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Der Sohn: Aus den Papieren eines Arztes
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Der Sohn: Aus den Papieren eines Arztes
eBook28 Seiten21 Minuten

Der Sohn: Aus den Papieren eines Arztes

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Über dieses E-Book

Diese Geschichte von Arthur Schnitzler ist 1892 zum ersten Mal veröffentlicht worden. Sein letzter Roman Therese basiert auf dieser Geschichte. Sie ist eine guter Ausgangspunkt, die Entstehungsgeschichte des Romans besser nachzuvollziehen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum18. Feb. 2019
ISBN9783749408641
Der Sohn: Aus den Papieren eines Arztes
Autor

Arthur Schnitzler

ARTHUR SCHNITZLER (15 May 1862 - 21 October 1931) was an Austrian author and dramatist. Born in Vienna, he was the son of a prominent Hungarian laryngologist, Johann Schnitzler (1835-1893), and Luise Markbreiter (1838-1911), a daughter of the Viennese doctor Philipp Markbreiter. His parents were both from Jewish families. In 1879 Schnitzler began studying medicine at the University of Vienna and in 1885 he received his doctorate of medicine. He began work at Vienna’s General Hospital, but ultimately abandoned the practice of medicine in favour of writing. A member of the avant-garde group Young Vienna (Jung Wien), Schnitzler toyed with formal as well as social conventions. He specialized in shorter works like novellas and one-act plays, and in his short stories like “The Green Tie” (“Die grüne Krawatte”) he showed himself to be one of the early masters of microfiction. He also wrote two full-length novels such as “Der Weg ins Freie” (“The Road to the Open”). His novella “Fräulein Else” has been adapted a number of times including the German silent film Fräulein Else (1929), starring Elisabeth Bergner, and a 1946 Argentine film, The Naked Angel, starring Olga Zubarry. In addition to his plays and fiction, Schnitzler meticulously kept a diary from the age of 17 until two days before his death in 1931, aged 69.

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    Buchvorschau

    Der Sohn - Arthur Schnitzler

    Der Sohn

    Der Sohn

    Anmerkungen zu dieser Ausgabe

    Impressum

    Der Sohn

    Ich sitze noch um Mitternacht an meinem Schreibtisch. Der Gedanke an jene unglückliche Frau läßt mich nicht zur Ruhe kommen... Ich denke an das düstere Hofzimmer mit den altertümlichen Bildern; an das Bett mit dem blutgeröteten Polster, auf dem ihr blasser Kopf mit den halbgeschlossenen Augen ruhte. Ein so trüber Regenmorgen war es überdies. Und in der andern Zimmerecke, auf einem Stuhle, die Beine übereinandergeschlagen, mit trotzigem Gesichte, saß er, der Unselige, der Sohn, der das Beil gegen das Haupt der Mutter erhoben... Ja, es gibt solche Menschen, und sie sind nicht immer wahnsinnig! Ich sah mir dieses trotzige Gesicht an, ich versuchte darin zu lesen. Ein böses, bleiches Antlitz, nicht häßlich, nicht dumm, mit blutleeren Lippen, die Augen verdüstert, das Kinn in dem zerknitterten Hemdkragen vergraben, um den Hals eine flatternde Binde, deren eines Ende er zwischen den schmalen Fingern hin und her drehte. – So wartete er auf die Polizei, die ihn wegführen sollte. Unterdessen stand einer, der achthatte, vor der Türe draußen. Ich hatte die Schläfe der unglücklichen Mutter verbunden; die Arme war bewußtlos. Ich verließ sie, nachdem eine Frau aus der Nachbarschaft sich erboten, bei ihr zu wachen. Auf der Stiege begegneten mir die Gendarmen, welche den Muttermörder abholen kamen. Die Bewohner des Vorstadthauses waren in heftiger Erregung; vor der Wohnungstüre standen sie in Gruppen und besprachen das traurige Ereignis. Einige fragten mich auch, wie es da oben stehe und ob Hoffnung für das Leben der Verletzten vorhanden sei. Ich konnte keine bestimmte Antwort geben.

    Eine mir bekannte, nicht mehr ganz junge Person, die Frau eines kleinen Beamten, zu

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