Über dieses E-Book
Marie Cordonnier
Schreiben und Reisen sind Marie Cordonniers Leidenschaft. Immer wenn sie unterwegs ist, bekommt ihre Phantasie Flügel. In den Ruinen einer mittelalterlichen Burg hört sie das Knistern der Gewänder, riecht Pechfackeln und hört längst verstummte Lautenklänge. Was haben die Menschen dort gefühlt, was erlitten? Zu Hause am Schreibtisch lässt sie ihrer Phantasie freien Lauf. Der Name Marie Cordonnier steht für romantische Liebesromane mit historischem Flair. Marie Cordonniers bürgerlicher Name ist Gaby Schuster. Sie schreibt auch unter den Pseudonymen Valerie Lord und Marie Cristen. Mehr über sie gibt es auf www.marie-cordonnier.de zu lesen.
Mehr von Marie Cordonnier lesen
Die falsche Herzogin: BsB_Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnschuldige Verführerin_Nadine: BsB_Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSilbernes Feuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSklavin der Rache_ Viviane: BsB_Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIsabelle: BsB Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Eisberge ins Schwitzen kommen: BsB_Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie große Lüge_Niniane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der weißen Frau: BsB_Romantic Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIsabelle und der König: BsB Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie zweite Braut: BsB_Romantic Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpiel der Herzen: BsB_Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenk doch mal an was anderes: BsB_Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeliebte Gauklerin_ Alison: BsB Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerhängnisvolle Träume: BsB_Romantic Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerrin der Schmerzen: Druidentöchter Buch1_Raina Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Nacht mit Isabelle: BsB_Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Siegel der Liebe_Aimée: BsB_Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schöne Kürschnerstochter oder Verratene Küsse: BsB_Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerz aus Rubin: BsB_Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Herz aus Diamant: Die Sterne von Armor 5_Ysobel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch will Dich immer wieder: BsB_Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie gefährliche Lady: BsB_Lovestory Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwöre, dass Du mich nicht liebst: BsB_Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Saphir der Göttin: Die Sterne von Armor 3_Oliviane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie geraubte Rose: BsB_Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Abend nach der Party: BsB_Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenScher Dich zum Teufel, mein Engel: BsB_Roman um Liebe und Leidenschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErst verheiratet – und dann verliebt: BsB Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIsabelle und Die Macht der Liebe: BsB Historischer Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Die Männerfalle
Ähnliche E-Books
Umweg zum Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Milliardär und das Kindermädchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Baby, ein Mann - eine Familie? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Playboy und die Eisprinzessin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJob gesucht - Familie gefunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPrickelndes Abenteuer in Manhattan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJede Sekunde mit Dir Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzen im Feuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrei für die Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann, von dem ich träumte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMyrtle Clover und der letzte Schnitt: Myrtle-Clover-Krimis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeißer noch als damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Geschenk des Himmels Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe ja - Heirat nein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFremde Männer küsst man nicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie ein Schatten hinter dir Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Gerüst aus Liebe und Hoffnung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bäckerei am Strand: Ein Cupcake zum Sterben (Ein Cozy-Krimi aus der Bäckerei am Strand – Band 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tycoon und die Eisprinzessin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimliche Weihnachtswünsche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDreizehn ist mein Glücksbringer: Jugendbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSüße Überraschung für den Milliardär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie letzte Nacht mit dir Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHighheels und heiße Küsse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNacht der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Dating Debate Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBabysitter gesucht - Daddy gefunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTraummann, wem gehört dein Herz? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerwöhnt mit süßen Küssen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufregende Tage in Bel Air Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Die Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKinder- und Hausmärchen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Heinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das Kreuz mit den Präpositionen: Welche Präposition ist richtig? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMärchen aus 1001 Nacht: Vollständige Übersetzung des Originaltextes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas große Buch der Verschwörungen: Vom 11. September bis zu den Schwarzen Koffern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schloss Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Harry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPeperl Mutzenbacher - Tochter der Josefine Mutzenbacher (Ein Erotik, Sex & Porno Klassiker) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer ewige Spießer: Ein gesellschaftskritischer Roman Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schönsten Weihnachtsgedichte (Über 100 Titel in einem Band): Adventlyrik von deutschen Klassikern: Poetische Feier der Weihnachtszeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZauberberge: Ein Jahrhundertroman aus Davos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie größten philosophischen Werke des Deutschen Idealismus: Die wichtigsten Werke von Kant, Hegel, Schelling, Jacobi, Fichte und Schleiermacher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer gestiefelte Kater: Grimms Märchen für Kinder zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Denke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Handbüchlein der Moral Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen5-Minuten-Märchen: Zum Erzählen und Vorlesen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Hexenhammer: Ein Werk zur Legitimation der Hexenverfolgung, das der Dominikaner Heinrich Kramer (lat. Henricus Institoris) im Jahre 1486 veröffentlichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHans Fallada: Gesamtausgabe (32 Werke und Illustrationen) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Parfum von Patrick Süskind (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFerymont: Roman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Alois Irlmaier: Der Brunnenbauer von Freilassing Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Verwandte Kategorien
Rezensionen für Die Männerfalle
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Männerfalle - Marie Cordonnier
Marie Cordonnier
Die Männerfalle
Roman
BsB
BestSelectBook_Digital Publishers
© 2014 by BsB_Digital Publishers
Digitalisierung DokuFactory Groß-Umstadt
ISBN 978-3-86466-230-0
»Ist denn das die Möglichkeit?« Carly Windhams schmales Gesicht war ein einziges Lachen. »Da wird diese Person heute achtzig Jahre alt und flirtet noch immer mit allem, was dem männlichen Geschlecht zugerechnet werden kann!«
Ihre Zwillingsschwester Hester drehte sich in die angegebene Richtung. Aber während Carlys Lächeln eher Bewunderung und Vergnügen ausdrückte, schien Hester nur peinlich berührt zu sein.
»Ich liebe Großmama sehr«, schränkte Hester ihre Kritik ein wenig ein. »Aber wie eine Dame benimmt sie sich wirklich nicht.«
Carly verdrehte die Augen.
»Es kann nicht jeder so perfekt sein wie du, Schwesterherz. Die Temperamente sind eben verschieden verteilt. Auch wenn es nun über 35 Jahre her sind, dass Großmama ihren letzten Film gedreht hat, sie ist immer noch eine Diva! Schau sie nur an, wie sie den alten Doc Stransky einwickelt. Da kann unsereins noch etwas lernen.«
Hester Windham zupfte die Schleife ihrer zartgrünen Chiffonbluse zurecht, die sie zu einer passenden grünen Seidenhose trug. Zwei schwindelerregende Sandalenabsätze hoben sie über ihre ebenso zierliche, aber kleiner wirkende Schwester hinaus. Auch die hochgesteckten, blonden Haare, die klassisch aus dem Gesicht genommen waren, ließen sie größer erscheinen. Die ausdrucksvollen blaugrünen Augen waren von einem geschickten Make-up betont, und der kleine, aber volle Mund glänzte wie roter Lack. Perfekt war genau die richtige Bezeichnung für ihre elegante Erscheinung. So perfekt wie eine Barbie-Puppe, dachte Carly, aber das sprach sie nicht aus.
»Ich beabsichtigte nicht, meine Männerbekanntschaften auf diesem Niveau zu machen, Charlott. Und ich hoffe nur für dich, dass du es ebenfalls nicht nötig hast.«
Hester war die Einzige, die Carly hartnäckig bei ihrem Taufnamen rief und die liebenswürdige, aber saloppe Abkürzung verweigerte. Carly zog eine Grimasse.
»Komm Hester, wenn du auf dein hohes Roß steigst, bist du schlicht unerträglich. Manchmal frage ich mich ehrlich, wie bei ein und derselben Erziehungsmethode unserer Eltern zwei so unterschiedliche Ergebnisse herauskommen konnten?«
Die optische Verschiedenheit der beiden 27-jährigen jungen Frauen bestätigte ihre Frage. Man musste schon sehr genau hinsehen, um unter den wilden hellblonden Locken, die Carlys Gesicht ungebändigt umspielten, die Zwillingsschwester der eleganten Hester zu entdecken. Sie trug eine Art glitzernden, hautengen Bodystocking, dessen untere Hälfte in einem bunt gemusterten Blumenrock verschwand der bis zur Mitte ihrer Waden fiel. Flache Glitzer-Ballerinas ließen sie alles in allem eher einem Schmetterling ähnlich sehen, der sich im Garten der weißen Villa niedergelassen hatte, in der Laureen Windham ihren achtzigsten Geburtstag feierte.
»Unsinn«, Hester hob die Schultern. »Wenn du dich vernünftig kleiden würdest und deine schönen Haare nicht in einem so unordentlichen Gewölle tragen würdest, könnte uns kein Mensch auseinander halten. Hast du vergessen, dass wir in der Schule oft die Rollen vertauscht haben?«
»Stimmt.« Carly lachte und fuhr sich mit allen zehn Fingern durch ihre Locken. »Das war aber, bevor du deine Bestimmung als Lady entdeckt hast. Mit deiner Verwendung von Nagellack, Haarspray und Stöckelschuhen war’s dann zu Ende.«
Ihr Spott glitt spurlos an Hester ab.
»Dir könnte es nicht schaden, wenn du einen weniger großen Bogen um diese Dinge machst. Und wie du dich anziehst! Trägt man in Graphikerkreisen jetzt Aerobic-Anzüge zu Partys?«
Carly schloss kurz die Lider und zählte bis zehn. Dann konnte sie ihrer Beherrschung wieder einigermaßen sicher sein.
»Was bringt dich eigentlich zu der Ansicht, dass deine Art zu leben die allein selig machende ist?«, seufzte sie sarkastisch. »Manchmal möchte ich dich wirklich nehmen und schütteln, Hester! Du lebst in einer Traumwelt, die nichts mit der Gegenwart zu tun hat. Du erledigst deinen Job als Vorzimmerdame...«
»Assistentin des Chefs«, unterbrach Hester sie spitz.
»Na, meinetwegen«, räumte Carly großzügig ein. »Aber für deinen Boss bist du vermutlich ebenso eine schicke Dekoration wie die sündhaft teuren Möbel oder die Film Dekorationen, die er produziert. Verlangst du eigentlich nicht mehr von der Zukunft als Ordnung, genügend Dollars und ein wenig Luxus?«
Jetzt war Hester wirklich verblüfft.
»Was findest du daran falsch?«
»Lieber Himmel, du kannst Fragen stellen! Blickst du ab und zu auch mal in eine Zeitung, außer in Mode-Journale? Weißt du, wer Wirtschaftsminister ist oder wer Präsidentschaftskandidat der Demokraten?«
Gekränkt stellte Hester ihr Glas ab.
»Wer von uns beiden sitzt im Augenblick eigentlich auf dem hohen Ross?«
»Kinder, Kinder, das hört sich aber sehr nach einem Streit an. Da seht ihr euch sowieso nur alle paar Monate einmal, und dann geratet ihr euch prompt in die Haare. Was ist denn los?«
Laureen Windham musterte ihre Enkelinnen aus den blaugrünen Augen, die beide von ihr geerbt hatten. Sie sah nicht einen Tag älter als gute sechzig aus. Die weißen Haare in winzige Löckchen gelegt und in eine bonbonrosa Chiffonrobe gekleidet, hatte sie sich das Auftreten eines Stars bewahrt, der jede Szene beherrscht, in der er auftritt.
»Ach Großmama, du kennst uns doch«, versuchte Carly diplomatisch die Wogen zu glätten. »Jeder von uns findet, dass der andere seine Zeit verschwendet, anstatt etwas Sinnvolles zu tun. Leider können wir uns nicht darauf einigen, was sinnvoll ist.«
Die alte Lady wusste um die Probleme der Zwillinge.
»Manchmal wünsche ich mir einen Zauberstab. Dann könnte ich problemlos dafür sorgen, dass jeder von euch zwei Dickköpfen einmal ein paar Tage in der Haut des anderen herumläuft. Vielleicht würde euch das endlich beweisen, dass jede auf ihre ganz eigene Art glücklich werden muss. Zwilling sein muss ja nicht automatisch bedeuten, auch das gleiche Temperament und den gleichen Charakter zu haben! Warum leuchtet euch beiden das nicht ein?«
Auf Carlys glatter Stirn waren zwei steile, nachdenkliche Falten erschienen. Erst als Hester und ihre Großmutter sie unwillig anstupsten, begriff sie, dass man sie wohl etwas gefragt hatte.
»Tut mir Leid, ich habe nicht zugehört«, entschuldigte sie sich. »Aber mir ist da gerade eine sensationelle Idee gekommen.«
»Das wird wieder was sein... «, murmelte Hester ahnungsvoll.
» Wart’s ab. Ich finde nämlich Großmamas Idee super. Und den Zauberstab brauchen wir auch nicht dafür. Wir müssen nur Kleider und Frisur tauschen, und schon ist es passiert.«
»Was ist passiert?«
Hesters Verstand weigerte sich zu glauben, was auf der Hand lag.
»Wir tauschen unser Leben, ganz einfach!« Carly strahlte begeistert.
»Du spinnst!« Starke Worte bei Hesters sonst so gepflegter Ausdrucksweise.
»Tu ich nicht. Hör mir zu.« Carly entwickelte im Nu einen Plan. »Logisch, dass ich nicht von dir verlange, meine Entwürfe zu machen oder Bilder zu malen. Ebenso wenig komme ich vermutlich mit dem kaufmännischen Kram zurecht, den dein Boss von dir verlangt. Aber vielleicht können wir uns auf einen Tag oder einen Abend einigen, an dem wir beide etwas tun, das nicht so unbedingt vollen Einsatz verlangt, das es uns aber doch ermöglicht, einmal ein bisschen die Atmosphäre kennen zu lernen, in der die Schwester sich bewegt. Ist das was?«
»Und ob, totaler Mist ist das.«
»Hester!«
Laureen Windham hatte eine solche Formulierung noch nie aus Hesters Mund gehört. Diese errötete auch prompt etwas.
»Na, ist doch wahr«, verteidigte sie sich. »Auf einen so absurden Einfall kann auch nur Charlott kommen. Findest du das etwa nicht?«
»Ich weiß nicht.« Die alte Lady sah die beiden lange an. Nach und nach wich jedoch die prüfende Nachdenklichkeit ihres Blickes einem höchst vergnügten Funkeln in den Augen, und Hester hob die Hände.
»Nein, Großmama! Bitte fall mir nicht in den Rücken!«
»Komm, hab dich nicht so, Hester!« Carly fand mehr und mehr Gefallen an dem Abenteuer. »Du hast selbst gesagt, dass wir das in der Schule ständig gemacht haben und dass es keinem Menschen aufgefallen ist.«
»Meine Güte, Charlott! Komm zur Vernunft! Damals waren wir Kinder! Und das ist dein Geistesblitz auch, nämlich kindisch. Ich weigere mich, darüber zu diskutieren.«
Carly hüpfte von der Terrassenbrüstung, auf der sie die ganze Zeit gesessen hatte, und baute sich vor ihrer Schwester auf.
»Du brauchst nicht zu diskutieren, Hester! Mach’s einfach, spring über deinen eigenen Schatten. Was hast du zum Beispiel am Dienstag vor?«
»Ich weigere mich... «
»Du wiederholst dich.«
»Komm schon, Hester. Tu Carly den Gefallen... «
Hester hob die Schultern.
»Großmama, von dir hätte ich das zuletzt gedacht.«
»Das beweist nur, dass du mich nicht sehr gut kennst, mein Liebes. Jetzt gib deinem Herzen einen Stoß. Was soll schon passieren? Es wird ein Riesen jux, und wir werden eine Menge zu lachen haben... «
Hester resignierte.
»Also Dienstag geht überhaupt nicht. Wir haben ein Mammutprogramm. Vormittags Besprechungen für eine neue Film-Dekoration, nachmittags Entwurf-Konferenz für die neue Polstermöbel-Serie, und abends taucht ein Rinderzüchter aus Montana auf. Ein gewisser Stuart Dayton. Er ist einer unserer Haupt-Lederlieferanten und muss besonders betreut werden. Geschäftsessen, Los Angeles by night, na du weißt schon...«
»Weiß ich eben nicht, das ist es ja! Meine Geschäftsfreunde sind Graphiker, Werbeleute, Galeristen, wenn’s hoch kommt mal der künstlerische Leiter irgendeines Film-Studios. Ich finde, Dienstag ist der Tag aller Tage! Ich nehme an, du fährst vor diesem Geschäftsessen zum Umziehen nach Hause, dort warte ich und übernehme
