111 Orte in Island, die man gesehen haben muss: Reiseführer
Von Kai Oidtmann
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Über dieses E-Book
wenn Sie sich auf die Spur des Seeungeheuers Lagerfljot-Wurm begeben, durch Reykjavíks lange Partynächte tanzen oder mitten im Nirgendwo der Ostfjorde auf einen solarbetriebenen Cola-Automaten stoßen.
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Buchvorschau
111 Orte in Island, die man gesehen haben muss - Kai Oidtmann
111 Orte in Island, die man gesehen haben muss
Kai Oidtmann
emons: Verlag
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2016
Alle Rechte vorbehalten
Texte: Kai Oidtmann
© alle Fotografien: Kai Oidtmann
Gestaltung: Emons Verlag
Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL
ISBN 978-3-96041-037-9
E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
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Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de
Inhalt
Vorwort
1_Das Norðurálsvöllurinn | Akranes
Stadion mit Aussicht aufs Meer
2_Der Golfclub Akureyri | Akureyri
Abschlagen kurz vor dem Polarkreis
3_Die Herzampeln | Akureyri
Ein Herz für Autofahrer
4_Das Sjoppan Vöruhús | Akureyri
Kreatives aus dem Kioskfenster
5_Das Hotel Djúpavík | Árneshreppur
Übernachten im Schatten der Heringsfabrik
6_Das Krossneslaug | Árneshreppur
Baden zwischen Bergwand und Meeresspiegel
7_Der Lebensmittelladen | Árneshreppur
Handelszentrum früher und heute
8_Das Museum der Melodien | Bíldudalur
Das Gedächtnis des isländischen Schlagers
9_Samúels Skulpturen | Bíldudalur
Kindliche Kunst am Adlerfjord
10_Die sieben Wasserfälle | Bíldudalur
Leise bis dröhnend
11_Der Bolafjall | Bolungarvík
Islands Ohr zur Welt
12_Die Stórurð | Borgarfjörður eystri
Wandern für den Titel
13_Der Autoclub | Borgarnes
Präsidentenkarosse zum Freundschaftspreis
14_Der Bjössaróló | Borgarnes
Ein Spielplatz aus alten Brettern
15_Die Farm Móðir Jörð | Egilsstaðir
Leckeres von Mutter Erde
16_Der Hallormsstaður-Wald | Egilsstaðir
Baumgrößen und Rockgrößen
17_Der Lagarfljót | Egilsstaðir
Wahrheit, Mythos oder Phantasieprodukt?
18_Der Reiterhof Húsey | Egilsstaðir
Leben im Einklang mit der Natur
19_Die Straßenschilder | Fáskrúðsfjörður
Where the streets have french names
20_Das Nonsens-Museum | Flateyri
Von Polizeimützen bis Würfelzucker
21_Die Aluminiumschmelze | Hafnarfjörður
Argwöhnisch betrachteter Energiefresser
22_Die Bucht Straumsvík | Hafnarfjörður
Schönheit aus Lava mit kalten Quellen
23_Der Hellisgerði-Park | Hafnarfjörður
Treffpunkt von Elfen, Vögeln und Katzen
24_Die Jökulsárlón | Höfn
Wo der Gletscher kalbt
25_Das Blauwalskelett | Húsavík
Größer geht’s nicht
26_Der Kísilvegur | Húsavík
Achterbahnfahrt mit Hochlandfeeling
27_Der Hvítserkur | Hvammstangi
Versteinert in schicker Garderobe
28_Das Seljavallalaug | Hvolsvöllur
Glitschiger Badespaß am Eyjafjallajökull
29_Saltverk | Ísafjörður
Klimaneutrales Salz nach alter Tradition
30_Der Kirkjugólf | Kirkjubæjarklaustur
Ein Kirchenboden, der nie einer war
31_Der Systrafoss | Kirkjubæjarklaustur
Kein guter Ort für Schwestern
32_Der Hvalfjörður | Kjósarhreppur
Drunter durch oder drum herum?
33_Die Jökulsárgljúfur | Kópasker
Tiefer Fall in der Gletscherschlucht
34_Die Kópavogskirkja | Kópavogur
Kirche, Oper oder Schnellrestaurant?
35_Der Hverfjall | Mývatn
Natürlich symmetrisch seit 2.500 Jahren
36_Die Mývatn-Naturbäder | Mývatn
Die kleine Schwester der Blauen Lagune
37_Der Námafjall | Mývatn
Kochender Schlamm und faule Eier
38_Sigurgeirs Vogelmuseum | Mývatn
Ein Leben für die Vögel
39_Die Brückenpfeiler | Öræfi
Wie Streichhölzer im Sandkasten
40_Die Látrabjarg-Felsen | Patreksfjörður
Großstadt der Seevögel
41_Der Rauðasandur | Patreksfjörður
Südseefeeling on the rocks
42_Der Arctic Henge | Raufarhöfn
Visionäre Steinformation als Tourismusmotor
43_Die Schutzhütten | Reykhólahreppur
Notunterkunft der Holzklasse
44_Snorris Bad | Reykholt
Denkmalgeschützte Badewanne eines Poeten
45_Die Wasserleitung | Reykholt
Heiß und glänzend
46_Das Ziegenzentrum | Reykholt
Ein Leben für die Isländische Ziege
47_Die Brücke zwischen den Kontinenten | Reykjanesbær
Wo Europa und Nordamerika sich nahe kommen
48_Das Rokksafn Íslands | Reykjanesbær
Islands Musikgeschichte in Rock City
49_Der 66°North-Laden | Reykjavík
Kleider für Abenteurer auf der »Fleecestreet«
50_Der alte Friedhof | Reykjavík
Eine schöne Seite des Todes
51_Die Aussichtsplattform | Reykjavík
Großartiger Blick an einem glänzenden Ort
52_Der Bæjarins-Beztu-Stand | Reykjavík
Wurstfreuden für Wurstfreunde
53_Die Bar Ananas | Reykjavík
Islands einzige Strandbar
54_Der Barbershop | Reykjavík
Rasieren und frisieren auf Schmugglerware
55_Das Bókin | Reykjavík
Islands chaotischster Bücherladen
56_Die Boutique Stella | Reykjavík
Anlaufstelle für kalte Füße
57_Der Briefkasten der Weihnachtstrolle | Reykjavík
Ein Weihnachtsmann ist nicht genug
58_Das C is for Cookie | Reykjavík
Mit Kaffee und Keksen aus der Krise
59_Die Dead Gallery | Reykjavík
Ein Leben mit dem Totenkopf
60_Das Einar-Jónsson-Museum | Reykjavík
Moderne Kunst aus dem letzten Jahrhundert
61_Die Elfenschule | Reykjavík
Märchenstunden auf isländische Art
62_Das Elliðaárdalur | Reykjavík
Reykjavíks grüne Lunge
63_Der Expo-Pavillon | Reykjavík
Ganz Island in einer Tiefgarage
64_Die Fahrradschranken | Reykjavík
Charmante Barrieren mit Farbakzenten
65_Das Fljótt og Gott | Reykjavík
Sezierkurs im Schnellrestaurant
66_Das Fótógrafí | Reykjavík
Wo mit dem Fotoapparat geangelt wird
67_Der gespendete Phallus | Reykjavík
Das beste Stück bleibt für die Nachwelt erhalten
68_Die Handprjónasamband | Reykjavík
Stricken für die Haushaltskasse
69_Das Héðinshús | Reykjavík
Kunst an jeder Ecke
70_Der Herrenausstatter | Reykjavík
Britischer Stil für isländische Gentlemen
71_Das Höfði | Reykjavík
Wo das Ende des Kalten Kriegs seinen Anfang nahm
72_Das Hotel Borg | Reykjavík
Wo schon Marlene Dietrich schlief
73_Der Imagine Peace Tower | Reykjavík
Ein Licht für den Weltfrieden
74_Das Ísgerðin | Reykjavík
Eis zum Selberzapfen
75_Das KEX Hostel | Reykjavík
Islands hippste Übernachtungsmöglichkeit
76_Der Kolaportið | Reykjavík
Islands Flohmarkt-Tradition
77_Die Litla Kaffistofan | Reykjavík
Kaffee, Benzin und Fußballkultur
78_Der Messermacher | Reykjavík
Handarbeit mit perfekter Schärfe
79_Die MicroBar | Reykjavík
Das Zentrum isländischer Bierkultur
80_Das Nordische Haus | Reykjavík
Ein Stück Heimat für Nordlichter
81_Der Öskjuhlíð | Reykjavík
Berg der wilden Kaninchen
82_Das Polizeipräsidium | Reykjavík
Polizeiarbeit im Krimi und in den sozialen Netzwerken
83_Das Reykjavík Chips | Reykjavík
Spanische Fritten nach belgischer Art
84_Der Reykjavík International Airport | Reykjavík
Wo Fliegen wie Busfahren ist
85_Das Reykjavík Roasters | Reykjavík
Mit Waage und Näschen zum perfekten Kaffee
86_Die Schiffswerft | Reykjavík
Der richtige Ort, wenn der Lack ab ist
87_Die Seeunglückstafeln | Reykjavík
Schwarze Stunden der isländischen Seefahrt
88_Der Skulpturen- und Küstenweg | Reykjavík
Freiluft-Ausstellung mit freier Aussicht
89_Der Smekkleysa-Plattenladen | Reykjavík
Hier ist der Name nicht Programm
90_Der Soundwalk Reykjavík | Reykjavík
So klingt die Stadt
91_Das Unfall-Mahnmal | Reykjavík
Mehr als nur ein Kratzer im Lack
92_Die verborgene Burgerbude | Reykjavík
Fast Food aus der Abstellkammer
93_Das Viðey-Haus | Reykjavík
Heimat der Mächtigen
94_Das Viertel der Götter | Reykjavík
Leben im Schatten von Odin & Co
95_Der Ylströnd | Reykjavík
Baden im lauwarmen Nordatlantik
96_Bobby Fischers Grab | Selfoss
Die Ruhestätte eines exzentrischen Schachgenies
97_Das Luxus-Abenteuerhotel | Selfoss
Urlaub am Kraftwerk
98_Die Silfra-Spalte | Selfoss
Tauchparadies für Hartgesottene
99_Grottá | Seltjarnarnes
Teilzeitinsel mit Familientradition
100_Der Tvísöngur | Seyðisfjörður
Ein Denkmal für den Zwiegesang
101_Das Lupinenfeld | Skógar
Eine Pflanze spaltet die Nation
102_Die Ölkelda-Quelle | Snæfellsbær
Wasser mit Gehalt direkt aus der Erde
103_Der Bjarnarhöfn | Stykkishólmur
Aus Grönlandhai wird Gammelhai
104_Die Hafnargata | Stykkishólmur
Wo Ben Stiller in die Luft ging
105_Die Library of Water | Stykkishólmur
Gletscherwasser ... nicht ausleihbar
106_Die Dyrhólaey | Vík
Brüchiger Durchblick in Südisland
107_Das Flugzeugwrack | Vík
Notlandung auf dem Sólheimasandur
108_Der Reynisfjara | Vík
Glatte Steine, kantige Höhle und starre Trolle
109_Die alte Schlosserei | Þingeyri
Fräsen, bohren und schmieden wie vor 100 Jahren
110_Die Strandarkirkja | Þorlákshöfn
Wo ein göttlicher Engel Leuchtturm spielte
111_Das Hostel Ytra Lón | Þórshöfn
Vom Baucontainer zum Gästezimmer
Bildteil
Übersichtskarten
Vorwort
Wo stünde Island heute, wenn der Zungenbrecher-Vulkan Eyjafjallajökull die Insel im Jahr 2010 nicht über Nacht in den Fokus der weltweiten Öffentlichkeit gerückt hätte? Würden die Isländer noch immer mit der Finanzkrise von 2008 kämpfen, die weitestgehend überwunden ist? Diese Überlegung ist hypothetisch, denn die Bilder des feuerspeienden Vulkans wirkten damals besser als jede Marketingkampagne und lockten viele Besucher an. Die Isländer haben sich in der Krise aber nicht nur auf die zahlreichen Touristen verlassen, sondern selbst angepackt und Ideen umgesetzt. So wie die Salzmacher von Reykjanes, die ausschließlich mit Geothermalwasser Salz herstellen.
Der Mut, Visionen umzusetzen, wird Ihnen beim Lesen dieses Buches immer wieder begegnen, denn den hatten die Isländer schon vor der Krise. In den Ostfjorden entsteht deshalb ein »Arctic Henge«, direkt neben einem Kraftwerk können Sie in einem Luxushotel übernachten, und in Ostisland wächst die »coolste Gerste« der Welt. An skurrilen Einfällen mangelt es den Isländern nicht, das merken Sie spätestens im Phallusmuseum, wenn Sie vor einer Ampel in Herzform stehen, die Bücherei für Wasser betreten oder die Elfenschule besuchen, in der Sie alles über versteckte Wesen lernen können. Solche Ideen sind möglicherweise das Ergebnis dunkler Wintertage oder gehören einfach zur Mentalität der Isländer, die von der rauen Insel geprägt wurde.
Islands unfassbar schöne Natur ist natürlich auch Teil dieser 111 Orte. Auf dem Weg dorthin werden Sie eine Menge spannender Geschichten erleben, denn hinter jeder Wegbiegung warten faszinierende Gletscher, tosende Wasserfälle, interessante Menschen oder einfach nur ein Wetterumschwung.
Genießen Sie all das in vollen Zügen, aber mit Bedacht, damit die Natur nicht unter uns Menschen leidet. Denn Islands Landschaften sind, so hart sie stellenweise wirken mögen, sehr empfindlich.
Akranes
Zum Vollbild
1_Das Norðurálsvöllurinn
Stadion mit Aussicht aufs Meer
Wasserscheu dürfen die Ballkinder hier nicht sein, denn in fast jedem Spiel müssen sie einen Fußball aus dem Nordatlantik fischen. Der schwappt, nur eine Kurzpasslänge entfernt, hinter der Tribüne des Norðurálsvöllurinn auf den Strand. Die Spielstätte des ÍA Akranes ist ein Stadion der alten Schule. Die Gegengerade bietet neben Stehplätzen auf einem Graswall auch eine feine Aussicht aufs Wasser. Fußball mit Meerblick und einem guten Rasen, das gefällt ÍA-Trainer Gunnlaugur Jónsson, der früher auch für den KFC Uerdingen auflief. »Das Gras erholt sich nach dem Winter schnell, sodass wir Ende April wieder draußen spielen können.«
Gebaut im Jahr 1935 bietet das Norðurálsvöllurinn heute bis zu 5.550 Zuschauern Platz. Sein Name stammt von einem Sponsorenvertrag mit dem Aluminiumproduzenten Norðurál aus dem nahe gelegenen Grundartangi. Vorher hieß es schlicht Akranesvöllur. Im Schnitt kommen pro Spiel rund 1.000 Fans, um die Spieler von Akranes anzufeuern. »In einer Stadt mit rund 6.500 Einwohnern ist das eine beachtliche Zahl«, findet ÍA-Manager Haraldur Ingólfsson, der sich auch noch an den absoluten Zuschauerrekord erinnern kann. »Das war 1996, als wir im entscheidenden letzten Saisonspiel KR Reykjavík 4:1 besiegten und Meister wurden. Damals waren 6.000 Fans da.«
Info
Adresse Innnesvegur, Ecke Garðabraut, 300 Akranes, www.ksi.is | Anfahrt über die 51 Richtung Akranes, vor dem Ortseingang links auf die 503 Richtung Innnes, dann rechts auf den Innnesvegur bis zum Stadion | Öffnungszeiten immer| Tipp Der nahe gelegene Strand Langisandur eignet sich für ein erfrischendes Bad im Nordatlantik oder für einen Spaziergang. Unter anderem für seine besonders gute Wasserqualität wurde er mit dem »Blue Flag«-Gütesiegel ausgezeichnet.
Direkt an der Südseite des Stadions steht seit einigen Jahren die Akraneshöllin – eine große Sporthalle mit Kunstrasenplatz, die dem Team von Gunnlaugur Jónsson das ganze Jahr über gute Trainingsmöglichkeiten bietet. »Sie hat uns aber auch einen gewissen Heimvorteil genommen, weil sie den Wind abhält.« Gefährliche Flatterbälle sind also kein probates Mittel mehr für die Spieler des ÍA Akranes – dem Club, bei dem die brasilianische Fußballlegende Pelé seit 1991 Ehrenmitglied ist. Damals überreichte er einen Fair-Play-Preis an die Damenmannschaft und genoss vielleicht auch den Meerblick des Norðurálsvöllurinn.
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Akureyri
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2_Der Golfclub Akureyri
Abschlagen kurz vor dem Polarkreis
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Der 1935 gegründete Golfclub Akureyri ist nicht nur der zweitälteste in Island, sein Par-71-Kurs gehört auch zu den nördlichsten 18-Loch-Golfplätzen der Welt. Wenn die Sonne im Sommer über Akureyri fast nicht untergeht, darf auf dem Golfkurs mit dem tollen Bergpanorama rund um die Uhr gespielt werden. Dass lange Sommernächte gleichbedeutend mit langen Abschlägen sind, möchte der Club-Vorsitzende Sigmundur Ófeigsson aber nicht bestätigen. Trotzdem locken die hellen Nächte viele Gäste an. »Dann leihen wir ihnen ein Golfcart und vertrauen darauf, dass es am nächsten Morgen zurück ist.« Einer der berühmtesten Spieler auf der rund 6.000 Meter langen Anlage war der ehemalige Weltklassegolfer Jack Nicklaus. »Er war aber eher zum Lachsfischen in der Gegend und nicht wegen unseres schönen Platzes«, lacht Sigmundur.
Die geografische Lage kurz vor dem Polarkreis birgt aber auch einige Nachteile: Je nach Wetterlage dauert die Saison nur von Ende April bis Anfang Oktober, und die Pflege der Bahnen ist schwierig. »Im Sommer hoffen unsere Greenkeeper auf viele warme Tage, um neuen Rasen säen zu können. Im Winter kämpfen sie mit dem Schnee, damit der Kurs nicht komplett zerstört wird.« Denn sobald es das Wetter zulässt, drängen die rund 750 Mitglieder auf den Golfplatz, dessen zahlreiche Bäume und Hügel es manchem Spieler schwer machen. »Im Winter wird in der Halle an der Technik gefeilt, im Sommer gespielt«, erklärt Sigmundur.
Info
Adresse Jaðar, 600 Akureyri, www.gagolf.is | Anfahrt von Akureyri über die Ringstraße 1, weiter auf der Drottningarbraut Richtung Hrafnagil, kurz vor dem Flughafen rechts auf den Naustavegur, nach 2 Kilometern im Kreisverkehr die 3. Ausfahrt in die Kjarnagata nehmen und nach 350 Metern rechts abbiegen | Öffnungszeiten Ende April–Anfang Okt. (je nach Wetterlage)| Tipp Bei einem Spaziergang über den Golfplatz kann man die Natur und das schöne Bergpanorama besonders gut genießen. Deshalb sind spezielle Wege auch für Nicht-Golfer angelegt worden.
Insgesamt tummeln sich rund 35.000 Isländer auf den 67 Golfplätzen im Land. Damit gilt Golf nach Fußball als zweitbeliebteste Sportart, und der Golfclub Akureyri kann sich über mangelnden Nachwuchs nicht beschweren. »Die Kinder bewegen sich in der Natur, lernen Geduld und Regeln kennen – nicht nur die Spielregeln, auch Verhaltensregeln.« Und das schadet weder in langen Sommernächten noch an kurzen Wintertagen.
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Akureyri
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3_Die Herzampeln
Ein Herz für Autofahrer
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Wer als Islandreisender mit dem Auto nach Akureyri kommt, hat oft viele ampelfreie Kilometer auf der Ringstraße oder auf staubigen Schotterpisten hinter sich. Gerade deshalb empfindet man den Empfang in Akureyri als doppelt herzlich, wenn die Ampeln die Autofahrer mit einem leuchtenden roten Herz zum Anhalten auffordern. Die herzerwärmenden Verkehrszeichen sind Überbleibsel der Kampagne »Brostu með hjartanu« (Lächle mit dem Herzen) aus dem Jahr 2007. Damals war vor allem Island schwer von der weltweiten Bankenkrise betroffen, und viele Menschen verloren ihr Geld, ihre Häuser und ihre Firmen. »Deshalb wollten wir ein Zeichen setzen, das unsere Herzen wärmt und uns den Glauben an die Zukunft zurückbringt«, erzählt Hulda Sif Hermannsdóttir vom Kultur- und Marketingbüro der Stadt. Die Menschen und Unternehmen in Akureyri konnten bei der Aktion mitmachen, indem sie kleine Herzen in ihre Fenster hängten oder auf ihre Produkte druckten. Ein Jahr später, zum Familienfest »Ein Með Öllu«, wurden viele Ampeln in der Innenstadt auf