Zerstör mein Leben nicht: Dr. Norden Bestseller 328 – Arztroman
()
Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Claus Tillmann kam nie pünktlich aus der Fabrik nach Hause, aber schon lange glaubte ihm seine Frau Stefanie nicht mehr, daß er so lange arbeiten müsse. Er war Konstrukteur in einem großen Automobilkonzern und verdiente gut, aber Stefanie und die kleine Tammy, die jetzt knapp drei Jahre alt war, wurden kurz gehalten. Sie wurden dafür gestraft, daß Stefanie nicht die Mitgift bekommen hatte, die Claus Tillmann erwartet, mit der er sogar felsenfest gerechnet hatte. Stefanies Vater, Oscar Ambery, war nämlich ein sehr vermögender Großgrundbesitzer. Aber er war gegen die Ehe gewesen, er hatte Claus als Mitgiftjäger bezeichnet, und damit hatte er sogar richtig gelegen. Es war soweit gekommen, daß keinerlei Kontakte mehr gepflegt wurden, dabei hatte Claus doch gehofft, daß das Kind seinen Schwiegervater versöhnen würde. Von ihren Großeltern hatte Stefanie eine Doppelhaushälfte geerbt, und so brauchten sie keine Miete zu bezahlen. Deshalb fragte sich Stefanie auch immer öfter, was Claus eigentlich mit dem Geld machte, das er verdiente, und das war nicht wenig. Sie bekam ja nur fünfhundert Euro Wirtschaftsgeld. Stefanie war es längst bewußt, daß ihr Ja eine Fehlentscheidung gewesen war, aber sie hatte nicht den Mut, die Trennung zu vollziehen. Dr. Norden wußte es, ein paar gute Freunde und ihre einzige Freundin Cornelia wußten es auch, aber wie sollte man Stefanie dann helfen? Man wunderte sich nur, daß Claus Tillmann nicht von sich aus auf der Scheidung bestand, denn die Spatzen pfiffen es ja von den Dächern, daß andere Frauen eine bedeutendere Rolle in seinem Leben spielten als seine Ehefrau. Als Claus Tillmann an diesem Abend Ende März nach Hause kam, vernahm er ein Schluchzen, und dann wurde der Telefonhörer aufgelegt. »Was heulst du denn schon wieder!« fuhr er seine Frau an, als sie ihm ihr verweintes Gesicht zuwandte. Und auch das war schon wieder ungerecht, denn Stefanie weinte nur noch, wenn niemand es sehen konnte. »Tammy ist krank. Sie hat hohes Fieber. Ich habe Dr.
Mehr von Patricia Vandenberg lesen
Dr. Norden – Retro Edition
Ähnlich wie Zerstör mein Leben nicht
Titel in dieser Serie (100)
Dr. Norden Bestseller 17 – Arztroman: Wenn Dr. Norden Urlaub macht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 8 – Arztroman: Erkenne die Wahrheit, Christina Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 4 – Arztroman: Fast wäre es zu spät gewesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 1 – Arztroman: Dr. Daniel Norden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 5 – Arztroman: Der schwierige Patient Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 6 – Arztroman: Saskia und der Fremde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 21 – Arztroman: Seine rätselhafte Kollegin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 20 – Arztroman: Angst um Almut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 3 – Arztroman: Eine gefährliche Verwechslung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 7 – Arztroman: Wer ist Vanessa Hunter? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 13 – Arztroman: Hilferuf an Dr. Norden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 4 – Arztroman: Fast wäre es zu spät gewesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 15 – Arztroman: Über allem steht die Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 1 – Arztroman: Dr. Daniel Norden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 8 – Arztroman: Erkenne die Wahrheit, Christina Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 16 – Arztroman: Wie es das Schicksal will Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 39 – Arztroman: Unsere Liebe – zum Scheitern verurteilt? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 10 – Arztroman: Man nahm ihr das Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 9 – Arztroman: Begegnung im Unfallkrankenhaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 12 – Arztroman: Mit der Vergangenheit leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 2 – Arztroman: Hat das Leben seinen Sinn verloren? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 30 – Arztroman: So muss ich dich wiedersehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 11 – Arztroman: Du darfst nicht verzweifeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 26 – Arztroman: Ein falscher Kollege Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 42 – Arztroman: Bangen um ein Kinderherz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 27 – Arztroman: Fee Norden in höchster Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 2 – Arztroman: Hat das Leben seinen Sinn verloren? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 18 – Arztroman: Ein gewagtes Spiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 14 – Arztroman: Späte Sühne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 23 – Arztroman: Schwester Claudia – eine tapfere Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Dr. Laurin 98 – Arztroman: Nur vergessen hilft, Nadine Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 112 – Arztroman: Gemeindeschwester Rosemarie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 81 – Arztroman: Entscheidung in der Klinik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGemeindeschwester Rosmarie: Dr. Norden Aktuell 40 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo einfach ist das Leben nicht: Dr. Norden Bestseller 224 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Freundin, die keine war: Dr. Norden Bestseller 352 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 196 – Arztroman: Verzweifle nicht, Antonia Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Glück, geliebt zu werden: Dr. Norden Gold 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGemeindeschwester Rosmarie: Dr. Norden Bestseller – Neue Edition 12 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDann wusste sie, was Liebe ist: Dr. Norden Bestseller 239 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 381 – Heimatroman: Liebesglück und Liebesleid Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Glück, geliebt zu werden: Dr. Norden Bestseller 301 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine tapfere Frau: Dr. Norden Bestseller 331 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine tapfere Frau: Dr. Norden Gold 37 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie ahnte nicht, was einmal war: Dr. Norden Bestseller 359 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Leben in deiner Hand: Dr. Norden Gold 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTapferer kleiner Patient: Kurfürstenklinik 79 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 87 – Arztroman: Die Patientin mit dem falschen Namen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Leben in deiner Hand: Dr. Norden Bestseller 309 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Jessica wartet das Leben: Der Arzt vom Tegernsee 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFüreinander bestimmt: Dr. Norden Extra 36 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Zufall kann zum Schicksal werden: Dr. Norden Bestseller – Neue Edition 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter schwerem Verdacht: Der kleine Fürst 202 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas die Zukunft bringt...: Dr. Norden Extra 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Zufall kann zum Schicksal werden: Dr. Norden Aktuell 39 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fremde und seine große Schuld: Dr. Norden – Die Anfänge 17 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #7: Eifersucht und 1000 Lügen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 147 – Arztroman: Ein Kind stand zwischen ihnen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSommer, Sonne, Leidenschaft: Familie Dr. Norden 760 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Testament der Gräfin: Dr. Norden Bestseller 293 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Immanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Andersens Märchen: Gesamtausgabe - 156 Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerman Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerkules: Neu überarbeitet sowie mit einem neuen Prolog und einem Glossar versehen von Friedrich Stephan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Friedrich Wilhelm Nietzsche – Gesammelte Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5James Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoctor Who: 13 Doktoren, 13 Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMetamorphosen: Bücher der Verwandlungen: Mythologie: Entstehung und Geschichte der Welt von Publius Ovidius Naso Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Annas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJugend ohne Gott: - mit Leitfaden zur Interpretation - Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Zerstör mein Leben nicht
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Zerstör mein Leben nicht - Patricia Vandenberg
Leseprobe:
Chefarzt Dr. Norden Doppelband
LeseprobeDoppelband
E-Book 1: Dr. Daniel Norden, Klinikchef
E-Book 2: Du hast es in der Hand, Alexa!
Dr. Norden Bestseller
– 328 –
Zerstör mein Leben nicht
Patricia Vandenberg
Claus Tillmann kam nie pünktlich aus der Fabrik nach Hause, aber schon lange glaubte ihm seine Frau Stefanie nicht mehr, daß er so lange arbeiten müsse. Er war Konstrukteur in einem großen Automobilkonzern und verdiente gut, aber Stefanie und die kleine Tammy, die jetzt knapp drei Jahre alt war, wurden kurz gehalten. Sie wurden dafür gestraft, daß Stefanie nicht die Mitgift bekommen hatte, die Claus Tillmann erwartet, mit der er sogar felsenfest gerechnet hatte.
Stefanies Vater, Oscar Ambery, war nämlich ein sehr vermögender Großgrundbesitzer. Aber er war gegen die Ehe gewesen, er hatte Claus als Mitgiftjäger bezeichnet, und damit hatte er sogar richtig gelegen. Es war soweit gekommen, daß keinerlei Kontakte mehr gepflegt wurden, dabei hatte Claus doch gehofft, daß das Kind seinen Schwiegervater versöhnen würde.
Von ihren Großeltern hatte Stefanie eine Doppelhaushälfte geerbt, und so brauchten sie keine Miete zu bezahlen. Deshalb fragte sich Stefanie auch immer öfter, was Claus eigentlich mit dem Geld machte, das er verdiente, und das war nicht wenig. Sie bekam ja nur fünfhundert Euro Wirtschaftsgeld.
Stefanie war es längst bewußt, daß ihr Ja eine Fehlentscheidung gewesen war, aber sie hatte nicht den Mut, die Trennung zu vollziehen.
Dr. Norden wußte es, ein paar gute Freunde und ihre einzige Freundin Cornelia wußten es auch, aber wie sollte man Stefanie dann helfen? Man wunderte sich nur, daß Claus Tillmann nicht von sich aus auf der Scheidung bestand, denn die Spatzen pfiffen es ja von den Dächern, daß andere Frauen eine bedeutendere Rolle in seinem Leben spielten als seine Ehefrau.
Als Claus Tillmann an diesem Abend Ende März nach Hause kam, vernahm er ein Schluchzen, und dann wurde der Telefonhörer aufgelegt.
»Was heulst du denn schon wieder!« fuhr er seine Frau an, als sie ihm ihr verweintes Gesicht zuwandte. Und auch das war schon wieder ungerecht, denn Stefanie weinte nur noch, wenn niemand es sehen konnte.
»Tammy ist krank. Sie hat hohes Fieber. Ich habe Dr. Norden angerufen. Er wird gleich kommen.«
»Mein Gott, wann ist Tammy mal nicht krank«, sagte er spöttisch. »Du dürftest sie halt nicht so verpäppeln. Aus dem Kind kann ja nichts werden. Sie ist genauso labil wie du. Ich frage mich immer öfter, wie ich auf den Gedanken kommen konnte, dich zu heiraten.«
Plötzlich packte Stefanie kalter Zorn. »Das kann ich dir genau sagen. Du hast gedacht, bei meinem Vater Millionen absahnen zu können. Und ich war so blöd zu denken, daß du mich liebst.«
Er drehte sich um. »Dein Vater hat alles kaputtgemacht«, sagte er anklagend. »Kannst du dir nicht vorstellen, wie peinlich es für mich ist, daß er uns völlig übersieht? Unsere hohen Herren sind doch mit ihm zum Teil auf du und du.«
Sie war schon wieder ins Kinderzimmer gegangen, während er noch redete und es gar nicht bemerkte, daß er bereits allein war. Und dann läutete es.
Dr. Norden kam. Claus öffnete ihm die Tür und rang sich einen freundlichen Gruß ab.
»Meine Frau sieht alles sicher wieder in Panikstimmung. Sie sollten ihr ein Beruhigungsmittel geben, das grenzt ja schon an Hysterie.«
Dr. Norden maß ihn mit einem durchdringenden Blick, der ihn verunsicherte.
»Ich werde sehen, was Tammy fehlt«, sagte Dr. Norden. »Ihre Frau ruft mich abends nicht wegen einer Bagatelle an.«
Er konnte nicht verbindlich sein zu diesem Mann. Er wußte, wieviel Tränen Stefanie schon wegen ihm geweint hatte.
Die Diagnose, die Dr. Norden stellen mußte, war sehr ernst.
Als er in das verweinte Gesicht von Stefanie blickte, wollten ihm die Worte nicht über die Lippen, er mußte es trotzdem sagen.
»Tammy muß sofort in die Kinderklinik, Frau Tillmann«, sagte er. »Es besteht Verdacht auf Hirnhautentzündung. Es ist sehr gut, daß Sie mich so bald gerufen haben.«
»Das Fieber kam jetzt erst, so plötzlich«, stammelte Stefanie. »Sie war erst nur ziemlich matt, aber…«, sie unterbrach sich, »ich hätte sie nicht draußen spielen lassen sollen, aber sie wollte zu den Kindern.«
Dr. Norden wußte, daß Stefanie sich nun selbst die größten Vorwürfe machen würde, und er fragte sich, wie diese zarte empfindsame Frau es überstehen würde, wenn dieses übersensible, scheue Kind lange in der Klinik bleiben mußte. An das noch Schlimmere wollte er wahrhaftig nicht denken. Er war ein liebevoller Vater, anders als Claus Tillmann. Er wußte, welche Sorgen ihn bewegt hätten, wenn es um eins seiner Kinder gegangen wäre.
»Darf ich mitkommen?« fragte Stefanie, als Dr. Norden den Krankenwagen bestellte.
»Selbstverständlich, und es wird auch möglich sein, daß Sie bei Tammy bleiben. Ich bringe sie in die private Christophorus-Klinik. Sie ist in der Nähe, und ich kann mich dort auch um sie kümmern.«
Er vernahm dann, daß Stefanie zu ihrem Mann sagte: »Du hast es gehört. Ich fahre mit.«
»So schlimm wird es doch nicht sein«, sagte er.
»Es besteht Verdacht auf Hirnhautentzündung.«
Der Krankenwagen kam schon. Stefanie hatte schnell den Mantel angezogen und ihre Tasche genommen. Sie würdigte Claus keines Wortes mehr, und er ließ sich nicht blicken.
Kalte Wut hatte Dr. Norden gepackt, und er nahm sich vor, diesem Claus Tillmann bei Gelegenheit mal gehörig die Meinung zu sagen, aber jetzt war nicht die Stunde, jetzt war Tammy viel wichtiger.
Dr. Norden fuhr hinterher, aber er war zur gleichen Zeit wie der Krankenwagen bei dem modernen Bau angekommen.
Schnell wurde das Kind hineingetragen. »Ich wußte gar nicht, daß es eine Klinik wird«, sagte Stefanie geistesabwesend. »Sie ist noch nicht lange fertig.«
»Drei Monate, aber allerbestens ausgestattet«, erklärte Dr. Norden. »Kein Massenbetrieb, hier wird Tammy rund um die Uhr betreut werden.«
Jetzt traten wieder Tränen in Stefanies Augen. »Wenn ich Sie nicht hätte«, flüsterte sie. »Was müssen Sie nur von meinem Mann denken.«
»Momentan gar nichts, weil ich meine, es lohnt sich nicht, Gedanken an ihn zu verschwenden.«
Stefanie sank noch mehr in sich zusammen. »Und was denken Sie eigentlich über mich, Dr. Norden?« fragte sie bebend.
»Daß Sie eine von jenen gutgläubigen Geschöpfen sind, die von dem ersten Mann, auf den Sie flogen, schwer enttäuscht wurden, und leider geschieht das viel zu oft.«
»Wirklich?«
»Ich habe Erfahrung.«
Aber dann ging es wieder nur um Tammy. Stefanie mußte warten. Während sie wartete, gingen ihr viele Gedanken durch den Sinn, Erinnerungen an die Zeit, als sie Claus kennenlernte. Erinnerungen, die sie hatte verdrängen wollen.
Damals war sie die behütete Tochter von Oscar und Marianne Ambery gewesen, ein sehr konservativ erzogenes Mädchen, das es nur bis zur mittleren Reife brachte, doch diesbezüglich erwartete ihr Vater nicht zuviel von ihr. Er hatte ja einen Sohn, und die Tochter sollte eine gute Hausfrau werden wie ihre Mutter, heiraten, natürlich einen adäquaten Mann, Kinder kriegen und so leben, wie ihre Eltern sich es vorstellten.
Die Mutter war immer ausgleichend für den cholerischen Vater, der ein strenges Regiment führte, aber sie starb, als Stefanie sich gerade in Claus Tillmann verliebt hatte. Und da veränderte sich Oscar Ambery sehr. Für ihn war seine Marianne der Mittelpunkt der Familie gewesen. Er konnte es nicht begreifen, daß sie sterben mußte, kaum, daß