Heelwork-Handbuch: Mit System zur perfekten Fussarbeit im Hundesport: Leidenschaft, Ausstrahlung, Präzision
Von Eva Hampe und Anna Herzog
()
Über dieses E-Book
Das vorliegende Buch entschlüsselt das Geheimnis und stellt ein absolut durchdachtes Konzept vor, das dieses Ziel für jeden nicht nur erreichbar macht, sondern dem Hund im Rahmen seiner körperlichen Möglichkeiten ein umfassendes Verständnis für alle Elemente dieser komplexen Übung vermittelt. Ausdrücke wie "mein Hund mag keine Unterordnung" werden der Vergangenheit angehören. Neben dem technischen Neuaufbau werden auch das Umstellen eines bereits herkömmlich trainierten Hundes beschrieben und Lösungsmöglichkeiten für bestehende Trainingsprobleme im Zusammenhang mit der Fußarbeit aufgezeigt. Dabei werden die ausreichende Gymnastizierung des Hundes und das Trainieren einer gesunden Haltung und eines physiologischen Bewegungsablaufes jederzeit berücksichtigt.
Ähnlich wie Heelwork-Handbuch
Ähnliche E-Books
Hundeturnen: Spielerische Fitnessübungen einfach erklärt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHundetraining mit Spaß: Die vielversprechende Ausbildung vom Welpen zum Begleithund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnti-Giftköder-Training: Übungsprogramm für Staubsauger-Hunde Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Motivation pur: So begeisterst du deinen Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchnüffeln erlaubt: Schlaue Hundenasen im Einsatz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntspannt leben mit Hund: Back to basics Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRally Dogdance: Mit Tricks und Musik durch den Parcours Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbgeleint: Entspannt ohne Leine unterwegs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHundetraining mit der Futtertube: Effektiv im Alltag, erfolgreich im Sport Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo klappt's mit dem Hund im Alltag: Hundeerziehung nach dem Null-Fehler-Prinzip Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJAD-Dogs - Jump and Dance: Sport und Spaß für Jederhund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNasenarbeit für Hunde: Den Hund mit Schnüffelspielen auslasten. Mit einem Anhang zu den "Profi-Schnüfflern". Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHund trifft Hund: Endspannte Hundebegegnungen an der Leine Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Spiele für die Hundestunde: Mit Spaß und Erfolg zur Alltagstauglichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMantrailing für Einsteiger: Vom Trail-Azubi zum Mantrailer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrickschule für Hunde: Kunststücke leicht erlernen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Beziehungsguide Mensch-Hund: Tipps für ein harmonisches Zusammenleben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenkspiele und Denksport für Hunde: Der Hunderatgeber mit den besten Hundespielen für mehr Agility, Intelligenz und Spaß Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Blauerhundkonzept 2: Hunde emotional verstehen und trainieren - Praxis Familienbegleithund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen... oder einfach so!: Warum Hunde sich nicht alles verdienen müssen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenClickertraining: Andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBetreten verboten!: Territorialverhalten bei Hunden verstehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRaus aus dem Körbchen - rein ins Vergnügen!: Spielend einfach zu mehr Spaß im Hundealltag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKeine Angst beim Tierarzt: Medical Training für Hunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMedical Training für Hunde: Körperpflege und Tierarzt-Behandlungen vertrauensvoll meistern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hunde-Uni: Schlaue Aufgaben für schlaue Hunde Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das große Handbuch Clickertraining: Positive Bestärkung erklärt von A bis Z Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEins, zwei, drei ... ganz viele: Mehrhundehaltung mit positiver Bestärkung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu gehörst zu mir: Die Bindung zum Hund spielend vertiefen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGuter Rat ist leise: Wege zur Harmonie zwischen Mensch und Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Hunde für Sie
Stress bei Hunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKräuterbuch für Hunde: So bleibt der Hund gesund und munter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerdenschutzhunde: Herdenschutz- und Hirtenhunde - Die beste Sicherheit für Ihre Nutztiere Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHunde erforscht - für die Praxis erklärt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hundegrundschule: Ein Sechs-Wochen-Lernprogramm Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTiere als Therapie: Neue Wege in Erziehung und Heilung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenkspiele und Denksport für Hunde: Der Hunderatgeber mit den besten Hundespielen für mehr Agility, Intelligenz und Spaß Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKörpersprache und Ausdrucksverhalten beim Hund verstehen: Das Aggressionsverhalten des Hundes kontrollieren & Hundeverhalten beeinflus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHundeführerschein und Sachkundeprüfung: Vorbereitung für Hundehalter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFallbeispiele für Hundetrainer: Die 12 häufigsten Verhaltensprobleme Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPudel: Charakter, Erziehung, Gesundheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNotfälle bei Hund und Katze: Ein tierärztlicher Ratgeber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeinenrambo: Positiv trainieren - entspannt spazieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas große Spielebuch für Hunde: Beschäftigungsideen - Spaß im Hundealltag Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Die Körpersprache der Hunde: Wie Hunde uns ihre Welt erklären Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon der Straße auf die Couch: Glücklich werden mit Hunden aus dem Süden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPowerfood für Hunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntspannungstraining für Hunde: Stress, Ängste und Verhaltensprobleme reduzieren Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Hundeherz & Wolfsgesang: Mythen, Ahnenwissen und Heilkräfte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMedical Training für Hunde: Körperpflege und Tierarzt-Behandlungen vertrauensvoll meistern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit 10 Metern zum Erfolg: Schleppleinentraining - so geht's Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gefühlsleben der Tiere: Ein führender Wissenschaftler untersucht Freude, Kummer und Empathie bei Tieren Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5OHNE SCHULD - DIE GANZE GESCHICHTE [von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin] Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerspektivwechsel: Positive Psychologie für Hunde | Stärken fördern statt Schwächen bekämpfen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGuter Rat ist leise: Wege zur Harmonie zwischen Mensch und Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hunde-Uni: Schlaue Aufgaben für schlaue Hunde Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Mit Hund und Fahrrad unterwegs: Vom ersten Training bis zur Radreise mit Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPodenco für Anfänger: Die Geschichte einer Adoption von Aussuchen bis Zuhause angekommen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJagdhundausbildung: Fährtenarbeit Hund, Antijagdtraining, Jagdverhalten bei Hunden und vieles mehr! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMenschentraining für Hundetrainer: Wie man mit Hundehaltern als Kunden umgeht Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Heelwork-Handbuch
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Heelwork-Handbuch - Eva Hampe
Hampe)
Aus der Praxis aufs Papier
Dieses Buch versteht sich als eine Sammlung breit gefächerten Wissens, langjähriger Erfahrungen und kreativer Ideen von passionierten Hundetrainern, Physiotherapeuten und Ausbildern der klassischen Reitkunst im Pferdesport. Alle haben sie dazu beigetragen, dass wir auf positive, motivierende und durchdachte Art Heelwork trainieren. Heelwork, die nicht nur dem Hund Spaß macht, sondern auch dem Menschen und mit der man nicht nur im Training, sondern auch auf Wettkämpfen glänzen kann. Heelwork, die der Hund bis ins Kleinste versteht und demnach selbstbewusst und mit großer Ausstrahlung ausübt. Das oberste Ziel war und ist ein hoch motivierter Hund, für den die Übung einen selbstbelohnenden Charakter bekommt. Dafür braucht es zunächst hochwertige Belohnungen für wenig Anstrengung, um Verlangen und „Drive" zu wecken. Auf dieser Grundlage lernt der Hund, seine Position zu halten und alle Bewegungen, Winkel und Wendungen auszuführen. Nichts wird dem Zufall überlassen, sodass der Hund niemals darüber im Unklaren ist, was ihn zum Erfolg führt.
Den Einstieg in die Trainingsmethodik durften wir bei unserem ersten Kontakt zur Dutch Obedience Society finden, insbesondere durch Angela Kroon und Trudy Groenenboom aus den Niederlanden. Für uns hat sich damit eine ganz neue Welt des Trainings eröffnet. Kamal Fernandez hat uns durch seine Art, sich individuell auf jeden Hund einzulassen und Zwei- und Vierbeiner immer begeistern zu können, gerade im Bereich Motivation beeinflusst. Diane Martin und Susanne Jaffa haben es verstanden, die Methodik durch Hinzufügen immer kleinerer, für den Hund nachvollziehbarer Trainingsschritte weiterzuentwickeln. So gelingt es, immer genauer und detailreicher zu trainieren und die Heelwork weiter zu perfektionieren. Beide sind durch ihren großen Erfahrungsschatz und ihre wissenschaftliche Herangehensweise eine Inspiration.
Das in diesem Buch beschriebene Ausbildungssystem wächst unter dem Einfluss derer, die Heelwork genauso lieben wie wir und immer die Kombination von Motivation, Präzision, Ästhetik und Biomechanik anstreben, im Interesse unserer Hunde jeden Tag weiter.
Die Frage nach Literatur zu diesem Thema begegnet uns im täglichen Training und auf Seminaren häufig. Es ist uns ein Anliegen, unsere Schüler auch in unserer Abwesenheit weiter begleiten zu können und anderen Hundesportlern diesen Weg aufzuzeigen. So entstand die Idee zu diesem Buch, dessen Ziel es ist, das gesammelte Wissen erfahrener Ausbilder verfügbar und Trainingsschritte nachvollziehbar zu machen. Wir hoffen außerdem, dass wir ein Bewusstsein für biomechanische Zusammenhänge in der Heelwork erreichen und jenseits von Prüfungsordnungen den Blick für Balance und Bewegungsabläufe schärfen können.
Das Buch ist chronologisch aufgebaut. Für alle, die noch nicht mit unserer Vorgehensweise vertraut sind, empfiehlt es sich besonders, auch die Kapitel zu den Grundlagen gründlich zu lesen. Wer das System bereits kennt, findet hier ein Nachschlagewerk, das im Trainingsverlauf immer wieder zurate gezogen werden kann. Selbstverständlich ist es nicht möglich, für alle spezifischen Herausforderungen im Training eine Lösung aufzuzeigen. Im Zweifelsfall kann ein Buch die individuelle Einschätzung durch einen kompetenten Trainer nicht ersetzen. Wir geben einen umfassenden Überblick über einen Ausbildungsweg, der Heelwork mit Leidenschaft, Ausstrahlung und Präzision zum Ziel hat.
In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen und Umsetzen!
(Foto: Archiv Herzog/Zoe Bailey)
HEELWORK IM FOKUS
Heelwork, Freifolge, Fußlaufen – eine Übung mit vielen Namen, die einfach genug definiert ist, aber immer und überall für emotional geführte Diskussionen sorgt. Wie natürlich kann diese Übung sein, welcher Stil wird bevorzugt, welche Kopfposition ist gesund? Zudem geht die Bedeutung, die der Heelwork im Sport zugemessen wird, weit über die Höhe der mit ihr zu erzielenden Punkte hinaus. Das Zusammenspiel zwischen Hund und Handler zeigt sich in der Heelwork wie nirgendwo sonst. Sie lebt nicht nur von der Aktion, Beweglichkeit und Ausstrahlung des Hundes, sondern auch von der Haltung, Souveränität und Eleganz des Menschen. Hund und Handler arbeiten über einen langen Zeitraum sehr eng zusammen und müssen einander quasi blind verstehen.
Wie perfekte Heelwork aussieht, ist so individuell wie die Hunde und ihre Ausbilder. Dennoch wird aus der Art und Weise, wie der Hund diese Übung ausführt, gern auf die Beziehung des Hundes zum Handler und auf deren Umgang miteinander geschlossen. Und gerade Handler, deren Auffassung von dieser Übung sehr emotional geprägt ist, empfinden es als umso frustrierender, wenn alle Bemühungen, dem Hund die Heelwork schmackhaft zu machen, ins Leere laufen. Mit den richtigen Werkzeugen jedoch wird Heelwork-Training für jedes Mensch-Hund-Team zum gemeinsamen Trainingsgenuss mit Suchtfaktor, bei dem der Weg das Ziel ist und die Allgemeingültigkeit des Endergebnisses in den Hintergrund rückt, solange wir lieben, was wir tun, und den Hund dabei mitreißen!
Spartenübergreifende Definition der Heelwork – Was ist „messbar"?
Wenden wir uns zunächst objektiv dem zu, was in den Regelwerken der Sportarten, die Heelwork beinhalten, geschrieben steht. Auffällig ist, dass sich die Definitionen (außer beim Dogdance, wo eine nähere Beschreibung fehlt) trotz der offensichtlich unterschiedlichen Gebräuchlichkeiten in der Ausführung dieser Übung grundsätzlich stark ähneln und dabei recht allgemein gehalten sind. Im Rally Obedience wird ein etwas größerer Spielraum bezüglich des Abstandes und der Parallelität zum Hundeführer eingeräumt, als das in den anderen Sportarten der Fall ist.
Ein Abweichen von der im Regelwerk beschriebenen Position wird in jeder Sportart bestraft, egal ob nach vorn, nach hinten oder seitlich. Nicht paralleles Laufen, Bedrängen, Anlehnen oder Behindern des Hundeführers sind ebenso unerwünscht wie langsames Arbeiten, „gedrücktes" oder unnatürliches Laufen und fehlende Freudigkeit.
Ohne mit einzubeziehen, was genau in den einzelnen Sportarten jeweils zu Punktabzug führt, bleiben vier Kriterien, die allen gemeinsam sind: Schulter auf Kniehöhe, gerade/parallel, eng am Bein, willig/freudig/aufmerksam.
Beschäftigen wir uns nun mit der Frage, ob diese Kriterien tatsächlich objektiv beschreibbar sind oder Raum für Interpretation bieten.
Das Kriterium Schulter auf Kniehöhe scheint auf den ersten Blick eindeutig. Allerdings bezieht sich diese Definition auf ein senkrecht stehendes Bein. Befindet sich der Handler in Schrittstellung mit dem linken, abfußenden Bein hinten, wäre der Hund deutlich zu weit hinten. Ist das linke Bein des Handlers hingegen auf dem Weg nach vorn und kurz vor dem Auffußen, wäre der Hund viel zu weit vorn. Um es noch deutlicher zu sagen: Verfolgt man das Knie beim Laufen, so bewegt es sich zunächst nach vorn, bleibt dann an Ort und Stelle, während der Körper nach vorn am Knie vorbeigeschoben wird, und bewegt sich schließlich wieder am Körperschwerpunkt vorbei nach vorn. Bliebe der Hund zu jeder Zeit mit der Schulter auf Kniehöhe, würde er einen sehr unregelmäßigen, stockenden Bewegungsablauf zeigen. „Schulter auf Kniehöhe gilt also nur, wenn der Handler mit geschlossenen Füßen still steht. Aber wo genau soll der Hund seine Position in der Bewegung halten? Gemeint ist eigentlich „Schulter im Körperschwerpunkt
. Wo sich der Körperschwerpunkt tatsächlich befindet, lässt sich mithilfe einer kurzen Leine mit Karabiner einfach ermitteln. Das Schlaufenende wird mit der Hand auf dem Hüftknochen platziert, sodass die Leine mit dem Karabiner frei herunterhängt. Sie bildet von der Hüfte abwärts eine Lotrechte, die sogenannte Plumbline, und markiert so den Körperschwerpunkt. Egal, in welche Richtung wir uns bewegen, die Leine macht kontinuierlich jede Gewichtsverlagerung und Bewegung mit. Eindeutig erkennt man nun die Position, auf der sich die Schulter des Hundes korrekterweise befinden sollte. Eine klare Vorstellung von der Plumbline ist eine der Grundbedingungen, bevor man mit dem Aufbau der Übung beginnt.
Eindeutig beschreiben lässt sich das Kriterium gerade/parallel. Der Hund soll den Körper parallel zur Laufrichtung des Handlers bzw. rechtwinklig zu dessen Hüfte ausrichten und mit den Hinterpfoten exakt in die Spur der Vorderpfoten treten. Gerade bezieht sich hier auf die Körperausrichtung, nicht auf die Stellung von Kopf und Hals. Dennoch kann eine bestimmte Kopfhaltung eine ungünstige Hinterhandbewegung zur Folge haben. Nur ein bewusst geradegerichteter Hund ist in der Lage, Kopf und Hals weitgehend unabhängig vom Körper zu bewegen.
Eng am Bein bezeichnet den Abstand, den der Hund zum Handler halten soll. Eng, aber ohne den Menschen zu berühren und ohne ihn in seiner Bewegung einzuschränken. Eine genaue Definition, WIE eng, gibt es indes nicht. Es bleibt in unserer Hand, den passenden Abstand zu finden. Wichtig ist, dass der Hund den gewählten Abstand gleichmäßig beibehält. Ausbalanciertes Laufen ist, wie auch für die Parallelität, hierfür eine Grundvoraussetzung. Verteilt der Hund sein eigenes Gewicht nicht gleichmäßig auf alle vier Pfoten, wird er schnell das Handlerbein als zusätzliche Stütze benutzen und sich anlehnen/bedrängen. Gerade in der Grundstellung sieht man darüber hinaus häufig Hunde, die sich nach außen lehnen, um Blickkontakt zu halten. Solange beide Vorderbeine des Hundes von vorn gesehen mit gleichmäßig verteiltem Gewicht senkrecht auf dem Boden stehen, ist weder Behindern durch Anlehnen noch Nach-außen-Lehnen möglich. Im Selbstversuch mit einem Partner lässt sich das gut überprüfen. Stellt euch eng nebeneinander, verlagert euer Gewicht gleichmäßig auf beide Füße und versucht dann, euch anzulehnen oder nach außen zu lehnen. Ohne eine Gewichtsverlagerung auf das eine oder andere Bein ist das nicht möglich.
Mit einer Leine lässt sich der Körperschwerpunkt gut visualisieren. (Foto: Eva Hampe)
Einen willigen/freudigen/aufmerksamen Hund allgemeingültig zu beschreiben ist schwer. Diese Eigenschaften sind die einzigen, die auf eine bestimmte Kopfposition des Hundes hindeuten. Ansonsten gibt es darüber keine weiteren Informationen. Die Adjektive sagen aus, dass es einen offensichtlichen mentalen Kontakt zwischen Hund und Handler geben sollte, und Blickkontakt ist sicher ein Indiz für Aufmerksamkeit. Trotzdem kann ein Hund auch willig folgen, ohne zu gucken. Ebenso verhält es sich mit der Rutenposition. Ein Border Collie, der im langsamen Schritt die Rute anzieht, ist konzentriert, wurde aber nicht zwangsläufig mit aversiven Methoden trainiert. Er kann durchaus freudig mitarbeiten. Übermäßiges „Retriever-Wedeln" gehört nun mal nicht zum Ausdrucksverhalten jedes Hundes. Bei diesem Kriterium also zu einer allgemeingültigen, objektiven Beschreibung zu kommen, ist schier unmöglich. Für uns macht der Aufwand, den der Hund betreibt, wie viel Energie er aufwendet und wie sehr er sich in der Aufgabe verliert, den Unterschied. Kurz gesagt: die Ausstrahlung.
Was ist Ausstrahlung?
Ausstrahlung ist kein objektiv zu beurteilendes Kriterium. Ausstrahlung lässt manch einen technischen Fehler vergessen und führt dazu, dass auch minutenlanges „langweiliges" Fußlaufen den Blick fesselt und eine Gänsehaut verschafft. Der Hund legt seine ganze Kraft, Begeisterung und Energie in diese Aufgabe, ist hoch konzentriert bei der Sache und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Ausstrahlung ist für uns wichtiger als mechanische Pflichterfüllung. Heelwork, die auch den unwissenden Zuschauer unweigerlich bannt, das ist es, was wir sehen wollen. Ausstrahlung gibt (leider) keine Extrapunkte, aber über die Ausstrahlung definieren wir uns als Team. Nun sind Begriffe wie Leidenschaft, Euphorie oder Wille schwer in ein objektives Bild zu pressen, und das ist auch nicht unser Ziel. Die Wichtigkeit dieses Elements können wir aber gar nicht genug betonen. Gerade darum ist es essenziell, immer die Arbeitseinstellung und Gemütslage des Hundes im Auge zu behalten und technisches Training im Zweifel hintanzustellen.
Das eigene Idealbild vs. die Möglichkeiten des Hundes
Aus den oben genannten Punkten entwickeln wir für uns und unseren Hund ein Idealbild, das unser Trainingsziel darstellt. Dieses muss individuell auf Körperbau und Psyche des Hundes abgestimmt werden.
Die Gebäudeverhältnisse bestimmen, wie sich ein Hund bewegt, welche Kopfhaltung für ihn auch