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Die andere Seite des Glücks: Dr. Norden Bestseller 368 – Arztroman
Die andere Seite des Glücks: Dr. Norden Bestseller 368 – Arztroman
Die andere Seite des Glücks: Dr. Norden Bestseller 368 – Arztroman
eBook108 Seiten1 Stunde

Die andere Seite des Glücks: Dr. Norden Bestseller 368 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Der Herbst hatte noch schöne Tage gebracht. Man sprach sogar von einem »Goldenen Oktober«, was die Weinlese anbetraf. Eigentlich hatte Vicky Horlach dazu ins Elsaß fahren wollen, um auch gleichzeitig ihre Tochter Martina zu besuchen, die seit zwei Jahren mit ihrem Mann in Straßburg lebte, aber dann hatte sie sich bei ihrer letzten Bergtour einen Knöchelbruch zugezogen, der ihre Pläne zunichte machte. In der Klinik hatte sie es nicht lange ausgehalten, dazu war sie eine zu lebhafte Frau, die ständig Betätigung brauchte. Vicky war sechsundvierzig, aber sie wurde stets jünger geschätzt. Sie war eine schlanke attraktive Frau, und sie hätte nach dem Tod ihres Mannes vor acht Jahren schon zehnmal wieder heiraten können, aber sie genoß ihr Alleinsein, denn ein leichtes Leben hatte sie mit dem sehr schwierigen Schauspieler Gunter Horlach nicht gehabt. Dr. Norden schaute immer bei ihr herein, wenn er in der Gegend Hausbesuche machte. Er mochte diese lebensfrohe, weltoffene Frau, die auch der einzigen Tochter nicht nachgejammert hatte, als Martina mit ihrem Mann nach Straßburg folgte, wo Manfred Jörgen als Chef­redakteur tätig war. Es war eine Liebesheirat gewesen, und wenn es Vicky auch nicht ganz recht gewesen war, daß Martina schon mit knapp zwanzig Jahren vor den Traualtar trat, so hoffte sie doch, daß der sehr tüchtige und schon gereifte Manfred der richtige Partner für sie wäre. Manfred war zwölf Jahre älter als Martina, und als sie sich auf dem Presseball kennenlernten, war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Martina, damals Volontärin in einem Verlag, brachte auch viel Verständnis für Manfreds Beruf mit. So meinte Vicky optimistisch, daß die Ehe gutgehen müsse. Vicky war Visagistin und auch sonst eine vielseitige Frau, sportlich und auch sehr musikalisch, ein Allroundgenie, wie sie scherzhaft von Martin Delbrügg bezeichnet wurde. Er war Martinas Pate und Vickys guter, zuverlässiger Freund seit der Jugendzeit. Er war auch von Gunter akzeptiert worden, wenn auch vielleicht mehr als Alibi für seine eigenen Seitensprünge. An diesem grauen, trüben Novembermorgen machte sich Vicky jedoch Sorgen um ihre Tochter. Seit zwei Tagen hatte Martina nicht angerufen, und Vicky hatte sie auch nicht erreichen können. Wenn sie verreist waren, hatte sie sonst immer Bescheid gesagt.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. Mai 2021
ISBN9783740980306
Die andere Seite des Glücks: Dr. Norden Bestseller 368 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Die andere Seite des Glücks - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller

    – 368 –

    Die andere Seite des Glücks

    Patricia Vandenberg

    Der Herbst hatte noch schöne Tage gebracht. Man sprach sogar von einem »Goldenen Oktober«, was die Weinlese anbetraf. Eigentlich hatte Vicky Horlach dazu ins Elsaß fahren wollen, um auch gleichzeitig ihre Tochter Martina zu besuchen, die seit zwei Jahren mit ihrem Mann in Straßburg lebte, aber dann hatte sie sich bei ihrer letzten Bergtour einen Knöchelbruch zugezogen, der ihre Pläne zunichte machte.

    In der Klinik hatte sie es nicht lange ausgehalten, dazu war sie eine zu lebhafte Frau, die ständig Betätigung brauchte. Vicky war sechsundvierzig, aber sie wurde stets jünger geschätzt. Sie war eine schlanke attraktive Frau, und sie hätte nach dem Tod ihres Mannes vor acht Jahren schon zehnmal wieder heiraten können, aber sie genoß ihr Alleinsein, denn ein leichtes Leben hatte sie mit dem sehr schwierigen Schauspieler Gunter Horlach nicht gehabt.

    Dr. Norden schaute immer bei ihr herein, wenn er in der Gegend Hausbesuche machte. Er mochte diese lebensfrohe, weltoffene Frau, die auch der einzigen Tochter nicht nachgejammert hatte, als Martina mit ihrem Mann nach Straßburg folgte, wo Manfred Jörgen als Chef­redakteur tätig war. Es war eine Liebesheirat gewesen, und wenn es Vicky auch nicht ganz recht gewesen war, daß Martina schon mit knapp zwanzig Jahren vor den Traualtar trat, so hoffte sie doch, daß der sehr tüchtige und schon gereifte Manfred der richtige Partner für sie wäre.

    Manfred war zwölf Jahre älter als Martina, und als sie sich auf dem Presseball kennenlernten, war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Martina, damals Volontärin in einem Verlag, brachte auch viel Verständnis für Manfreds Beruf mit. So meinte Vicky optimistisch, daß die Ehe gutgehen müsse.

    Vicky war Visagistin und auch sonst eine vielseitige Frau, sportlich und auch sehr musikalisch, ein Allroundgenie, wie sie scherzhaft von Martin Delbrügg bezeichnet wurde. Er war Martinas Pate und Vickys guter, zuverlässiger Freund seit der Jugendzeit. Er war auch von Gunter akzeptiert worden, wenn auch vielleicht mehr als Alibi für seine eigenen Seitensprünge.

    An diesem grauen, trüben Novembermorgen machte sich Vicky jedoch Sorgen um ihre Tochter. Seit zwei Tagen hatte Martina nicht angerufen, und Vicky hatte sie auch nicht erreichen können. Wenn sie verreist waren, hatte sie sonst immer Bescheid gesagt. Der innige Kontakt zwischen ihnen blieb und wurde gepflegt. Daran änderte auch die Entfernung nichts.

    Vicky betrachtete das Foto von Martina, das sie vor einem halben Jahr selbst aufgenommen hatte, als das junge Paar in München gewesen war. Eine strahlend schöne und glückliche junge Frau lachte sie an. Ja, Vicky war stolz auf ihre Tochter, und sie freute, sich, daß es in der Ehe überhaupt keine Probleme zu geben schien.

    Der Türgong schlug an und riß sie aus ihren Gedankengängen. Vielleicht war es Dr. Norden, der mal wieder auf einen Sprung hereinschauen wollte. Aber der war es nicht. Vicky wich gleich bestürzt einen Schritt zurück, als sie sah, wer da vor ihr stand, denn auf Anhieb war Martina nicht zu erkennen, wenn man gerade das Foto von ihr betrachtet hatte.

    Und die junge Frau brach auch gleich in Tränen aus. »Du bist auch entsetzt, Mami. Ja, schau mich nur an, wie ich aussehe! Ich bin so unglücklich. So schrecklich unglücklich!«

    Was Vicky sah, war wirklich be­ängstigend. Ein aufgequollenes Gesicht, eine Figur, die man kaum noch als solche bezeichnen konnte – aber Vicky riß sich zusammen.

    »Jetzt beruhige dich erst einmal, Tinimaus«, sagte sie weich. »Dann sagst du mir, was los ist. Bist du etwa schwanger?«

    »Wenn es das doch wäre, Ma­mi!« schluchzte Martina. »Ich wünschte mir doch so sehr ein Kind und Manfred auch, und da habe ich mich einer Behandlung unterzogen. Das Ergebnis siehst du. Ich bin dick geworden, aber ein Kind bekomme ich nicht.«

    Vicky war erschüttert. Liebevoll hielt sie Martina in den Armen.

    »Es ist gut, daß du zu mir gekommen bist«, sagte sie aufmunternd. »Ich werde Dr. Norden rufen. Er wird schon Rat wissen.«

    »Ich will keinen Arzt mehr, sie haben mich verkorkst. Wie soll Manni mich jetzt noch lieben? Er sah mich nur noch mitleidig an.«

    Vicky drehte nicht gleich durch. Der erste Schrecken war schon ausgestanden.

    »Du kennst Dr. Norden, er würde nie etwas tun, was dir schaden könnte, aber getan werden muß etwas. Dieser Zustand wird nicht von Dauer sein. Du darfst jetzt nur nicht resignieren.«

    Das war leichter gesagt als getan. Vicky wußte das auch. »Warum hast du es mir nicht früher gesagt, Liebes?« fragte sie sanft. »Du hast immer so getan, als sei alles in Ordnung.«

    »Ich wollte dich nicht beunruhigen. Ich habe von Tag zu Tag gehofft, daß es besser werden würde, aber es wurde immer schlimmer.«

    »Wahrscheinlich auch deshalb, weil du dich hineingesteigert hast. Die Psyche spielt da auch eine große Rolle.«

    »Ich war so glücklich mit Manfred. Jetzt kann ich doch gar nicht mehr erwarten, daß er noch mit mir zusammenleben will. Er kann sich nicht mehr mit mir sehen lassen. Ich habe mich ja auch nicht mehr aus dem Haus getraut. Was meinst du, wie die Leute mich anschauen.«

    »Man bildet sich in solchem Zustand auch viel ein, Tinikind.« Sie hatte ja Verständnis für Martina, aber sie wollte nicht auch noch jammern.

    Martina weinte erst einmal gehörig, was ihr Aussehen noch verschlimmerte, aber dann ließ sie sich wie ein kleines Kind zu Bett bringen, und erschöpft schlief sie dann auch gleich ein.

    Vicky rief Dr. Norden an und bat ihn um seinen Besuch. Er war überrascht, aber schnell erklärte sie ihm ihr Anliegen. Da war er allerdings erschrocken.

    »Ich komme gleich mittags. Es bringt nichts, wenn ich nur auf einen Husch erscheine.«

    Auf ihn war Verlaß. Vicky wußte das, und sie setzte auch alle Hoffnung auf ihn.

    Leise ging sie in ihr Schlafzimmer, in dem jetzt Martina schlief. Das Kopfkissen war tränennaß, und Vicky überkam ein unendliches Mitgefühl. Dr. Norden würde bestimmt genauso erschrocken sein, denn auch er kannte Martina nur als bildhübsches Mädchen.

    Aber Dr. Norden war nicht so leicht zu erschrecken. Martina war erwacht. Die Augen waren noch verquollener vom vielen Weinen, aber sie nahm sich nun zusammen, als sie in das ihr noch vertraute Gesicht von Dr. Norden blickte.

    »Sie können mir auch nicht helfen«, sagte sie dennoch trotzig.

    »Das wollen wir doch mal sehen«, meinte er aufmunternd. »Jetzt erzählen Sie mir mal Ihre Leidensgeschichte. Wie lange geht das eigentlich schon?«

    »So schlimm ist es erst seit vier Wochen. Zuerst dachte ich doch wirklich, daß ich ein Kind bekommen würde, aber dem war nicht so.«

    »Wer hat Sie behandelt?«

    »Dr. Denis und Dr. Rosband.«

    Diese beiden Ärzte konnte Dr. Norden freilich nicht kennen, aber er fragte sich, wie sie eine solche Behandlung verantworten wollten, denn eine Erklärung waren sie auf jeden Fall schuldig.

    »Es sind bekannte Ärzte«, fuhr Martina leise fort.

    »Und was haben sie über die Wirkung der Spritzen gesagt?« fragte Daniel Norden.

    »Sie meinten, daß ich wohl zuviel gegessen hätte und sich nun Wasser im Gewebe sammeln würde. Ich hatte schreckliche Angst, wieder etwas nehmen zu müssen.«

    »Das wird aber nicht zu vermeiden sein, wenn Sie wieder so werden wollen, wie Sie früher waren, Frau Jörgen«, stellte Daniel fest.

    »Habe ich denn überhaupt noch eine Chance?« fragte Martina bebend.

    »Aber gewiß. Sie dürfen den Mut nicht verlieren. Schnell wird es nicht gehen, und Sie werden sich auch in eine Klinik begeben müssen.«

    »Ich will aber nicht. Ich habe Angst.«

    »Sie kennen mich doch, und Ihre Mutter kennt mich sehr gut. Sie wird Ihnen sagen, daß

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