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111 Orte in Graubünden, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte in Graubünden, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte in Graubünden, die man gesehen haben muss: Reiseführer
eBook579 Seiten2 Stunden

111 Orte in Graubünden, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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Über dieses E-Book

Graubünden ist spitze. Nirgendwo in Europa wohnt man und braut man Bier an höherer Stelle. Seit jeher ist Graubünden Schnittpunkt von Handelsrouten und Kulturen. Drei Sprachen werden hier gesprochen, in mancher Gemeindeversammlung herrscht gar babylonische Sprachverwirrung. Neben wunderschönen Landschaften bietet der größte Kanton der Schweiz viele spannende und skurrile Orte: Erfahren Sie, wer dem Sennen die Haut vom Körper zieht und wo sich das Wasser zwischen drei Meeren entscheiden muss. Wandeln Sie auf den Spuren von Reichen und Todkranken in der Belle Époque und ziehen Sie sich doch mal Hip-Hop auf Rätoromanisch rein.
SpracheDeutsch
HerausgeberEmons Verlag
Erscheinungsdatum18. Sept. 2015
ISBN9783863589356
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    Buchvorschau

    111 Orte in Graubünden, die man gesehen haben muss - Christian Löhden

    111 Orte in Graubünden, die man gesehen haben muss

    Christian Löhden

    emons: Verlag

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © Emons Verlag GmbH // 2015

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Christian Löhden

    © alle Fotografien: Christian Löhden, außer

    Ort 24: Klibühni, Das Theater;

    Ort 50: Hirn & Hand, Reiner Schilling

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-86358-935-6

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_St. Peter in Mistail | Albula/Alvra-Alvaschein

    Kostbares Kleinod mit Federvieh

    2_Der Zigeunerwagen | Albula/Alvra-Stierva

    Lebe unstet, aber ganz entspannt

    3_Die Rofflaschlucht | Andeer

    «So an Wasserfall, den ha mer ou»

    4_Der Seelabalgga | Avers-Cresta

    Transzendenz-Aspekt beim Hausbau

    5_Das höchstgelegene Dorf | Avers-Juf

    Dem Himmel ganz nah

    6_Der Murmeltierpfad | Avers-Juppa

    Hör' mal, wer da pfeift!

    7_Heidis Zöpfe | Bergün/Bravuogn

    Haariges Relikt eines Mythos

    8_Die Viel-Sprachen-Gemeinde | Bivio

    Dolmetscher am Dorfstammtisch?

    9_Der Julier | Bivio/Silvaplana

    Alter Weg über die Alpen

    10_Die Mordmühle | Bonaduz

    Verlassener Tatort mit Schauerfaktor

    11_Das gerettete Haus | Bregaglia-Castasegna

    Von der Sintflut verschont

    12_Die Villa Garbald | Bregaglia-Castasegna

    Arkadien für Kunst und Kultur

    13_Salecina | Bregaglia-Maloja

    Luxus ohne Strassenanschluss

    14_Das Segantini-Atelier | Bregaglia-Maloja

    «Ich will meine Berge sehen!»

    15_Der Pass Lunghin | Bregaglia-Maloja

    Entscheidung im Tiefschnee

    16_Der Blick auf die Piz-Badile-Nordostwand | Bregaglia-Soglio

    Pioniertat mit Flusstaufe

    17_Die Mammutbäume | Bregaglia-Soglio

    «Verzaubertheit» im Palastgarten

    18_Die Alp Sovrana | Bregaglia-Soglio-Madris

    Das Vermächtnis der «Langen Heidi»

    19_Die Albigna-Staumauer | Bregaglia-Vicosoprano

    Kathedrale der Technik

    20_Die Folterkammer | Bregaglia-Vicosoprano

    Lieber gleich gestehen

    21_Der Russ im Bergell | Bregaglia-Vicosoprano

    Die Erstbesteigungen des Mehlsacks und seines Feldmarschalls

    22_Der Grotti-Weg | Cama

    Ein Luftloch für die Haltbarkeit

    23_Der Hof | Chur-Altstadt

    «Kleine Vatikanstadt»

    24_Die Klibühni | Chur-Altstadt

    Die Szene-Aufmischer

    25_Die Löwenapotheke | Chur-Altstadt

    Schöne Medizin

    26_Das Schmuckcafé | Chur-Altstadt

    Gold und Kaffee

    27_Die Seelenflucht | Chur-Altstadt

    Street Art nach alter Sage

    28_Das Sennentuntschi im Rätischen Museum | Chur-Altstadt

    Sexpuppe für die Sommeralp

    29_Das Lacunaquartier | Chur-Rheinquartier

    Manhattan im Alpental

    30_Das Welschdörfli | Chur-Welschdörfli

    Sündige Meile Churs

    31_Die Giger-Bar | Chur-West

    An Bord mit dem Alien

    32_Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung | Davos-Dorf

    Bitte eine CT für den Schnee!

    33_Die BierVision | Davos-Monstein

    Auf dem Dach der Bierwelt

    34_Der Bolgenlift | Davos-Platz

    Bequem mit dem Bügel hinauf

    35_Die Heilstätte Etania | Davos-Platz

    Lindernde Luft, zerstörerischer Schnee

    36_Das Medizinmuseum | Davos-Platz

    Ausspucken verboten!

    37_Der Schatzalp-Speisesaal | Davos-Platz

    Leiden und Laster auf dem Zauberberg

    38_Der Jungfernflug | Domleschg-Almens

    Hoch hinaus wollen alle

    39_Der Landwasserviadukt | Filisur/Schmitten

    Wie im Modellbahn-Keller

    40_Die Casascura | Fläsch

    Ein gelungener Mix

    41_Der Caumasee | Flims-Waldhaus

    Naturjuwel reloaded

    42_Die kleinste Stadt der Welt | Fürstenau

    Alles dicht beieinander

    43_Die Trockensteinmauern | Fürstenau

    Arkadisches Landschaftsmosaik

    44_Der Ziegentrieb | Hinterrhein

    Auf Umwegen zur Alp

    45_Dagoberts Klause | Ilanz/Glion-Pigniu

    Cooler Schlager aus den Bergen

    46_Das Heeresgemälde | Ilanz/Glion-Pigniu

    Langer Marsch über die Pässe

    47_Der Polenweg | Ilanz/Glion-Rueun

    Strassenbau und verbotene Liebe

    48_Das Rundfunkmuseum | Klosters-Serneus-Pagrüeg

    Technik, die begeistert

    49_Das Skigebiet Gotschna-Parsenn | Klosters-Serneus-Platz/Davos

    Rote Blutkörperchen auf unschuldig Weiss

    50_Die Alpkäseprämierung | Landquart

    Wer hat den besten Laib?

    51_Die stillgelegte Bahntrasse | Leggia/Cama/Soazza

    Chillen auf Schienen

    52_Der Klangwald | Lohn

    Symphonie der Naturmaterialien

    53_Das Beinhaus | Lumnezia-Vrin

    Am Ende alle beisammen

    54_Das Bilderbuch-Dorf | Lumnezia-Vrin

    Ach wie gut, dass kaum jemand weiss ...

    55_Die Design-Telefonzelle | Lumnezia-Vrin

    Lass das Smartphone zu Hause!

    56_Socka Hitsch | Maienfeld

    «Null-Null-Säwan, chumm amol do ana»

    57_Die Rohanschanze | Malans

    Freund oder Feind an deiner Seite?

    58_Das Castello di Mesocco | Mesocco

    Markant und uneinnehmbar

    59_Das Posthotel Löwen | Mulegns

    Wer küsst mich wach?

    60_Der Gletscherlehrpfad | Pontresina

    Lehrstück über den Klimawandel

    61_Die Casa Tomé | Poschiavo

    Mitten im Leben

    62_Die Palazzi der Spaniolen | Poschiavo

    Zuckerbäcker-Klassizismus

    63_Die Riesen-Spaghetti | Poschiavo

    Size matters

    64_Das Wohnhaus von Wolfgang Hildesheimer | Poschiavo

    Zuflucht vor der Barbarei

    65_Der Spiegelsaal | Rossa-Augio

    Prunkvoller Liebesbeweis

    66_Der Calancasca-Weg | Rossa-Augio/Calanca-Arvigo

    Mildes Wasser, wildes Wasser

    67_Die Porta Rhaetica | Rothenbrunnen

    Toblerone aus Beton

    68_Der Lamatreck | Safiental-Safien Platz

    Gemütliche Gefährten

    69_Der Biohof | Safiental-Tenna

    Komfort im Stall

    70_Der Solarskilift | Safiental-Tenna

    Die Sonne schleppt nach oben

    71_Die Krokuswiesen | Safiental-Thalkirch

    Zarte Tupfer im Übergangsgrau

    72_Der Schweizer Grand Canyon | Safiental-Versam

    Wilder Westen am Rhein

    73_Der Antifaschist auf dem Dorf | Samedan

    Gewehre statt Grabsteine

    74_Das Zollausschlussgebiet | Samnaun-Dorf

    Einkaufen auf hohem Niveau

    75_Bügl Plaz | Scuol

    Sauerwasser für alle

    76_Die Doppelmühle | Scuol-Ftan

    «Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht ...»

    77_Schellen-Urslis Haus | Scuol-Guarda

    Der Letzte wird der Erste sein

    78_Das Schloss Tarasp | Scuol-Tarasp-Sparsels

    Auf Mundhygiene gebaut

    79_Die Trinkhalle | Scuol-Tarasp-Vulpera

    Heilende Wasser und bröckelnder Putz

    80_Crap Carschenna | Sils im Domleschg

    Freilicht-Atelier mit Aussicht

    81_Die Halbinsel Chastè | Sils im Engadin/Segl-Baselgia

    Dieses Licht ...

    82_Engadiner Wasserfreuden | Silvaplana

    Im Auge des Malojawinds

    83_Die Ewige Wiederkunft | Silvaplana-Surlej

    Nietzsche in der Über-Landschaft

    84_Das Dorf für alle Sinne | Soazza

    Ein Hauch von Süden

    85_Das Schmetterlings-Ristorante | Soazza-Boffalora

    Auch Marsianer willkommen

    86_Alte Herberge Weiss Kreuz | Splügen

    Süsser die Säumer nie träumten

    87_Der Pschuuri-Brauch | Splügen

    Anbandeln mit Schmiere

    88_Die Schoggitaleraktion | Splügen

    Dank den alten Wutbürgern

    89_Der Bobrun | St. Moritz-Dorf

    Flüsterrennen auf Natureis

    90_Der schiefe Turm | St. Moritz-Dorf

    Mit dem Hang zur Neigung

    91_Die Festungskantine | Sufers

    Küche, Kunst und kein Krieg

    92_Die Kapelle Sogn Benedetg | Sumvitg-Sogn Benedetg

    Licht und Klarheit am Berg

    93_Der Landrichtersaal | Trun

    Gute Stube vom Grauen Bund

    94_Der verschwundene See | Tschappina

    Kommt das Ungeheuer zurück?

    95_Die Wiege des Bündner Hip-Hops | Tujetsch-Dieni

    Kicks, Snares, Hi-Hats und Sursilvan

    96_Die Porta Alpina | Tujetsch-Sedrun

    Tiefbahnhof in Warteschleife

    97_Die Ruine Rappenstein | Untervaz

    Ab ins feuchte Versteck

    98_Das Astrovillage | Val Müstair-Lü

    Klare Sicht auf die Milchstrasse

    99_Der Aual Foppumvasch | Val Müstair-Müstair

    Element archaischer Landwirtschaft

    100_Die Handweberei | Val Müstair-Santa Maria

    Das Glück der Weberinnen

    101_Der Bärenbrunnen | Val Müstair-Tschierv

    Kuschel-, Problem- oder Risikobär?

    102_Das Museum Chasa Jaura | Val Müstair-Valchava

    Moderne Kunst in der alten Stüva

    103_Der Steinbruch | Vals

    Quarzit, der um die Welt geht

    104_Die Florinuskirche | Valsot-Ramosch

    Der listige Heilige

    105_Die Hangterrassen | Valsot-Ramosch

    Ökologische Nischen in Gefahr

    106_Der Whisky-Stall | Valsot-Tschlin

    Kein Highland Malt für Highland Cattles

    107_Die Holzwerkstatt | Valsot-Vnà

    Schwibbögen à la Engiadina

    108_Die Sprachenschilder | Valsot-Vnà

    Klassenzimmer Dorf

    109_Die Viamala | Zillis-Reischen

    Schauergeschichten vom Bösen Weg

    110_Das Zimmer der Kaiserin | Zizers

    Eine ganz normale Pensionärin

    111_Die geteilten Brunnen | Zuoz

    Wasser für viele Fälle

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    Wer hat den besten Laib im ganzen Land? Wie kommt der Spiegelsaal ins einsame Bergtal? Wer nimmt den Blauen Heinrich mit ins Dorf? Warum ist mit den Pschuurirolli nicht zu spassen? Diese Fragen sind mehr als berechtigt, und sie müssen beantwortet werden. Genau das tun «111 Orte in Graubünden, die man gesehen haben muss».

    Graubünden ist spitze. Und das nicht nur, weil man nirgendwo in Europa näher am Himmel wohnt. Die einzige Natureisbahn der Welt steht hier – in St. Moritz –, der erste Schlepplift der Welt brachte Davoser Skifahrer auf die Piste.

    Dass es schön ist in Graubünden, weiss man schon lange. Seit es Bergtourismus gibt, kommen Reisende, um die Landschaft zu geniessen. Andere folgten, ihre Leiden in der Höhenluft zu lindern. So entstand ein Bädertourismus mit prachtvollen Belle-Epoque-Bauten. Davos, St. Moritz, Engadin, Bergell: klangvolle Namen, die man in der ganzen Welt kennt. Dazu Mythen und klassische Themen: Heidi, die Viamala, das Almleben. Dieser Band nimmt manche von ihnen auf und beleuchtet neue, unbekannte Seiten. Doch er führt vor allem auch an unentdeckte Orte und entlockt ihnen faszinierende Geschichten. Geschichten etwa vom Verkehrswegebau infolge des Reisens, Geschichten von Auswanderern, die heimkehrten und Kurioses mitbrachten.

    Und Geschichten von der Sprachenvielfalt. Drei Amtssprachen gibt es, zwischen den hohen Bergen hielten sich unzählige Mundarten. Auch kulturelle Eigenständigkeit und manch urige Traditionen erhielten sich in den Tälern.

    Erfahren Sie mehr über verschwundene und gerettete Seen, essen Sie tief im Berg ein Schinkengipfeli. Lauschen Sie den Symphonien des Windes. Sehen Sie, wo das Wasser sich zwischen drei Meeren entscheiden kann. Und ziehen Sie sich doch mal Hip-Hop auf Rätoromanisch rein. Kommen Sie mit auf eine Entdeckungstour durch tiefe Schluchten und über himmelhohe Pässe in Graubünden.

    Albula/Alvra-Alvaschein

    Zum Vollbild

    1_St. Peter in Mistail

    Kostbares Kleinod mit Federvieh

    Man geht einen Waldweg leicht bergab. Hinter einer Biegung sieht man sie auf einer Lichtung vor sich, die Kirche St. Peter in Mistail: Eine helle Erscheinung und doch ein bisschen weltvergessen wirkt sie an diesem Ort – abseits von Siedlungen auf einem kleinen Plateau über dem Albulatal. Dabei kreuzen sich wenige hundert Meter von hier wichtige Verkehrsrouten. Dass es hier dennoch so beschaulich zugeht, verwundert angesichts der kulturhistorischen Bedeutung von St. Peter: Als einzige Kirche der Schweiz hat sie drei original erhaltene Apsiden – das ist nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, das sieht auch sehr schön aus.

    Auf der wiesenbegrünten Lichtung steht nur ein Bauernhaus der Kirche zur Seite, eine Gänseschar begrüsst einen – oder hält Wache? Dass man – Federvieh ausgenommen – den Ort bisweilen ganz für sich allein hat, verstärkt die historische Aura, die der Bau aus karolingischer Zeit ausstrahlt.

    Info

    Adresse Mistail, 7451 Albula/Alvra-Alvaschein | Anfahrt A13, Chur–San Bernardino, Ausfahrt Thusis-Süd, links auf Albulastrasse, nach 10,5 Kilometern rechts auf Mistail, parken, circa 10 Minuten Fussweg | Öffnungszeiten in schneefreier Zeit tagsüber geöffnet (falls geschlossen: Schlüssel im Bauernhaus nebenan)| Tipp In Bad Alvaneu, wenige Kilometer östlich von Tiefencastel, ist bei konstant 34 Grad Badetemperatur Entspannung angesagt. Das Wasser kommt aus einer Schwefelquelle (Albulastrasse, 7473 Albula/Alvra-Alvaneu Bad, Mo–So 10–19 Uhr geöffnet, Nov. geschlossen).

    Nonnen haben wahrscheinlich um 800 an diesem abgeschiedenen Ort ein Kloster gegründet, drei Jahrhunderte später wurde die nachnachfolgende Generation vertrieben. Später diente das abgelegene Gotteshaus als Bestattungskirche. Das Innere schmücken Fresken aus verschiedenen Epochen, die meisten aus gotischer Zeit, aus dem 14. Jahrhundert. An den Seitenwänden und in der südlichen Apsis – das ist von innen betrachtet die rechte – sind aber auch verblasste Fresken aus der Zeit kurz nach dem Kirchenbau im 9. Jahrhundert zu erkennen.

    Wenn alljährlich im Sommer beim Kulturfestival «Origen» verschiedene Orte im Surses (Oberhalbstein) auf Rätoromanisch bespielt werden, ist oft auch St. Peter in Mistail einer der Veranstaltungsorte. Werden in diesem Gebäude morgens um 5.30 Uhr die Laudes – gregorianische Morgengesänge – angestimmt und dringt durch die kleinen Fenster das erste Tageslicht herein, wird die mystische Stimmung des Ortes in ungeahntem Mass verstärkt.

    In der Nähe

    Der Zigeunerwagen (1.65 km)

    Crap Carschenna (8.43 km)

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    Albula/Alvra-Stierva

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    2_Der Zigeunerwagen

    Lebe unstet, aber ganz entspannt

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    «Lustig ist das Zigeunerleben», sagt zumindest der Volksliedmund. Auch wenn die Wirklichkeit sicher oft anders aussah, wohnt doch dem Umherziehen ohne festen Wohnsitz das Gefühl von Freiheit und Unbeschwertheit inne. Sinnbildlich dafür steht der Wagen, in dem das «fahrende Volk» wohnte und mit dem man jederzeit schnell den Wohnort wechseln konnte. In unserer durchorganisierten Welt ist heute wenig Raum fürs Nomadisieren, dafür hat das einfache Leben in ungemauerter Wohnstatt inzwischen einen Geschmack von Freiheit und Luxus bekommen.

    Bei Stierva, hoch über dem Albulatal, kann man mitten im Grünen ein Zigeunerleben auf Zeit führen. Auf die Option, Bett und vier Wände mitzunehmen und einfach an anderer Stelle wiederaufzubauen, muss man allerdings verzichten, der Wagen bleibt stets an Ort und Stelle. Die ist dafür bestens gewählt: Man schaut von aussichtsreicher und sonnenverwöhnter Terrassenlage in drei Richtungen auf die umliegende Bergwelt. In der Umgebung gibt es viel Natur zu erkunden. Um den Magen zu füllen, muss nicht nach dem «Hirschlein» aus dem Lied übers Zigeunerleben gejagt werden – der Bio-Bauernhof Culegna Sundelas der Familie Brenn-Luiprecht, der die ungewöhnliche Ferienbehausung anbietet, sorgt für die nötige Verpflegung. In der Kochnische oder an der zum Wagen gehörenden Grillstelle lässt sich dann das Erlegte gut zubereiten, und das ein oder andere Liedchen wird am Feuer sicher auch in Erinnerung kommen. Statt zum Betten «Moos und Reisig» in ein Loch zu legen, wie im Volkslied erdacht, kuschelt man sich ins bequeme Federbett des Bauwagens. Im Winter ist er beheizt. Allerdings steht der Wagen dann nicht mehr oberhalb des Dorfes in der Natur, sondern gleich neben Culegna Sundelas. Den Wagen hat die Familie von einem Alphirten übernommen, mit Malereien an der Aussenwand aufgehübscht und mit den Annehmlichkeiten des modernen Lebens versehen.

    Info

    Adresse Culegna Sundelas, 7459 Albula/Alvra-Stierva | Anfahrt H3, Chur–Silvaplana, in Tiefencastel rechts auf Julierstrasse Richtung Mon/Stierva, nach 200 Metern rechts auf Kirchgasse, nach 4 Kilometern rechts auf Caschneras Richtung Stierva, nach 2,6 Kilometern rechts 1. Haus | Öffnungszeiten Buchungen unter Tel. 081/6812340| Tipp Auf der Ranch Farsox in Alvaneu Bad kann man sich sowohl im Tipi als auch im Kornbettzimmer über dem eigentlichen Feld zur Ruhe betten. Die verschiedenen Übernachtungsgelegenheiten sind im Internet unter www.wasserundbrot.ch zusammengefasst.

    In der Nähe

    St. Peter in Mistail (1.65 km)

    Die Viamala (7.66 km)

    Crap Carschenna (8.18 km)

    Der Klangwald (9.57 km)

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    Andeer

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    3_Die Rofflaschlucht

    «So an Wasserfall, den ha mer ou»

    zurück

    ... dachte sich Christian Pitschen-Melchior, Auswanderer vom Hinterrhein, als er die gigantischen Niagarafälle zu Gesicht bekam. Dass man in Amerika mit dem wilden Wasser-Spektakel ein gutes Geschäft machte, liess ihn nicht unbeeindruckt, schliesslich betrieb seine Familie das Wirtshaus an der Rofflaschlucht. Die war zu jenem Zeitpunkt noch nicht begehbar, bot aber auch einen rauschenden Wasserfall. Dass Christian Pitschen-Melchior überhaupt den Weg ins ferne Amerika antrat, lag an der miserablen wirtschaftlichen Situation im Hinterrheintal, nachdem das Transitgeschäft eingebrochen war – schuld war die Eröffnung des neuen Bahntunnels auf der Gotthardroute 1882. Mit Unterstützung der Gemeinden gingen viele junge Männer in die Fremde.

    Pitschen-Melchior jedoch fühlte sich nicht wohl auf dem fremden Kontinent, wo er einem englischen Edelmann zu Diensten war und mit ihm herumreiste. Die Erfahrung der Niagarafälle brachte die zündende Idee. Zusammen mit seiner Frau, die ihm nachgezogen war, ging er 1901 zurück in die Heimat und machte sich daran, das Potenzial der gewissermassen hinterm Haus liegenden Ressource zu heben.

    Info

    Adresse Rofflaschlucht, 7440 Andeer | Anfahrt A13, Chur–San Bernardino, Ausfahrt Rofla/Avers, rechts auf Rofla Richtung Rofla/Andeer, nach 400 Metern rechts auf H13 | Öffnungszeiten April Do–Mo 9–18 Uhr; Mai–Okt. täglich 9–19 Uhr| Tipp Im Mineralbad Andeer lässt sich nach einem Gang durch die wilde Schlucht bei

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