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111 Orte in Nordfriesland, die man gesehen haben muss: Reiseführer
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111 Orte in Nordfriesland, die man gesehen haben muss: Reiseführer
eBook578 Seiten2 Stunden

111 Orte in Nordfriesland, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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Über dieses E-Book

Nordfriesland ist viel mehr als das Weltnaturerbe Wattenmeer. Als Sylt, Föhr und die Halligen. Als Vogelparadies und Seehundbänke. Als Theodor Storm und Emil Nolde. Nordfriesland ist abwechslungs- und spannungsreich. Die Geschichte der Groten Mandränken, der schweren Sturmfluten, hat die Region und ihre Menschen geprägt. Wissen Sie, wo man heute noch Spuren des Atlantis der Nordsee findet, der legendären Handelsstadt Rungholt, einst reich wie Rom? Kennen Sie die Geschichte der Ulpiano, deren Wrack das Meer erst vor wenigen Jahren freigelegt hat? Waren Sie schon einmal auf dem Deich, über den der Schimmelreiter galoppierte? Viele Legenden werden erzählt, vieles ist mystisch, anderes sehr modern. So geheimnisvoll und verführerisch wie Nordfriesland sind nur wenige Regionen der Welt.
SpracheDeutsch
HerausgeberEmons Verlag
Erscheinungsdatum23. Juli 2015
ISBN9783863589479
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    Buchvorschau

    111 Orte in Nordfriesland, die man gesehen haben muss - Jochen Reiss

    111 Orte in Nordfriesland, die man gesehen haben muss

    Jochen Reiss

    emons: Verlag

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © Emons Verlag GmbH // 2017

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Jochen Reiss

    © der Fotografien: Jochen Reiss

    Covermotiv: fotolia.com/Marco2811

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-86358-947-9

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_Panchos Burg | Amrum/Nebel

    An diesem Kunstwerk baut jeder mit

    2_Die sprechenden Grabsteine | Amrum/Nebel

    Biografische Inschriften auf 152 Stelen

    3_Beim Aale-Max | Amrum/Wittdün

    Ein Amrumer Original

    4_Der Tonnenhafen | Amrum/Wittdün

    Ein buntes Spektakel, welches das Meer sicher macht

    5_Der Logenplatz | Beltringharder Koog

    Spannende Aussicht am Rande des Naturschutz-Koogs

    6_Das Dorf der Störche | Bergenhusen

    Nirgendwo nisten und brüten mehr

    7_Der Stollberg | Bordelum

    Die beste Fernsicht bis zu den Halligen

    8_Die bunten Badebuden | Dagebüll

    Hüttenzauber am Deich

    9_Der Loren-Bahnhof | Dagebüll

    Früher musste geschoben werden

    10_Die Uthlande | Dagebüll

    Umweltfreundlich gleitet sie über versunkene Welten

    11_Das Eidersperrwerk | Eidermündung

    Einzigartig auf der Welt

    12_Das Katinger Watt | Eidermündung

    Für Vögel der Garten Eden, für uns ein Paradies

    13_Das Jens-J.-Lützen-Haus | Fahretoft

    Heimatkunde mit Hans Werner Paulsen

    14_Das Inselgestüt | Föhr/Alkersum

    Trakehner-Schecken mit internationalem Ruf

    15_Die Lembecksburg | Föhr/Borgsum

    Von der List mit der verkleideten Kuh

    16_Der Dorfplatz | Föhr/Oevenum

    Sich im Rosengarten wohlfühlen und erholen

    17_Stellys Hüüs | Föhr/Oldsum

    Bratapfel und Rooibostee in der Töpferei

    18_Die Godelniederung | Föhr/Witsum

    Hier endet der einzige Süßwasserfluss der Inseln

    19_Die Boldixumer Entenkoje | Föhr/Wyk

    Nichts zum Kuscheln, aber zum Jagen

    20_Winnetous Garage | Fresenhagen

    Hier schrieb der König von Deutschland »Junimond«

    21_Die Kolonisten-Eiche | Friedrichsfeld/Hollingstedt

    Sie erinnert an die Armut der Siedler

    22_Der Brunnen am Markt | Friedrichstadt

    Ein plattdeutsches Plädoyer für das Wasser

    23_Die Holländische Stube | Friedrichstadt

    Hier wurden die Buddenbrooks verfilmt

    24_Der Landladen | Garding

    Einkaufen im historischen Haubarg

    25_Die MS Rungholt | Halligen/Schlüttsiel

    Benannt nach dem Atlantis der Nordsee

    26_Die ursprüngliche Hallig | Hallig Gröde

    Hochwasserrekord: an 90 Tagen im Jahr »Land unter«

    27_Der Hafen Hooge | Hallig Hooge

    Heimatort eines Kutters, der versunken war

    28_Die Kirchwarft | Hallig Hooge

    Walfische im Gotteshaus

    29_Der Königspesel | Hallig Hooge

    Wo Seine Majestät unfreiwillig übernachten musste

    30_Die Pferdewagen | Hallig Hooge

    Gemütlich die beste Aussicht genießen

    31_Die Strandgutschuhe | Hallig Hooge

    Werner Boyens stapelt sie vor seinem Haus

    32_Die Ketelswarf | Hallig Langeness

    Im Sommer ist sie ein lila Flieder-Traum

    33_Die Zwergschule | Hallig Nordstrandischmoor

    Bei Hochwasser ist schulfrei

    34_Der kleinste Leuchtturm | Hallig Oland

    Einzig in Europa

    35_Die Arche im Meer | Hallig Süderoog

    Hier leben Tiere, die vom Aussterben bedroht sind

    36_Die Zierde der Ulpiano | Hallig Süderoog

    Ein Dankeschön nach der Rettung aus Seenot

    37_Das Haus der Schimmelreiterin | Hallig Südfall

    Durchs Watt erreicht sie das Eiland

    38_Der Brutplatz des Säbelschnäblers | Hamburger Hallig

    Schwarz-weiße Gruppenbalz

    39_Das Alte Gymnasium | Husum

    Wellness-Luxus, wo früher gebüffelt wurde

    40_Das Gehörlosen-Café | Husum

    Lernort für junge Menschen mit Handicap

    41_Der Wolkengucker | Husum

    Im Schlossgang hält er Ausschau

    42_Das Mahnmal | Ladelund

    Im KZ-Außenlager starben 300 Männer in sechs Wochen

    43_Das grüne Kraftwerk | Langenhorn

    Windräder verstellen den Horizont

    44_Der Ochsenweg | Leck-Klintum

    Millionen Hufe haben ihn gefräst

    45_Schloss Schackenborg | Møgeltønder

    Wo Dänemarks Prinz zu Hause war

    46_Die Slotsgaden | Møgeltønder

    Die schönste Dorfstraße Dänemarks

    47_Der grüne Strand | Nordstrand

    Deichschweine haben hier Platzverbot

    48_Der Klima-Deich | Nordstrand

    Hier wird noch eine Schippe draufgelegt

    49_Der Pharisäerhof | Nordstrand

    Hier soll das Rum-Getränk erfunden worden sein

    50_Die sieben Flaggen | Nordstrand

    Sie sind aus Stein und flattern trotzdem

    51_Der Theresiendom | Nordstrand

    Wie die Alt-Katholiken auf die Insel kamen

    52_Der Hauke-Haien-Koog | Ockholm

    Aber bitte nicht aussteigen!

    53_Dat swarte Peerd | Ockholm

    Emil Nolde zahlte hier mit Bildern die Zeche

    54_Die Treene | Oeversee/Treia

    Märchenland für Paddler

    55_Das Herrenhaus Hoyerswort | Oldenswort

    Nachts spukt der Geist der flinken Tänzerin

    56_Die Hofkäserei | Oster-Ohrstedt

    Mit dem Halligauftrieb fängt alles an

    57_Die Alte Kirche | Pellworm

    Ein Seeräuber hauste in ihrem Turm

    58_Das Momme-Nissen-Haus | Pellworm

    Kirche, Gemeindehaus, Schulraum

    59_Das Rungholt-Museum | Pellworm

    Schätze der versunkenen Stadt

    60_Das Standesamt im Leuchtturm | Pellworm

    140 Stufen bis zum großen Glück

    61_Das Waldhusentief | Pellworm

    Regensammelbecken und Salzwasserbiotop

    62_Der Engelsplatz | Reussenköge

    Der erste von vielen, die noch kommen sollen

    63_Das Fünf-Sprachen-Dorf | Risum-Lindholm

    Wo Friesisch ganz besonders gepflegt wird

    64_Der Dreisprung | Rodenäs

    Menschenschmuggel durch Carsten Atzens Haus

    65_Der Rickelsbüller Koog | Rodenäs

    Am nordwestlichsten Festlandszipfel

    66_Der Walknochen-Zaun | Rømø/Juvre

    Ein Unikum auf den nordfriesischen Inseln

    67_Der platte Strand | Rømø/Lakolk

    Mit dem Auto bis ans Wasser

    68_Dänemarks kleinste Schule | Rømø/Toftum

    Die Jungs machten Feuer, die Mädchen mussten putzen

    69_Die ulkigste Grenze der Welt | Rosenkranz/Rudbøl

    Wo die Straße Deutschland und Dänemark gehört

    70_Das Kirchlein am Meer | Schobüll

    Hochzeitspaare sind darin verliebt

    71_Der Hydrant des Todes | Schwesing-Engelsburg

    Auf ihm wurden KZ-Opfer gequält

    72_Emil Noldes Garten | Seebüll

    Heute so schön wie damals

    73_Das Dorf der Friesenhäuser | Seeth

    Viele sind als Denkmal geschützt

    74_Die grünen Dächer | Sönke-Nissen-Koog

    Gebaut mit Diamanten-Geld

    75_Der Weg des Schimmelreiters | Sterdebüll

    »Ich wünschte mich in sicheres Quartier«

    76_Die Pfahlbauten | St. Peter-Ording

    Wenn die Flut kommt, einfach auf Ebbe warten

    77_Die Hütte des Eierkönigs | Sylt/Ellenbogen

    Er musste die Nesträuber vertreiben

    78_Die Murmelhaus-Bank | Sylt/Hörnum

    Einzigartiger Blick über den Sylter Süden

    79_Die Route des Nivea-Express | Sylt/Hörnum

    Wo er ruckelte, rollen jetzt Radler

    80_Das Boulodrome | Sylt/Kampen

    Nicht nur ältere Herren schieben hier eine Kugel

    81_Buhne 16 | Sylt/Kampen

    Seit 1850 wird auf Sylt nackt gebadet

    82_Springers Burg | Sylt/Kampen

    Ein Minister half beim Löschen

    83_Der Strönwai | Sylt/Kampen

    Beste Zeiten, schlechte Zeiten, gute Zeiten

    84_Das Waterküken | Sylt/Kampen

    Das teuerste Haus der Welt

    85_Das Haus des Walfängers | Sylt/Keitum

    Lorens Peter Hahn erbeutete 169 Tiere

    86_Beim Pius’ | Sylt/Keitum

    Hier treffen sich Einheimische und Urlauber

    87_Sankt Severin | Sylt/Keitum

    Rudolf Augstein fand hier die letzte Ruhe

    88_Die Akademie am Meer | Sylt/Klappholttal

    Selbst vielen Syltern ist sie ein Mysterium

    89_Dittmeyer's Austern Compagnie | Sylt/List

    Deutschlands einzige Zuchtfarm

    90_Die Gret Palucca | Sylt/List

    Getauft auf den Namen der berühmten Tänzerin

    91_Die Nackte beim Gosch | Sylt/List

    Vom Bauchladen zum Fisch-Imperium

    92_Der Startplatz des Überfliegers | Sylt/List

    Von List nach New York

    93_Das Atelier der Steinesucherin | Sylt/Morsum

    Schmuck mit Bezug zum Meer

    94_Das Bunte Kliff | Sylt/Morsum

    Zehn Millionen Jahre Erdgeschichte

    95_Die Reusen von Rantum | Sylt/Rantum

    Seltener Anblick im Schlick

    96_Das Samoa Seepferdchen | Sylt/Rantum

    Mondän und doch gemütlich

    97_Die Strandkorb-Manufaktur | Sylt/Rantum

    Auf Wunsch wird eine Heizung eingebaut

    98_Mit dem Schiff ab Rømø | Sylt/Rømø

    Viel schöner als über den Hindenburgdamm

    99_Der Denghoog | Sylt/Wenningstedt

    Eines der bedeutendsten Hünengräber Europas

    100_Die Bausünden | Sylt/Westerland

    Und welche der Minister verboten hat

    101_Der Friedhof der Strandleichen | Sylt/Westerland

    Letzte Ruhestätte für ertrunkene Seefahrer

    102_Die Uhren von St. Niels | Sylt/Westerland

    Stoppuhr fürs Leviten-Lesen

    103_Caspar David Friedrichs Kloster | Tating

    Klassiker im barocken Bauerngarten

    104_Das Haus Peters | Tetenbüll

    Vom Kaufmannsladen zum Kulturzentrum

    105_Det Gamle Apotek | Tønder

    Kunsthandwerk in Mauern von 1595

    106_Das Skipperhuset | Tönning

    Seine Glocke warnte vor der Sturmflut

    107_Valsgaard | Wallsbüll

    Wikinger bauen sich ein Zuhause

    108_Das Kohlosseum | Wesselburen

    Zu Besuch beim Sauerkraut-Papst

    109_Der Stockenstieg | Westerhever

    Kulturdenkmal am stillen Ende der Welt

    110_Das Kunstkieken | Wittbek

    Was Solvej Krüger aus Strandgut so macht

    111_Der Rote Haubarg | Witzwort

    Die Legende sagt, der Teufel hat ihn gebaut

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    Warum stapelt ein alter Seemann Hunderte Schuhe vor seinem Haus? Was passierte in Winnetous Garage? Warum finden Nacktbader Sylt am anziehendsten zum Ausziehen? Wo steht Caspar David Friedrichs Kloster?

    Nordfriesland ist viel mehr als plattes Land, als das Weltnaturerbe Wattenmeer. Mehr als Amrum und Föhr. Als Vogelparadies und Seehundbänke. Als Theodor Storm und Emil Nolde. Nordfriesland ist abwechslungs- und spannungsreich. Wer es begreifen und seine Menschen verstehen will, muss im Wortsinne abtauchen. Muss sich beschäftigen mit der Vergangenheit und wird staunen über die Gegenwart. Früher waren der Küste die Uthlande vorgelagert, die Außenlande. Mächtige Inseln vor dem Festland. Das Wasser hat die Landschaft verformt und ihre Bewohner, deren Sitten und Gebräuche geprägt. Die beiden Groten Mandränken (Großes Ertrinken) von 1362 und 1634 haben die Uthlande nahezu ausgelöscht. Ein paar Inseln und Halbinseln sowie die Halligen sind übrig geblieben. Wer zu ihnen übersetzt, muss wissen, dass Zigtausende Menschen, Hunderte Dörfer mit Dutzenden Kirchen unter Wasser und Sand begraben sind. Das Leben in Nordfriesland war immer Kampf mit den Naturgewalten. Ebbe und Flut geben den Rhythmus vor – dem Leben und den Gedanken eine besondere, ganz eigene Richtung.

    Wir haben 111 spannende, aufschlussreiche, faszinierende Orte besucht, die auch Sie kennenlernen sollten. Wissen Sie, wo man heute noch Spuren des Atlantis der Nordsee findet, der legendären Handelsstadt Rungholt, einst reich wie Rom? Kennen Sie die Geschichte der Ulpiano, deren Wrack das Meer erst vor wenigen Jahren freigelegt hat? Waren Sie schon einmal auf dem Deich, über den der Schimmelreiter galoppierte? Viele Legenden werden erzählt, vieles ist mystisch und manches sogar den Nordfriesen unbekannt. So geheimnisvoll, betörend und verführerisch wie Nordfriesland sind nur wenige Regionen der Welt.

    Amrum/Nebel

    Zum Vollbild

    1_Panchos Burg

    An diesem Kunstwerk baut jeder mit

    Der gelbe Schutzanzug ist aus robustem Material und doch verschlissen – vielleicht hat eine Windböe ihn von einer Offshore-Plattform verweht. Die Flipflops haben sicher Badende verloren. Der Gummistiefel mag einem Fischer über Bord gegangen sein. Aber wie kam die glitzernde Discokugel ins Meer, das diese an den Strand gespült hat? Jedenfalls hat Pancho sie dort aufgelesen und wie all die anderen Fundsachen an seine Burg gehängt.

    Farbenfroh thront sie in einer Vordüne am breiten, 15 Kilometer langen Strand von Amrum, der hier Kniepsand heißt. Holzplanken, Plastikfolien, Reste von Fischernetzen, Tonnen, Taue, Strandspielzeug, Sonnenmilchtuben – was Pancho bei seinen Strandläufen findet, sammelt er auf, trägt es zu seiner Burg, baut damit an und um oder dekoriert neu. Nahezu jeden Tag verändert sich das Gesamtkunstwerk. Meterlange Pfähle ragen in den Himmel, geschmückt mit Fendern und bunten Bändern. Auf etwa 100 Quadratmetern hat Pancho eine bewohnbare Installation geschaffen. Ist er nicht da, wird trotzdem weitergebaut. Spaziergänger behängen dann die Burg mit dem, was sie am Strand gefunden haben, ergänzen das Ensemble.

    Info

    Adresse im Kniepsand, 25946 Nebel | Anfahrt von der L215 in den Strunwai Richtung Kniepsandhalle (ist ausgeschildert), nach einem Kilometer großer Parkplatz (gebührenfrei), am Strand nach rechts etwa 2,5 Kilometer zu Fuß | Tipp Erhitzt von dem Fußmarsch zu Panchos Burg? Abkühlung im Meer wäre jetzt schön, aber man hat keinen Bikini und keine Badehose dabei? Nur runter mit den Klamotten! Große Abschnitte des Kniepsandes sind Nacktbadestrand.

    Amrum ist für Pancho, wie die Insulaner den Künstler Otfried Schwarz nennen, die Wahlheimat. Sein Atelier ist in Berlin. Dort malt er in leuchtenden Farben großformatige Bilder. An der Hochschule für Bildende Künste in Berlin hat Otfried Schwarz studiert. Gewohnt hat er damals in der ehemaligen Residenz von Emil Nolde. Vielleicht erklärt das seine Lust an den Farben.

    Auch in vielen Gaststätten auf Amrum strahlen Panchos Malereien. In jedem Frühjahr kommt er auf seine Insel und bleibt bis zum späten Sommer. Der erste Gang führt ihn zu seiner Strandgut-Burg. Was haben die Winterstürme von ihr übrig gelassen? Ist sie unterm Sand verschüttet? Oft genug muss er erst einmal renovieren. Dann kann man ihn treffen, in seiner Burg.

    In der Nähe

    Die sprechenden Grabsteine (2.57 km)

    Der Tonnenhafen (4.74 km)

    Beim Aale-Max (5.41 km)

    Die Godelniederung (9.55 km)

    Zur Online-Karte

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    Amrum/Nebel

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    2_Die sprechenden Grabsteine

    Biografische Inschriften auf 152 Stelen

    zurück

    Das Leben des Harck Olufs muss wirklich ein Abenteuer gewesen sein. Erst 15 Jahre alt und Matrose ist er, als osmanische Seeräuber ihn 1724 gefangen nehmen. Auf dem Sklavenmarkt von Algier verkaufen sie den Jugendlichen an den Bey (Herrscher) der heute algerischen Stadt Constantine. Aber Harck Olufs macht schnell Karriere: Er wird Schatzmeister des Beys, Kommandeur der Leibgarde, Oberbefehlshaber des Reiterheeres. Nach elf Jahren kehrt er mit viel Gold und Geld und mit vornehmen Möbeln auf seine Heimatinsel zurück. Er ist nun der reichste Mann auf Amrum.

    Eine Steinplatte auf dem alten Friedhof der St.-Clemens-Kirche in Nebel erzählt vom Leben des Harck Olufs. Sprechende Grabsteine werden die Stelen genannt, die hier wie in einem Museum nebeneinanderstehen. In dieser Steinbibliothek sind die Lebensläufe der Insulaner aus den Jahren 1678 bis 1858 ausführlich nachzulesen. Wer es sich leisten konnte, dessen Biografie wurde in Sandstein gemeißelt.

    Info

    Adresse Uasterstigh/Ecke Hööwjaat, 25946 Nebel, Tel. 04682/2389 | Anfahrt über die L215, am Parkplatz des FKK-Campingplatzes in den Uasterstigh | Öffnungszeiten der Kirche täglich 9–17 Uhr | Tipp Die Nebeler Windmühle, 400 Meter entfernt am Waasterstigh, ist die älteste Schleswig-Holsteins. Mit ihr wird ein für Amrum spezifisches Ritual praktiziert: Eigentlich stehen ihre Flügel diagonal »in der Schere«. Wird jemand beerdigt, stehen sie in horizontal-vertikaler Stellung »im Kreuz«.

    Ein Turban und ein Krummsäbel schmücken die Grabstele von Harck Olufs. Darunter ist zu lesen: »... In solcher Gefangenschaft aber hat er dem türkischen Bey zu Constantine 11 und ein virtel Jahr gedinet, bis ihm endlich dieser Bey Ao. 1735 d 31. October aus Gewogenheit zu ihm seine Freyheit geschencket, da er denn das folgende Jahr darauf Ao. 1736 d 25. April glucklich wieder um alhier auf seinem Vaterland angelanget ist. Und sich also Ao. 1737 in dem Stande der Heiligen Ehe begeben mit Antje Harken. So nun sich nebst 5 Kindern in den betrübten Witwenstande befindet.« 46 Jahre alt ist Harck Olufs geworden.

    Insgesamt 152 dieser Stelen stehen hier, viele mit Schiffen verziert. Herzergreifend ist auch diese Inschrift: »Hier ruhen die Gebeine des sel. Schiffers Willem Claasen, der gebohren ward Ao. 1714 den 8. Märtz, und in seiner 4mahl ehelichen Verbindung 13 Kinder gezeuget hat, davon ihn 4 Söhne überlebten.«

    In der Nähe

    Panchos Burg (2.57 km)

    Der Tonnenhafen (2.8 km)

    Beim Aale-Max (3.57 km)

    Die Godelniederung (7.36 km)

    Zur Online-Karte

    Zum Kapitelanfang

    Amrum/Wittdün

    Zum Vollbild

    3_Beim Aale-Max

    Ein Amrumer Original

    zurück

    Man muss Max Ganzel erlebt haben. Wie er zweimal in der Woche am frühen Morgen den Helm aufsetzt, sich auf den Motorroller mit Anhänger wuchtet und die Inselstraße entlang den Fähranleger von Amrum ansteuert. »Mein Firmenwagen«,

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