
»Und wozu soll das gut sein, Mister Parker? Möchten Sie mich auf dem Markt etwa fotografieren?«
»Mylady wären fraglos das reizvollste Motiv«, räumte Parker ein. »Man möchte jedoch den Südfrüchte-Stand aufnehmen.«
»Wenn es Ihnen Spaß macht, Mister Parker.« Agatha Simpson zuckte die Achseln und wandte sich wieder ihrem Croissant zu. Sie biß herzhaft hinein und vergaß alles um sich herum.
Josuah Parker ahnte, warum man ihm nichts verkauft hatte. Jetzt ging es ihm nur noch darum, die Südfrüchte-Händler und ihre Kunden ein wenig zu provozieren. Er hatte seine kleine Kamera aus dem in der Nähe geparkten Privatwagen geholt und ließ sich durch die wogende Menschenmenge langsam zu dem Stand treiben.
Parker erreichte den Bäckerstand, an dem Agatha Simpson gerade ein Marzipan-Croissant genußvoll verspeiste.
»Wenn man Mylady vorschlagen dürfte, mit meiner Wenigkeit zum Wagen zurückzukehren, bevor der bewußte Südfrüchte-Stand auf den Film gebannt wird?«
»Weshalb, Mister Parker?« wunderte sie sich.
»Möglicherweise hat sich meine bescheidene Wenigkeit etwas unklar ausgedrückt«, unternahm Josuah Parker einen weiteren Versuch. »Die Betreiber des Standes und ihre Kunden könnten sich bemüßigt fühlen, meine Wenigkeit zu verfolgen, um den Film zu bekommen. Außer Mylady könnten auch unbeteiligte Marktbesucher in Gefahr geraten,«
»Das werde ich zu verhindern wissen, Mister Parker«, versprach die ältere Dame und entschied sich noch für überbackenen Käse-Toast.
»Wie Mylady zu wünschen geruhen.« Josuah Parker sah ein, daß es nicht möglich war, seine Herrin zum augenblicklichen Zeitpunkt zur Umkehr zu bewegen. Er setzte seinen Weg fort und näherte sich dem Südfrüchte-Stand.
Unterwegs blieb er an anderen Ständen stehen, wobei sein Kaufinteresse ausschließlich Obst und Gemüse galt. Dabei musterte er immer wieder die Umgebung und die Menschen, die sich an ihm vorbeidrängten.
Parker schien nicht zu merken, daß die Händler keineswegs nur frische Ware einpackten. Man nutzte die vermeintliche Unaufmerksamkeit des Butlers und füllte die Tüten mit Obst, das jede normale Hausfrau empört zurückgewiesen hätte.
Josuah Parker hatte den Fleischerstand gegenüber den Südfrüchte-Händlern erreicht und hob die Kamera an die Augen. In rascher Folge zog der hochempfindliche Film an der Linse vorbei, während Parker den Auslöser drückte.
*
»… und dann bat Mister Parker mich tatsächlich, den schönen Käse-Toast wegzuwerfen«, beklagte sich die ältere Dame bei Mike Rander und Kathy Porter.
Der jungenhaft wirkende, gut vierzigjährige Anwalt, der an einen bekannten James Bond-Darsteller erinnerte und Myladys immenses Vermögen verwaltete, saß neben Kathy Porter. Die junge Dame fungierte offiziell noch immer als Gesellschafterin und Sekretärin der Hausherrin, war aber schon vor geraumer Zeit in die Kanzlei des Anwalts delegiert worden.
Kathy war gut zehn Jahre jünger als Rander, sehr attraktiv und mit einem Hauch von Exotik umgeben, den sie ihren schräggeschnittenen Augen und den hochangesetzten Jochbögen verdankte. Sie war groß, langbeinig und schlank, und nichts an ihrer Erscheinung verriet, daß sie im gegebenen Fall zu einer Pantherkatze werden konnte, die nahezu alle fernöstlichen Verteidigungsarten meisterhaft beherrschte.
Lady Agatha träumte davon, die »beiden Kinder«, wie sie den Anwalt und ihre Gesellschafterin gern nannte, miteinander zu vermählen und kuppelte ungeniert.