Teufelsgut Engelsböse Nr. 03: Dreierblut (Eine schwarzhumorige und mitreißende Mystery-Serie für Erwachsene)
Von Sabine Benda und Thomas Benda
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Über dieses E-Book
Es ist mühsam darüber nachzudenken, denn es gibt für uns alle Pläne, die älter sind als die Menschheit selbst, geschrieben vor langer Zeit … und sie erfüllen sich jetzt … in diesem Augenblick … für uns alle.
Ihr Schützling hatte das Telefonat mit Thomas Bendermann beendet und war nachdem sie über die gesagten Worte nachgedacht hatte, innerlich gestärkt. Sie war aufgewühlt aber sie spürte auch, dass ein Teil in ihr Bendermann wirklich heiraten wollte – trotz Karl Wisemeyer, der in ihrem Herzen war.
Klar war, dass auch Ansgar Gradener, der sie damals in der Bronxer Hinterhofgasse vor dem Nuttenmörder rettete – irgendwie – ebenfalls zu ihr gehörte, etwas Schützendes in ihrem wirren Leben war. Ja, er war fast schon die wohlwollende Konstante. Ansgar war wie ein Fels für sie in einem tosenden Meer von mitreißenden Gefühlen und dramatischen Ereignissen.
Stephanie Moody, die Speerspitze der Exekutive, stand unerkannt und unsichtbar im Raum war mit der Entwicklung ihres blonden Schützlings sehr zufrieden.
Alles verlief bei den begrenzt denkenden Menschen nach den himmlischen Plänen. Es war perfekt.
"Teufelsgut Engelsböse" - eine abgeschlossene 25-teilige Mystery-Serie für Erwachsene von Sabine & Thomas Benda
Sabine Benda
In tiefer Liebe und Kreativität verbunden bearbeiten wir gemeinsam einige sehr interessante Romane, die demnächst ihre Veröffentlichung finden. Wir sind zwei leidenschaftliche Selfpublisher mit Herz und Seele – und das zeigt sich in unseren Geschichten.
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Rezensionen für Teufelsgut Engelsböse Nr. 03
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Buchvorschau
Teufelsgut Engelsböse Nr. 03 - Sabine Benda
1. Schuldig
Woodruf Church, Manhattan, in der Vergangenheit
An einem sonnigen Sonntag, an dem Marcy Barbara Bowlers, die heutige Straßenritze Mercy, zwölf Jahre jung gewesen war.
Den Gottesdienst hatte die Familie gemeinsam besucht – wie an jedem Sonntagvormittag.
Nach dem Läuten der Kirchenglocken war Vater Mathew Bowlers mit dem kleinen Marc, Marcys Bruder, in den Kirchhof gegangen, um mit ihm in der hübsch angelegten Parkanlage zu spielen. Mutter Madeleine zündete zwischenzeitlich am Altar einige Kerzen an, während die zwölfjährige Marcy unruhig auf der glatten Kirchenbank hin und her rutschte.
Sie beobachtete ihre Mutter, wie sie vor den Kerzen betete.
Madeleine war eine attraktive Frau, karriereorientiert als Kunstdesignerin und sehr gläubig. Eine beinharte Katholikin ohne Wenn und Aber, wie sie sich selbst gerne bezeichnete.
Marcy liebte ihre Mutter sehr, auch wenn diese hin und wieder ein wenig unnahbar und respekteinflößend auf ihre eigenen Kinder wirkte. Doch das blondhaarige Mädchen kannte ihre Mom auch anders.
Seit einigen Monaten beobachtete Marcy ihre Eltern – und zwar von einem Baumhaus aus, das gegenüber dem elterlichen Schlafzimmer auf einem knorrigen Ahornbaum thronte.
Das Baumhaus – für die beiden Bowlers-Kinder eine imaginäre Raumstation namens Centauri 11-6 – war der ideale Beobachtungsposten, wenn die Eltern ein eheliches Schäferstündchen abhielten.
Im Lauf der Zeit hatte die Zwölfjährige mit dem Fernglas alle gängigen Sex-Stellungen bei ihnen beobachten können. Bruder Marc durfte natürlich nicht durch den Feldstecher schauen. Während sie das sexuelle Treiben studierte, sondierte der kleine Lockenkopf den Garten nach feindlichen Aliens und wurde dabei fast immer fündig.
Marcy hatte bei den heimlichen Beobachtungen ihre Mutter gut kennengelernt und wusste, dass hinter der disziplinierten Fassade eine sehr leidenschaftliche Frau verborgen war, die sich zu ausufernden Orgasmen hinreißen ließ.
Madeleine Bowlers kam in die Kirchenbank zurück, setzte sich neben Marcy und betete wiederholt ein stilles Gebet. Marcy betrachtete sie dabei und fand, dass ihre Mutter beim Beten ziemlich anmutig aussah.
In der Zwölfjährigen nagte seit einigen Tagen eine brennende Frage, die nur ihre Mutter zufriedenstellend beantworten konnte. Bei religiösen oder christlichen Themen vertraute das Mädchen ganz und gar auf sie. Madeleine war hierzu die »Fachfrau« im Hause der Familie Bowlers.
»Mom, darf ich dich etwas fragen?«
Madeleine Bowlers, eine gepflegte Mittdreißigerin mit blauen Augen, schaute ihre Tochter an. »Was hast du auf dem Herzen, Liebes?«
Marcy runzelte nachdenklich die Stirn. »Wir besprechen im Schulunterricht gerade die Zehn Gebote«, begann das blondhaarige Mädchen und sah dabei ziemlich besorgt aus. »Es geht mir um das Fünfte.«
»Du sollst nicht töten«, sagte ihre Mutter.
»Genau das«, bestätigte Marcy sie. »Ich habe eben im Gottesdienst die Predigt von Pater Michael gehört, als er vom Verrat an Jesus gesprochen hat. Petrus hat doch mit einem Schwert das rechte Ohr von diesem Malchus abgeschlagen.«
Madeleine nickte wissend und unterbrach sie voreilig. »Es geht dir um die Gewalt, nicht wahr? Ja, die war falsch! Petrus war erzürnt wegen des Verrats. Aber Jesus hat die Situation wieder unter Kontrolle gebracht und das Ohr von Malchus geheilt.«
»Es geht mir doch nicht um das doofe Ohr, Mom!«, warf Marcy trotzig ein. »Es geht mir ums Töten!«
Madeleine sah ihrer Tochter in die blauen Augen. »Erklär es mir, Marcy! Was willst du wissen?«
»Wenn ich die Nachrichten sehe und höre, wird mir richtig schlecht! Christen töten weltweit, obwohl es gegen Gottes Gebot ist! Ist das Töten nicht grundsätzlich falsch?«
Mutter Bowlers überlegte einen kurzen Moment, dann entgegnete sie: »Töten ist immer der falsche Weg, Marcy! Priorität hat immer, das Leben zu bewahren und die Gewalt abzuwenden. Leider gibt es Situationen, da muss auch ein Christ entscheiden, mit wie viel Gegenwehr er sich oder andere schützen muss!« Schließlich fügte sie weitere Gedanken an: »Das Leben, das eigene Leben oder von anderen zu schützen, hat immer Vorrang! Selbstschutz ist vertretbar, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt, Marcy!«
Ihre Tochter blickte sie zweifelnd an. »Auch dann, wenn ich anderen Menschen dadurch ihr eigenes Leben nehme?«
Madeleine legte behutsam ihre flache Hand auf Marcys zierliche Schulter. »Hör zu, Marcy! Die Liebe zu sich selbst bleibt ein Grundprinzip der Sittenlehre. Somit darf man sein eigenes Recht auf das Leben geltend machen. Wer sein Leben oder das eines anderen verteidigt, macht sich keines Mordes schuldig, selbst wenn er gezwungen ist, den Angreifer deshalb abwehrend zu töten.«
Das Mädchen spitzte die Lippen. »Ich nehme dann eine vertretbare Schuld auf mich, Mom? Eine Schuld, die Gott dann irgendwann richten wird?«
»Ja, so sehe ich es! Hoffentlich kommen wir niemals in solch eine schlimme Situation, um so etwas für uns oder andere entscheiden zu müssen.«
Marcy legte ihre junge Stirn in Falten. »Also … würde Pater Michael auch jemanden töten, wenn sein Leben in Gefahr wäre und wirklich nichts anderes mehr ginge?«
Madeleine lächelte bitter. »Das ist anzunehmen. Sicherlich, Marcy. Jeder würde sein Leben verteidigen – unabhängig vom jeweiligen Glauben. Jeder würde das in solch einer Notlage tun!« Die Mutter zeigte auf sich und meinte in sachlichem Tonfall. »Selbst ich, eine gutbezahlte Kunstdesignerin aus New York, die normalerweise mit Waffen nichts am Hut hat.«
Marcy Barbara Bowlers, zwölf Jahre jung, glaubte ihrer Mom. Sie wusste nicht, wie andere Christen darüber dachten. Es war der Zwölfjährigen auch egal, denn in einer halben Stunde würde sie mit dem Rest der Familie leckere Hamburger essen, schön durchgegrillt von Vater Mathew.
Heute war doch so ein herrlicher Sonnensonntag … und die Gedanken an Mord und Totschlag verschwanden … einfach so.
Hidsania, im Palast von Prinz Hidsaa, heute
Wissen Sie was? – Der Tod ist echt ein Scheißdreck!
Während des Angriffs auf Hidsania und auch danach bei den Aufräumarbeiten habe ich Dinge gesehen, die ich niemals mehr vergessen werde.
Zorn und unbändiger Hass stiegen da in mir hoch – mit voller Wucht!
Automatisch wurde ich an das Grauen und die Gewalt erinnert, mit denen ich in der Bronxer Hinterhofgasse konfrontiert gewesen war. Damals, als dieser irre Nuttenmörder, Benjamin Micker, mich missbrauchte und mich töten wollte!
Doch hier, in dem paradiesischen Palastgarten von Prinz Hidsaa, war der bittere Auftritt des Todes geradezu niederschmetternd und von unvergesslicher Qual durchdrungen.
Dutzende Leichname, aufgereiht, erschossen, von Explosionen zerfetzt!
Blut, überall Blut, teilweise getrocknet, oft noch schmierig frisch – dann dazwischen, wild verstreut, lagen abgerissene Arme, Beine und Köpfe!
Haben Sie jemals in die starren, toten Augen eines Pferdes gesehen? – Wenn das Tier den Menschen noch im Tode scheinbar anklagt für das Leid, für das unsagbare Leid, das man ihm angetan hat!
So was verändert Sie, sage ich Ihnen! – Glauben Sie mir!
Ja, wir haben den brutalen Angriff überlebt!
Und ja … wir werden weiterleben, werden weitermachen!
Vergessen werden wir das hier niemals!
Niemals … nie!
Das dürfen wir gar nicht!
Das können wir gar nicht!
Das sind wir den Toten schuldig!
Mom hatte recht – damals in der Kirche. Jeder verteidigt sein Leben und das anderer … unabhängig vom Glauben! Jeder macht das instinktiv in solch einer grausamen Notlage!
Mit der vertretbaren Schuld, die man damit auf sich nimmt, muss jeder selbst fertig werden!
Jeder selbst … irgendwie!
Wir, Estelle und ich, haben an diesem Morgen lange für die vielen Toten gebetet und uns beim Herrn bedankt, dass wir das Entsetzliche überleben durften. Fast alle Frauen aus Hidsaas Lustgarten, Fay Fraser und die anderen, haben sich uns wie selbstverständlich angeschlossen und knieten an unserer Seite.
Yamina, meine treue Dienerin, betete mit uns auf ihre Weise.
Danach hielten wir uns alle an den Händen fest, bildeten einen Kreis der Frauen, fühlten uns, spürten uns und gaben uns einander Kraft und Nähe.
Auch diese Gemeinsamkeit nach dem Gebet werden wir niemals mehr vergessen.
Niemals … nie!
Das dürfen wir gar nicht!
Das sind wir uns schuldig … und Gott!
Und nun? Nun machen wir weiter!
Es gibt viel zu tun!
Oder wie Estelle mir immer wieder zu verstehen gibt: Gott hat seine Pläne!
Für jeden von uns – für uns alle! Ob uns das passt … oder nicht!
2. Pornos lügen
Über den Wolken
Lydia van Bush kam aus der Toilettenkabine heraus und schlängelte sich vorsichtig durch den Mittelgang, ging vorbei an der adretten Flugbegleiterin, die Softdrinks servierte.
Die Maschine würde bald in den Landeanflug übergehen – Zeit für ein letztes Mineralwasser.
Nachdem sie es bestellt hatte, setzte sie sich und legte den Bauchgurt an. Die Anschnallzeichen leuchteten bereits auf.
Ihr Freund Karl Wisemeyer war eingeschlafen und atmete hörbar. Sein Kopf ruhte auf einem kleinen Kissen, das er an die Kabinenwand gedrückt hatte.
Marc Bowlers studierte einen Fremdenführer mit dem Titel Dubai für Amerikaner.
»Ich bin jedes Mal überrascht, wie lange sich diese Geschichten von der Flugzeugtoilette schon am Leben halten«, meinte die braunmähnige Frau in dem Jeans-Outfit nüchtern.
Der lockenköpfige Mann in dem grauen Kapuzenshirt sah fragend auf. »Was meinst du genau?«
Lydia bedankte sich bei der Flugbegleiterin für das gereichte Mineralwasser. Schnell trank sie einen Schluck. »Sex auf der Flugzeugtoilette! Tausende von Pornos lügen! Kein normaler Mensch macht es unter diesen Umständen in einer mickrigen Schuhschachtel!«
Marc grinste. »Kommt aber in Filmen oft genug prickelnd rüber«, entgegnete er mit humorvoller Betonung.
»Unrealistische Männerfantasien!«, kommentierte die Rocksängerin knapp. »Sorry!«, schob sie flott nach. »Heterosexuelle Männerfantasien, meine ich natürlich!«
»Ach«, witzelte der Lockenkopf. »Du glaubst, es gäbe keine unrealistischen Gay-Geschichten, die im Flugzeug spielen?«
Lydia zog eine Schnute. »Ich möchte mir weder die eine noch die andere Möglichkeit vorstellen, Marc! Der Vorgänger auf der Toilette hier hatte die Spültaste nicht betätigt. Großes Geschäft – furchtbare Schweinerei!«
Marc schürzte angewidert seine Lippen. »Igitt, wie übel!«
Die Frau lächelte schräg. »Jetzt wechsle noch schnell die Perspektive und sei frisch schwanger und geruchsempfindlich dazu. Verstehst du?«
Der junge Mann nickte mitfühlend, konnte sich jedoch ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Lydia bemerkte dies und knuffte ihn in die Seite.
Eine Durchsage informierte die Fluggäste darüber, dass die Maschine planmäßig in 45 Minuten auf dem Airport von Dubai landen würde. Danach folgten die Informationen ein weiteres Mal auf Arabisch.
»Ich bin immer wieder davon angetan, wie interessant diese Sprache doch klingt. Du solltest dir mal arabische Popmusik reinziehen, Marc. Die ist echt cool!«
Marc Bowlers sah sie erstaunt an. »Was heißt … immer wieder? Du warst schon mal hier?«
Lydia trank einen weiteren Schluck. Das Mineralwasser perlte köstlich, wie sie fand. »Schon zweimal«, antwortete sie. »Allerdings in der Hauptstadt, in Abu Dhabi. Mein erster Ehemann hatte dort geschäftlich zu tun.«
Marc strahlte über sein ganzes Gesicht. »Abu Dhabi? Wow, wie krass ist das denn?«
Lydia lächelte. »Mega krass, ohne Frage!« Erinnerungen von damals rauschten durch ihren Kopf. »Du kannst den Reichtum überall sehen. Ein Märchen für Erwachsene! Allerdings kein Düsteres wie von den Brüdern Grimm«, ergänzte sie das Gesagte und zielte damit auf Marcs Interesse an alten europäischen Hausmärchen. Ein Interesse, das Marc mit Lydias erstem