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Hölle auf Rädern: Die großen Western Classic 56 – Western
Hölle auf Rädern: Die großen Western Classic 56 – Western
Hölle auf Rädern: Die großen Western Classic 56 – Western
eBook129 Seiten1 Stunde

Hölle auf Rädern: Die großen Western Classic 56 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

Dabeisein – beim größten Abenteuer dieses Jahrhunderts! Auf endlosen Schienen nach Westen rollen, in die weite Ferne ziehen, allen Gefahren zum Trotze. Das Pferd säuft noch das warme Wasser aus der dickbauchigen Tonne, als der junge Spence McKay wieder den Zügel nimmt. Blinzelnd verharrt er und blickt über die wogende Menge der Schienenarbeiter hinweg, die durch die ausgefahrene und zerstampfte Straße des Camps strömt. Die zitternde Helle der tiefstehenden Sonne trifft die Fenster der gegenüberliegenden Häuser, und die halbblinden und verstaubten Scheiben reflektieren das Licht. Der scharfe Rauch von Herdfeuern liegt über dem weit auseinandergezogenen Camp, und von drüben, wo die Abstellgleise der Union Pacific verlegt worden sind, weht der rußige Qualm einer Lok herüber, die Dampf abläßt. Spence McKay zieht sein Pferd hinter sich her und bahnt sich einen Weg durch die Menge. Das Mädel und sein Bruder sortieren die Briefe, die mit dem letzten Zug ins Camp gekommen sind. Seufzend wischt Sue sich mit dem schmalen Handrücken über die Stirn. »Himmel, ist das heute heiß! Wie kannst du es in dem Waggon nur aushalten, Billy?« Er hebt den Blick und sieht ihr nach, wie sie zur offenen Waggontür geht und sich hinausbeugt. »Indem ich arbeite, Schwester!« sagt er anzüglich und grinst. Sie antwortet nicht. Seltsam gedankenversunken blickt sie über die Straße, sieht die fernen Berge und die weiten Hänge, wo unzählige Zelte aufgeschlagen worden sind, und erkennt dann plötzlich Spence McKay im Gewimmel der Fußgänger, Reiter und Frachtwagen. »McKay«, murmelt sie leise vor sich hin, »McKay…« Inzwischen sortiert Billy weiter, hat dann einen Brief in der Hand und wedelt damit hin und her. »He, Sue!«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Sept. 2020
ISBN9783740970819
Hölle auf Rädern: Die großen Western Classic 56 – Western

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    Buchvorschau

    Hölle auf Rädern - Howard Duff

    Die großen Western Classic

    – 56 –

    Hölle auf Rädern

    … und die Männer der Union Pacific

    Howard Duff

    Dabeisein – beim größten Abenteuer dieses Jahrhunderts! Auf endlosen Schienen nach Westen rollen, in die weite Ferne ziehen, allen Gefahren zum Trotze.

    Und dabeisein, wenn des Nachts Tausende von Lagerfeuern in den Himmel lodern, wenn weit voraus die Sprengungen dröhnen, wenn unablässig die Waggons mit Schienen und Schwellen nach vorn rollen, wenn am Rande des Schienenstranges die wilden Camps über Nacht aus dem Boden gestampft werden und die Lichter den Himmel erhellen…

    *

    Das Pferd säuft noch das warme Wasser aus der dickbauchigen Tonne, als der junge Spence McKay wieder den Zügel nimmt. Blinzelnd verharrt er und blickt über die wogende Menge der Schienenarbeiter hinweg, die durch die ausgefahrene und zerstampfte Straße des Camps strömt. Die zitternde Helle der tiefstehenden Sonne trifft die Fenster der gegenüberliegenden Häuser, und die halbblinden und verstaubten Scheiben reflektieren das Licht. Der scharfe Rauch von Herdfeuern liegt über dem weit auseinandergezogenen Camp, und von drüben, wo die Abstellgleise der Union Pacific verlegt worden sind, weht der rußige Qualm einer Lok herüber, die Dampf abläßt.

    Spence McKay zieht sein Pferd hinter sich her und bahnt sich einen Weg durch die Menge. Wie zufällig trifft sein Blick den abgestellten Postwaggon, und er erkennt die schwachen Umrisse der jungen Sue Long im halbdunklen Wagen…

    Das Mädel und sein Bruder sortieren die Briefe, die mit dem letzten Zug ins Camp gekommen sind. Seufzend wischt Sue sich mit dem schmalen Handrücken über die Stirn.

    »Himmel, ist das heute heiß! Wie kannst du es in dem Waggon nur aushalten, Billy?«

    Er hebt den Blick und sieht ihr nach, wie sie zur offenen Waggontür geht und sich hinausbeugt.

    »Indem ich arbeite, Schwester!« sagt er anzüglich und grinst.

    Sie antwortet nicht. Seltsam gedankenversunken blickt sie über die Straße, sieht die fernen Berge und die weiten Hänge, wo unzählige Zelte aufgeschlagen worden sind, und erkennt dann plötzlich Spence McKay im Gewimmel der Fußgänger, Reiter und Frachtwagen.

    »McKay«, murmelt sie leise vor sich hin, »McKay…«

    Inzwischen sortiert Billy weiter, hat dann einen Brief in der Hand und wedelt damit hin und her.

    »He, Sue!«

    »Laß mich jetzt in Ruhe!«

    »Willst du nicht wissen, für wen dieser Brief bestimmt ist, Sue?«

    »Pah!« sagt sie schnippisch.

    »Dann eben nicht«, meint er und will den Brief in eines der vielen Fächer legen, aber da ist sie schon bei ihm am Tisch und zieht ihm den Brief aus der Hand.

    »Für McKay«, sagt sie leise und blickt auf die harte Handschrift. »Von seinem Bruder. Billy, darauf hat er schon Wochen gewartet!« Sie sieht auf, atmet tief ein und stürzt zur Tür.

    »He, McKay! Hören Sie, McKay, ein Brief…« Sie verstummt, dreht sich um und schüttelt den Kopf. Ihr kurzes mittelblondes Haar glänzt im Sonnenschein. »Er ist schon weg, Billy. Ich hab’ ihn gerade eben noch da drüben langgehen sehen!«

    »Also gut«, sagt er, »dann bring’ ihm doch den Brief, Schwester! Seit zwei Tagen ist er nicht mehr am Postwagen gewesen. Vielleicht hat er die Hoffnungen auf einen Brief von seinem Bruder aufgegeben. Ja, bring’ ihm den Brief, Sue! Du wirst das doch gern tun, nicht wahr?«

    »Was soll das heißen?« fährt sie auf. »Glaubst du, ich renne McKay nach, he?«

    Er grinst breit. Sein schmales, offenes Gesicht ähnelt stark dem jungenhaften, schönen Gesicht der Schwester.

    »Du kannst ja auch gehen, Sue«, stellt er fest. »Und wenn du dich jetzt beeilst, holst du ihn noch vor dem Hauptquartier ein, du weißt doch – im besten Wohnwagen der Union Pacific, und der steht auf der anderen Seite des Camps. Sag mal, auf was wartest du denn noch, kleine Schwester?«

    »Oh, du bist…« Sie zuckt die Schultern, zeigt ihm die Zunge und springt dann vom Wagen herunter.

    Als Billy an die Tür kommt, ist sie schon in der Menge untergetaucht, ist irgendwo hinter den Häusern und Buden verschwunden.

    »Sie liebt McKay«, murmelt er lächelnd, »und für ihn würde sie sich auch noch ein vernünftiges Kleid anziehen, anstatt ewig in diesen verdammten Hosen herumzulaufen! Mann, ist das eine Schwester!«

    Er geht zurück, setzt sich und sortiert weiter. Seitdem ihr Vater vor drei Monaten bei einer Sprengung tödlich verletzt wurde, arbeiten sie beide im Postwaggon der Union Pacific, setzen die Arbeit ihres Vaters fort und hoffen, bei der größten Eisenbahngesellschaft des Kontinents fest übernommen zu werden.

    Damals, nach dem Tode ihrer Mutter, unterschrieb ihr Vater einen Vertrag mit der Union Pacific. Das war in Omaha. Seitdem sind sie dabei, seitdem ziehen sie den Schienenstrang nach, der von Tausenden von Leuten nach dem fernen Westen vorgetrieben wird – ein stählerner Keil, der das weite Land spaltet, Wildpfade unterbricht, endlose Weidegründe durchschneidet, sich durch mächtige Berge windet und den großen Straßen der Büffelherden folgt.

    Daran denkt Billy, als er allein im Postwagen sitzt, während seine Schwester durch die Menge läuft, sich immer wieder hoch aufrichtet, manchmal hochspringt, um über die Leute hinwegsehen zu können. Sie kommt dabei etwas außer Atem, hastet weiter, den Brief fest in der Hand haltend, aufgeregt wie noch nie zuvor. Immer wieder versperren die Frachtwagen ihr den Weg, sie muß Umwege machen, verliert Zeit und holt McKay nicht ein.

    Nicht selten wird sie angerufen, nicht selten wird versucht, sie aufzuhalten, doch nichts Bösartiges ist dabei. In diesem schlimmen Camp, das dem Heer der Schienenleger und Schwellenarbeiter wie ein böser Fluch folgt, gibt es nicht wenige Animierfrauen, und manche sind wirklich schön, doch Sue kennt jeder und achtet sie, weil sie ein sauberes und natürliches Mädel ist, das seine Liebe der Union Pacific geschenkt hat.

    Sie läuft die Straße hinauf, sackt manchmal bis zu den Fußknöcheln im weichen, aufgewühlten Boden ein, stolpert an den schäbigen Fronten der Häuser entlang, die in Stunden aufgerichtet worden sind, und erreicht endlich die anderen Abstellgleise, springt über die Schienen und Schwellen hinweg und erreicht den großen Wohnwagen mit der riesigen Aufschrift Union Pacific, hastete die Treppe hinauf und klopft heftig an, wartet ungeduldig, stürzt hinein, als jemand sie dazu auffordert, und steht fünf Männern gegenüber, die sie fragend ansehen.

    Ihr Blick gleitet suchend umher, über die rauhen Gesichter der Männer, die sie gesehen, mit denen sie aber noch niemals ein Wort gewechselt hat, und sie ringt um Atem, zwingt sich zur Ruhe und entspannt sich mit einem tiefen Atemzug.

    »Meine Herren«, ein älterer Mann mit grauen Schläfen wendet sich lächelnd an die Anwesenden, »das ist unsere Miß Sue Long. Miß Long und ihr Bruder arbeiten im Postwagen.«

    Sie wird ein wenig verlegen, als sie die Blicke der Männer auf sich gerichtet sieht.

    »Sir«, setzt sie leise an, »Sir, ich…«

    »Setzen Sie sich doch, Miß Sue«, sagt der grauhaarige Mann freundlich. »Haben Sie Kummer? Dann schießen Sie los!«

    Sie zögert. Sie weiß in diesen Sekunden ganz plötzlich nicht mehr, wie sie beginnen soll. Denn McKay ist nicht hier. Das Gefühl dumpfer Ratlosigkeit befällt sie.

    Da kommt ein anderer Mann langsam zu ihr, ein Mann mit scharfen Gesichtszügen, doch guten Augen, und zeigt lächelnd auf einen der mit rotem Samt überzogenen Stühle.

    »Bitte, Miß Long.«

    Plötzlich wird sie noch unsicherer. Sie steht da in einfacher, derber Hose, mit dem Hemd ihres Bruders und einer rauhen Lederjacke bekleidet, gar nicht wie eine Lady gekleidet, den durchschwitzten Stetson am ledernen Kinnriemen im Nacken.

    Du bist ja verrückt! denkt sie. Diese Leute hier sind die ganz großen Herren der Union Pacific, und jener Mann dort ist bestimmt der berühmte Ingenieur Dodge, der dem Kongreß in Washington vorgeschlagen hat, die Bahnlinie auf den Büffelstraßen des Westens zu verlegen, um der Central Pacific, die von der Westküste ins Landesinnere vorstößt, den Boden abzugewinnen.

    Und in dieser Sekunde, da Sue ihn ansieht, sagt der Mann lächelnd:

    »Mein Name ist Dodge. Haben Sie etwas auf dem Herzen, Miß Sue? Dann nur heraus damit! Immer frisch von der Leber weg!«

    Sie hält den Brief fast krampfhaft fest, und die Handflächen werden feucht.

    »Ich«, sie atmet tief ein, »ich suche Mr. McKay, Sir! Er hat einen Brief! Er wartet schon so lange auf diesen Brief, Sir, und da wollte ich ihm den Brief sofort bringen!«

    Die Männer sehen sich kurz an, lächeln verständnisvoll und nicken wie auf ein lautloses Kommando.

    Und Dodge sagt bedauernd:

    »Spence McKay ist nur kurz hiergewesen, Miß Sue. Es hat Ärger vorn bei den Schwellenlegern gegeben. Er ist wieder nach Westen geritten.«

    Sie läßt die Schultern fallen, blickt zu Boden, auf den weichen Teppich, zieht die Stirn kraus und nickt still vor sich hin. Und dann lächelt sie zaghaft, nickt wieder und läuft hinaus, springt die schmale Treppe hinunter und geht davon, bleibt auf den Schienen stehen und blickt nach Westen.

    Wie ein Brandmal des Himmels glüht das Feuer des Sonnenuntergangs über den dunklen Silhouetten der Berge. Fernab wallt schwarzer Rauch stoßweise empor. Eine Lok zieht eine lange Reihe von beladenen Waggons hinter sich her zur Baustelle. Feuer flackern bereits am Schienenstrang, und weit vorn wimmelt es von Schienenlegern.

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