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Teufelsgut Engelsböse Nr. 4: Sumpfblut (Eine schwarzhumorige und mitreißende Mystery-Satire-Serie für Erwachsene)
Teufelsgut Engelsböse Nr. 4: Sumpfblut (Eine schwarzhumorige und mitreißende Mystery-Satire-Serie für Erwachsene)
Teufelsgut Engelsböse Nr. 4: Sumpfblut (Eine schwarzhumorige und mitreißende Mystery-Satire-Serie für Erwachsene)
eBook248 Seiten2 Stunden

Teufelsgut Engelsböse Nr. 4: Sumpfblut (Eine schwarzhumorige und mitreißende Mystery-Satire-Serie für Erwachsene)

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Über dieses E-Book

Gut und Böse - wie kam beides in die Welt? Und sind wir gänzlich frei von diesen beiden Mächten, wenn wir es uns lange genug einreden?
Es ist mühsam darüber nachzudenken, denn es gibt für uns alle Pläne, die älter sind als die Menschheit selbst, geschrieben vor langer Zeit … und sie erfüllen sich jetzt … in diesem Augenblick … für uns alle.

Seit einer Stunde saß Samuel, der Gärtner Gottes, mit seinem blonden Schützling in seinem Zelt zusammen. Die Verkündigungen, die sie dabei vernommen hatte, empfand sie als überwältigend, im irdischen Sinne gesehen. Sie versuchte, ihren Geist zu ordnen. »Du bist der Glaube!«, hatte er ihr offenbart. Sie fragte sich, ob sie geprüft wurde, aber das war schon lange vor ihrer Geburt geschehen! Sie dachte sie würde verarscht werden, immer hatten diese begrenzt denkenden Menschen solch unflätige Kraftausdrücke drauf! Verarschen! Wie schrecklich das doch klingt! Er sagte ihr, dass sie zukünftig lockerer werden müsse, dass das in ihrer neuen Position von ihr erwartet würde ... vom Gärtner und natürlich auch von seinem Chef. Endlich verstand sie und war fast panisch, sie wusste nun vor ihrer eigentlichen Aufgabe und diese Aufgabe würde die gesamte Welt verändern.

"Teufelsgut Engelsböse" - eine abgeschlossene 25-teilige Mystery-Serie für Erwachsene von Sabine & Thomas Benda
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum18. März 2024
ISBN9783384176929
Teufelsgut Engelsböse Nr. 4: Sumpfblut (Eine schwarzhumorige und mitreißende Mystery-Satire-Serie für Erwachsene)
Autor

Sabine Benda

In tiefer Liebe und Kreativität verbunden bearbeiten wir gemeinsam einige sehr interessante Romane, die demnächst ihre Veröffentlichung finden. Wir sind zwei leidenschaftliche Selfpublisher mit Herz und Seele – und das zeigt sich in unseren Geschichten.

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    Buchvorschau

    Teufelsgut Engelsböse Nr. 4 - Sabine Benda

    Teufelsgut Engelsböse

    Nr. 04: Sumpfblut

    25-teilige Mystery-Serie

    Sabine & Thomas Benda

    Hinweis der Autoren: Unsere Romane sind nur für Erwachsene geeignet!

    © 2024 Sabine Benda, Thomas Benda

    Korrektorat/Lektorat: Sabine Benda

    Coverdesign: Sabine Benda

    Druck und Distribution im Auftrag der Autoren:

    tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

    Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte

    sind die Autoren verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig.

    Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autoren, zu erreichen unter:

    Sabine & Thomas Benda, Josef-Schemmerl-Gasse 16, 2353 Guntramsdorf, Austria.

    E-Mail: bendagasmo@gmail.com

    Homepage: www.bendagasmo.com

    Teufelsgut Engelsböse

    1. Krähen in Amsterdam

    2. Die besondere Nacht

    3. Frühstück

    4. Im Baumarkt

    5. Eine lebenslange Freundschaft und mehr

    6. Wenn der Vater mit dem Sohne

    7. Arthur McFadden, Sumpfmann

    8. Verkaufsgespräch

    9. Die Sache mit der kleinen Tabitha

    10. Die Sonderzahlung

    11. Internetrecherche

    12. Narben und Sex

    13. Frauentratsch

    14. Männer beim Shopping

    15. Sonntage

    16. Was wäre …?

    17. Ansgar und Gwen

    18. Das musste wohl so sein

    19. Mit ganzer Seele

    20. Das Seelenspiel

    21. Auserwählte

    22. Kontakt

    23. Eve’s Saloon

    24. Ein Freund der Familie

    25. Besorgnis

    26. Sandrina erzählt die Wahrheit

    27. Das Zelt

    28. Böses im Sumpf

    29. Liebe

    30. Stark, ehrlich und unzerstörbar

    31. Die Aura des Todes

    32. Lobby-Tratsch

    33. Verschwunden

    34. Der Koch und die Küchenhilfe

    35. Nelly Loudly

    36. Alle raus!

    37. Chaos

    38. Ansgar, der Pfadfinder

    39. Die Schraube aus Bangalore

    40. Eine schicksalhafte Begegnung

    41. Die Toten

    42. Mercy ist deutlich und eindeutig

    43. Der Dank der Signora

    44. Die Aufgabe

    45. Das Verhör

    46. Hättest du mich wirklich ermordet?

    Vorschau: Teufelsgut Engelsböse Nr. 05: Krähenblut

    Teufelsgut Engelsböse – eine abgeschlossene Mystery-Serie in 25 Teilen:

    Teufelsgut Engelsböse Nr.01: Straßenblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.02: Palmenblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.03: Dreierblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.04: Sumpfblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.05: Krähenblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.06: Höllenblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.07: Jugendblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.08: Dunkelblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.09: Vaterblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.10: Hochzeitsblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.11: Kannibalenblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.12: Racheblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.13: Opferblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.14: Gassenblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.15: Togenblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.16: Italienblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.17: Schwesternblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.18: Hüterblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.19: Betrügerblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.20: Liebesblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.21: Hexenblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.22: Mutterblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.23: Amokblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.24: Fingerblut

    Teufelsgut Engelsböse Nr.25: Aus…geblutet

    1. Krähen in Amsterdam

    Amsterdam, vor 30 Jahren

    Pieter van Bush liebte Orgelmusik.

    Der hochgewachsene Mann mit der schnittigen Kurzhaarfrisur hatte sich schon als Dreijähriger für dieses Tasteninstrument interessiert. Heute, 39-jährig, verheiratet mit Sophie, einer deutschen Autorin für Kinderbücher, war er ein angesehener Organist der hiesigen Kirchengemeinde eines beschaulichen Amsterdamer Stadtviertels.

    Sophie van Bush hatte ihn vor rund 15 Jahren in Heidelberg kennengelernt, während Pieter als eingeladener Gast-Musiker die Orgel der dortigen Heiliggeistkirche spielen durfte.

    Sophie, eine adrette Frau mit einer dichten, braunen Haarmähne und hinreißend niedlichen Grübchen im Gesicht, hatte sich augenblicklich in den leidenschaftlichen Organisten verguckt.

    Nach einigen wilden Wochen in der Heidelberger Altstadt war sie, verliebt bis über beide Ohren, dem attraktiven Musiker nach Amsterdam gefolgt. Deutschland hatte sie den Rücken gekehrt und alle Brücken hinter sich abgebrochen, zumal sie sich seit dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter Wilma unversöhnlich überworfen hatte. In der romantischen Grachtenstadt schließlich hatten die beiden Verliebten sehr schnell geheiratet und noch im gleichen Jahr für Nachwuchs gesorgt. Neun Monate später hatte sich ein energisches Mädchen lautstark ins Leben hineingebrüllt: Lydia van Bush.

    15 glückliche Jahre waren seitdem vergangen.

    »Schatz, hast du die Krähen gesehen?«, begrüßte Sophie van Bush ihren Mann, als sie hörte, dass die Haustür aufgeschlossen wurde.

    »Welche Krähen?«, fragte er überrascht nach, während er im Flur die Straßenschuhe auszog, diese in ein Schuhschränkchen einsortierte und in bequemere Lederschlappen schlüpfte.

    »Im Vorgarten und auf der Mülltonne – einfach widerlich! Die lungern schon seit Stunden bei uns herum. Ich habe versucht, sie zu verscheuchen. Vergeblich! Die kommen immer wieder!«, Sophies Verärgerung darüber war überdeutlich herauszuhören.

    Pieter küsste seine Frau zur Begrüßung. »Das neue Kleid steht dir klasse, Liebes!«, machte er ihr ein Kompliment.

    Die aufdringlichen Vögel waren für seine Gattin im Nu vergessen. »Macht mich das Royalblau nicht zu blass?«, forderte sie seine Meinung ein.

    »Nein, Liebes! Es steht dir ausgezeichnet!« Er starrte absichtlich auf ihre Oberweite. »Ich mag auch den Ausschnitt!«, fügte er schelmisch grinsend an.

    »Lüsterner Kerl«, sagte sie und lächelte.

    »Wo ist Liddi?«, fragte er schließlich.

    »Bei Naomi«, antwortete Sophie. »Sie wollten gemeinsam Mathe üben.«

    »Oha, dann haben wir ja sturmfreie Bude!«, scherzte er ungehemmt.

    Die Braunhaarige ermahnte ihren Gatten spielerisch: »Hallo? Es ist 17:00 Uhr. Die Sonne lacht vom Himmel herab! Und du denkst an Sex? Bring lieber den Müll raus und nimm eine kalte Dusche!« Sie zwinkerte verschmitzt. »Für alles andere ist später noch Zeit. Liddi bleibt bis zum Abend weg.«

    Pieter gab ihr ein weiteres Küsschen und verschnürte schließlich die Müllsäcke.

    Draußen entdeckte er die klebrig-weiße Hinterlassenschaft der Krähen – diese hatten den Deckel der Mülltonne unschön zweckentfremdet. Mistviecher, dachte der blondhaarige Mann und suchte ärgerlich den Vorgarten ab.

    Kein Vogel war zu entdecken.

    Nichts.

    Nachdem er den Deckel gereinigt und den Müll entsorgt hatte, ging er in das Backsteinhaus zurück. Drinnen duftete es verlockend nach angebratenem Fleisch und Zwiebeln.

    »Mmhmm, was gibt es Feines, Schatz?«, rief er von der Diele aus in die Küche.

    »Rumpsteak mit Röstzwiebeln. Bringst du mir bitte eine Dose Erbsen aus dem Keller hoch?«

    »Mach ich«, antwortete Pieter und schob den Riegel der Tür zum Kellerraum zur Seite. Ein Ziehen an einer dünnen Kordel ließ eine nackte Glühbirne erstrahlen. Vorsichtig stieg er die hölzernen Stiegen hinab. Der typisch modrige Kellergeruch strömte ihm entgegen. Schön kühl war es hier unten. Durch die vergitterten Fensterchen, die der Belüftung dienten, drang gedämpfte Helligkeit, aber kein einziger Sonnenstrahl herein. Auf stabilen Metallregalen stapelten sich Konservendosen in vielfältiger Auswahl.

    Damit können wir die halbe Nachbarschaft versorgen, durchzuckte ihn ein erheiternder Gedanke.

    »Nimm bitte noch Schattenmorellen mit!«, hörte er Sophie von oben rufen. »Ich will später einen Kuchenboden belegen.«

    Pieters Blick fiel auf das untere Regalfach. Dort standen die Einmachgläser in Reih und Glied. Rechts davon ruhte verstaubt ein Karton mit dem handgeschriebenen Schriftzug Musik auf dem Verschlussdeckel. In ihm hatte der Organist fein säuberlich alte Notenblätter abgeheftet. Der Sammelkarton erinnerte den Mann daran, dass er mit seiner Tochter Lydia wichtige Dinge zu bereden hatte, die nicht mehr länger anstehen durften. Davon ahnte sie allerdings noch nichts. Pieter war aufgefallen, dass sich ihr Stimmvolumen gewaltig zum Positiven verändert hatte. Der Vater wollte dem 15-jährigen Mädchen eine private Gesangsausbildung schmackhaft machen. Bei Pubertierenden konnte solch ein Unterfangen natürlich rasch trotzige Kommunikationsblockaden auslösen. Pieter hatte bereits bei anderen Lydia-Themen Erfahrungen sammeln dürfen. Seine Tochter konnte extrem bockig sein, wenn etwas nicht in ihre jugendliche Sichtweise passte. Dennoch nahm sich der Vater vor, das Mädchen gezielt auf die Gesangsausbildung anzusprechen. Wenn Lydia zurückkam, wollte er dies sofort tun.

    Ja, heute ist ein guter Tag dafür, nahm er sich vor.

    Oben rumpelte etwas, gefolgt von einem blechernen Scheppern.

    Dies riss den Mann aus seinen Gedanken heraus. »Sophie, alles klar bei dir?«

    Doch seine Frau antwortete nicht. Stattdessen hörte man Schrittgeräusche in der Küche. Pieter ergriff die Konservendose mit den Erbsen, suchte schnell ein Glas Schattenmorellen und machte sich damit rasch auf den Weg nach oben. »Sag mal, Schatz, ist dir die Pfanne vom Herd gefallen?«, rief er, während er die Kellertreppe hochstieg.

    Wieder keine Antwort.

    Als er in der Küche ankam, sah er zuerst die beiden angebratenen Steaks, die in einer schmierig aussehenden Fettpfütze auf dem Fliesenboden lagen; unweit davon die gusseiserne Pfanne. Der Gasherd war noch aufgedreht, und die bläulich-gelben Flämmchen züngelten hektisch, als ob die Gaszufuhr schwanken würde.

    Von Sophie van Bush fehlte jede Spur.

    Angst und Sorge überfielen den blondhaarigen Mann, als er die tiefen Furchen an den Wänden im Flur wahrnahm. Wie riesige Kratzer, die zum oberen Stockwerk hinaufführten. Auf der Treppe lag ein einzelner Schuh seiner Frau … und schwarze Vogelfedern.

    Krähenfedern!

    Schließlich zerriss ein kurzer, gellender Schrei die angespannte Stille.

    Pieter hastete die Stufen hinauf. Sein Herz raste, als er oben ankam und das Blut auf dem Boden entdeckte. So viel Blut – frisch, in glänzenden Lachen auf dem braunen Dielenboden verteilt.

    Ein unmenschliches Fauchen ertönte aus dem Schlafzimmer– tierisch, wild und unbarmherzig.

    Der blonde Mann riss die Tür auf und erstarrte in der Bewegung, als er erkannte, was sich dort zutrug.

    Es waren die letzten Augenblicke in seinem Leben, dann holten die Dunklen ihn.

    Sie waren zu dritt, begleitet von drei Krähen.

    Nach getanem Blutwerk legten sie Feuer in der Küche. Die Brunst verschlang alles, blähte sich zu einem wahren Inferno auf.

    Man würde von einem normalen Brandunfall ausgehen.

    Nicht eine Spur würde übrigbleiben.

    Keine Feder.

    Nichts.

    Doch … bei aller Grausamkeit, bei aller Kaltherzigkeit und bei aller Boshaftigkeit hatten sie das Mädchen Lydia nicht bekommen.

    Der Plan der Dunklen war nicht aufgegangen.

    Fehlgeschlagen.

    Ein weiterer Versuch war im Augenblick nicht möglich.

    Lydia van Bush wurde längst von ihrem Schutzengel behütet.

    So gingen die Dunklen, wie sie gekommen waren.

    Und mit ihrem Fortgehen zogen drei Krähen zum Himmel hinauf und verschwanden still und leise.

    Drei Krähen.

    Drei – zu dritt.

    Ein Späher, ein Jäger und ein Transmitter.

    Der Transmitter hatte ein wenig Angst in seinem pechschwarzen Federkleid, denn er musste Jeff Benston einen ausführlichen Bericht über den gescheiterten Mordanschlag an Lydia erstatten.

    Und Benston, der grausame Sektionschef aus der Vorhölle, war vieles, doch nicht verständnisvoll und gütig.

    In drei Teufels Namen: Nein, das war er ganz gewiss nicht.

    2. Die besondere Nacht

    Königreich Hidsania, heute

    Mit einem flüchtigen Kuss auf der breiten Palasttreppe trennten sich Mercy und Ansgar voneinander. Die blondhaarige Frau huschte barfuß in den oberen Stock des Anwesens hinauf, öffnete leise die Schlafzimmertür, um Thomas Bendermann nicht zu wecken, und trat ein. Nachdem sie ihren Morgenmantel abgestreift hatte, legte sie sich vorsichtig ins Bett. Im Halbdunkel sah sie den Rücken des Mannes. Gleichmäßiges Atmen war zu hören. Bendermann schien nichts bemerkt zu haben. Mercy starrte zur Zimmerdecke und streichelte sanft ihre zartgelockte Scham. Die nackte Frau lächelte, als sie an die vergangenen berauschenden Minuten im Palastgarten dachte.

    Sie vögelte gerne mit ihm.

    Mit Ansgar.

    Er war ihr Retter.

    Ihr Held.

    Ansgar.

    Der beste Sexpartner, den sie je hatte.

    Einer, der wusste, was sie brauchte.

    Was sie wirklich brauchte.

    Wer hätte das gedacht?

    Mercys verschmitztes Lächeln erstarb, als sie plötzlich Thomas Bendermanns ruhige Stimme hörte. »Du warst bei ihm, nicht wahr?«, fragte er und drehte sich zu ihr.

    Die blondhaarige Frau atmete tief durch und blickte ihn an.

    Leugnen war zwecklos.

    Warum auch?

    Den Weg der Lüge hatte sie längst verlassen, als sie Bendermann die Sex-Affäre mit Ansgar Gradener, seinem Bodyguard und Vertrauten, gebeichtet hatte. Noch vor der Bekanntgabe der Bendermann-Hochzeit war das gewesen. Noch bevor sie auf Karl Wisemeyer getroffen war – und auf Lydia und Marc. Bei diesem Dinner mit Prinz Hidsaa, an diesem Abend, vor wenigen Stunden.

    Verzweifelt war sie gewesen, hatte sich umbringen wollen.

    Hatte die Hure in sich endlich töten wollen.

    Doch es war alles anders gekommen.

    Estelle Brukner hatte Botschaften für sie gehabt – für sie und Lydia van Bush.

    Diese Botschaften, die Estelle in einem Zustand der Bewusstlosigkeit einfach erhalten hatte, von Gott erhalten hatte. Diese Prophezeiungen würden die Lebenswege der drei Frauen verändern. Ohne Zweifel taten sie das bereits jetzt schon.

    »Ja, ich habe mit Ansgar gefickt«, gestand sie »Eben gerade, und wir haben es beide gewollt!«

    Nun atmete Thomas Bendermann schwer ein und wieder aus. »Es ist also nicht vorbei zwischen dir und ihm, oder?«

    Mercy Bowlers schüttelte mit zusammengepressten Lippen den Kopf. »Nein«, sagte sie knapp. Schließlich ergänzte sie das Gesagte: »Ich werde dich heiraten, Tom, und deinen Plan verwirklichen! Aber … ich kann dir nicht mehr versprechen!«

    »Dann wird es nach der Hochzeit auch nicht enden, richtig, Liebes?«

    Mercy biss sich nachdenklich auf ihre Unterlippe. »Nicht, wenn es nach mir geht, Tom!«

    Kurzzeitig trat eine bedrückende Stille ein.

    »Und … ist es nur … Sex?«, wollte er schließlich wissen. Eine Anspannung in seiner Stimme zeigte ihr, dass er scheinbar etwas … Schlimmeres befürchtete.

    »Ja … nur das, Tom!« Dann blickte sie in seine Augen – in diese wunderschönen, grünen Augen, die im schwülen Halbdunkel des Schlafgemachs kaum zu erkennen waren.

    »Dein Plan … mich als Alleinerbin deines Imperiums einzusetzen, wird weiterhin bestehen bleiben.« Flüsternd fügte sie an: »Wenn du mich überhaupt noch … heiraten willst.«

    Thomas Bendermann strich ihr leicht mit der Fingerspitze über eine Wange. »Dieser Plan … mein Plan, ist wichtiger als alles andere. Das fühle ich!«

    Mercy Bowlers nickte, da sie von Estelle Brukners Prophezeiung wusste.

    »Du tolerierst also … unser Klischee?«, fragte sie ihn und weitete ihre großen, blauen Augen.

    Er lachte kurz. »Eigentlich bedienen wir zwei Klischees, Mercy«. Leichter Zynismus hatte sich in seine Tonlage eingeschlichen. »Junge Hure heiratet weitaus älteren Multimilliardär! Und … junge Hure heiratet weitaus älteren Multimilliardär und vögelt dessen attraktiven Bodyguard!«

    Kurzzeitig schwiegen sie wieder, sinnierten jeder für sich.

    »Du hättest eine bessere Frau an deiner Seite verdient, Tom«, sagte sie bitter. »Die würde ich dir wirklich gönnen.«

    »Ich habe die beste aller Möglichkeiten in meinem Alter bekommen!«, sagte er »Außerdem … bin ich dir ja nicht egal … und du liebst mich … irgendwie … auf deine ganz spezielle Weise.«

    Abrupt drehte sie sich zu ihm hin, nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn zärtlich auf den Mund. »Natürlich tu ich das!«, bestätigte sie ihn und völlige Aufrichtigkeit schwang in ihren Worten mit. »Ich … liebe dich wirklich, Tom! Trotz Karl, trotz Ansgar! Und … es reicht für mich aus, um deine Frau zu werden!«

    Ruhig kuschelten sie einige Minuten miteinander und spürten sich.

    Ganz dicht.

    Jeder den anderen.

    Schließlich musste sie noch etwas loswerden, was sie sehr belastete: »Es ist nicht … safe! Das zwischen mir und Ansgar.«

    »Ach?«, entgegnete er erstaunt »Bist du nicht die ehemalige Straßenritze mit der Kondom-Lizenz gewesen? Kein Fick ohne Gummi – so lautete dein Gesetz!«

    »Eigenes Gesetz gebrochen«, schnaufte sie unzufrieden, »... wie eine doofe 15-Jährige!« Sie ergänzte rasch: »Nein, die Jugendlichen sind heute schlauer als ich!«

    »Du bist nicht HIV-positiv«, bemerkte Thomas Bendermann nüchtern. »Nach der Vergewaltigung durch den Psychopathen, diesen Benjamin Micker, haben dich die Ärzte gecheckt. Und Ansgar … den kenne … fast wie meinen eigenen Sohn! Der ist garantiert kein willenloser Rammler gewesen. Der ist gewissenhaft bis in die letzte Körperzelle hinein!« Lächelnd fügte er an: »Na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel, sonst würden wir beide hier nicht dieses Gespräch führen.«

    »Ich werde mich

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