Wenn Eisberge ins Schwitzen kommen: BsB_Roman
Von Marie Cordonnier
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Über dieses E-Book
Marie Cordonnier
Schreiben und Reisen sind Marie Cordonniers Leidenschaft. Immer wenn sie unterwegs ist, bekommt ihre Phantasie Flügel. In den Ruinen einer mittelalterlichen Burg hört sie das Knistern der Gewänder, riecht Pechfackeln und hört längst verstummte Lautenklänge. Was haben die Menschen dort gefühlt, was erlitten? Zu Hause am Schreibtisch lässt sie ihrer Phantasie freien Lauf. Der Name Marie Cordonnier steht für romantische Liebesromane mit historischem Flair. Marie Cordonniers bürgerlicher Name ist Gaby Schuster. Sie schreibt auch unter den Pseudonymen Valerie Lord und Marie Cristen. Mehr über sie gibt es auf www.marie-cordonnier.de zu lesen.
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Wenn Eisberge ins Schwitzen kommen - Marie Cordonnier
Marie Cordonnier
Wenn Eisberge ins Schwitzen kommen
Roman
BsB
BestSelectBook_Digital Publishers
© 2014 by BsB_Digital Publishers
Digitalisierung DokuFactory Groß-Umstadt
ISBN 978-3-86466-255-3
»Komm schon, Viktoria«, Jake Kaplan, Chefredakteur des St. Louis Examiner; warf die Mappe mit ihren Themen-Vorschlägen eher unwillig auf seinen polierten Schreibtisch. »Was soll ich damit? Beschäftige ich vielleicht die Viktoria Mc Stern zu ihren unsinnigen Honoraren, um Bildreportagen wie jede andere Zeitschrift im Blatt zu haben? Von dir erwarte ich was anderes! Das Besondere, das Ausgefallene, das, was den anderen nicht in den Sinn kommt!«
Vicky unterdrückte einen Seufzer und straffte resigniert die Schultern unter ihrem fliederfarbenen Overall aus Jeansstoff.
»Verstehe ich das richtig, dass diese Liste damit gestorben ist?«
Jake Kaplan ließ sich in seinen Drehstuhl fallen und kaute auf seiner dünnen Zigarre, die längst erloschen war. Viktoria war ein höchst erfreulicher Anblick, und deswegen fiel seine Absage eine Nuance freundlicher aus, als es sonst der Fall gewesen wäre.
»Kluges Kindchen«, lobte er sie befriedigt. »Bis zur Hauptkonferenz am Donnerstag fällt dir bestimmt was Besseres ein. Wir müssen uns unbedingt von der Konkurrenz absetzen, was ganz Neues bringen. Meinetwegen auch mal was fürs Gemüt, aber auf jeden Fall einen Knüller, damit die Leute den Examiner wollen und nicht eines der anderen Blätter. Aber wem sage ich das, du bist schließlich nicht umsonst die Nummer eins in deinem Fach! Bis Donnerstag, Darling!«
Viktoria begriff, dass die Audienz damit beendet war.
King Kaplan wetzte bereits das Messer für sein nächstes Opfer.
»Okay, Chef! Bis Donnerstag«, murmelte sie und gab Mark Miller die Türklinke in die Hand, der mit seinen Kollegen vom Sport draußen wartete und auf ihre viel sagende Grimasse hin nur die Augen verdrehte.
Viktoria ließ sich in den Besuchersessel neben Jane Perth sinken, die im Vorzimmer Kaplans hinter einem schneeweißen Computerdesk und einem höchst chaotischen Schreibtisch residierte. Jane, seit 15 Jahren die rechte Hand von Kaplan, schob ihr schweigend eine Tasse Kaffee zu.
»Er ist gut drauf heute, was?« Jane lächelte tröstend.
Vicky nahm einen Schluck und nickte düster.
»Vermutlich war sein Vollwert-Frühstück heute Morgen mit Reißnägeln gespickt. Zwei Wochen Arbeit und Recherchen - pffft - einfach für den Papierkorb!«
Jane sah von einer Liste auf.
»Er hat eine Hausmitteilung vom Vertrieb bekommen. Die Auflage ist um 3,9 Prozent gesunken. Seitdem knöpft er sich einen nach dem anderen vor.«
Viktoria erlaubte sich endlich den Seufzer, den sie sich die ganze Zeit verkniffen hatte.
»Manitu segne den Vertrieb und seine unpassenden Einfälle. Wenn ich nur wüsste, woher ich bis Donnerstag die Super-Story zaubern soll, die sich der King erhofft. Wenn nicht, muss ich mich vermutlich mit einem hübschen Strick um den Hals aus dem 24. Stock stürzen.«
»Du spinnst!« Jane tippte sich gegen die Stirn unter der wilden Lockenfrisur. »Lass dich von Steve zum Essen ein- laden, das bringt dich auf andere Gedanken. Er war schon zweimal hier, um nachzusehen, ob du endlich fertig bist.«
»Ach, Steve...«
»O Gott, das hörte sich aber auch schon mal begeisterter an. Habt ihr Krach?«
»Das brächte ja wenigstens mal wieder ein bisschen Leben in unser Team. Nein, Jane, nicht mal das haben wir.«
Jane, deren anerkannte Leidenschaft der Klatsch war, legte endgültig den Stift aus der Hand und stützte das leicht mollige Kinn auf ihre verschränkten Hände.
»Red schon, welche Laus ist dir über die Leber gelaufen? Steve macht Kulleraugen, sobald du deinen hübschen Busen um die Ecke schwenkst. Er zappelt an der Leine, Kindchen. Du musst nur mit dem Finger schnipsen, und er läuft los, dir einen Ehering zu kaufen!«
»Nicht gerade mein größter Zukunftstraum!«
»Waaas? Ich werd’ verrückt. Du lehnst es ab, Steve Forman, den technischen Direktor des Examiner; zu heiraten? Den bestaussehenden Typ, der in allen 24 Stockwerken dieses Hauses zu finden ist? Ich würde barfuß durchs Death Valley gehen, wenn er mehr in mir sähe als den weiblichen Computer, der ihm verrät, wann Kaplan einigermaßen in Laune ist, um über Preiserhöhungen mit ihm zu reden!«
»Jane, gib’s auf!« Viktoria kam auf die Beine und warf den Kopf mit den langen blonden Locken in den Nacken. »Ich bin nun mal ein hoffnungsloser Fall. Keine bürgerlichen Träume vom Traummann und den Bilderbuchkinderchen. Mich interessiert meine Kamera, mein Job und alles, was fotografierbar ist.«
»Du willst doch nicht behaupten, dass du Steve nur fotografierst, wenn ihr das Wochenende zusammen verbringt? So naiv bin ja nicht einmal ich! Der Junge ist so sexy, dass man weiche Knie bekommt, wenn er sich nach der Uhrzeit erkundigt!«
»Du bist schlicht unmöglich!« Viktoria lachte auf. »Aber wenn du’s genau wissen willst, Steve ist als Liebhaber längst nicht die Offenbarung, die du so verblendet in ihm siehst. Sex mit ihm ist mit einer leidlich kühlen Bierdose an einem Sommertag vergleichbar: ex und hopp!«
Jane bekam runde Augen vor lauter Entrüstung.
»Also ehrlich, wie du heute wieder redest, Viktoria Mc Stern! Wie vereinbarst du es mit deinem Gewissen, dass du mir meine Illusionen über Steve Forman raubst?«
Vicky warf ihr von der Tür aus einen Handkuss zu.
»Problemlos, mein Herz, absolut problemlos. Du kannst unmöglich 15 Jahre lang in Kaplans Vorzimmer sitzen und dann schockiert in Ohnmacht sinken, nur weil eine frustrierte Fotografin die Dinge beim Namen nennt! Mach’s gut - ich danke dir für den Kaffee!«
»Bye, Vicky! Und übrigens, meine Oma hat mir gegen Frust immer ein heißes Bad und eine Kanne Kamillentee empfohlen. Versuch’s doch mal!«
»Kamillentee?« Viktoria schüttelte sich. »Ein Glück, dass meine Großmutter gestorben ist, ehe sie mich mit derart abartigen Ratschlägen behelligen konnte!«
Dass der Lift streikte, passte zu diesem Tag. Vicky drückte ungeduldig auf den Rufknopf und wippte auf den Zehenspitzen.
So lässig sie in dem Gespräch mit Jane aufgetreten war, es hatte eine Menge Wahrheiten enthalten. Irgendwie war sie in einer Sackgasse gelandet. Sowohl beruflich als auch privat.
Als ihr jetzt auch noch jemand von hinten die Augen zuhielt, fuhr sie mit dem Zischen einer gereizten Schlange auf dem Absatz herum.
»Verdammt wa..., ach, du bist‘s, Steve...«
»Wow, das klingt aber begeistert! Schätze, der King hat dir eine von seinen Zyankali-Pillen verpasst! Kopf hoch, Kleines! Sein Rundschlag trifft heute jeden von uns!«
Ohne sich um mögliche interessierte Blicke zu kümmern, schloss er Vicky tröstend in seine Arme und küsste sie heftig. Dass er dabei außerdem besitzergreifend ihren Busen streichelte, gab ihr endgültig den Rest. Ihre grauen Augen hatten sich gefährlich verdunkelt, als sie sich nur geröteten Wangen von ihm freimachte.
»Lass den Blödsinn, Steve Forman! Du weißt genau, dass ich so was im Verlag abscheulich finde. Außerdem bin ich nicht dein Kleines, geht das nicht in deinen Schädel hinein?«
Steve hob abwehrend die Hände und trat in gespielter Angst einen Schritt zurück. Sein Lächeln verriet, dass er ihren Protest nicht ernst nahm.
»Hey, erschieß mich nicht, Darling. Es wäre ewig schade um mich. Weißt du, dass du wundervoll aussiehst, wenn du wütend bist? Sehen wir uns heute Abend bei Gmo’s? Ich bestelle einen Tisch für uns!«
Glücklicherweise kam in diesem Moment der Lift. Vicky schoss in die Kabine.
»Nein!«
Steve strahlte immer noch, als sich die Tür schloss. Vicky hätte ihm am liebsten ihre Kameratasche um die Ohren geschlagen, so wütend machte sie diese gönnerhafte Masche, die er an den Tag legte, seit sie das erste Mal nachgegeben und mit ihm geschlafen hatte.
Zugegeben, Steve war ein Bild von einem Mann. Blond, blauäugig, sportlich, charmant, fast zu schön für ein einziges Exemplar. Scharen naiver Frauen mussten ihm den Eindruck vermittelt haben, dass sie ihm jederzeit die Füße küssen würden. Inzwischen schien er bereits zu glauben, dass ihm diese Huldigung von Rechts wegen zustand.
»Aber nicht von mir, mein Lieber! Nicht von mir!«
Bis in die Tiefgarage hatte Vicky sich mühsam so weit wieder beruhigt, dass sie das kleine europäische Cabrio, das sie fuhr, ohne Beule in den Mittagsverkehr einfädeln konnte. Aber erst an der nächsten Ampel überlegte sie konkret, wohin sie eigentlich fahren wollte.
Dabei war es eine überflüssige Frage. Es gab nur einen Menschen, dem sie ihr Herz ausschütten konnte, ohne missverstanden zu werden: ihren Stiefbruder Robin Maine! Nach dem Tode ihres Vaters, Angus Mc Stern, hatte Viktorias Mutter Walter Maine geheiratet, einen Witwer mit einem damals achtjährigen Sohn. Vom ersten Sehen an waren er und die vierjährige Viktoria ein Herz und eine Seele gewesen.
Ihre Zuneigung hatte die Teenagerzeit und das Erwachsenwerden unbeschadet überdauert. Robin war inzwischen Innenarchitekt und ein anerkannter Restaurator. Zudem platzte er vor Stolz über seine Schwester, die Star-Fotografin des St. Louis Examiner. Das Problem war nur, ob sie das noch lange blieb, wenn ihr nicht umgehend eine Reportage einfiel, die ihren Chef vom Stuhl riss.
Chick Summer, Robins karottenköpfiger Assistent, ließ Vicky ein.
»Hey, Chick! Ist der Boss da?«
»Für Sie doch immer, Miss Vicky! Er ist hinten im Atelier!«
Vicky fand ihren großen Bruder, die Füße auf dem Schreibtisch, ein Whiskyglas in der Hand und die schmale Silberbrille, die er zum Lesen trug, nach hinten in die braunen Haare geschoben. Sie verzog missbilligend den Mund.
»Ach nein! Wie finde ich denn das? Suff und süßes Leben
