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Sein Freund hieß Marty: Die großen Western Classic 14 – Western
Sein Freund hieß Marty: Die großen Western Classic 14 – Western
Sein Freund hieß Marty: Die großen Western Classic 14 – Western
eBook123 Seiten1 Stunde

Sein Freund hieß Marty: Die großen Western Classic 14 – Western

Von Ringo

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

Der Mann drehte sich langsam um, bis sein Poncho auseinanderfiel, dieser Umhang, wie ihn Vaqueros trugen. Dann sah Lee Callum die Hand aus dem auseinanderklaffenden Poncho kriechen. In der Hand lag der Colt. Die Mündung wies in Callums Kopfhöhe. Es war ein verrücktes Gefühl, das Callum plötzlich beschlich, ungefähr so, als wäre er ein Kaninchen und die Mündung des Colts der aufgerissene Rachen einer Schlange. So ist das, dachte Callum, ich bin ein hypnotisiertes Kaninchen, nichts sonst, nur hypnotisiert. So einfach ist das – man hat Hunger, setzt sich an einen Tisch in einem Saloon und bekommt ein Essen. Dann kommt jemand herein. Er schlendert ganz harmlos durch die Tischreihen, scheinbar konzentriert blickt er zum Tresen und studiert das schöne Bild darüber, die nackte Maja. Der Mann hier blickt hin, bis er sich plötzlich umdreht, um seinen Poncho auseinanderzuschlagen und mir seinen Colt zu zeigen. Callum war nicht mehr hypnotisiert. Er hob den Blick und sah dem Mann ins Gesicht. Er hatte ihn noch nie gesehen, denn er hätte sich sonst an die Narbe über dem linken Augenbrauenwulst erinnert. »No, no«, sagte der Mann mit den schwarzen Augen und der weißen Narbe auf brauner Haut sanft, als Callum die Gabel hinlegen wollte. »No, Amigo!« Auf den Zinken der Gabel steckten zwei Bohnen, in Öl gesotten und mit Estragon bestreut. Sie wurden jetzt kalt, genauso wie Callum. Der blickte vom Gesicht des Mannes fort zum Tresen. Einen Moment lang sah Callum nur die Frau hinter dem Tresen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Juli 2019
ISBN9783740951955
Sein Freund hieß Marty: Die großen Western Classic 14 – Western

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    Buchvorschau

    Sein Freund hieß Marty - Ringo

    Die großen Western Classic

    – 14 –

    Sein Freund hieß Marty

    Ringo

    Der Mann drehte sich langsam um, bis sein Poncho auseinanderfiel, dieser Umhang, wie ihn Vaqueros trugen. Dann sah Lee Callum die Hand aus dem auseinanderklaffenden Poncho kriechen. In der Hand lag der Colt.

    Die Mündung wies in Callums Kopfhöhe.

    Es war ein verrücktes Gefühl, das Callum plötzlich beschlich, ungefähr so, als wäre er ein Kaninchen und die Mündung des Colts der aufgerissene Rachen einer Schlange.

    So ist das, dachte Callum, ich bin ein hypnotisiertes Kaninchen, nichts sonst, nur hypnotisiert. So einfach ist das – man hat Hunger, setzt sich an einen Tisch in einem Saloon und bekommt ein Essen. Dann kommt jemand herein. Er schlendert ganz harmlos durch die Tischreihen, scheinbar konzentriert blickt er zum Tresen und studiert das schöne Bild darüber, die nackte Maja. Der Mann hier blickt hin, bis er sich plötzlich umdreht, um seinen Poncho auseinanderzuschlagen und mir seinen Colt zu zeigen.

    Callum war nicht mehr hypnotisiert. Er hob den Blick und sah dem Mann ins Gesicht. Er hatte ihn noch nie gesehen, denn er hätte sich sonst an die Narbe über dem linken Augenbrauenwulst erinnert.

    »No, no«, sagte der Mann mit den schwarzen Augen und der weißen Narbe auf brauner Haut sanft, als Callum die Gabel hinlegen wollte. »No, Amigo!«

    Auf den Zinken der Gabel steckten zwei Bohnen, in Öl gesotten und mit Estragon bestreut. Sie wurden jetzt kalt, genauso wie Callum.

    Der blickte vom Gesicht des Mannes fort zum Tresen. Einen Moment lang sah Callum nur die Frau hinter dem Tresen. Sie war rotblond, groß, vollschlank und vier Jahre älter als Callum. Sie war seine Freundin, wenn man das so nennen wollte, wenn ein Mann manchmal nach Laredo kam, in das Fronteras Hotel ging, dort im Mietstall sein Pferd abstellte und im Saloon einen Drink nahm, um später Zigarillos im Store zu kaufen. Vier verschiedene Lokale waren es, und alle gehörten dieser Frau, in deren Bett Callum manchmal schlief.

    Die Frau hieß Claire Dorson und lächelte gerade einen Mann an. Es war einer der Rancher von San Jacinto Creek. Neben ihm standen drei seiner Freunde. Sie scherzten mit Claire, wie alle Männer es taten, die sich etwas erhofften und es doch

    nie bekommen würden, weil es für

    Claire nur einen Mann gab. Dieser Mann saß in der Ecke an seinem Stammplatz und hatte zwei Bohnen auf einer Gabel und einen Mann mit schwarzen Augen und einem Colt vor sich.

    Die Schwingtür klappte auf, und er sah Rich Boone hereinkommen. Links von Rich ging Mateo, einer seiner Freunde. Rechts Panhard, ein hagerer Typ mit schweren Lidern, die immer halb die Augen bedeckten und den Eindruck erzeugten, daß Panhard müde und schläfrig war.

    Das blieb nicht alles, denn nun kam auch noch Seguro herein. Dessen Gang hatte Callum schon immer an das Schleichen eines Pumas erinnert. Der kleine Kerl mit dem bartlosen Gesicht und den düsteren Augen hob die Füße kaum an. Aber er schlurfte niemals, sondern glitt dahin, lautlos, geschmeidig – und tödlich.

    Boone, Panhard, Mateo, Seguro – vier Männer dort, einer hier, und Callum wußte, welchen Beruf sie hatten. Vielleicht wußten es andere auch, aber man sprach nie darüber, denn wer wollte schon Ärger mit Rich Boone und seinen Vieh- und Pferdedieben bekommen. Bis heute hatte man Boone zwar verdächtigt, doch beweisen konnte man ihm nichts.

    Du großer Gott, dachte Callum – sein Blick flog sofort wieder zum Tresen, und er sah jetzt, daß Larry und Kincaid Huston dort standen, zwei seiner Freunde – wenn man das Freundschaft nennen konnte, was zwischen Callum und den Hustons war.

    Du großer Geist!

    Neben den Hustons lehnte Archimede, der Neger, an der Theke. Archimede war stark wie ein Wasserbulle, er konnte einem ausgewachsenen Stier den Hals umdrehen.

    Luke Palmer kam mit zwei Flaschen auf dem Tablett aus der Tür zum Nebenzimmer, in dem irgendwelche Rancher tagten. Palmer war ein großer schwarzhaariger Mann mit öligem Gesicht und wieselflinken Augen. Er war erster Waiter in Claires Saloon, ein Mann, der immer alles sah.

    Palmer sagte nichts und hütete sich, noch einen Schritt zu gehen, denn er hätte sich dann genau in die Schußbahn des Mannes mit der Narbe hineinbewegt.

    In diesem Moment brüllte Big Tiger los. Sie hatten ihn Big Tiger genannt, obwohl er eigentlich Butcher hieß und nichts von einem Tiger an sich hatte. Big Tiger war kein Mann, kein Riese, kein Goliath und keine blutrünstige Bestie.

    Big Tiger war nichts als eine Handvoll Hund, die letzte Bastardmischung, die es gab.

    Er hatte zu lange Beine, zu spitze Ohren, einen Büschelschwanz und Mäusezähne, und er war stinkend faul. Big Tiger hatte Knopfaugen, lag den ganzen Tag in einem Korb auf der Flaschenanrichte hinter dem Tresen und blinzelte nur ab und zu, wenn jemand hereinkam. War es ein Freund, sprang Big Tiger aus dem Korb und begrüßte ihn. Er hatte nur vier Freunde, und deshalb brauchte er sich nicht sehr zu bewegen, denn sie kamen nicht oft in den Saloon.

    Big Tiger brüllte los, sprang auf, sauste aus dem Korb und auf Rich Boone zu.

    Das war es, was die Sache entschied. Boone hatte sicher nicht mit dem Hund gerechnet und einen ganz anderen Ablauf geplant gehabt.

    Dieser winzige Köter verdarb ihm alles, denn natürlich wußten auch die Hustons, daß Big Tiger nur vier Freunde hatte, die er schwanzwedelnd und bellend begrüßte.

    Lee Callum war vor einer Stunde gekommen und hatte weder Jesse Marlowe noch Bill Jackson mitgebracht, die anderen Freunde Big Tigers. Die Hustons hatten mit Lee gesprochen und ihm erzählt, daß Marlowe und Jackson alle Hände voll mit den Maultieren zu tun hätten. Folglich blieb nur noch ein Mann übrig, den Big Tiger bellend zu begrüßen hatte: Rich Boone.

    Als der Hund um die Tresenecke sauste und bellend zwischen den Tischen hindurchschoß, hatte Rich

    Boone mit seinen Komplicen gerade vier Schritte gemacht. Er hätte noch sieben bis zum Tresen zu gehen gehabt, aber dazu kam es nicht mehr.

    In derselben Sekunde wirbelten die Hustons am Tresen herum. Sie stießen sich ab und rissen ihre Revolver heraus, ehe sie Boone überhaupt wahrnahmen.

    Das war alles, was Lee Callum sah. Warum es geschah, wußte er nicht. Und dann brach die Hölle los.

    *

    »Laßt fallen!«

    Boones scharfer Schrei kam viel zu spät. Der stämmige Boone mußte es erwartet haben, denn sein Colt kam eine halbe Sekunde eher hoch, als Larry Huston die Waffe heraus hatte.

    »Nein, nein!«

    Claire Dorson rief es so hell, daß ihre Stimme im letzten Winkel des Saloons gehört werden mußte. Aber weder die Hustons noch die Horde um Boone machten sich etwas aus ihrem Ruf.

    Es war schlimm für Callum, daß er nur den Zuschauer spielen konnte und zusehen mußte, wie Claire, als wäre sie vor Schreck gelähmt, reglos am Tresen stehenblieb. Sie hätte sich wenigstens ducken können, aber sie tat nichts.

    Es ging auch zu schnell, denn

    Boone drückte nach seinem Warnschrei sofort ab. Die Kugel schlug über Larry Hustons Kopf in die Wand.

    Larry Huston riß den Colt hoch. Er war weit genug herumgekommen und schlug auf Boone an. Erst in diesem Augenblick sah Huston, daß

    Boone seine Freunde mitgebracht hatte. Aber jetzt war es zu spät.

    Lee Callum erkannte, daß Larry noch versuchte, mit einem verzweifelten Satz zur Seite auszuweichen. Doch Rich Boone feuerte jetzt wieder. Den Bruchteil einer Sekunde später kam Larry Hustons Schuß.

    An der Stellung seiner Hand sah Callum, daß er die Kugel hoch über Boone in die Decke des Saloons jagen würde. Larry Huston drückte noch ab. Er wollte wegtauchen, aber Boones Geschoß erwischte ihn mitten in der Brust.

    Es sah aus, als würde Larry von einem Fausthieb getroffen. Er wurde gegen den Tresen geschleudert. Sein Colt sank, seine Linke griff nach der Brust, die Knie gaben nach.

    Sein Bruder Kincaid war noch nicht ganz herum, als der schläfrig wirkende Panhard abdrückte. Die Kugel bohrte sich durch Kincaids Lederweste in dessen linke Schulter. Das Geschoß stieß Kincaid Huston wieder herum. Ehe er erneut mit der Brust zum Tresen stand, krachte Seguros Colt.

    Der Mann, dessen Füße sich beim Gehen nie richtig hoben, war viel zu eiskalt, um jemandem eine Chance zu lassen. Seine Kugel traf Hustons linke Seite und gab ihm den Rest.

    Kincaid Huston fiel auf die Tresenplatte. Er schien tödlich getroffen zu sein, denn Blut rann aus dem Loch in seinem Westenrückenteil.

    Aber dann krachte Kincaids Revolver. Die Waffe spie Feuer aus – Feuer, das weit über den Tresen leckte und jemanden erfaßte, der mit all dem, was zwischen den Hustons und Boones Bande war, nicht das geringste zu tun hatte.

    Lee Callum hörte den hellen Schrei im Krachen des Schusses. Er wußte, daß Claire Dorson geschrien hatte. Er sah sie in diesem Moment nicht, weil Archimede, der Neger, nach links sprang

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