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Dr. Norden Bestseller 167 – Arztroman: Der Tag, an dem das Wunder geschah
Dr. Norden Bestseller 167 – Arztroman: Der Tag, an dem das Wunder geschah
Dr. Norden Bestseller 167 – Arztroman: Der Tag, an dem das Wunder geschah
eBook127 Seiten1 Stunde

Dr. Norden Bestseller 167 – Arztroman: Der Tag, an dem das Wunder geschah

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Über dieses E-Book

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Deutlich über 200 Millionen Exemplare verkauft! Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

Kathy Kresslin kniete am Grab ihres Mannes und ordnete die Rosen in die Vasen. Ihre Augen brannten, aber weinen konnte sie nicht mehr. Ein Jahr war es jetzt her, daß Rainer ihr genommen worden war, nach achtmonatiger Ehe. Und wie glücklich wa­ren sie gewesen, bis dieser schreck­liche Unfall geschah.


Und wie ihre Augen brannten, so brannte in ihr der Schmerz um den geliebten verlorenen Mann. Aus der fröhlichen Kathy war eine stille, zerquälte Frau geworden, die bei kreischenden Bremsen und dem Ertönen des Martinshorns zu zittern begann und unter Zwangsvorstellungen litt.


Hier, auf dem Waldfriedhof, war es ganz still. Kathy war allein mit der Frage, die sie immer wieder bewegte. Warum? Warum hat man uns auseinandergerissen? Warum durfte ich nicht einmal ein Kind von dir haben, Rainer?


Doch sie bekam keine Antwort.


Lange dauerte es, bis sie sich erhob. In dem schmalen dunkelblauen Leinenkleid wirkte sie noch zerbrechlicher, als sie ohnehin schon war. Langsam ging sie durch die Allee zur Autobushaltestelle.


Helles Kinderlachen tönte da an ihr Ohr, und sie sah eine kleine Gruppe aus dem Wald herauskommen. Jetzt begannen sie zu singen.


Kathy hatte sich so sehr Kinder gewünscht von Rainer. Eine hübsche Wohnung hatten sie sich eingerichtet, wo für ein oder zwei Platz genug vorhanden gewesen wäre, und später hatten sie sich ein Häuschen bauen wollen.


Ihre und auch Rainers Eltern wollten dazu beisteuern.


Jetzt sah sie die Kinder kommen, und sie ging schneller. Etwa ein Dutzend Kinder waren es, die noch nicht im Schulalter sein mochten. Die Kindergärtnerin versuchte gerade, zwei Buben auseinanderzubringen, die plötzlich
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Mai 2016
ISBN9783740902216
Dr. Norden Bestseller 167 – Arztroman: Der Tag, an dem das Wunder geschah

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    Buchvorschau

    Dr. Norden Bestseller 167 – Arztroman - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller

    – 167 –

    Der Tag, an dem das Wunder geschah

    Patricia Vandenberg

    Kathy Kresslin kniete am Grab ihres Mannes und ordnete die Rosen in die Vasen. Ihre Augen brannten, aber weinen konnte sie nicht mehr. Ein Jahr war es jetzt her, daß Rainer ihr genommen worden war, nach achtmonatiger Ehe. Und wie glücklich wa­ren sie gewesen, bis dieser schreck­liche Unfall geschah.

    Und wie ihre Augen brannten, so brannte in ihr der Schmerz um den geliebten verlorenen Mann. Aus der fröhlichen Kathy war eine stille, zerquälte Frau geworden, die bei kreischenden Bremsen und dem Ertönen des Martinshorns zu zittern begann und unter Zwangsvorstellungen litt.

    Hier, auf dem Waldfriedhof, war es ganz still. Kathy war allein mit der Frage, die sie immer wieder bewegte. Warum? Warum hat man uns auseinandergerissen? Warum durfte ich nicht einmal ein Kind von dir haben, Rainer?

    Doch sie bekam keine Antwort.

    Lange dauerte es, bis sie sich erhob. In dem schmalen dunkelblauen Leinenkleid wirkte sie noch zerbrechlicher, als sie ohnehin schon war. Langsam ging sie durch die Allee zur Autobushaltestelle.

    Helles Kinderlachen tönte da an ihr Ohr, und sie sah eine kleine Gruppe aus dem Wald herauskommen. Jetzt begannen sie zu singen.

    Kathy hatte sich so sehr Kinder gewünscht von Rainer. Eine hübsche Wohnung hatten sie sich eingerichtet, wo für ein oder zwei Platz genug vorhanden gewesen wäre, und später hatten sie sich ein Häuschen bauen wollen.

    Ihre und auch Rainers Eltern wollten dazu beisteuern.

    Jetzt sah sie die Kinder kommen, und sie ging schneller. Etwa ein Dutzend Kinder waren es, die noch nicht im Schulalter sein mochten. Die Kindergärtnerin versuchte gerade, zwei Buben auseinanderzubringen, die plötzlich ins Raufen geraten waren, als ein kleines Mädchen ausrief: »Papi, Papi«, und auf die Straße lief. In dem Augenblick kam ein Auto in schneller Fahrt daher. Der Bruchteil einer Sekunde war entscheidend. Kathy hatte eine Vision. Sie sah ihren Mann, der Verunglückten helfen wollte, und sie stürzte vorwärts, riß das Kind zurück, wurde selbst von dem Auto erfaßt und zur Seite geschleudert. Sie vernahm nur noch einen mehrstimmigen Aufschrei und dachte: Rainer!

    Dann wurde es Nacht um sie.

    Der Mann lief über die Straße zu dem Kind, die anderen Kinder standen erstarrt.

    Das Auto hatte gehalten, der Fahrer des anderen Wagens, der aus der entgegengesetzten Richtung kam, lief auch herbei.

    »Bibi, bist du verletzt?« fragte der Mann das jetzt jämmerlich schluchzende Kind, während sich die Kindergärtnerin über Kathy beugte und der Mann aus dem zweiten Wagen auf sie zukam.

    Die Kindergärtnerin blickte auf, als er neben ihr niederkniete. »Mein Gott, Dr. Norden, Sie kommen wie gerufen«, flüsterte sie.

    »Das Kind war schuld«, schrie der Mann aufgeregt, der diesen Unfall verursacht hatte.

    »Sie sind viel zu schnell gefahren«, sagte eine andere Stimme von irgendwoher.

    »Ruft jemand den Notarztwagen«, sagte Dr. Norden in das Durcheinander hinein.

    Martin Wilkendorf hielt seine kleine Tochter im Arm und murmelte: »Du hättest nicht über die Straße laufen dürfen, Bibi.«

    Aber das Kind war so verstört, daß es gar nicht begriff, was er sagte. »Ich blute, Papi, schau mal, wie ich blute«, jammerte es.

    Der Notarztwagen kam bald. Dr. Norden hatte bei Kathy Kresslin Erste Hilfe geleistet. Er wandte sich Martin Wilkendorf zu, der seine Tochter im Arm hielt.

    »Am besten wird es sein, Sie kommen gleich mit der Kleinen mit in die Behnisch-Klinik«, sagte er.

    Von dort war er gerade gekommen. Nun aber brachte er Dr. Behnisch wieder Arbeit. Und es war gut, daß die Klinik so nahe lag, denn Kathy war schwer verletzt. Dr. Norden ahnte noch nicht, wie wenig dieser jungen Frau am Leben gelegen war.

    »Wir sprechen uns später noch, Frau Grünau«, sagte er zu der Kindergärtnerin, die selbst restlos erschüttert und voller Angst war.

    *

    »Das ist doch Frau Kresslin«, sagte Dr. Behnisch, als er die Schwerverletzte betrachtete. »Du erinnerst dich doch an den Unfall, der im vorigen Jahr den jungen Kollegen, der im Notarzteinsatz war, das Leben kostete, Daniel. Es scheint sich mal wieder zu bewahrheiten, daß ein Unglück selten allein kommt. Das wird ein Schock für die Eltern sein.«

    »Reden wir nachher darüber. Ich schaue mir noch das Kind an, dann muß ich in die Praxis.«

    Martin Wilkendorf hielt sein weinendes Töchterchen im Arm.

    »Es tut mir leid«, sagte er leise. »Die junge Frau hat Bibi ganz offensichtlich vor Schlimmem bewahrt. Sie hat sehr geistesgegenwärtig gehandelt.« Er sah Dr. Norden ängstlich an. »Hoffentlich sind ihre Verletzungen nicht lebensgefährlich.«

    »Jetzt werden wir erst mal schauen, wo es der Kleinen weh tut«, sagte Dr. Norden ausweichend, denn bisher konnte er über Kathy Kresslins Verletzungen noch nicht viel sagen.

    »Wollte doch bloß zu meinem Papi«, jammerte Bibi. »Die Buben haben wieder gerauft. Papi soll mich mitnehmen.«

    Dr. Norden wußte nichts von Martin Wilkendorf und der kleinen Bibi. Er wußte nur, daß Frau Grü­nau eine der Betreuerinnen in dem privaten Kinderheim Sonnenrose war. Dorthin wurde er auch so manches Mal gerufen, wenn ein Kind erkrankte, denn auch Rose Kleemann, die Besitzerin, gehörte zu Dr. Nordens Patientinnen.

    Er stellte fest, daß die Verletzungen der kleinen Bibi erheblich waren. Da das Kind noch unter Schock stand, empfand es kaum Schmerzen.

    »Ich denke, die Kleine sollte wenigstens drei Tage zur Beobachtung hierbleiben«, sagte Dr. Norden zu dem unglücklich dreinschauenden Vater.

    »Will aber endlich bei Papi sein«, jammerte die Kleine.

    »Du kommst ja zu deinem Papi«, wurde sie von Dr. Norden beruhigt, der es sehr gut verstand, mit Kindern umzugehen. »Hier ist eine liebe Frau Doktor, die sich um dich kümmern wird.«

    »Frauen sind nicht lieb, bloß Männer«, erklärte die Kleine zu seinem Erstaunen.

    »Aber die Dame, die dich davor bewahrt hat, daß du nicht überfahren wurdest, ist doch eine sehr nette Frau«, sagte Dr. Norden.

    »Warum sagst du dann Dame?« fragte Bibi.

    »Weil sie eine Dame ist.«

    »Ich bin traurig, weil ihr jetzt was weh tut«, sagte Bibi, »aber ich habe bloß meinen Papi lieb. Und du bist auch nett.« Dann schluchzte sie auf. »Und jetzt tut mir viel weh.«

    Sanft hatte Kathy nicht mit ihr umgehen können, dazu ging alles viel zu rasch. Das Kind hatte schon einige beträchtliche Prellungen davongetragen, und der rechte Arm schwoll jetzt so stark an, daß auch eine Fraktur zu befürchten war, die allerdings mit bloßem Auge nicht festzustellen war.

    Dr. Norden gab dem Kind eine Injektion, und als Bibi daraufhin bald einschlummerte, vertraute er sie Dr. Jenny Behnisch an.

    Martin Wilkendorf machte einen sehr bedrückten Eindruck. »Ich muß Ihnen wohl eine Erklärung geben, warum ich das Kind nicht bei mir haben kann«, sagte er leise.

    »Sie müssen nicht, wenn Sie nicht wollen«, sagte Dr. Norden. »Ich muß jetzt aber in die Praxis, weil bei mir das Sprechzimmer voll sein wird. Mein Name ist Norden. Wir können uns am Abend treffen. Ich kann Ihnen inzwischen zur Beruhigung nur sagen, daß Ihre Tochter hier bestens aufgehoben ist. Es tut mir sehr leid, daß ich jetzt nicht mehr Zeit habe, aber ich habe eine Allgemeinpraxis, und die Sprechstunde sollte schon vor einer halben Stunde beginnen. Sagen wir heute abend gegen sieben Uhr?«

    Martin Wilkendorf nickte zustimmend. »Ich wollte Bibi heute zu einem Tierparkbesuch abholen, weil ich übermorgen eine Geschäftsreise antreten muß«, sagte er noch beklommen. »So bin eigentlich ich an allem schuld.«

    Dr. Norden wußte noch nicht einmal, wie es sich abgespielt hatte, aber das würde er wohl auch noch erfahren. Jetzt fuhr er zuerst mal in die Praxis, wo seine treue Loni schon wie auf Kohlen saß und sich um ihn Sorgen machte.

    Aber ihr konnte er auch erst später sagen, was geschehen war, denn nun mußte er sich um seine Patienten kümmern.

    Später rief dann Rose Kleemann ganz aufgeregt an. Frau Grünau sei wegen des Unfalls fertig mit den Nerven. Ob er mal vorbeikommen könne.

    »Geben Sie ihr ein paar Beruhigungstropfen, ich komme nach der Sprechstunde, Frau Kleemann. Ich bitte um Ihr Verständnis.«

    Wenn er überhaupt nur kommen würde! Auch sie brauchte seinen Zuspruch, denn schließlich ging es auch um ein Kind, das ihr anvertraut worden war, und es kostete ein ganz hübsches Sümmchen, wenn man sein Kind bei ihr unterbringen wollte.

    Das wußte Dr. Norden, aber er wußte auch, daß die Kinder bestens betreut wurden. In diesem Fall konnte man auch Frau Grünau keine Schuld geben. Sie konnte die Kinder nicht an der Leine führen. Sie mußte es bei Ermahnungen belassen, und ihre Augen konnte sie auch nicht gleichzeitig überall haben. Die beiden raufenden Buben waren jetzt für die anderen Kinder, die dabeigewesen waren, die Sündenböcke. Sie waren völlig zerknirscht, aber zu ändern war nun nichts mehr.

    Fest stand, daß der Autofahrer viel zu schnell gefahren war. Das hatte die Spurensicherung schon festgestellt.

    Er hatte es sehr eilig gehabt, um zu einer Verabredung zu kommen, nun mußte er

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