eBook133 Seiten1 Stunde
Die großen Western Nr. 239: Die großen Western 239
Von G.F. Barner
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Über dieses E-Book
Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Sie kommen. Ray Ellis weiß es, er hat den ganzen Abend mit ihrem Erscheinen gerechnet. Durch das Glas hat er sie gesehen und gewußt, daß sie sich unbeobachtet fühlten. Nun sind sie hier. Sie haben sein Nachtcamp erreicht und schleichen sich heran. Ein ehrlicher Mann würde sich melden, heranreiten, außerhalb des Feuerscheins halten. Und dann rufen, ob er zum Feuer kommen darf. Die beiden Halunken werden nicht rufen.
Einen Moment denkt Ellis an Cliftons Geschichte, die sich verteufelt ähnlich abgespielt haben muß. Es waren auch zwei Männer, einer hatte ein Messer, der andere ein Gewehr. Als sie Cliftons Lagerplatz verließen, fehlte Cliftons Pferd, der Packesel und seine gesamte Ausrüstung. Außerdem hatte Clifton eine Beule am Kopf. Die Banditen hatten ihn im Schlaf überrascht.
Das Feuer flackert, der leichte Nachtwind bläst in die Zweige. Neben dem Feuer steht ein Pferd, keine drei Yards weiter liegt ein Mann unter der Decke. Sein rechter Stiefel ist zu sehen. Der Mann hat den Hut auf den Kopf gestülpt.
Ray Ellis blinzelt. Mondlicht liegt auf der kleinen Lichtung im Buschland. Sie können nicht herankriechen, der Mond muß erst verschwinden.
Sie haben ihn in der Zange und kriechen von zwei Seiten auf das Feuer zu. Ihr Plan ist einfach. Der Wind, der hier weht, bringt die Büsche zum Rauschen, die Zweige zum Erzittern. Geräusche werden verschluckt.
Narr, denkt Ellis, als der erste der beiden Burschen rechts von ihm unter einem Busch durchkriecht. Du kommst nahe, genug, wie?
Ray Ellis packt den Revolver fester, der erste Bandit wird gleich am Pferd sein. Der
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Sie kommen. Ray Ellis weiß es, er hat den ganzen Abend mit ihrem Erscheinen gerechnet. Durch das Glas hat er sie gesehen und gewußt, daß sie sich unbeobachtet fühlten. Nun sind sie hier. Sie haben sein Nachtcamp erreicht und schleichen sich heran. Ein ehrlicher Mann würde sich melden, heranreiten, außerhalb des Feuerscheins halten. Und dann rufen, ob er zum Feuer kommen darf. Die beiden Halunken werden nicht rufen.
Einen Moment denkt Ellis an Cliftons Geschichte, die sich verteufelt ähnlich abgespielt haben muß. Es waren auch zwei Männer, einer hatte ein Messer, der andere ein Gewehr. Als sie Cliftons Lagerplatz verließen, fehlte Cliftons Pferd, der Packesel und seine gesamte Ausrüstung. Außerdem hatte Clifton eine Beule am Kopf. Die Banditen hatten ihn im Schlaf überrascht.
Das Feuer flackert, der leichte Nachtwind bläst in die Zweige. Neben dem Feuer steht ein Pferd, keine drei Yards weiter liegt ein Mann unter der Decke. Sein rechter Stiefel ist zu sehen. Der Mann hat den Hut auf den Kopf gestülpt.
Ray Ellis blinzelt. Mondlicht liegt auf der kleinen Lichtung im Buschland. Sie können nicht herankriechen, der Mond muß erst verschwinden.
Sie haben ihn in der Zange und kriechen von zwei Seiten auf das Feuer zu. Ihr Plan ist einfach. Der Wind, der hier weht, bringt die Büsche zum Rauschen, die Zweige zum Erzittern. Geräusche werden verschluckt.
Narr, denkt Ellis, als der erste der beiden Burschen rechts von ihm unter einem Busch durchkriecht. Du kommst nahe, genug, wie?
Ray Ellis packt den Revolver fester, der erste Bandit wird gleich am Pferd sein. Der
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Buchvorschau
Die großen Western Nr. 239 - G.F. Barner
Die großen Western
– 239 –
Die großen Western Nr. 239
Gleise über Büffelwege
G.F. Barner
Sie kommen. Ray Ellis weiß es, er hat den ganzen Abend mit ihrem Erscheinen gerechnet. Durch das Glas hat er sie gesehen und gewußt, daß sie sich unbeobachtet fühlten. Nun sind sie hier. Sie haben sein Nachtcamp erreicht und schleichen sich heran. Ein ehrlicher Mann würde sich melden, heranreiten, außerhalb des Feuerscheins halten. Und dann rufen, ob er zum Feuer kommen darf. Die beiden Halunken werden nicht rufen.
Einen Moment denkt Ellis an Cliftons Geschichte, die sich verteufelt ähnlich abgespielt haben muß. Es waren auch zwei Männer, einer hatte ein Messer, der andere ein Gewehr. Als sie Cliftons Lagerplatz verließen, fehlte Cliftons Pferd, der Packesel und seine gesamte Ausrüstung. Außerdem hatte Clifton eine Beule am Kopf. Die Banditen hatten ihn im Schlaf überrascht.
Das Feuer flackert, der leichte Nachtwind bläst in die Zweige. Neben dem Feuer steht ein Pferd, keine drei Yards weiter liegt ein Mann unter der Decke. Sein rechter Stiefel ist zu sehen. Der Mann hat den Hut auf den Kopf gestülpt.
Ray Ellis blinzelt. Mondlicht liegt auf der kleinen Lichtung im Buschland. Sie können nicht herankriechen, der Mond muß erst verschwinden.
Sie haben ihn in der Zange und kriechen von zwei Seiten auf das Feuer zu. Ihr Plan ist einfach. Der Wind, der hier weht, bringt die Büsche zum Rauschen, die Zweige zum Erzittern. Geräusche werden verschluckt.
Narr, denkt Ellis, als der erste der beiden Burschen rechts von ihm unter einem Busch durchkriecht. Du kommst nahe, genug, wie?
Ray Ellis packt den Revolver fester, der erste Bandit wird gleich am Pferd sein. Der zweite kriecht auf den Mann unter der Decke am Feuer zu. Noch sieben Yards, noch sechs.
Gleich, denkt Ellis und erinnert sich wieder an Clifton, gleich, Freunde. Clifton hat heute immer noch Kopfschmerzen, wenn das Wetter umschlägt. Hätte ihn die Armeepatrouille aus Fort Larned nicht gefunden, er würde niemals mit dem Leben davongekommen sein. Es sind wahrscheinlich dieselben Halunken. Vielleicht hausen sie in der Nähe von Fort Larned? Und wer durchkommt und sich in der Station etwas kauft, wer sein Geld zu offen sehen läßt, dem folgen sie und lauern ihm auf. Wie mir, was?
Er beobachtet nur noch den zweiten Banditen. Der Bursche ist keine vier Yards mehr vom Feuer entfernt. Er hebt langsam den Kopf, blickt einige Sekunden starr auf die Decke und duckt sich dann.
Er weiß es nicht. Der Mann schläft dort gar nicht.
Nur sein Stiefel liegt unter der Decke, sein Packen und der Hut täuschen einen Schläfer vor.
Ray Ellis liegt in einer Mulde.
Als der eine Halunke keine drei Meter mehr von den Büschen entfernt ist, schiebt sich Ellis aus der Mulde.
Er hat den Revolver am Lauf gepackt.
Und dann, als der Mann dicht vor ihm ist, schlägt er mit dem Revolver zu.
Im Mondschein kann Ellis das Gesicht sehen.
Die Nase des Mannes ist knollig, die Brauen stehen eng zusammen, er hat rotbraunes Haar und ein Gesicht, das Ellis nicht vergessen wird.
Ellis nimmt den Hut des anderen Banditen, stülpt ihn auf und kriecht nach links, den Revolver in der Faust.
Der Bursche kommt in diesem Augenblick mit einem Satz aus dem Busch.
Eine Sekunde nur zaudert Ellis. Der Bandit, der mit einem einzigen wilden Satz durch den Busch springt, prallt im nächsten Augenblick neben dem vermeintlichen Schläfer am Feuer auf. In seiner ausgestreckten Hand blinkt der Revolver.
Dann zuckt der rechte Arm wuchtig nach unten.
In dieser Sekunde kommt Ray Ellis mit einem blitzschnellen Sprung durch die Büsche. Und während er auf den Mann zufliegt, sieht er das hochzuckende Gesicht des Banditen.
»Bill, was…«
Der Bandit sieht die grobe Haut des Hirschlederhemdes, das Ellis trägt. Er erkennt den breiten Waffengurt, die derben Cordhosen, und sieht in Ellis’ hageres Gesicht.
Seine Hand aber führt eine kurze Reflexbewegung mit dem Revolver aus.
Ray Ellis läßt sein linkes Bein hochfliegen. Ein derber, harter Tritt befördert den Revolver aus der Hand des Mannes. Die Waffe verschwindet wirbelnd und im Feuerschein funkelnd irgendwo zwischen den Büschen. Dann aber schreit der Bandit heiser los. Sein durchdringender Ruf schallt über die Lichtung. Und dann handelt der Bandit auch schon. Er stößt Ellis zurück. Der stolpert über sein eigenes Lager und fällt mit dem Rücken zuerst in das Feuer. Obwohl die Flammen nur schwach brennen und er sein Hirschlederhemd trägt, dringt die Hitze durch das Leder. Das Gewicht seines Oberkörpers läßt die Zweige und Äste im Feuer knackend zerbrechen. Die breite Fläche seines Rückens bedeckt das Feuer und löscht die Glut fast vollständig aus.
»Du verdammter Buschbandit!« ruft Ellis wütend, als er sich herumrollt und die Hitze nach seinem Rücken greift. »Halt, stehenbleiben!«
Der Mann erhebt sich, läuft auf die Büsche zu. Zweige brechen, er ist fort, ehe es Ellis gelingt, den Revolver hochzureißen. Er rollt sich vom Feuer weg und schießt hinter dem Banditen her. Irgendwo ist ein schriller, kurzer Aufschrei.
Anscheinend hat die Kugel den Banditen gestreift.
Ray Ellis stemmt sich hoch, macht einen Satz auf den Busch zu und sieht ein Blitzen. Er läßt sich fallen und feuert den nächsten Schuß ab. Er hört die Büsche knackend brechen, das Splittern von Zweigen, hastige Schritte und feuert noch einmal in die Richtung des flüchtenden Banditen.
Der Mond verkriecht sich hinter einer Wolke.
Rays Pferd kommt, es wiehert laut, dann ein erschreckter, japsender Laut und das Brechen eines Busches.
Der andere, denkt Ellis erschrocken und macht auf der Stelle kehrt. Der verdammte Bursche, den ich niedergeschlagen hatte, er muß schon wieder munter sein. Während sein Pferd, das er fest angebunden hatte, steigend und als dunkler Schatten über den Büschen zu erkennen ist, ertönt der Fluch des Mannes, nicht weit von ihm. Das Pferd, das niemanden sonst als Ellis im Sattel duldet, muß den Burschen abgeworfen haben.
Der Hengst tobt, die Büsche knacken. Irgendwo sind wilde Flüche zu hören. Und dann Schritte. Ein Halunke ruft:
»Bill, hierher, schnell!«
Der andere Bursche ist schon zu weit, aber der Kerl vor Ray Ellis ist als Schatten zu erkennen. Er rennt mit wilden Sprüngen davon. Ellis ist etwa 15 Yards hinter ihm, sieht ihn aber nicht deutlich. Büsche sind vor Ellis, hinter denen der flüchtende Bandit Deckung findet.
In dem Moment aber, in dem Ellis um das Gestrüpp biegt, kommt das Schwirren auf Ellis zu.
Ray Ellis duckt sich, sieht nichts, spürt nur den kurzen Stich. Als er sich fallen läßt, starrt er auf das Messer, das in seinem rechten Oberarm steckt. Er liegt, zieht das Messer mit einem heiseren Laut aus dem Arm und will wieder hoch, als das Trommeln der Hufe kommt. Der andere Bursche fegt von rechts heran, seine Pferde brechen durch die Büsche. Und dann ruft er:
»Bill, her zu mir, schnell!«
»Vorsicht, er schießt!«
Bill schreit um Hilfe, er hat etwa 25 Meter Vorsprung gewonnen. Ehe Ellis aufstehen kann, ist das Trommeln der Hufe nahe. Im nächsten Augenblick kommt das schwere Dröhnen des Gewehres. Wimmernd fährt die Kugel links an Ellis vorbei. Der zweite Schuß donnert über das Buschland, als Ellis sich umdreht. Ohne Gewehr ist es sinnlos, zwei Banditen erwischen zu wollen. Er muß sein Gewehr und sein Pferd haben, wenn er sie verfolgen will.
Ein Pferd wiehert. Ellis dreht sich herum, feuert zweimal aus dem Revolver in Richtung des Wieherns und hört den Schrei des einen Banditen.
»Schnell doch, der schießt. Raus aus den Büschen, er wird sein Pferd holen! Schnell, schnell!«
Mit vier, fünf langen Sätzen erreicht Ray Ellis sein Pferd. Aber ungesattelt reiten zu müssen, das kostet zuviel Zeit.
Er hört sie den jenseitigen Hang hochpreschen. Sie sind ihm entwischt.
Es war mein Fehler, denkt Ellis und ärgert sich. Er legt den Sattel auf und setzt sich neben das Feuer. Ich hätte den ersten Burschen binden müssen, ehe ich den anderen erwischen wollte. Wenn sie geschickt sind, dann legen sie sich irgendwo auf die Lauer und warten ab, ob ich nachkomme. Gegen zwei Mann, die im Hinterhalt liegen, kämpfen zu müssen, das geht nicht gut.
Er streift hastig sein Hemd ab, betrachtet die Wunde am Arm und flucht leise.
Ich hätte schießen müssen, denkt er grimmig, als er die Wunde sieht, aus der Blut über seinen Arm rinnt. Dieses verdammte Gesindel kann man nicht anders als mit dem Revolver in der Faust ausmerzen. Sie sind verschlagen und listig genug, um es in dieser Gegend immer wieder zu versuchen und nie erwischt zu werden. Sehe ich sie noch einmal, dann schlage ich sie nicht nieder, dann schieße ich.
Er verbindet die Wunde, steigt auf und verläßt diesen Platz. Die beiden Buschbanditen bleiben verschwunden, aber irgendwo in Ray Ellis sitzt das Gefühl, daß er sie eines Tages wiedersehen wird.
Er hat manchmal Ahnungen, die sich irgendwann bestätigen. Vielleicht machen es die Jahre, die er in der Wildnis verbracht hat, daß er an Ahnungen glaubt.
Unsinn, denkt er, als er aus dem Buschgelände ist und nach Norden in die Hügel davonreitet. Diese Halunken werden mir nicht wieder über den Weg laufen. Ich kenne ihre Gesichter, und sie können sich ausrechnen, daß einige Leute ihre Beschreibung erfahren werden. Sie werden verschwinden, wie?
Sie werden nicht verschwinden, er soll sie wiedersehen, ehe zehn Tage vergangen sind. Wenn er sie trifft, wird einer seinen Revolver herausreißen.
Und genau das wird das letzte sein, was Bill in seinem Leben macht.
In noch nicht zehn Tagen.
*
»Ray, wach auf!«
Die Faust hämmert gegen die Tür der Baracke, irgendwo in der Nacht rufen Männer. Durch das
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