Das Blauerhundkonzept 3: Hunde emotional verstehen und trainieren - Agility und Obedience
Von Rolf C. Franck und Madeleine Franck
()
Über dieses E-Book
Mehr von Rolf C. Franck lesen
Hab' keine Angst mein Hund: Ängste bei Hunden erkennen und abbauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Welpen-ABC: Junge Hunde positiv fördern und erziehen - Von Auf-den-Arm-Nehmen bis Zerrspiele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Blauerhundkonzept 1: Hunde emotional verstehen und trainieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMotivation pur: So begeisterst du deinen Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDarf's einer mehr sein?: Entspanntes Zusammenleben mit zwei oder mehr Hunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Mutmachbuch für unsichere Hunde: Mit positiven Erlebnissen zu mehr Selbstbewusstsein und weniger Stress Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrühförderung für Welpen: Der Züchter hat es in der Hand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Buch für Hundeeltern: Hunde emotional verstehen und erziehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnser Hund, mein Freund: Das Hundebuch für jedes Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBorder Collie: Charakter, Erziehung, Gesundheit. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Blauerhundkonzept 2: Hunde emotional verstehen und trainieren - Praxis Familienbegleithund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Das Blauerhundkonzept 3
Ähnliche E-Books
Das Blauerhundkonzept 2: Hunde emotional verstehen und trainieren - Praxis Familienbegleithund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Welpen zum Sporthund: Welpentraining und -motivation mit Sinn und Verstand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHundetraining mit Spaß: Die vielversprechende Ausbildung vom Welpen zum Begleithund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchnüffeln erlaubt: Schlaue Hundenasen im Einsatz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrickschule für Hunde: Kunststücke leicht erlernen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Souveräne Impulskontrolle bei Hunden: Wie Sie Ihren Hund besser verstehen und zu mehr Ruhe und Gelassenheit verhelfen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Buch für Hundeeltern: Hunde emotional verstehen und erziehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHundetraining mit der Futtertube: Effektiv im Alltag, erfolgreich im Sport Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJAD-Dogs - Jump and Dance: Sport und Spaß für Jederhund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeelwork-Handbuch: Mit System zur perfekten Fussarbeit im Hundesport: Leidenschaft, Ausstrahlung, Präzision Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenApportieren für jeden Tag: Sinnvolle Beschäftigung - glücklicher Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas große Handbuch Clickertraining: Positive Bestärkung erklärt von A bis Z Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEins, zwei, drei ... ganz viele: Mehrhundehaltung mit positiver Bestärkung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gassi-Buch für besondere Hunde: Entspannt spazieren, reaktives Verhalten reduzieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie große Trickkiste für Hunde: Pfiffige Beschäftigung für drinnen und draußen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKeine Angst beim Tierarzt: Medical Training für Hunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenClickertraining leicht gemacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHund trifft Hund: Endspannte Hundebegegnungen an der Leine Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Raus aus dem Körbchen - rein ins Vergnügen!: Spielend einfach zu mehr Spaß im Hundealltag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpiele für die Hundestunde: Mit Spaß und Erfolg zur Alltagstauglichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCrossdogging: Hundesport querbeet Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hunde-Uni: Schlaue Aufgaben für schlaue Hunde Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Hundegrundschule: Ein Sechs-Wochen-Lernprogramm Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbgeleint: Entspannt ohne Leine unterwegs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Hund macht nicht, was er soll: Alltagsprobleme einfach lösen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMedical Training für Hunde: Körperpflege und Tierarzt-Behandlungen vertrauensvoll meistern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit 10 Metern zum Erfolg: Schleppleinentraining - so geht's Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHD beim Hund: Ein praktischer Ratgeber für Besitzer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu gehörst zu mir: Die Bindung zum Hund spielend vertiefen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Hunde für Sie
Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntspannungstraining für Hunde: Stress, Ängste und Verhaltensprobleme reduzieren Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Hündisch für Nichthunde: So verstehen Sie Ihren Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHundekekse selber backen: Natürliche und gesunde Snacks für Hunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit 10 Metern zum Erfolg: Schleppleinentraining - so geht's Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenApportieren für jeden Tag: Sinnvolle Beschäftigung - glücklicher Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Hundeführerschein - leicht gemacht!: Vorbereitung auf die theoretische und praktische Prüfung zum Sachkundenachweis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dem Hund gemeinsam unterwegs: Vom entspannten Spaziergang bis zum Restaurantbesuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerdenschutzhunde: Herdenschutz- und Hirtenhunde - Die beste Sicherheit für Ihre Nutztiere Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPudel: Charakter, Erziehung, Gesundheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Körpersprache der Hunde: Wie Hunde uns ihre Welt erklären Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHundeführerschein und Sachkundenachweis für Hundehalter: Sachkunde für Hundehalter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHunde Körpersprache: Die Sprache der Hunde lesen lernen - Hundeverhalten verstehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOHNE SCHULD - DIE GANZE GESCHICHTE [von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin] Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGuter Rat ist leise: Wege zur Harmonie zwischen Mensch und Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHundeherz & Wolfsgesang: Mythen, Ahnenwissen und Heilkräfte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTiere als Therapie: Neue Wege in Erziehung und Heilung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenShiba Inu: Erziehung, Training, Charakter und vieles mehr über den Shiba Inu Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJagdhund ohne Revier: Besser verstehen - richtig erziehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHundeführerschein und Sachkundeprüfung: Vorbereitung für Hundehalter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLassie, Rex & Co.: Der Schlüssel zur erfolgreichen Hundeerziehung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5So klappt's mit dem Hund im Alltag: Hundeerziehung nach dem Null-Fehler-Prinzip Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKörpersprache und Ausdrucksverhalten beim Hund verstehen: Das Aggressionsverhalten des Hundes kontrollieren & Hundeverhalten beeinflus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hunde-Uni: Schlaue Aufgaben für schlaue Hunde Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Gefühlsleben der Tiere: Ein führender Wissenschaftler untersucht Freude, Kummer und Empathie bei Tieren Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Hunde helfen heilen: Einsatzmöglichkeiten in Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNotfälle bei Hund und Katze: Ein tierärztlicher Ratgeber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas große Spielebuch für Hunde: Beschäftigungsideen - Spaß im Hundealltag Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Emotionen einschätzen, Hunde verstehen: Das EMRA-System als individuelle Herangehensweise an Verhaltensprobleme und deren Therapie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf und davon: Wie der Jagdtrieb des Hundes kontrollierbar wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Das Blauerhundkonzept 3
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Das Blauerhundkonzept 3 - Rolf C. Franck
wurden.
TEIL 1
TRAININGSBEDINGUNGEN OPTIMAL GESTALTEN
TEIL 1
Trainingsbedingungen optimal gestalten
Ideale Voraussetzungen für den Hundesport hat ein „blauer Hund mit einem großen „Blauen Fenster
(siehe Band 1), der nur noch fragt: „Wo steht das Klavier?" Selbst ein solch unkompliziertes Exemplar bringt ins hundesportliche Training individuelle Bedürfnisse und eine mehr oder weniger große Erregungsbereitschaft mit. Damit daraus in der Dynamik des Sports keine unerwünschten Verhaltensweisen entstehen, können Sie rechtzeitig bestimmte Vorkehrungen treffen und aktiv werden, statt nur auf das Verhalten des Hundes zu reagieren. Das emotionale Lernmodell hilft zu verstehen, welche Bedürfnisse selbstmotivierte und fremdmotivierte Hunde haben und wie sie am besten trainiert und belohnt werden, um einen ausgleichenden Einfluss auf ihr Erregungsniveau zu erhalten.
DAS EMOTIONALE LERNMODELL IM HUNDESPORT
Für Labrador Linda vermittelt das Hörzeichen „Fuß" nicht nur eine Information, sondern löst Vorfreude auf die Übung aus.
Sowohl im Agility als auch im Obedience geht es im Sinne des emotionalen Lernmodells darum, bestimmte Reiz-Emotions-Verknüpfungen zu schaffen, auf die der Hund von selbst vielleicht nicht kommen würde. Gemeint sind einerseits Verknüpfungen mit einem Hörzeichen oder Signal, die dem Hund anzeigen, welche Übung er ausführen soll. Andererseits sind es Verknüpfungen zwischen der Sportsituation im Ganzen und einem bestimmten emotionalen Zustand. Wenn man das emotionale Lernmodell (Abbildung auf der nächsten Seite) betrachtet, ist das zentrale Element in der Mitte die Skala für emotionale Erregung. Durch Wiederholungen und Rückkopplungen im Lernprozess wird mit einem Reiz automatisch ein bestimmter Erregungszustand verknüpft, der durch ein positives oder negatives Gefühl erlebt wird.
Trainiert man nun mit einem jungen Hund eine neue Übung im Obedience oder die ersten Hindernisse im Agility, lernt er mehr als nur Apportieren oder über eine A-Wand zu laufen. Landläufig wird der Lernprozess so erklärt, dass man durch Wiederholungen und entsprechende Belohnung dem Hund den Informationsgehalt eines Signals vermittelt. Was dabei emotional in ihm vorgeht, wird nicht weiter beachtet. Nach unserem Verständnis transportiert das Signal nicht nur einen Informationsgehalt, sondern wird durch das Training selbst zum emotionalen Erregungsauslöser. Diesen zweiten Aspekt darf man nicht unterschätzen oder aus den Augen verlieren, denn genau daran entscheidet sich, wie gut der Hund später in der Prüfungssituation arbeitet, welche technischen Fehler sich einschleichen können und warum bestimmte Problemverhaltensweisen sehr häufig in bestimmten Übungen zutage treten. Was wir erreichen wollen, ist, dass jede einzelne Übung, wenn sie erst einmal gekonnt ist, mit einem Erregungszustand verknüpft ist, den wir „Hurra-Effekt nennen. Wenn man also zum Beispiel das Hörzeichen „Fuß
gibt, soll der Hund einerseits eine konkrete Vorstellung davon haben, was er zu tun hat (Verhaltensreaktion), und andererseits sofort denken: „Juhu, bei Fuß gehen wollte ich schon die ganze Zeit!". Einfach ausgedrückt soll er sich darüber freuen, dass diese Übung jetzt dran ist, was bedeutet, dass der intrinsische Belohnungseffekt einsetzen muss. Beim Agility ist dieser Hurra-Effekt meist sehr leicht zu bekommen, während beim Obedience genau das die Herausforderung ist, an der viele Hundesportler scheitern. Dafür ist es beim Agility schwieriger, das Hurra unter Signalkontrolle zu bekommen beziehungsweise an das jeweilige Zeichen und mit der passenden Verhaltensreaktion zu koppeln.
Abbildung 1: Das emotionale Lernmodell
Ähnlich sieht es auch auf der zweiten Ebene im Lernprozess aus, nämlich dem situationsverknüpften emotionalen Zustand des Hundes mit der jeweiligen Trainings- beziehungsweise Turniersituation. Dabei geht es darum, dass der Hund die Situation insgesamt erkennt und mit einer positiven Erwartungshaltung reagiert, das heißt, die richtige Einstellung zum Sport entwickelt. Auch hier ist es im Agility viel leichter, diese Einstellung zu generalisieren, weil die Kulisse so offensichtlich ist. Die einzelnen Übungen verbinden sich ganz von selbst mit dem Anblick der vielen großen, bunten Hindernisse, die dann auch im Turnier auf dem Platz stehen. Im Obedience ist die Kulisse eher unscheinbar, weshalb wir gezielt Ankündigungsrituale etablieren, die den Hund in die richtige Stimmung versetzen sollen.
Der „Hurra-Effekt" wird beim Agility leichter ausgelöst und mit dem Anblick der Hindernisse verknüpft.
Unser Trainingsziel ist es, den Hund in einem positiven emotionalen Erregungszustand zu halten, der seinem Lernfortschritt angemessen ist. Es geht darum, vom ersten Moment an die emotionale Komponente des Lernprozesses nicht dem Zufall zu überlassen, wenn wir bestimmte Signale trainieren. Die emotionale Erregung muss genau das richtige Maß haben, um den Hurra-Effekt zu erzeugen, diesen aber auf einem Level optimaler Lernbereitschaft zu halten. Diese muss mindestens so hoch sein, dass von Anfang an Ablenkungssicherheit gegeben ist. Dieses „richtige Maß" ist leider nicht universell, sondern – im Gegenteil – sehr individuell. Es ist verschieden für verschiedene Hunde, für unterschiedliche Trainingszeitpunkte, abhängig von den Übungen, den Sportarten, den Hundeführern und so weiter.
Individuellen Bedürfnissen gerecht werden
Auf der Suche nach dem richtigen Erregungsmaß lassen sich oberflächlich betrachtet alle Hunde in zwei Kategorien einteilen: eher selbstmotivierte und eher fremdmotivierte. Zu welcher der beiden Gruppen ein einzelner Hund gehört, ist zu einem großen Teil bestimmt durch seine Rasse, aber auch durch individuelle Eigenschaften und Lernerfahrungen.
Eher selbstmotivierte Hunde
Eher selbstmotivierte Hunde sind im Allgemeinen leicht und hoch erregbar und dafür gezüchtet, unvermittelte, plötzliche Reaktionen zu zeigen und sich schnell auf veränderte Umgebungsreize einzustellen. Dazu gehören zum Beispiel die im Hundesport besonders beliebten Border Collies, Belgischen Schäferhunde, Australian Shepherds, Terrier und so weiter. Solche Hunde kann man leicht davon überzeugen, dass vor allem Agility „Hurra" bedeutet. Bei ihnen ist das interne Belohnungssystem bereits durch züchterische Selektion an Aktivitäten geknüpft, die mit Bewegung und Rennen zu tun haben. Im Lernprozess tritt daher viel schneller der Spaß, also eine intrinsische Motivationsquelle, in den Vordergrund, wenn es darum geht, die Übung zu verstärken.
Man könnte jetzt vermuten, dass eine hohe Erregung besonders erstrebenswert ist, wenn diese aus einem positiven emotionalen Zustand resultiert. Wir wollen ja letztendlich, dass der Hund am Sport so viel Spaß hat, dass er zum Beispiel ohne Belohnung eine fünfzehnminütige Obedience-Prüfung durchhält. Aber auch bei Hunden, die schon mit einem hohen Anfangswert auf der Erregungsskala ins Training einsteigen, muss man erreichen, dass sie die Übungen und Hindernisse erst einmal korrekt lernen.
Bei eher selbstmotivierten Hunden kommt der Spaß bei allem, was mit Bewegung zu tun hat, von alleine – umso mehr muss man dafür tun, dass sie auch das ruhige Warten lernen.
Ein hohes Erregungslevel geht zum Beispiel mit einer erhöhten Schmerztoleranz einher, wodurch im Agility leicht das Problem des Stangenreißens entsteht. Der Hund nimmt meist überhaupt nicht wahr, wenn er die Stange berührt, selbst wenn diese fällt. Auch in Bezug auf andere Reize ist die Wahrnehmung eingeschränkt; feine Signale oder leise Hörzeichen werden einfach ausgeblendet. Je stärker die Selbstmotivation durch Aktion ausgelöst wird, desto schwerer fällt die Selbstkontrolle und alles, was mit Warten zu tun hat. Sitzen bleiben am Start, Anhalten auf den Kontaktzonen, Warten, bis das Apportel ausgelegt wurde oder in der Distanzkontrolle das nächste Signal gegeben wird – beide Sportarten funktionieren nur, wenn die Kontrolle nicht zu kurz kommt.
Im Obedience schlagen sich alle offensichtlichen Erregungsanzeichen sofort in Punktabzug nieder. Jaulen, Rumhibbeln, Anweisungen vorwegnehmen, Kauen – alles verboten. Kann der Hund seine Erregung nicht loswerden und spätestens dann, wenn es zu Unstimmigkeiten kommt und die positive Stimmung in Stress umschlägt, entsteht unerwünschtes Verhalten. Typisch sind Kläffen, Anspringen, durch den Tunnel rennen, auf dem Apportel knautschen oder Ähnliches, was als Ventil dient, um den Stress abzubauen.
Bei selbstmotivierten Hunden müssen daher Vorkehrungen getroffen werden, um das passende Erregungslevel im Training nicht zu übersteigen und wenn nötig die Erregung aktiv zu senken. Nur so wird bewusstes Lernen möglich und man kann von vorneherein verhindern, dass schlechte Angewohnheiten entstehen.
Eher fremdmotivierte Hunde
Selbst im Obedience, wo körperliche Kriterien kein Ausschlussgrund sein dürften, hat ein Herdenschutzhund absoluten Seltenheitswert. Dies ist ein Extrembeispiel für eine Rasse, die dafür gezüchtet wurde, vorwiegend in Ruhe ihren Tag zu verbringen. Bei einem solchen Hund kommt der Spaß nicht automatisch durch die Bewegung, das Apportieren oder das Hopsen zustande.
Für den Hundesport nur „fremdmotivierbar" sind oft auch solche Rassen, die dafür gezüchtet wurden, selbstständig ohne den Menschen zu arbeiten. Für sie ist es lustvoller, ihre eigenen Wege zu gehen, als sich aktiv um die Aufmerksamkeit ihres Menschen zu bemühen und dafür auch noch Übungen auszuführen. Hunde aller Rassen, die durch irgendwelche Gründe, besonders Ängste, generell in ihrem Verhalten gehemmt sind, fallen ebenfalls in diese Kategorie.
Damit solche Vierbeiner Agility- oder Obedience-Übungen gut finden, muss eine Motivationsquelle von außen,