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Sommer der Herzen: Alles ist möglich
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eBook176 Seiten2 Stunden

Sommer der Herzen: Alles ist möglich

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Über dieses E-Book

Ausgerechnet auf ihre Jugendliebe Steve, der sie hat abblitzen lassen, trifft Hallie bei ihrer Rückkehr. Aber sie ist nicht mehr der naive Teenager, was auch Steve auffällt - und plötzlich scheint in diesem Sommer alles möglich!

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum10. Aug. 2013
ISBN9783956493447
Sommer der Herzen: Alles ist möglich
Autor

Dorien Kelly

Als sie akzeptiert hatte, dass sie niemals ein Jockey sein würde, entschied Dorien sich für eine Karriere als Autorin, als sie erwachsen war. Sie behielt diese Überzeugung während der High School und dem College. Ein Bachelor – Abschluss in Englisch bestätigte sie darin. Nach dem College fand Doreen einen Job als Kellnerin. Sie war eine adrette Kellnerin. Aber als sie den College – Abschluss in Englisch gemacht hatte, brauchte sie beide Hände und gab den Kellnerinnenjob auf. Immer noch wollte sie mehr erreichen. Liebesromane las sie nur zum Entspannen und sagte oft, wie stolz sie war Bücher zu schreiben, die so wundervoll waren wie diese. Als sie zusätzlich zu einer 60-Stunden-Woche noch drei Kinder aufzog, kam sie an ihre Grenzen. Ihr Ehemann fragte sie, was sie wirklich gerne täte. Und sie gab ihm zur Antwort: „Autor sein.“ „Also mach es!“ waren die Worte ihres Ehemannes. Und sie tat es. Dorien Kelly lebt mit ihrem Ehemann, drei Kindern und zwei weißen West Highland Terriern mit Name Ceili und Seamus in einem Haushalt. Dorien verbringt ihre Tage schreibend, Wäsche waschend, Lebensmittel einkaufend und ihre Kinder zu einer Milliarde Nachmittags – Aktivitäten fahrend. Auch damit fühlt sie sich dennoch wie die glücklichste Frau auf Erden.

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    Buchvorschau

    Sommer der Herzen - Dorien Kelly

    1. KAPITEL

    Hallie Brewer wäre zu gern eine kultivierte Frau gewesen, die stets souverän und gelassen auftrat. Eine Frau, deren Sommersprossen auf ihrer Nase kaum zu sehen waren und deren Haare bei feuchtem Wetter nicht völlig durcheinander gerieten.

    Ein Blick in den Rückspiegel überzeugte sie davon, dass das nur fromme Wünsche waren.

    Die Klimaanlage hatte bereits in Nevada den Geist aufgegeben, und Hallie hatte schon kurz vor Chicago den Mut verloren. Unbehaglich rutschte sie auf dem Vinylsitz hin und her, denn ihre Beine fühlten sich wie festgeklebt an. Sie wusste nicht mehr genau, wer gesagt hatte, man könne nicht mehr nach Hause zurückkehren. Auch wenn der Trip in die Heimat nicht unbedingt bequem war, war sie der lebende Beweis für das Gegenteil.

    Sie fuhr an einem Holzschild mit der Aufschrift „Willkommen in Sandy Be d vorbei. Das „n in Bend war zum ersten Mal verloren gegangen, als Hallie die sechste Klasse besucht hatte. Nach einigen Jahren hatte man es aufgegeben, den Buchstaben immer wieder zu ersetzen.

    Hallie nahm an, dass es etwas Tröstliches haben sollte, dass sich einige Dinge nie änderten, aber gerade deshalb war sie die letzten sieben Jahre nie wieder hergekommen. Sosehr sie auch glauben wollte, dass sie sich verändert hatte, es stimmte vielleicht nicht. Wieder hier zu sein war für sie auch ein Test. Sie wollte herauszufinden, ob hinter ihrer neuen, glänzenden Fassade immer noch die alte Hallie Brewer steckte, die in Sandy Bend von allen Horror-Hallie genannt worden war.

    Horror-Hallie, die versehentlich den Picknickplatz des Ortes in Brand gesetzt und es jeden Sommer geschafft hatte, mindestens einmal mit einem Segelboot unterzugehen und dabei ihr Bikinioberteil zu verlieren.

    Horror-Hallie, die als unbeholfener Wildfang eine beliebte Zielscheibe für Hohn und Spott gewesen war.

    Um sie von Kalifornien nach Michigan zurückholen zu können, hatte es schon dreier starker Männer bedurft. Und jetzt, wo sie hier war, hatte sie nicht vor, auch nur eine Sekunde länger zu bleiben als unbedingt nötig.

    Das Städtchen Sandy Bend, das auf der einen Seite vom Michigansee und auf der anderen Seite vom breiten Flussbett des Crystal River eingeschlossen war, schien immer noch derselbe malerische und idyllische Ort zu sein, aus dem sie nach ihrem Schulabschluss geflüchtet war. Zum Glück waren die Straßen wie üblich Mitte Juni voller Touristen. Hallie parkte ihr Auto auf einem der wenigen freien Plätze an der Main Street. Nur um ihr Selbstbewusstsein zu stärken, brachte sie ihre Frisur in Ordnung und trug Lippenstift und Wimperntusche auf. Schon besser. Auch wenn sie nicht gerade wie ein taufrisches Model aussah, war sie zumindest nicht mehr das von allen verspottete Mädchen von damals.

    Nachdem sie mühsam ihre Beine vom Sitz gelöst hatte, versuchte sie, im Strom der Passanten unterzutauchen. Je mehr Zeit ihr blieb, bis sie jemand erkennen würde, umso besser.

    „Du bist nicht dieselbe Person", versicherte sie sich auf dem Weg ins Zentrum.

    Sie bemerkte, dass eine Boutique mit trendiger Mode das frühere Haushaltswarengeschäft ersetzt hatte, und ein Café, das italienische Kaffeespezialitäten anbot, in die ehemalige Apotheke gezogen war. Offensichtlich war selbst Sandy Bend nicht völlig immun gegen den Fortschritt.

    „Hallie Brewer, bist du es wirklich?"

    Hallie sah die ältere Frau in rasantem Tempo auf sich zukommen. Olivia Hawkins war schon vor sieben Jahren winzig gewesen, doch jetzt wirkte sie fast wie ein Spatz. Dennoch hatte sie „Hawkins Foodland" immer mit eiserner Hand geleitet. Mit ihr legte man sich besser nicht an.

    Also blieb Hallie höflich stehen. „Ich bin es wirklich, Mrs Hawkins."

    „Nun, das sollte wieder etwas Schwung ins Städtchen bringen. Sie lachte leise. „Ich werde nie vergessen, wie du vor einigen Jahren den Punsch für die Tanzveranstaltung zubereitet hast und …

    „Das war vor zwölf Jahren, unterbrach sie Hallie. „Das ist wirklich sehr, sehr lange her.

    „… und die rote Limonade durch Wasser und Ketchup ersetzt hast."

    Sie war damals verzweifelt und durcheinander gewesen, weil sie entdeckt hatte, dass ihre Brüder die Limonade einfach getrunken hatten, die sie vor ihnen versteckt hatte.

    „Den Leuten ist der Punsch wieder aus der Nase herausgelaufen."

    Es war Zeit, Mrs Hawkins Erinnerungen Einhalt zu gebieten. Wenn die Lady vorhatte, jeden Blödsinn, den Hallie jemals angestellt hatte, wieder hervorzukramen, würden sie hier bis weit nach Sonnenuntergang stehen. „Nun, es war schön, Sie wieder zu sehen, Mrs Hawkins. Bye-bye."

    „Und als du damals …"

    Hallie winkte ihr noch einmal zu, beeilte sich, zum Polizeirevier zu kommen, und betrat schnell das Gebäude.

    Mit den beiden Schreibtischen und der winzigen Zelle war die Bezeichnung „Polizeirevier eigentlich etwas übertrieben. Einer der Polizisten des Städtchens hielt in einem Bürostuhl aus den fünfziger Jahren ein Nickerchen. Er hatte die Füße auf den Tisch und eine alte Ausgabe des „Angler’s Paradise auf sein Gesicht gelegt. Man traute sich fast nicht, ihn in seiner Ruhe zu stören. Aber Hallie hatte schließlich nur deswegen halb Amerika durchquert.

    „Erklär mir das", forderte sie ihn auf und knallte ihm einen Zeitungsausschnitt auf den Tisch.

    Die Anglerzeitschrift flog durch die Luft und landete neben dem Zeitungsausschnitt. Ihr Bruder Mitch rappelte sich hoch. „Hallie? Was machst du denn hier?"

    Sie tippte mit dem Finger auf den Zeitungsartikel. „Erklär es."

    Mitch öffnete seinen Mund und schloss ihn wortlos wieder. Obwohl Hallie fürchterlich wütend auf ihren großen Bruder war, erinnerte er sie im Augenblick an den Barsch, der die Titelseite der Anglerzeitschrift schmückte. Aber auch das änderte nichts daran, dass er wie alle Männer des Brewer-Clans gut aussah.

    „Hier, bot sie ihm zuckersüß an, „lass mich dir helfen. Die Überschrift lautet ,Polizeichef Brewer auf dem Weg der Besserung‘.

    „Äh … ja, stammelte er. „Es ist keine große Sache. Wirklich.

    „Und es war wahrscheinlich auch keine große Sache, dass ich durch einen mir anonym zugeschickten Ausschnitt aus dem ,County Herald‘ erfahren habe, dass Dad einen Herzanfall erlitten hat und operiert worden ist?"

    Mitch raufte sich die Haare. „Dad wollte dich nicht beunruhigen. Er glaubte, dass es zu teuer für dich werden würde, nach Hause zu kommen und … Er hielt inne und blinzelte. „Bist du irgendwie größer geworden oder so?

    Es war das „oder so", das seine Aufmerksamkeit erregte. Mitch hatte sie nie in Kalifornien besucht, und Hallie war die klassische Spätentwicklerin gewesen. Die Kurven, die sie immer herbeigesehnt hatte, hatten sich bei ihr erst auf dem College eingestellt.

    „Man nennt sie Brüste, Mitch."

    Ihr Bruder lief rot an. „Ach, verdammt, Hallie. Du bist meine Schwester."

    „Ja. Und da wir gerade bei den familiären Beziehungen sind: Dad ist mein Vater. Aber keiner meiner beiden Brüder war anscheinend in der Lage, den Hörer in die Hand zu nehmen und zum Beispiel zu sagen ,Dad geht es nicht gut. Vielleicht wäre es besser, wenn du für eine Weile nach Hause kommst.‘ Oder mir zumindest einen Hinweis zu geben, als ich letzte Woche angerufen habe."

    Mitch, der völlig zu vergessen schien, dass er fünfzehn Zentimeter größer und zwanzig Kilo schwerer war als sie, ging vorsichtig einen Schritt zurück.

    „Es war ja nur ein kleiner Herzanfall und kein großer Eingriff. Cousine Althea kümmert sich um ihn …"

    Prima. Althea Brewer Bonkowski war die Cousine von Hallies Vater und eine wilde Hummel. Außerdem war sie eine sehr gescheite Frau. Zumindest ahnte Hallie jetzt, wer ihr den Zeitungsausschnitt geschickt hatte.

    „Althea hat ihre Gemeinschaft verlassen?"

    Mitch verzog belustigt die Mundwinkel. „Nun, sie hat sie zwar verlassen, bleibt ihr aber trotzdem ganz verbunden."

    Hallie lächelte wider Willen. „Ich hoffe, es ist nicht illegal."

    „Eher nicht von dieser Welt. Kristalle, Aromatherapie und irgendeinen Singsang. Sie treibt Cal und mich in den Wahnsinn."

    „Und besonders Dad, würde ich wetten. Das wird seinem Herzen ungeheuer helfen."

    Mitch zuckte die Achseln. „Sie kommen miteinander aus. Im Übrigen hält es ihn in Form, mit Althea zu streiten. Und du hättest nicht den ganzen Weg hierher machen müssen, um nach ihm zu sehen. Du hättest anrufen können und …"

    Hallie schüttelte den Kopf. „Ich hätte mit den Typen reden sollen, die sich nicht einmal die Mühe gemacht hatten, es mir überhaupt zu sagen? Ich hätte dir nicht geglaubt, Bruderherz. Ich will Dad mit eigenen Augen sehen. Ich werde nicht nach Carmel zurückgehen, bis ich sicher bin, dass ihr beiden alles unter Kontrolle habt."

    „Du traust uns nicht? Ich bin tief getroffen, Hal."

    „Nenn mich nicht Hal. Du weißt, ich hasse das. Sie deutete auf die Tür. „Ich mache mich jetzt auf den Weg nach Hause. Und du wirst nach der Arbeit nachkommen, okay?

    „Sicher", hörte sie Mitch sagen, als sie sich umdrehte, um zu gehen. Doch dann blieb sie noch einmal stehen, um sich den Gemeindekalender anzusehen, der rechts neben der Tür hing. Über den Kalenderblättern prangten die Fotos der Honoratioren von Sandy Bend.

    „Ihr Jungs leidet nicht unter mangelndem Selbstbewusstsein, oder?" Sie betrachtete amüsiert die Fotos, die ihren Dad, den Polizeichef, und ihre beiden Brüder, zwei der sechs hiesigen Polizisten, zeigten. Ihr Blick wanderte zum Bürgermeister und schließlich zu den Schulleitern.

    Als Hallie das Foto des Rektors der Highschool sah, setzte ihr Herz einen Schlag aus. Das war einfach nicht möglich. Sie versuchte, etwas zu sagen, aber ihr Mund war wie ausgetrocknet.

    Das Leben war nicht fair. Überhaupt nicht. Dem Mann hätten ja auch vorzeitig die Haare ausgehen können. Aber nein, er sah so großartig aus wie immer.

    „Alles in Ordnung, Hal?", erkundigte sich ihr Bruder. Sie fragte sich abwesend, wie lange sie schon dort gestanden haben musste.

    „Hallie, verbesserte sie ihn automatisch. Ohne den Blick von dem Foto zu wenden, holte sie tief Luft. „Mitch, du hast mir nie erzählt, dass Steve Whitman wieder hier ist.

    „Ich dachte nicht, dass es wichtig ist. Steve ist doch schon immer Cals Kumpel gewesen und nicht deiner."

    Hallie versuchte, den Schock abzuschütteln. „Richtig, murmelte sie. „Natürlich.

    Tatsächlich hatte in Hallies Gedankenwelt Steve immer eher mit dem Beginn ihrer Leidensgeschichte mit Männern als mit der Bezeichnung Kumpel in Verbindung gestanden.

    Doch jetzt, wo sie das Foto gesehen hatte, musste sie mehr erfahren. Und dieser Drang war ganz und gar nicht gut.

    „Also, was macht Steve hier?"

    Mitch lachte leise. „Das steht doch auf dem Kalender. Vor ungefähr einem Jahr kam er zurück und fing an zu unterrichten. Jetzt ist er Rektor der Highschool. Ihr Bruder machte eine Pause, bevor er fragte: „Bist du sicher, dass du keinen Jetlag hast oder etwas Ähnliches?

    Hallie strich sich die feuchten Haare aus der Stirn. Sie wünschte, sie würde wie vorhin einfach nur wegen der Hitze schwitzen und nicht aus Nervosität und einer fast krankhaften Aufregung, dass sie Steve wieder sehen würde. „Nein, ich bin mit dem Wagen gefahren. Für einen Flug war ich zu knapp bei Kasse. Sie machte eine kurze Pause. „Ist er nicht noch etwas jung, um Rektor zu sein?

    Steve war wie ihr älterer Bruder Cal acht Jahre älter als Hallie. Er gehörte einer derjenigen reichen Familien an, die am Michigansee teure Ferienhäuser besaßen und jedes Jahr den Sommer dort verbrachten.

    „Ja, aber nachdem der letzte Rektor in den Ruhestand gegangen ist, war sonst keiner verrückt genug, sich für diesen Posten zu bewerben. Mitch trat neben sie. „Nur gut, dass Steve keinen Job braucht, um seine Rechnungen zu bezahlen. In der Abschlussklasse des letzten Jahres waren nur noch dreißig Schüler. Die Highschool kämpft ums Überleben.

    Und Hallie kämpfte mit ihrer Fassung. Ihren ehemaligen Schulkameraden hier aus Selbstschutz weitgehend aus dem Weg gehen zu wollen war eine Sache. Aber zu wissen, dass Steve Whitman – sozusagen die leibhaftige Erinnerung an frühere Desaster – irgendwo draußen herumlief, eine ganz andere.

    Mitch legte ihr die Hand auf die Schulter. „Du bist ein bisschen blass unter deinen Sommersprossen, Hal. Willst du, dass ich dich zur Farm fahre?"

    Hallie schüttelte den Kopf. „Ich bin okay, log sie. „Hast du eine Diät-Limo für mich?

    „Tut mir leid, ich habe nichts außer Cals zu starkem Kaffee. Du trinkst besser etwas im ,Corner Café‘. Er sah ihr besorgt in die Augen. „Ich werde dich hinbringen.

    Es war Jahre her, dass sie es zugelassen hatte, dass sich jemand um sie kümmerte. Impulsiv umarmte sie ihren Bruder.

    „Ich habe dich vermisst", sagte sie und bemerkte, wie gut ihr das Gefühl der Geborgenheit tat. Zweifellos hatten ihr die Umarmungen, die Neckereien und der Schutz eines großen Bruders gefehlt.

    „Ich habe dich auch vermisst, Hal. Willkommen zu Hause."

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