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Ich, du und sie: Sinnlicher Liebesroman - Mallorca-Erotic-Romance 1
Ich, du und sie: Sinnlicher Liebesroman - Mallorca-Erotic-Romance 1
Ich, du und sie: Sinnlicher Liebesroman - Mallorca-Erotic-Romance 1
eBook418 Seiten5 Stunden

Ich, du und sie: Sinnlicher Liebesroman - Mallorca-Erotic-Romance 1

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Über dieses E-Book

Genau an dem Tag, als Michael plant, seiner langjährigen Freundin einen Heiratsantrag zu machen, erfährt er, dass sie eine Affäre hat. Mit einer Frau!
Schweren Herzens gewährt er Jessica Bedenkzeit.
Als er jedoch im Urlaub auf Mallorca eine Jugendfreundin wiedertrifft, läuft auch für ihn alles aus dem Ruder.
Aber manchmal kann gerade aus dem Chaos etwas völlig Neues und sehr Ungewöhnliches entstehen.

Ein Roman mit liebevollen, aber deutlichen erotischen Szenen vor der bezaubernden Kulisse der Sonneninsel Mallorca, jedoch weitab vom berüchtigten Ballermann.
Das Buch ist gleichzeitig der Auftakt einer neuen Serie.

Die Reihe "Mallorca-Erotic-Romance" umfasst folgende Bände:
- Ich, du und sie
- Wir drei für immer
- Zitronenblütenküsse und Lebkuchensterne
- Weil die Liebe siegt
- Wahre Liebe rostet nicht
- Das Meer, du und ich
- Ein Boot, ein Kuss und du
- Du, ich und Weihnachtszauber

Von der Autorin sind folgende sinnliche Liebesromane erschienen:
NEU: Our Life. Our Rules.

Die Reihe "Club Red Vulcano"
- Zweite Chance für Lust und Liebe
- Wer mit dem Feuer spielt

Die Reihe "Nachhilfe für die Liebe"
- Die Sexpertin
- Patchwork mit Herz
- Dich zu sehen

"Keine Cupcakes für Bad Boys" zwei Romane in einem Buch
- (K)ein Bad Boy für Carolin von Isabella Lovegood
- Ein Cupcake zur Mittsommernacht von Tamara Leonhard
"Traumprinz nicht gesucht und doch gefunden" (Fortsetzung von (K)ein Bad Boy....)

Die Reihe "Zimmer frei für die Liebe":
- Heiße Küsse für das Christkind
- Ein Koch zum Verlieben
- Die Liebe kommt in Gummistiefeln
- Liebe ist kein Computerspiel
- Zuckerbäcker küssen besser
- Regenbogenküsse
- Kreuzfahrt zurück ins Leben
- Starthilfe fürs Herz
- Herzenskinder

Die "Rosen-Reihe":
- Sommerflirt mit Folgen
- Liebe zu dritt
- Rosen-Himmel
- Geteilte Liebe
- Drei plus zwei und jede Menge Liebe
- Auf Liebe gebaut
- Herbstgenüsse
- Aller guten Dinge sind 5
- Weihnachten am Heckenrosenweg

"Neujahrsliebe" - Sinnlich-erotische Kurzgeschichte
"Venus trifft Venus" - Sinnlich-erotische Kurzgeschichte

Unter dem Pseudonym Ingrid Fuchs
- Die Hexe Veronika: Roman für Kinder ab ca. 5 Jahren und
dazu passendes Malbuch

- Unverhofftes Glück (Funkelstein-Roman)
- Die Liebe hat viele Gesichter (Funkelstein-Roman, Gayromance)
- Winterküsse in Funkelstein
- Frühlingsküsse in Funkelstein

Unter dem Pseudonym C.P. Garrett

"A Groupie's Dream" - erotische Kurzgeschichte
"Nina" - erotischer Roman
"Mein 10. Hochzeitstag" - erotische Kurzgeschichte
"Der Zucker und das Salz des Lebens" + "Honig und Chili" 2-teiliger, erotischer Roman
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum24. Aug. 2018
ISBN9783903066335
Ich, du und sie: Sinnlicher Liebesroman - Mallorca-Erotic-Romance 1
Autor

Isabella Lovegood

Isabella Lovegood ist das Pseudonym einer österreichischen Autorin. Als Jahrgang 1964 kann sie aus einem bewegten, erfahrungsreichen Berufs- und Privatleben schöpfen. Ihr Spezialgebiet sind sinnlich-erotische Romane. Sie handeln von Liebe, Lust und Zärtlichkeit, und sehr oft von Menschen mit Lebenserfahrung, die sich trotz allem die Hoffnung bewahrt haben oder wieder für sich entdecken. Ihre Romane sind geprägt von prickelnder Erotik und der tiefen Sehnsucht nach harmonischen, liebevollen Beziehungen.

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    Buchvorschau

    Ich, du und sie - Isabella Lovegood

    Ein paar Worte vor Beginn

    Dieser Roman ist reine Fiktion, eine erdachte Geschichte. Erfundene Personen können sich nicht mit Krankheit anstecken oder schwanger werden – außer ich denke mir dieses Schicksal für sie aus.

    Für echte Personen im realen Leben gilt das nicht. Sie sind selbst verantwortlich für das, was ihnen zustößt und dafür, sich vor Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften zu schützen.

    Ich habe mir in diesem Roman die Freiheit genommen, die Themen Verhütung und ‚Safer Sex‘ auszuklammern, bitte jedoch Sie, liebe Leserinnen und Leser, im realen Leben nicht darauf zu verzichten!

    Und nun wünsche ich viel Spaß – beim Lesen und im realen Leben!

    Isabella Lovegood

    1. Kapitel

    Mona

    Ich war ungewöhnlich früh aufgewacht. Die Morgendämmerung kroch gerade erst durch die Ritzen der geschlossenen Fensterläden. Genüsslich streckte ich mich. Dann kam mir zu Bewusstsein, dass sich mein Körper in höchst angenehmem Aufruhr befand. Mein Herz klopfte schnell und zwischen meinen Schenkeln war es heiß und feucht. Offenbar war ich gerade aus einem erotischen Traum erwacht, aber außer einem nicht fassbaren Nachhall und dem charakteristischen Entspannungszustand, hatte ich bedauerlicherweise keine greifbare Erinnerung an das Traumgeschehen.

    Ich beschoss, mich nicht noch einmal umzudrehen, sondern dem zarten Licht und den Geräuschen des anbrechenden Tages zu folgen. Nur mit einem leichten Bademantel bekleidet und auf bloßen Füßen stieg ich die Außentreppe hoch, die zu meiner Dachterrasse führte. Ich trat an die Brüstung und legte die Hände auf den kühlen, rauen Stein. Ein frischer Windhauch, der vom Meer her wehte, strich über meine erhitzte Haut und ließ mich leicht frösteln. Ich war oft hier heroben, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Er faszinierte mich jedes Mal aufs Neue, denn kein Tagesbeginn glich dem Vorherigen. Manchmal verdeckte ein Dunstschleier das Farbenspiel, doch heute präsentierte sich die Luft über dem Wasser ungewöhnlich klar.

    Das Meer war silbrig-blau mit einem scharf abgegrenzten, sehr hellen Streifen am Horizont. Darüber kündete ein leuchtendes Orange-rosa die Sonne an, bevor es sich nach und nach im dunklen Himmel verlor. Ich zuckte ein wenig zusammen, als etwas Weiches meine Wade streifte.

    „Hola, Susa, bist du heute so hungrig? Ein bisschen musst du dich noch gedulden." Ich machte mir nicht die Mühe, mich zu bücken. Die Tigerkatze würde sich ohnehin nicht streicheln lassen. Um meine Beine zu streifen, war bei der ehemaligen Streunerin bereits ein Zeichen des Vertrauens. Oder großen Hungers, weil sie mittlerweile daran gewöhnt war, von mir gefüttert zu werden.

    Wieder blickte ich aufs Meer hinaus. Das Orange war intensiver geworden, der Kontrast zur hellen Wasseroberfläche noch schärfer. Tief atmete ich die kühle, frische Morgenluft ein. Sobald die Sonne am Himmel stand, würde es rasch heiß werden. Ich liebte jede Facette des Inselsommers: Die trockene Hitze des Tages, die durch eine leichte Brise gemildert wurde. Die warmen Abende, die dazu verlockten, bis spät in die Nacht im Freien zu sitzen. Der meist sternenklare Himmel und die taufeuchte Morgenkühle.

    Es war ein beinahe meditatives Erlebnis, zu beobachten, wie sich das feurige Licht immer weiter ausbreitete, bis schließlich der gleißend helle Ball über dem Meer erschien. Geblendet schloss ich die Augen. Sofort wurde die Wärme spürbar, die von ihm ausging. Noch war sie mild und angenehm und ließ nicht erahnen, dass die Hitze um die Mittagszeit erbarmungslos sein würde.

    Ich wandte mich ab und lief leichtfüßig die Treppe hinunter. Susa folgte mir und überholte mich, kurz bevor wir das Erdgeschoss erreichten. Erwartungsvoll sah sie zu mir auf.

    „Ja, natürlich bekommst du jetzt dein Frühstück, beruhigte ich sie schmunzelnd. „Wir beide. Ich freue mich schon auf meinen Kaffee.

    Scheppernd fiel das Trockenfutter in den blanken Edelstahlnapf und wurde sofort gierig verschlungen. Erst dann schaltete ich die Kaffeemaschine ein.

    Ich würde meinen ‚Café con leche‘ wie immer, wenn es draußen warm und trocken war, im Freien genießen. Meine geflieste Terrasse schloss sich auf drei Seiten an das kleine Steinhaus an. Die schräg auftreffenden Sonnenstrahlen tauchten die Küche in helles Licht. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, als sich das Aroma des Kaffees verbreitete.

    Ich seufzte zufrieden, als ich mich mit meinem Frühstückstablett an der kleinen Sitzgruppe niederließ, über die langsam die milden Strahlen der Morgensonne krochen. Bald würde ich wie jeden Tag in die fröhliche Betriebsamkeit des gemütlichen Finca-Hotels eintauchen, das meine Eltern betrieben, doch die morgendliche Stille gehörte mir.

    Während ich mir mein Marmeladenbrot schmecken ließ, lauschte ich auf die vertrauten Geräusche ringsum. Ein Wiedehopf schmetterte sein ‚Tu-tu-tu‘, Stieglitze, Schwalben und Fliegenschnäpper begrüßten lauthals zwitschernd den Tag. Von der benachbarten Finca schallten hin und wieder Glockengebimmel, das beruhigende Blöken der Schafe und das hellere Rufen der Lämmer herüber. Ich lächelte unwillkürlich. Ich liebte mein Leben aus vollstem Herzen. Genau hier gehörte ich hin: an die Südostküste von Mallorca.

    2. Kapitel

    Michael

    Erleichtert schloss ich die Tür meines Büros hinter mir und sperrte ab. Kevin war schon lange vor mir gegangen. Als ich ins Freie trat, begrüßte mich die laue Luft des Frühsommerabends. Ich beschloss, den Stadtpark zu Fuß zu durchqueren, statt wie sonst mit der Straßenbahn rundherum zu fahren. Lächelnd wich ich einem Kleinkind aus, das mit seinem Dreirad auf mich zuschoss. Ich freute mich auf das Wochenende. Ein weiterer, wichtiger Auftrag war unter Dach und Fach. Die letzten Monate waren hart gewesen. Auch wenn Jessica sich nicht beschwerte, belastete es unsere Beziehung, dass der Aufbau meines Online-Marketing-Unternehmens viel Energie und Einsatz erforderte. Doch nun waren Kevin und ich auf einem guten Weg. Wir hatten uns einen soliden Kundenstock und einen guten Namen erarbeitet, die uns endlich ein kleines, aber relativ sicheres Grundeinkommen gewährleisteten. Nun konnte ich mich mit gutem Gewissen endlich wieder mehr um meine Freundin kümmern.

    Ich betrat den Drogeriemarkt und ergriff eines der Drahtkörbchen, die neben dem Eingang gestapelt waren. Seit Tagen plante ich diesen Abend. Zuerst suchte ich nach einem duftenden Massageöl. ‚Mit pflegendem Kokosöl und dem verführerischen Duft von tropischen Blüten‘, stand vielversprechend auf der Flasche. Ja, das passte. Schließlich schwärmten wir oft zusammen von einem Luxus-Urlaub in der Karibik, den wir irgendwann einmal machen wollten. Ich lächelte, als ich mir ausmalte, wie sie auf meine romantische Überraschung reagieren würde. Spontan legte ich auch ein Schaumbad mit demselben Duft in den Korb. Das Wochenende bestand ja nicht nur aus dem Freitagabend. Im nächsten Gang fand ich meinen Rasierschaum. Nun fehlten nur noch Teelichter. Schwungvoll bog ich um die nächste Ecke und stieß beinahe mit einer Frau zusammen.

    „Verzeihung ... Eva? Was tust du denn hier?", rief ich überrascht. Ihr Gesichtsausdruck wechselte schlagartig von erschrocken zu verlegen. Röte stieg ihr ins Gesicht und es war eindeutig, dass sie sich ertappt fühlte.

    „Hallo Michael", presste sie hervor, ohne auf meine Frage zu antworten.

    „Ich dachte, du triffst dich mit Jessy? Wolltet ihr nicht ins Kino gehen und diesen kitschigen Mädelsfilm ansehen? Im selben Moment wurde mir bewusst, dass ich nicht einmal den Titel des Films kannte, den meine Freundin unbedingt hatte sehen wollen. „Der ist nichts für dich, hatte sie gesagt, als ich Interesse signalisierte, sie zu begleiten. Ein unangenehmer Druck breitete sich in meinem Magen aus, als ich ihrer besten Freundin ins Gesicht sah.

    „Sie ist gar nicht im Kino, stimmt’s?", sagte ich ihr auf den Kopf zu. Eva biss sich verlegen auf die Unterlippe und sah an mir vorbei den Gang entlang.

    „Es tut mir leid. Sie flüsterte beinahe. „Ich hätte in der Wohnung bleiben sollen, so wie immer, aber es war ein Notfall. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie eine Schachtel Tampons an ihre Brust presste. Sie warf mir einen verzweifelten Blick zu, der ihren inneren Zwiespalt spiegelte. Dann wandte sie sich um und lief den Gang entlang, den sie gekommen war.

    Ich hatte genug gehört. Blicklos starrte ich auf den Inhalt des Einkaufskorbes. „So wie immer", hallten Evas Worte in meinem Kopf nach. Ich fühlte mich, als hätte ich einen Schlag in die Magengrube bekommen. Bewusst zwang ich mich, einige Male tief ein und aus zu atmen, um die Übelkeit loszuwerden, die in mir hochkroch.

    Wie in Trance stellte ich alles Stück für Stück in die Regale zurück, nur die Dose mit dem Rasierschaum blieb im Korb. Meine Füße fühlten sich schwer wie Blei an, als ich mich mit schleppenden Schritten zur Kassa bewegte. Ein Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, ließ mich so abrupt stehenbleiben, dass mich jemand anrempelte.

    „Hey, pass doch auf", brummte eine männliche Stimme, aber ich registrierte sie kaum.

    ‚Vielleicht tue ich Jessy unrecht? Könnte es sein, dass sie irgendeinen Kurs gebucht hat? Dass sie ein neues Hobby hat? Vielleicht will sie mich ja mit etwas überraschen?‘ Ich durchforstete mein Gedächtnis nach Begebenheiten oder Bemerkungen, die eine solche Schlussfolgerung rechtfertigen würden. Dann stieg Evas Gesicht wieder vor meinem inneren Auge auf und mir wurde bewusst, dass ich mich an einen Strohhalm klammerte. Ich kannte Eva beinahe genauso lange wie Jessy. Sie war eine ehrliche Haut und eine schlechte Lügnerin. Was man von meiner Freundin offenbar nicht behaupten konnte. Ich setzte mich wieder in Bewegung, um meinen Rasierschaum zu bezahlen.

    Jessica wollte von ihrem Mädelsabend gegen zwanzig Uhr zurücksein und ich hatte geplant, sie mit einem Candle-Light-Dinner auf spanische Art zu überraschen. Etwas wie Trotz kam in mir hoch, als ich den kleinen Delikatessen-Laden betrat. Warum sollte ich darauf verzichten? Ich hatte die letzten Monate wirklich hart gearbeitet und mir eine Belohnung verdient.

    Zwei Flaschen Rioja, schwarze Oliven mit Rosmarin, Ziegenkäsewürfelchen mit roten Paprikastücken in Olivenöl, hauchdünn geschnittener Serrano-Rohschinken ... Schon beim Aussuchen lief mir das Wasser im Mund zusammen und mein Magen knurrte verlangend. Das Stangenweißbrot war noch warm und duftete herrlich. Dabei wunderte ich mich selbst, dass mir die bittere Erkenntnis, dass Jessy mich betrog, nicht auf den Appetit schlug. Allerdings hatte ich mich mit Essen immer schon gerne getröstet, was mir während meiner Pubertät eine unerwünschte Körperfülle eingebracht hatte.

    „Ist das alles?", fragte mich die Verkäuferin freundlich und sah mich abwartend an. Unschlüssig ließ ich meinen Blick wandern. Er fiel auf gesalzene Mandeln und ich nahm auch davon noch ein Säckchen mit. Würziges Knabberzeug war meine Leidenschaft und Nüsse hatten wenigstens außer Kalorien auch noch Nährstoffe zu bieten.

    Ich nahm die schwere Plastiktüte vorsichtshalber unter den Arm, als ich den Laden verließ. Es war nicht weit zu Jessicas Wohnung, trotzdem war ich erleichtert, als ich die Einkäufe abstellen konnte.

    Ich verstaute die Lebensmittel im Kühlschrank, dann öffnete ich die erste Flasche. Der Rotwein lief mit leisem Gluckern ins Glas. Ich hob es an die Nase und schnupperte genießerisch, um das schwere, fruchtige Aroma bewusst wahrzunehmen. Den ersten Schluck behielt ich ein paar Sekunden im Mund, bis sich der Geschmack vollends verteilt hatte. Erst dann schluckte ich ihn und spürte ihm nach, bis er in meinem Magen ankam.

    Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich noch zwei Stunden Zeit hatte, bis Jessy heimkam. Da ich mörderisch hungrig war, beschloss ich, mir einen ersten Imbiss zu gönnen.

    Als ich mir im Badezimmer die Hände wusch, vernahm ich überrascht den Klingelton von Jessys Mobiltelefon. Ich folgte dem Klang und erhaschte gerade noch einen Blick auf den Namen des Anrufers, bevor das Display erlosch und das Handy wieder still auf der Ladenkommode lag, in der Jessy ihre Unterwäsche aufbewahrte.

    Mit meinem Teller, gut bestückt mit leckeren Kostproben von allem, und dem vollen Weinglas setzte ich mich auf den Balkon. Ich befand mich im sechsten Stock eines modernen Neubaus und hatte einen guten Blick über die Dächer der Grazer Altstadt. Die Sonne schickte bereits schräge, gelbliche Strahlen, die den Schloßberg und mit ihm den mächtigen Uhrturm, das Wahrzeichen der Stadt, in goldenes Licht tauchten. Mit der richtigen Gesellschaft wäre die Stimmung romantisch gewesen. Stattdessen überfielen mich trübe Gedanken.

    ‚Eva hat sie also nicht vorwarnen können. Das eröffnet interessante Möglichkeiten.‘ Eine Art grimmiger Sarkasmus überkam mich, der im Gegensatz zu meinem sonst eher sonnigen Wesen stand. ‚Dann bin ich mal gespannt, wie sie sich verhält, wenn ich sie direkt konfrontiere.‘ Die Erkenntnis erschütterte mich, als mir klar wurde, dass ich Jessicas Reaktion überhaupt nicht einschätzen konnte. ‚Wir haben drei Jahre zusammen verbracht. Wie kann es sein, dass ich sie so wenig kenne? Dass ich überhaupt nichts gemerkt habe? Wie lange das wohl bereits geht? Ob sie auch schon früher fremdgegangen ist?‘ Ich versuchte, mich an Begebenheiten der letzten Zeit zu erinnern, die auf eine Affäre hindeuteten. Ihre neue Frisur fiel mir ein. Ihre schönen, kastanienbraunen Haare hatten schon über ihre Schulterblätter gereicht. Mich hatte fast der Schlag getroffen, als sie eines Tages mit einer neuen Frisur heimkam, bei der die längsten der fransig geschnittenen Haare nur noch bis zur Schulter reichten. Nach dem ersten Schock hatte ich zwar festgestellt, dass sie ihr sehr gut stand, aber sich die Haare abschneiden zu lassen, ohne mit mir darüber zu reden und tage- oder wochenlang zu überlegen, war absolut untypisch für Jessica. Der Verdacht war also naheliegend, dass ihr neuer Lover der Auslöser dafür gewesen war. Wie konnte es sein, dass jemand so schnell so großen Einfluss auf sie gewonnen hatte? Oder lief das schon viel länger, als ich mir vorstellen konnte? Bald würde ich Antworten bekommen. Der Duft des Essens bahnte sich verführerisch in mein Bewusstsein und kurzzeitig gelang es mir, meine quälenden Fragen beiseitezuschieben. Der Serrano-Schinken war erstklassig, nicht zu salzig und trotzdem würzig. Ich probierte zuerst nur Schinken und Brot, dann nahm ich eine Olive dazu. Die Geschmackskomposition ließ mich genussvoll aufseufzen. Ich liebte alles, was mit Spanien zusammenhing, seit ich mit meinen Eltern als Kind zum ersten Mal auf Menorca Urlaub gemacht hatte. Damals war die Kleinere der Balearen-Inseln noch ein relativ unerschlossener Geheimtipp. Wir hatten auf einer Finca gewohnt, die einem Freund meines Vaters gehörte. Das Steinhaus war einfach und nicht gerade luxuriös, aber für mich war es der perfekte Urlaub gewesen. Mit Pepe, dem gleichaltrigen Sohn unserer Gastgeber, hatte ich die Umgebung unsicher gemacht. Wir konnten uns anfangs nur mit Händen und Füßen verständigen, doch am Ende der drei Wochen, die wir auf der Insel verbrachten, konnte ich die notwendigsten Vokabeln und er ein paar Brocken Deutsch. Damals hatte sich der feste Vorsatz bei mir manifestiert, die Sprache richtig zu erlernen. In den letzten Jahren war mein Spanisch dann leider wieder etwas eingerostet. Ich überlegte, wie lange ich Pepe schon nicht mehr geschrieben hatte. Ich war mit meinen Eltern noch einige Male auf Menorca gewesen. Dann war Vaters Freund überraschend verstorben und Pepe zog mit seiner Mutter und den zwei jüngeren Schwestern zu den Großeltern aufs Festland nach Valencia. Auch in meiner Familie hatte es danach gravierende Veränderungen gegeben und im Nachhinein hatten sich diese Jahre als die glücklichsten meiner Kindheit herausgestellt. Pepe und ich hielten den Kontakt noch einige Zeit aufrecht, doch irgendwann verloren wir uns dann aus den Augen.

    Einer spontanen Eingebung folgend holte ich meinen Laptop und schaltete ihn ein. Zuerst versuchte ich, bei Google etwas über José Gili herauszufinden. Es kamen einige Treffer, aber keine der Fotografien oder Texte ließen den Schluss zu, dass es sich um meinen Jugendfreund handeln könnte. Leider erinnerte ich mich nicht an seinen zweiten Familiennamen. Wie in Spanien üblich benutzte er ihn im Alltag kaum.

    Ich loggte mich auf Facebook ein und suchte dort weiter. Das Symbol für eine eingegangene Nachricht zog meinen Blick auf sich und ich klickte darauf. Andy war ein alter Schulfreund, mit dem ich anschließend auch studiert hatte. Gesehen hatten wir uns schon eine ganze Weile nicht, aber auf der Social Media-Plattform hielten wir Kontakt.

    „Hallo Mika!, schrieb er mich an. „Hab schon lange nichts mehr von dir gehört. Was gibt’s Neues?

    „Hey Andy. Bin selten hier auf FB. Sitze ohnehin viel zu viel am PC."

    „Ja, wem sagst du das. Im Büro komm ich nicht rein und daheim macht mir Lizzy die Hölle heiß, wenn ich mich am Computer verschanze, statt mich um die Kids zu kümmern. Er entschärfte die Aussage mit einem breiten Grinse-Smiley. Noch bevor ich antworten konnte, kam die nächste Nachricht. Es war ein Baby-Foto, gefolgt von: „Ich finde, Nummer drei ist mir besonders gut gelungen!, und drei Smileys mit Herzchenaugen. Ich grinste. Andy war zu unserer Schul- und Studienzeit ein ziemlich wilder Hund, der keine Gelegenheit ausließ, ein Mädchen in sein Bett zu bekommen. Lizzy hatte ihn gezähmt, und wie es schien, gefiel er sich in der Rolle des Ehemanns und Familienvaters. Einen Moment durchfuhr mich ein Stich, als mir einfiel, was der Anlass für diesen besonderen Abend hätte sein sollen. Nun, das war nun hinfällig. Eilig wandte ich mich gedanklich wieder meinem Freund zu.

    „Also geht es euch gut?", schrieb ich.

    „Ich bekomme zwar zu wenig Schlaf, aber abgesehen davon läuft es. Seine Nachricht wurde vom ‚Daumen hoch‘-Emoticon bekräftigt. „Treffen wir uns mal wieder auf ein Bierchen?

    „Ja, gerne!", schrieb ich zurück.

    „Melde dich nächste Woche! Ich muss Schluss machen. Das Abendessen steht auf dem Tisch. Bis bald!" Ohne meine Antwort abzuwarten, meldete sich Andreas ab. Ich klickte auf sein Profil und sah mir die Beiträge an: Andy gemeinsam mit seinem Schwiegervater beim Bau eines Spielhauses für die Kinder. Mit Frau und Kids beim Grillen im Garten. Seine Stirn war höher geworden und um die Mitte hatte er deutlich zugelegt, seit ich ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Was mir jedoch vor allem auffiel, war die unübersehbare Tatsache, dass er glücklich wirkte. Unbarmherzig kämpfte sich die Realität in mein Bewusstsein. Kurze Zeit war es mir gelungen, sie zu verdrängen, aber angesichts dieser Bilder stieg ein Cocktail aus Enttäuschung, Frustration und Wut in mir hoch. Ich wollte doch auch eine Familie, und zwar mit Jessica! Verdammt, das durfte einfach nicht wahr sein. Ich nahm einen großen Schluck von meinem Rotwein. Dann setzte ich das Glas noch einmal an und leerte es auf einen Zug. Wärme breitete sich von meinem Magen ausgehend aus, stieg mir in den Kopf und ich spürte, wie ich mich entspannte. Langsam scrollte ich auf Andys Seite nach unten und klickte bei fast allen Fotos auf die kleinen Däumchen. Eines erregte besonders meine Aufmerksamkeit. Es zeigte eine junge Frau vor schroffen Felsen, über die schäumend die Gischt des aufgewühlten, smaragdgrünen Meeres schlug. Sie trug Shorts und ein enganliegendes Top. Die dunklen, langen Haare flatterten im Wind. Ich klickte auf das Bild und vergrößerte es, bis ich das Gesicht besser sehen konnte. ‚Wow, das ist tatsächlich Moni! Ich hätte sie nicht wiedererkannt‘, dachte ich verblüfft. ‚Aber das ist sie eindeutig. Dieses Lächeln ...‘ Ich zuckte zusammen, als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Ich war so vertieft gewesen, dass ich nicht hörte, dass Jessica heimgekommen war.

    „Hier bist du also", stellte sie fest und beugte sich über mich, um mir einen Kuss zu geben. Augenblicklich fiel mir unsere Misere wieder ein und mein Herz fing an, schneller zu schlagen. Ich versuchte, an meiner Freundin einen fremden Geruch wahrzunehmen, doch sie roch wie immer.

    „Wer ist das?, fragte sie, als sie die Großaufnahme der jungen Frau entdeckte. Ich verkleinerte es wieder auf Originalgröße und klickte mich auf die Seite meines Freundes zurück. „Andys kleine Schwester. Monika.

    „Ach, ich wusste gar nicht, dass er Geschwister hat."

    „Sie ist mit seinen Eltern vor ungefähr zehn Jahren ausgewandert. Also lange vor deiner Zeit."

    „Hattest du damals was mit ihr?" Jessy blickte noch immer auf das Foto.

    „Mit der Schwester meines Freundes? Außerdem ist sie sechs oder sieben Jahre jünger als ich. Ich sah zu ihr auf. „Bist du hungrig oder warst du mit Eva etwas Essen?

    „Ich hab einen Bärenhunger, stellte sie fest. „Hast du schon gegessen?

    „Nur ein Häppchen vorab. Dann lass uns etwas herrichten. Heraußen wird es ohnehin schon zu kühl." Außerdem brauchten die Nachbarn nicht mitzuhören, was wir zu bereden hatten. Meine Hände zitterten, als ich den Laptop herunterfuhr und in seine Tasche steckte. Mir graute vor der Aussprache und ich überlegte einen klitzekleinen Moment, ob ich es nicht einfach dabei belassen wollte. Vielleicht würde sich ja alles von selbst einrenken, wenn ich ihr wieder mehr Zeit und Aufmerksamkeit widmete? Ich bedauerte, das Massageöl nicht doch gekauft zu haben. Doch dann verwarf ich den Gedanken. Mit diesem Wissen oder dem Verdacht konnte ich nicht einfach so weitermachen.

    Bald darauf saßen wir einander gegenüber. „Das war eine tolle Idee von dir, stellte Jessy anerkennend fest und hielt mir ihr Weinglas zum Anstoßen hin. „Gibt es etwas zu feiern?

    Zusammen mit dem Wein schluckte ich den Kloß hinunter, der in meiner Kehle drückte. Sollte ich ihr erzählen, was ich für sie gekauft und nun in der hintersten Ecke meiner Sockenschublade verstaut hatte? Wie würde sie darauf reagieren? Ich verwarf den Gedanken wieder, nickte aber trotzdem.

    „Könnte man sagen. Durch den neuen Marketing-Vertrag, den wir diese Woche abgeschlossen haben, bin ich endlich so weit, wieder an mich und an uns zu denken. Ich wollte einfach einen schönen Abend mit dir verbringen und damit einen neuen Abschnitt beginnen."

    Sie lächelte. „Das ist schön!" Ich versuchte, in ihrer Mimik zu lesen, was sie wirklich dachte. War es ihr lästig, dass sie nun vielleicht weniger Zeit für ihren Liebhaber hatte?

    „Wie war der Film? Hat er euch gefallen?"

    Sie senkte den Blick auf ihren Teller und ließ mir keine Möglichkeit, in ihre Augen zu sehen, als sie mir antwortete. „Ja, er war gut."

    „Und wo warst du wirklich?"

    Sie erstarrte für einen Moment, bevor sie den Kopf hob. „Was meinst du?"

    „Ich habe Eva im Drogeriemarkt getroffen, als ich Utensilien für einen romantischen Abend für uns beide kaufen wollte", stieß ich hervor und war plötzlich angewidert von meiner Naivität, nicht früher gemerkt zu haben, dass ich an der Nase herumgeführt wurde. Dass Jessy nur verlegen da saß und auf ihrer Unterlippe knabberte, schürte meine Wut.

    „Wer ist der Kerl, mit dem du dich triffst? Wie lange geht das schon?"

    „Seit fast zwei Monaten. Und es ist kein Mann."

    Zuerst registrierte ich nur den ersten Teil. In meinen Ohren rauschte es. ‚So lange hat sie bereits eine Affäre und ich habe nichts gemerkt? Auf welchem Planeten lebe ich denn?‘ Dann sickerte der Rest ihrer Worte in mein Bewusstsein. „Was soll das heißen?"

    Zum ersten Mal sah mich Jessy kurz an, bevor sie den Blick wieder senkte. Sie fuhr mit den Fingern die Rundung des Weinglases entlang. „Gina ist eine Arbeitskollegin. Es passierte auf der Geburtstagsparty meines Chefs."

    ‚Zu der ich nicht mitkam, weil ich eine Präsentation vorzubereiten hatte. Verdammt!‘

    „Ich hatte zu viele Cocktails und brauchte frische Luft. Sie ging mit mir nach draußen ... Es tut mir leid, Michi! Sie sah mich an und in ihren Augen schwammen Tränen. „Ich hatte das nicht geplant. Es ist einfach passiert.

    „Willst du mir allen Ernstes einreden, dass du plötzlich lesbisch bist? Ich konnte nicht anders, als sie einfach nur anzustarren. „Dass du mir im Bett immer etwas vorgespielt hast?

    Sie schüttelte heftig den Kopf. „Nein, niemals! Nicht ein einziges Mal! Ich habe diesen Teil von mir bisher immer verdrängt, aber jetzt kann ich das nicht mehr."

    „Wie soll das weitergehen? Willst du dich von mir trennen und mit dieser Gina zusammenleben? Ich fuhr mir mit allen zehn Fingern durch die Haare. „Wir wollten doch Kinder ... Verdammt, Jessy, ich hatte vor, dich dieses Wochenende zu fragen, ob du mich heiraten willst! So, nun war es heraußen. Wir starrten uns an. Tränen liefen ihr über die geröteten Wangen, doch sie schien es nicht zu bemerken. Als sie anfing zu sprechen, war ihre Stimme so leise und brüchig, dass ich sie kaum verstand.

    „Die letzten beiden Jahre, seit du dein Unternehmen gegründet hast, war ich so viel alleine, Michi. Ich hatte das Gefühl, ich existiere für dich nur noch als Randfigur. Es hat mir nicht gefallen, aber ich habe es verstanden. Ich hatte nie vor, fremd zu gehen. Du musst wissen, dass ich nicht so bin! Das weißt du doch, oder? Sie sah mich mit einem gequälten Ausdruck an. Fast widerwillig nickte ich. Es wäre unfair gewesen, ihr die ganze Schuld an der Situation zu geben. „Ich habe keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Ich ... Ich glaube, ich hab mich in Gina verliebt. Aber dich liebe ich auch! Jessy brach in Tränen aus. Es überraschte mich selbst, wie stark der Impuls war, sie tröstend an mich zu ziehen. Dann kam mir zu Bewusstsein, dass sie noch vorhin in Ginas Armen gelegen war. Und Dinge mit ihr gemacht hatte, die ich nur aus Pornos kannte. Ich schämte mich vor mir selbst, als sich mein Penis regte. ‚Ich finde die Vorstellung geil, dass meine Freundin mit einer Frau Sex hat! Himmel, bin ich jetzt pervers, oder was?‘ Doch die Empfindungen waren da und ich beschloss spontan, das Beste daraus zu machen. Versöhnungssex stand doch in dem Ruf, besonders intensiv zu sein. Vielleicht konnte ich sie sogar davon überzeugen, dass ein steifer Schwanz und ein einfühlsamer Mann doch nicht so leicht zu ersetzen waren?

    3. Kapitel

    Jessica

    Nun war genau das eingetroffen, vor dem ich mich gefürchtet hatte. Ich fühlte mich schrecklich. Michi war der Mann meines Lebens, meine große Liebe. Ihn zu verletzen war das Letzte, was ich wollte. Trotzdem war es passiert. Als ich mich mit Gina eingelassen hatte, war ich nicht nüchtern gewesen. Doch darauf konnte ich mich nicht ausreden, nicht einmal vor mir selbst. Ich hatte gewusst, dass ich mit dem Feuer spielte, aber die Versuchung war zu groß gewesen. Ich hatte mich schon lange zu meiner Kollegin hingezogen gefühlt und in diesem Moment der Schwäche wollte ich es wissen. Ich war zu neugierig, was es damit auf sich hatte, dass ich Frauen so aufregend fand. Dass weibliche Rundungen meine Blicke anzogen wie Magnete und meine Fantasien auf verbotene Art und Weise anregten. Ich hatte die Büchse der Pandora geöffnet, den Zauberbesen aus der Ecke geholt, und konnte es nicht mehr rückgängig machen, selbst wenn ich es gewollt hätte.

    Es war unfair, Michi nun auch noch etwas vorzuheulen, aber ich konnte nicht anders. Ich fühlte mich schuldig. Er hatte enorm viel Energie und Zeit in den Aufbau seines Unternehmens gesteckt und ich bewunderte ihn für seine Zielstrebigkeit. Er war der Mann, mit dem ich mir eine Familie gewünscht hatte, doch nun hatte ich alles kaputt gemacht. Trotzdem war mir gleichzeitig bewusst, dass ich das, was ich mit Gina erlebte, niemals bereuen würde. Durch sie hatte ich einen Teil von mir selbst kennengelernt, der immer nur im Verborgenen existiert hatte. Ihn auszuleben, machte mich ganz und vollständig.

    Ich hatte die Hände über mein Gesicht gelegt und gar nicht bemerkt, dass Michael aufgestanden war. Ich registrierte seine Nähe erst, als er mich sanft zu sich hochzog und einen Arm eng um mich legte. Mit dem Daumen der anderen Hand wischte er die Tränen von meinen Wangen.

    „Ich glaube dir, dass du unbeabsichtigt da hineingerutscht bist und habe keine Ahnung, wie es weitergehen wird. Vielleicht bekommen wir es irgendwie hin und finden eine Lösung, aber jetzt ..." Er senkte den Kopf und legte seine Lippen zärtlich auf meine. Im ersten Moment konnte ich kaum glauben, dass er mir tatsächlich nahe sein wollte, aber die Botschaft, die sein Körper aussandte, war unmissverständlich. Meine Emotionen fuhren Achterbahn. Schuldgefühle, Liebe und Erleichterung vermischten sich zu einem erregenden Cocktail. Obwohl ich den Abend mit Gina wie üblich hauptsächlich im Bett verbracht hatte, ließen seine Küsse, die nun fordernd und besitzergreifend wurden, das Verlangen heiß durch meine Adern strömen. Es sammelte sich an der verborgenen Stelle, die pochend nach seiner Aufmerksamkeit verlangte. Ich schmiegte mich noch enger an den harten, männlichen Körper. Michaels feste Muskeln bewegten sich unter meinen Handflächen, als ich die Hände unter sein Shirt schob. Ein Schauer der Erregung lief mir über den Rücken, während sein Daumen über meine empfindlichen Nippel strich. Gina hatte ziemlich heftig damit gespielt. Entsprechend intensiv reagierten sie. Ich stöhnte in Michis Mund und rieb mich fest an seinem Schenkel. Die Beule in seiner Hose drückte hart gegen meinen Bauch. Er wollte mich. Trotz allem. Seine Küsse waren liebevoll und gierig zugleich, wie ich es von ihm kannte. Ein Glücksgefühl stieg in mir auf und nahm mir den Atem. Verdammt, er war mein Traummann! Wie konnte ich nur so dumm sein, das aufs Spiel zu setzen? Beinahe hätte ich wieder angefangen zu weinen, doch die Lust, die er in mir entfachte, war stärker. Mit beiden Händen strich ich ihm über den Rücken und genoss die straffe, glatte Haut, die sich über seinen Muskeln spannte.

    Ich öffnete Michaels Hose und streifte sie ihm über die Hüften. Sein Penis sprang mir hart, heiß und prall entgegen. Mit beiden Händen umfasste ich ihn. Michis tiefes, raues Stöhnen durchrieselte mich und ließ meine Muschi erwartungsvoll zucken.

    Er drängte mich zur Couch. Ich drehte mich in seiner Umarmung um und drückte meinen Hintern gegen seinen harten Penis.

    Ich war noch immer vollständig bekleidet und das war eindeutig zu viel. Während er aus seiner Hose stieg, streifte ich den Slip ab. In dem Moment, wo ich den Rock hochschlug und ihm meinen nackten Po präsentierte, gab es kein Halten mehr. Schon fühlte ich die Eichel an meinem Eingang. Michael strich damit ein paarmal auf und ab, um sie mit den reichlich fließenden Säften zu benetzen, dann rammte er sich mit einem einzigen Stoß tief in mich hinein. Ich schrie auf und klammerte mich mit beiden Händen an der Rückenlehne des Sofas fest. Die starken Männerarme umschlangen mich und ließen mir keinen Spielraum mehr. Eine große Hand umfing meine Brust und drückte sie genussvoll. Zielsicher fanden Daumen und Zeigefinger meinen Nippel und kniffen ihn. Michis lange Finger legten sich zärtlich über meinen Venushügel. Die Berührung seiner Fingerspitze am richtigen Punkt ließ mich beinahe in die Knie gehen. Tiefe, harte, schnelle Stöße. Heißer Atem in meinem Nacken. Ein zarter Biss. Die Erregung breitete sich aus wie ein Buschfeuer, schlug über mir zusammen und ließ mich meine Lust herausschreien. Gleich darauf ergoss sich Michael zuckend und stöhnend tief in mir. Er zitterte und sein Atem strich schnell und heiß über meine Wange. In der Leere in meinem Kopf breitete sich ein einziger Gedanke aus: ‚Ich will ihn nicht verlieren.‘

    Michael war im Bad und die elektrische Zahnbürste brummte. Rasch griff ich nach meinem Handy, das ich in der Eile auf der Kommode vergessen hatte. Die zahlreichen Anrufe und Nachrichten von Eva erfüllten mich mit Unbehagen und Scham. Ich musste mich unbedingt bei ihr entschuldigen, weil ich sie in eine unmögliche Lage gebracht hatte.

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