Es darf nicht vorbei sein: Dr. Norden Bestseller 364 – Arztroman
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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Mit einem bezaubernden Lächeln betrat Melanie Feldmann die Praxis von Dr. Norden, und liebenswürdig wurden Dorthe und Franzi begrüßt. Melanie war ein gern gesehener Gast in der Praxis, denn als Patientin wollte man diese werdende Mutter nicht bezeichnen, so beschwingt und heiter wirkte sie, obgleich es nur noch wenige Wochen bis zur Geburt waren. Dafür war sie schon in der Leitner-Klinik vorgemerkt, und zur Vorsorge ging sie auch zu Dr. Leitner, aber Dr. Norden war für Melanie mehr als ein Arzt. Er hatte ihr in einer schweren Zeit ihres jungen Lebens sehr geholfen, und dafür war sie ihm für immer dankbar. Dr. Daniel Norden freute sich, als sie sein Sprechzimmer betrat. »Das ist aber nett, daß Sie hereinschauen, Frau Feldmann«, begrüßte er sie. »Wie es Ihnen geht, brauche ich ja gar nicht zu fragen. Sie sehen blendend aus!« »Und wir können es kaum noch erwarten, bis unser Sohn auf der Welt ist«, sagte sie. Sie war von Anfang an felsenfest überzeugt, daß es ein Junge werden würde, und die Ultraschalluntersuchung hatte es dann auch bestätigt. Es stand auch schon fest, daß er Daniel Cornelius heißen sollte. So wollte sie ihren Dank an Dr. Norden ausdrücken. Vor zwei Jahren hatte sie noch ganz anders ausgesehen, und da hatte Dr.
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Buchvorschau
Es darf nicht vorbei sein - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 364 –
Es darf nicht vorbei sein
Patricia Vandenberg
Mit einem bezaubernden Lächeln betrat Melanie Feldmann die Praxis von Dr. Norden, und liebenswürdig wurden Dorthe und Franzi begrüßt. Melanie war ein gern gesehener Gast in der Praxis, denn als Patientin wollte man diese werdende Mutter nicht bezeichnen, so beschwingt und heiter wirkte sie, obgleich es nur noch wenige Wochen bis zur Geburt waren. Dafür war sie schon in der Leitner-Klinik vorgemerkt, und zur Vorsorge ging sie auch zu Dr. Leitner, aber Dr. Norden war für Melanie mehr als ein Arzt. Er hatte ihr in einer schweren Zeit ihres jungen Lebens sehr geholfen, und dafür war sie ihm für immer dankbar.
Dr. Daniel Norden freute sich, als sie sein Sprechzimmer betrat. »Das ist aber nett, daß Sie hereinschauen, Frau Feldmann«, begrüßte er sie. »Wie es Ihnen geht, brauche ich ja gar nicht zu fragen. Sie sehen blendend aus!«
»Und wir können es kaum noch erwarten, bis unser Sohn auf der Welt ist«, sagte sie. Sie war von Anfang an felsenfest überzeugt, daß es ein Junge werden würde, und die Ultraschalluntersuchung hatte es dann auch bestätigt. Es stand auch schon fest, daß er Daniel Cornelius heißen sollte. So wollte sie ihren Dank an Dr. Norden ausdrücken.
Vor zwei Jahren hatte sie noch ganz anders ausgesehen, und da hatte Dr. Norden sich sehr um sie gesorgt. Blaß und unsicher hatte sie da vor ihm gesessen, mit großen, traurigen Augen. Sehr gehemmt war sie gewesen und überzeugt, daß ihr Vater sie aus eigennützigen Gründen mit Cornelius Feldmann verheiraten wollte. Aus der Sicht von Arnold Kröger war es wohl auch so gewesen, aber Cornelius hatte eine tiefe Zuneigung zu dem zarten, stillen Mädchen gefaßt, da er schon ein paar unschöne Erfahrungen mit sehr berechnenden Frauen gemacht hatte.
Was eigentlich niemand hatte glauben wollen, auch Dr. Norden anfangs nicht, war eingetreten. Die Ehe gestaltete sich harmonisch und glücklich, und Melanie blühte auf zu einer sehr aparten jungen Frau mit einer ganz besonderen Ausstrahlung, die sich noch verstärkte, als sie sich auf das Baby freuen konnte.
Dr. Norden staunte auch, wie elegant und selbstsicher sie auftrat, obgleich die meisten Frauen in diesem Stadium der Schwangerschaft schwerfällig wurden.
»Nun ist es bald geschafft«, sagte er herzlich.
Sie nickte. »Deshalb wollte ich noch mal vorbeischauen, es kann dann ja auch mal ganz schnell gehen. Es wäre schön, wenn Sie bei der Geburt zugegen sein könnten. Ich habe zwar auch zu Dr. Leitner volles Vertrauen, aber Sie spielen in meinem Leben doch eine ganz besondere Rolle. Sie haben mir so geholfen, daß ich den Schock überwunden habe, als Vater mir eröffnete, daß er diese Person heiraten wolle.«
Melanie nannte nie den Namen Valerie, und Dr. Norden hatte auch dafür Verständnis, denn er hatte auch nicht die geringste Sympathie für diese Frau, obgleich sie immer öfter in seiner Praxis erschien. Davon erzählte er Melanie allerdings nichts.
Melanie und Cornelius kannten sich schon lange, da sie ja sozusagen Nachbarn waren, aber der um sieben Jahre ältere Cornelius hatte lange Zeit nur oberflächlich Notiz von dem blassen kleinen Mädchen genommen, obgleich seine Eltern mit Arnold Kröger recht gut bekannt waren und öfter mit ihm zusammenkamen.
Melanie war dann nach dem Tod ihrer Mutter, an der sie mit aller Liebe gehangen hatte, in ein Internat gekommen, und als sie ihren Abschluß hatte und wieder heimkam, ging Valerie Binder schon bei ihnen ein und aus. Das hatte sich freilich schon herumgesprochen, und auch bei den Feldmanns wurde darüber sehr kritisch geredet, und Inge Feldmann sagte, daß sie sich mehr um Melanie kümmern müßten. Das tat dann auch Cornelius. Zuerst aus Mitgefühl für dieses verstörte Geschöpf, dann aber bald aus echter Zuneigung, denn er spürte, welch ein kostbarer Kern in Melanie steckte.
Cornelius, Diplom-Ingenieur und Junior-Chef von Feldmann-Apparatebau, zögerte nicht lange mit seinem Heiratsantrag.
Melanie war fast noch konsternierter als ihr Vater, aber für ihn brachte das die Lösung manchen Problems, da er wohl spürte, daß Melanie mit Valerie niemals auskommen würde.
Melanie hatte einen starken Rückhalt bei Cornelius und seinen Eltern gefunden, und sie entwickelte eine Energie, mit der auch ihr Vater nicht gerechnet hatte. Sie verlangte nicht nur ihre Mitgift, sondern auch das Erbteil ihrer Mutter, und dagegen konnte Arnold Kröger nichts unternehmen. Er wurde dadurch zwar nicht an den Bettelstab gebracht, aber er mußte doch im geschäftlichen Bereich umdisponieren. Da Valerie sich um Geschäfte nicht kümmerte, sprach er auch nicht mit ihr darüber.
Sie wurde zu Melanies Hochzeit nicht eingeladen. Arnold wollte es jedoch mit seiner einzigen Tochter nicht ganz verderben. Er befand sich in einem Zwiespalt. Valerie hatte es zwar verstanden, ihn zu umgarnen, aber er hatte nicht gewollt, daß es zwischen ihm und Melanie deswegen zu einem Bruch kommen würde. Und Valerie behagte es nicht, daß Melanie plötzlich eine erstaunliche Energie und Selbstsicherheit entwickelte und sie völlig ignorierte.
Die Villa mußte er Melanie überlassen, denn sie gehörte zum mütterlichen Erbteil. Er kaufte einen Bungalow in einem weit entfernten Stadtteil, was Valerie allerdings sehr willkommen war. Und so hatte man sich sehr schnell auseinandergelebt. Melanie entbehrte nichts, da auch ihre Schwiegereltern ihr sehr zugetan waren, und es war keineswegs so, daß Valerie recht behielt, weil sie gemeint hatte, daß Cornelius sich mit Melanie zu Tode langweilen würde. Es gab sicher selten ein junges Ehepaar, das sich soviel zu sagen hatte und auch stundenlang tiefgeschürte Gespräche führen konnte. Cornelius war es nämlich gelungen. alle verdrängten Gefühle in Melanie wachzurufen.
Dr. Norden war einer der wenigen, die das wußten, und die fast wundersame Veränderung in Melanie mit Freude und Genugtuung beobachten konnten. Er war auch derjenige gewesen, der längst erkannt hatte, wie wissensdurstig und zugleich auch ideenreich Melanie war.
Arnold Kröger jedoch wurde es immer bewußter, was er sich mit Valerie eingehandelt hatte, und auch, was er aufs Spiel gesetzt und verloren hatte. Er hatte ein paar Mal das Zusammentreffen mit Melanie gesucht, aber er hatte zutiefst deprimiert erkennen müssen, daß sie sich distanziert und wie eine völlig Fremde benahm. Im stillen hatte er damit gerechnet, daß sie sich mit seiner Heirat abfinden und wenigstens Kontakt zu ihm halten würde, aber er hatte sich getäuscht.
Melanie hatte ihre Mutter zu sehr geliebt, um eine Frau akzeptieren zu können, für die sie nur Verachtung empfinden konnte, denn sie hatte es sofort im Gefühl gehabt, daß es Valerie nur daran lag, eine glänzende Partie zu machen, um ein sorgenfreies Leben führen zu können. Ihr Gefühl hatte sich nicht getäuscht, und es gefiel ihr gar nicht, daß Arnold ihr jeden Monat nur einen bestimmten Betrag zur freien Verfügung überließ. Das mußte er, denn die geschäftlichen Sorgen hatten zugenommen. Die Konkurrenz war groß und zum Teil auch mächtiger.
Solange Valerie aus dem Vollen schöpfen konnte, hatte sie über Melanie nicht nachgedacht, aber da nun ihr Taschengeld beschnitten wurde, wenngleich es immer noch reichlich war, erwachten Haßgefühle in ihr, weil sie Melanie daran die Schuld gab. Inzwischen hatte sie erfahren, daß Arnold sie hatte auszahlen müssen.
*
Auch Arnold Krögers Probleme kannte Dr. Norden, denn der hatte sich bei ihm ausgesprochen, als sein Gesundheitszustand auch in eine Krise geriet.
So ganz wollte Arnold sich freilich nicht eingestehen, daß er eine Fehlentscheidung getroffen hatte, als er Valerie, die fünfundzwanzig Jahre jünger war, heiratete, denn