Texanerstolz: Die großen Western Classic 71 – Western
Von Frank Callahan
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Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.
Pat Gordon erkannte in der Ferne die ersten Adobehäuser von El Paso. »Geschafft«, murmelte der Ranger im Selbstgespräch und grinste zufrieden. »Das wird dem guten Pablo Martinez aber kein bisschen schmecken.« Da blitzte es auf der Hügelkuppe. Das Geschoss jaulte knapp an Pats Kopf vorbei. Er warf sich reaktionsschnell aus dem Sattel und rollte in einer fließenden Bewegung hinter einen Felsbrocken. Darauf stellte der Heckenschütze das Feuer ein. Doch wenig später begann die Winchester wieder zu hämmern – diesmal freilich aus der Flanke. Der Ranger wusste, dass er in der Klemme saß. Pat sprang hinter der Deckung auf, lief einige Schritte und warf sich hinter einen anderen Felsbrocken. Kein Geschoss traf den Texas Ranger. Pat blickte zu den beiden Gegnern, die ihre Deckungen nun verließen und sich von zwei Seiten anschlichen. Er zog den Revolver. Der Ranger wartete geduldig, bis sich die beiden Angreifer auf Revolverschussweite genähert hatten. Dann tauchte er hinter seiner Deckung auf. Pat Gordon stand leicht zusammengekrümmt da und schickte den beiden Gegnern sein heißes Blei entgegen. Einer der Angreifer taumelte zur Seite und stürzte in ein Dornengestrüpp. Der andere Bandit blieb abrupt stehen, als sei er gegen ein unsichtbares Hindernis geprallt. Dann sank er auf die Knie, schoss noch einmal vor sich in den Boden, ehe er aufs Gesicht fiel.
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Texanerstolz - Frank Callahan
Die großen Western Classic
– 71 –
Texanerstolz
Frank Callahan
Pat Gordon erkannte in der Ferne die ersten Adobehäuser von El Paso. »Geschafft«, murmelte der Ranger im Selbstgespräch und grinste zufrieden. »Das wird dem guten Pablo Martinez aber kein bisschen schmecken.« Da blitzte es auf der Hügelkuppe. Das Geschoss jaulte knapp an Pats Kopf vorbei. Er warf sich reaktionsschnell aus dem Sattel und rollte in einer fließenden Bewegung hinter einen Felsbrocken. Darauf stellte der Heckenschütze das Feuer ein. Doch wenig später begann die Winchester wieder zu hämmern – diesmal freilich aus der Flanke. Der Ranger wusste, dass er in der Klemme saß.
Pat sprang hinter der Deckung auf, lief einige Schritte und warf sich hinter einen anderen Felsbrocken.
Kein Geschoss traf den Texas Ranger.
Pat blickte zu den beiden Gegnern, die ihre Deckungen nun verließen und sich von zwei Seiten anschlichen.
Er zog den Revolver.
Der Ranger wartete geduldig, bis sich die beiden Angreifer auf Revolverschussweite genähert hatten.
Dann tauchte er hinter seiner Deckung auf.
Pat Gordon stand leicht zusammengekrümmt da und schickte den beiden Gegnern sein heißes Blei entgegen.
Einer der Angreifer taumelte zur Seite und stürzte in ein Dornengestrüpp. Der andere Bandit blieb abrupt stehen, als sei er gegen ein unsichtbares Hindernis geprallt. Dann sank er auf die Knie, schoss noch einmal vor sich in den Boden, ehe er aufs Gesicht fiel.
Pat trat näher. Die Outlaws waren tot. Und sie gehörten zu Trevor Johnsons rauer Banditenmeute.
Nun stecke ich zwischen zwei Feuern, dachte Pat Gordon. Pablo Martinez und Trevor Johnson haben rausgefunden, dass ich hinter ihnen her bin und ihnen die Suppe versalzen will.
Der Texas Ranger lächelte zynisch.
Er schleppte die leblosen Körper unter eine überhängende Böschung, die er zum Einsturz brachte. Die Erdmassen begruben die Leichen unter sich.
Eine halbe Stunde später ritt Pat Gordon die Main Street von El Paso entlang. Er brachte den erschöpften Rapphengst in den Mietstall.
Ein Oldtimer versprach, nachdem er grinsend ein Trinkgeld eingesteckt hatte, sich um das Pferd zu kümmern und wieder auf Vordermann zu bringen.
Der Texas Ranger suchte den »Silberdollar« auf, in dem er sich mit Jim Mulligan treffen wollte.
Es roch nach abgestandenem Zigarettenrauch, nach Bier und Pferdeschweiß. In der Whiskytränke hielten sich rund zwei Dutzend Männer auf, die sich den Staub aus der Kehle spülten.
Pat wurde von einigen Männern abschätzend gemustert. Besonders der tiefgeschnallte Colt an der Seite erregte die Aufmerksamkeit einiger Gäste.
Pat sah sich um, er konnte Jim Mulligan nicht entdecken. Am Tresen bestellte er sich einen Whisky und ein Bier, das ihm ein dicker und glatzköpfiger Keeper wortlos über die Theke schob.
»Hau mir ein Steak in die Pfanne«, sagte Pat Gordon zu dem Dicken, der nickte und in einen angrenzenden Raum schlurfte. Dort begann jemand kurze Zeit später mit einer Pfanne zu klappern.
Der Keeper kam zurück und nickte Pat erneut zu.
»Sonst noch ’nen Wunsch, Mister?«
»Ich hab’ mich mit einem Freund verabredet«, sagte der Texas Ranger und beschrieb Jim Mulligan mit wenigen Worten. »War er schon hier?«
Der Glatzkopf nagte an der Unterlippe, ehe er nickte.
»Dein Freund war hier, Mister. Er wurde in eine Schießerei verwickelt und wusste sich seiner Haut zu wehren. Später wurde er von zwei Typen auf der Straße zusammengeschlagen und fortgeschleppt. Unterhalt dich mit Hal Clement, unserem Townmarshal.«
Pat starrte den dicken Wirt an.
»Hast du eine Ahnung, wer hinter der Entführung stecken könnte?«
»Ich halt mich da raus«, antwortete der Salooner. »Sprich mit Clement. Ich hab’ keine Lust, mir Schwierigkeiten aufzuhalsen. Hier in El Paso ist fast täglich die Hölle los. Doch das weißt du selbst ganz genau.«
»Ich spreche mit dem Marshal«, sagte Pat. »Wie lange ist alles her?«
»Ungefähr zwei Stunden«, brummte der dicke Salooner, wandte sich ab und marschierte zur Küche. Kurz darauf kam er mit einem Tablett zurück, das er vor Pat Gordon hinstellte.
»Lass es dir schmecken, Amigo«, sagte er. »Hoffentlich ist dir nicht der Appetit vergangen.«
»So schnell lasse ich mich nicht unterkriegen«, sagte Gordon. Das Steak sah nicht nur einladend aus, es duftete auch köstlich.
Er ließ es sich schmecken, bezahlte die Zeche und verließ den Saloon.
Drei Minuten später saß er einem älteren Mann gegenüber, der das Abzeichen des Townmarshals auf der Hemdbrust trug.
Pat Gordon zog die Plakette der Texas Ranger aus seiner Jackentasche und hielt sie dem anderen unter die Nase. Dann brachte er sein Anliegen vor.
Hal Clement, der Townmarshal, hörte zu, ohne den großgewachsenen Fremden zu unterbrechen.
Dann räusperte er sich und schob die stinkende Pfeife von einem Mundwinkel in den anderen.
»Meine beiden Deputies haben die Verfolgung der Banditen aufgenommen und sind bisher nicht zurückgekehrt«, sagte er. »Ich nehme an, dass die Outlaws zu Trevor Johnsons rauer Meute gehören. Mehr weiß ich nicht. Wie du weißt, sind meine Leute und ich eigentlich nur für die Belange in der Stadt zuständig. Da der Sheriff aber unterwegs ist, habe ich meine beiden Jungs hinter den Halunken her gescheucht. Gehört dein Freund auch zu den Texas Rangern?«
»Das stimmt«, sagte Pat. »Ich wurde vor der Stadt aus einem Hinterhalt beschossen. Die Kerle gehörten ebenfalls zu Johnsons Bande. Der Mistkerl muss rausgefunden haben, dass mein Partner und ich ihm auf die Hühneraugen treten wollen. Kannst du mir wenigstens sagen, in welche Richtung die Banditen geritten sind?«
»Ihr Ziel dürften die Finlay Mountains sein. Dort muss sich ihr Camp befinden. Der Sheriff hat schon mehrmals versucht, den Schlupfwinkel zu finden, doch er ist stets ohne Erfolg zurückgekehrt. Versuch dein Glück, Pat. Vielleicht triffst du meine beiden Jungs unterwegs. Sie können deine Hilfe gebrauchen.«
Pat Gordon stand auf und nickte dem Marshal von El Paso zu.
»Danke für die Auskunft. Irgendwie wird es mir gelingen, mit Trevor Johnson und seinen Höllenbanden abzurechnen.«
*
El Paso lag zwei Stunden hinter Pat Gordon.
Er befand sich in den Ausläufern der Finlay Mountains. Die Dunkelheit senkte sich über das Gelände.
Der Texas Ranger hatte die Fährten der beiden Hilfsmarshals und der Banditen gefunden. Er war zufällig einem Rancher begegnet, dem die beiden Deputies über den Weg geritten waren.
Dieser beschrieb Pat den Trail, und nun folgte er den Fährten der Kidnapper.
Das Gelände wurde immer unwegsamer. Nur ein schmaler Pfad schlängelte sich zwischen Felsbrocken, Büschen und Bäumen hindurch.
Bald ermöglichte der Mondschein ein schnelleres Vorwärtskommen. Trotzdem zügelte Pat Gordon hin und wieder den hochbeinigen Braunen, den er im Mietstall gekauft hatte. Seinen Rapphengst hatte er zurückgelassen, da dieser zu erschöpft war, eine längere Verfolgungsjagd durchzustehen.
Außer den vertrauten Lauten der Natur drangen keine verdächtigen Geräusche an seine Ohren.
Eine halbe Stunde später spitzte sein Pferd die Ohren und stieß ein leises Schnauben aus. Pat Gordon zügelte den Braunen und lauschte.
Er vernahm tackenden Hufschlag, der sich ihm näherte. Es mussten mehrere Pferde sein, die ihm auf dem schmalen Pfad entgegenritten.
Pat Gordon sprang aus dem Sattel, zog das Pferd hinter ein Dickicht und wartete geduldig auf die Reiter, die auch schon bald vor ihm auftauchten. Längst hielt der Texas Ranger den Revolver in der Faust.
Zwei Männer ritten heran. Einer hockte zusammengekrümmt im Sattel und schien sich dort nur mit letzter Kraft halten zu können.
Pat erkannte einen Verband um den Oberkörper des Mannes, der durch das offen stehende Hemd zu sehen war.