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Ein Engel namens Stefanie: Kurfürstenklinik 81 – Arztroman
Ein Engel namens Stefanie: Kurfürstenklinik 81 – Arztroman
Ein Engel namens Stefanie: Kurfürstenklinik 81 – Arztroman
eBook99 Seiten1 Stunde

Ein Engel namens Stefanie: Kurfürstenklinik 81 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Mit den spannenden Arztromanen um die "Kurfürstenklinik" präsentiert sich eine neue Serie der Extraklasse! Diese Romane sind erfrischend modern geschrieben, abwechslungsreich gehalten und dabei warmherzig und ergreifend erzählt.
Die "Kurfürstenklinik" ist eine Arztromanserie, die das gewisse Etwas hat und medizinisch in jeder Hinsicht seriös recherchiert ist.
Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich.

»Frau Wagner?« Die Stimme von Frank Hellmer, dem jungen Mann, der seit einiger Zeit an der Rezeption des Hotels King's Palace in Berlin-Charlottenburg arbeitete, klang unsicher. »Könnten Sie bitte einmal nach unten kommen? Wir haben hier ein kleines Problem.Stefanie Wagner unterdrückte einen Seufzer. Es gehörte zu ihren Aufgaben, Probleme zu lösen, schließlich war sie die Assistentin des Hoteldirektors, aber gerade an diesem Morgen hatte sie ohnehin schon einen sehr vollen Terminkalender. Zusätzliche Schwierigkeiten konnte sie überhaupt nicht gebrauchen.»Worum handelt es sich denn, Herr Hellmer?« fragte sie. Vielleicht konnte sie dem sympathischen Kollegen ja auch am Telefon helfen.»Eine alte Frau sitzt hier unten in der Halle, sie ist offenbar überfallen worden, will aber nicht, daß ich die Polizei rufe. Sie scheint mir verwirrt zu sein und sieht…« Er räusperte sich, während er offenbar überlegte, wie er sich am besten ausdrücken sollte. »Also, sie sieht nicht besonders gepflegt aus.Das also war das Problem. Das King's Palace war eines der führenden Häuser am Platze. Es war erst vor einigen Jahren gebaut worden – ein luftiges, elegantes, modernes Gebäude, bei dessen Inneneinrichtung es hervorragend gelungen war, Altes und Neues miteinander in Einklang zu bringen.Stefanie fand, daß es ein Glück war, daß das Hotel auch ›normale‹ Menschen beherbergte – zum größten Teil jedoch waren die Gäste gekrönte Häupter, Diplomaten, Manager und Politiker aus aller Herren Länder oder auch reiche Touristen. Da mußte natürlich eine ungepflegt wirkende alte Frau im Foyer unweigerlich Aufsehen erregen. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie ihr Chef Andreas Wingensiefen reagieren würde, wenn er davon erfuhr.»Ich bin sofort unten«, sagte sie.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Juli 2018
ISBN9783740932152
Ein Engel namens Stefanie: Kurfürstenklinik 81 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Ein Engel namens Stefanie - Nina Kayser-Darius

    Kurfürstenklinik – 81 – Ein Engel namens Stefanie

    Kurfürstenklinik

    – 81–

    Ein Engel namens Stefanie

    Auch der Chefarzt ist von ihr beeindruckt

    Nina Kayser-Darius

    »Frau Wagner?« Die Stimme von Frank Hellmer, dem jungen Mann, der seit einiger Zeit an der Rezeption des Hotels King’s Palace in Berlin-Charlottenburg arbeitete, klang unsicher. »Könnten Sie bitte einmal nach unten kommen? Wir haben hier ein kleines Problem.«

    Stefanie Wagner unterdrückte einen Seufzer. Es gehörte zu ihren Aufgaben, Probleme zu lösen, schließlich war sie die Assistentin des Hoteldirektors, aber gerade an diesem Morgen hatte sie ohnehin schon einen sehr vollen Terminkalender. Zusätzliche Schwierigkeiten konnte sie überhaupt nicht gebrauchen.

    »Worum handelt es sich denn, Herr Hellmer?« fragte sie. Vielleicht konnte sie dem sympathischen Kollegen ja auch am Telefon helfen.

    »Eine alte Frau sitzt hier unten in der Halle, sie ist offenbar überfallen worden, will aber nicht, daß ich die Polizei rufe. Sie scheint mir verwirrt zu sein und sieht…« Er räusperte sich, während er offenbar überlegte, wie er sich am besten ausdrücken sollte. »Also, sie sieht nicht besonders gepflegt aus.«

    Das also war das Problem. Das King’s Palace war eines der führenden Häuser am Platze. Es war erst vor einigen Jahren gebaut worden – ein luftiges, elegantes, modernes Gebäude, bei dessen Inneneinrichtung es hervorragend gelungen war, Altes und Neues miteinander in Einklang zu bringen.

    Stefanie fand, daß es ein Glück war, daß das Hotel auch ›normale‹ Menschen beherbergte – zum größten Teil jedoch waren die Gäste gekrönte Häupter, Diplomaten, Manager und Politiker aus aller Herren Länder oder auch reiche Touristen. Da mußte natürlich eine ungepflegt wirkende alte Frau im Foyer unweigerlich Aufsehen erregen. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie ihr Chef Andreas Wingensiefen reagieren würde, wenn er davon erfuhr.

    »Ich bin sofort unten«, sagte sie.

    »Danke, Frau Wagner«, sagte der Rezeptionist erleichtert.

    Sie legte auf, zog sich rasch die Lippen nach, fuhr sich mit der Hand noch einmal durch die dichten blonden Locken und verließ, nachdem sie ihrer tüchtigen Sekretärin Alice Hübener Bescheid gesagt hatte, eilig ihr Büro. Wie fast immer waren ihre Absätze ziemlich hoch, und ihr Kostümrock war eng, dennoch lief sie bemerkenswert schnell – sie war gut im Training. In ihrem Beruf wurde von ihr erwartet, daß sie stets elegant und gepflegt aussah, und eilig hatte sie es auch meistens. Nach kaum drei Minuten traf sie unten an der Rezeption ein und warf Herrn Hellmer einen fragenden Blick zu.

    Er machte eine unauffällige Kopfbewegung zu einer der Sitzgruppen. »Ich habe ihr angeboten, ihr ein Taxi zu rufen und es zu bezahlen, aber sie will nichts davon hören«, sagte er leise. »Sie will hierbleiben, das wiederholt sie ständig.«

    Stefanie drehte sich um, bis sie die Frau sah, die zusammengesunken dort saß. Sie mußte weit über siebzig Jahre alt sein, ihrer Haltung nach zu urteilen. Ihr Gesicht allerdings war erstaunlich glatt, fast faltenlos, die Wangen jedoch waren eingesunken, die Augen klein geworden. Die grauen Haare standen verfilzt vom Kopf ab und erinnerten ein wenig an ein verlassenes Vogelnest. Stefanie bemerkte, daß die Hände der Frau, die in ihrem Schoß lagen, ein wenig zitterten, und nun sah sie auch, daß sie offenbar verletzt war. An der Schläfe hatte sie eine frisch verkrustete Wunde, ebenso an einem Arm.

    Merkwürdig war ihre Kleidung. Sie trug einen Rock und eine Bluse, die von guter Qualität waren, wie Stefanie mit sicherem Blick erkannte – ebenso war es mit den Schuhen. Doch ihre graue Strickjacke war billig und fadenscheinig, sie hatte Löcher und Flecken und war bestimmt schon seit langer Zeit nicht mehr gewaschen worden.

    Stefanie ging auf die Frau zu und sagte freundlich: »Guten Tag. Mein Name ist Stefanie Wagner, ich bin die Assistentin des Hoteldirektors.«

    Die andere hob den Kopf. Der Blick ihrer Augen, eben noch trüb und abwesend, wurde überraschend klar und lebhaft. Sie sah Stefanie einige Sekunden konzentriert an und sagte dann mit strahlendem Lächeln: »Kind­chen, ich kann Ihnen ja nicht sagen, wie ich mich freue, Sie zu sehen!«

    Mit allem hatte Stefanie gerechnet, nur nicht mit einer solchen Begrüßung. Sie setzte sich neben die Frau und sagte lächelnd: »Ich habe ein gutes Personengedächtnis – ich bin sicher, wir kennen uns nicht. Oder irre ich mich?«

    Die Frau ging nicht auf diese Frage ein. Sie griff ohne zu zögern nach Stefanies Hand. »Sie werden mir helfen, das weiß ich. Ich habe es an Ihren Augen gesehen. Sie wissen natürlich, daß Sie wunderschöne Augen haben?«

    Stefanie nickte verlegen. Sie versuchte, ihre Hand zurückzuziehen, doch die andere hielt sie fest.

    »Eine seltene Farbe, dieses Veilchenblau«, fuhr die alte Frau fort. »Meine Enkelin hat ähnliche Augen wie Sie. Sie sind nicht meine Enkelin, oder?«

    »Ich heiße Stefanie Wagner. Wie heißt denn Ihre Enkelin?« fragte Stefanie vorsichtig.

    »Amelie. Sie heißt Amelie, und sie ist gerade zweiundzwanzig ge­worden. Ein sehr liebes Mäd­chen. So ähnlich wie Sie. Eigentlich wollte ich sie besuchen.« Sie brach ab, als wisse sie nicht weiter.

    »Sagen Sie mir doch, wie Sie heißen«, bat Stefanie. »Ich möchte Ihnen wirklich gern helfen, aber wie soll ich das tun, wenn ich nicht weiß, wer Sie sind!«

    Die dunklen Augen verschleierten sich, das Gesicht der Frau wurde traurig. »Ich heiße Anna, mehr weiß ich nicht«, sagte sie und ließ den Kopf hängen. »Und ich weiß auch nicht mehr, wo ich wohne. Oder wo Amelie wohnt. Aber Sie müssen mir helfen, ich bin nämlich in Gefahr. Deshalb bin ich weggelaufen.«

    »Sie sind weggelaufen. Von wo?«

    »Ich weiß nicht.« Das kam nur als Flüstern heraus.

    »Und was ist dann passiert, Anna? Nachdem Sie weggelaufen waren?«

    Anna sah an sich herunter. »Das sehen Sie doch«, antwortete sie unglücklich. »Ich bin überfallen worden. Ich hatte eine Pelzjacke an, die haben sie mir weggenommen und mir dafür diese Strickjacke gegeben. Meine Tasche haben sie auch genommen, in der all mein Geld war. Und meinen Schmuck.« Sie griff unsicher zu ihrer Wange. »Meine Ohrringe haben sie mir einfach abgerissen, das hat weh getan. Einer hatte ein Messer.«

    Stefanie war erschrocken. Es war durchaus möglich, daß das alles der Wahrheit entsprach, es klang keineswegs unwahrscheinlich, wenn man sich Annas Verletzungen ansah. Andererseits: Sie konnte sich nicht an ihren vollständigen Namen erinnern. Wie sicher also konnte man sein, daß das, was sie erzählte, stimmte?

    »Wenn Sie überfallen worden sind, Anna«, sagte sie behutsam, »dann sollten wir die Polizei benachrichtigen. Und zu einem Arzt müssen Sie auch.«

    Die alte Frau wehrte erschrocken ab. »Nein, nein, bloß keine Polizei. Dann finden sie mich doch gleich!«

    »Wer findet Sie?«

    Anna dachte nach. Dann sah sie Stefanie traurig an. »Meine Kinder?« fragte sie, als sei sie nicht sicher.

    »Ihre Kinder?« wiederholte Stefanie verblüfft. »Aber die würden Ihnen doch bestimmt helfen, Anna! Vor denen können Sie doch nicht weggelaufen sein.«

    »Ich weiß nicht«, sagte Anna vage. »Kann ich ein bißchen auf diesem Sofa schlafen? Ich bin nämlich schrecklich müde.« Sie machte Anstalten, sich auf der eleganten Sitzgruppe auszustrecken.

    Viele Gedanken schossen Stefanie gleichzeitig durch den Kopf. Sie wußte, was sie riskierte, als sie schließlich sagte: »Nein, hier nicht, Anna. Dieses

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