Der Erstgeborene gehört dem Satan: Cassiopeiapress Horror Roman
Von Pete Hackett
()
Über dieses E-Book
Jemand hatte ihre Wohnung betreten, Lisa glaubte sogar gepresstes Atmen zu vernehmen. Ohne von einem bewussten Willen geleitet zu werden, würgte sie den Bissen hinunter, wie von Schnüren gezogen erhob sie sich. Die Angst kam und ließ fast keinen anderen Gedanken mehr zu. Ihr Mund stand halb offen und ihre Lippen gaben eine Reihe perlweißer, ebenmäßiger Zähne frei. Die junge Frau atmete schneller, fasste schließlich allen Mut zusammen und rief: „Ist da jemand?“
Cover: Steve Mayer
Mehr von Pete Hackett lesen
Drei Kugeln für Marshal Logan: Western Großband 3 Romane 7/2022 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen7 FBI Krimis Februar 2023: Krimi Paket Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dem Colt erledigt: Western Sammelband 4 Romane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen22 Mal Krimi Action auf 2000 Seiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMission Peacemaker: Military Action Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas dem Killer heilig ist: Krimi Großband 4 Romane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeburtstag - Sterbetag: Oberpfalz-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGodwin - Freund der Götter #3: Godwin und die Diener des Bösen - Dritter Teil des Cassiopeiapress Fantasy Serials Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan Band 79: Hass auf Joe Hawk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenClayton - Ein Mann am Scheideweg, Band 3 (Western Serial) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSteve Salomo - Reverend Pain: Die Festung der Schädel: Band 6 der Horror-Serie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen4 Arizona Western Januar 2023 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Krimis Spezialband 1035 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheime Zeichen für den Killer: 3 Top Krimis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan, Band 33-40 (Western-Sammelband - 1000 Seiten Spannung) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVier Killer kommen nicht davon! Vier Krimis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrevellian und der Tod in Chinatown: Action Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNicht nur die Guten werden auferstehen #11: Centerville: Nach der Apokalypse: Cassiopeiapress Zombie Serie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen11 Eisenharte Western November 2022 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 1 (FBI Special Agent) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrevellian verhindert schmutzige Geschäfte: Action Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFünf scharfe Western # 1: Cassiopeiapress Spannung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan - Neue Abenteuer #13/14: Doppelband: Cassiopeiapress Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Elfen der Dämmerung: 3 dicke Fantasy Sagas auf 1500 Seiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrevellian und der Clan der Mörder: Action Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrimi Doppelband 142 - Zwei spannende Thriller in einem Band Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeisterhorror mal 7: Romanpaket Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThriller Quartett 4102 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn ein Gangster nicht verzeiht (FBI Special Agent): Cassiopeiapress Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Der Erstgeborene gehört dem Satan
Ähnliche E-Books
Skizze zu einem älteren Herrn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schattennetz: Ein Fall für Malin Brodersen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tochter des Kohlenbrenners Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeelenfetzen - Traumtürchen Band 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTödliches Schweigen: Erzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStanleyville: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngst macht große Augen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bienen beißen nicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMagie hinter den sieben Bergen: Anderswelt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen4467 Tage oder Der Rache langer Atem: Koslowskis 1.Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHonig, Blut und Traubeneis: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie indischen Opale Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wendland-Verschwörung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwölf Nächte: Passau-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann mit der Pranke: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDan Shocker's LARRY BRENT 47: Der Schlitzer aus dem Jenseits Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGnostika: oder Haus am See Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Doppelkonzert: Hochmut kommt vor dem Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann mit der Pranke: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie indischen Opale: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs ist Zeit, mein Leben zu ändern: Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenViola Tricolor Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrallenspur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschlossenes Spiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBLUMEN FÜR EINE TOTE HEXE: Ein Grusel-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann mit der Pranke (Kriminalroman): Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der Madame Yin: Ein viktorianischer Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Haus am Mühlengraben: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTod an den Stufen: Ein Sedelhofkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlondes Gift Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Horrorfiktion für Sie
Choose Cthulhu 1 - Cthulhus Ruf: Horror Spielbuch inklusive H.P. Lovecrafts Roman Cthulhus Ruf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLustsklaven leben nicht lang: Weibliche und männliche Sklaven als Opfer grausamer und tödlicher Spiele... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeep - Gefahr aus der Tiefe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSklavin als Fundsache: Gerettet aus dem Folterkeller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFluchtversuch einer Sklavin: Gefangengehalten von ihrem Freund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenClaudias letzter Dreh: Snuff Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHellboy 2: Eine offene Rechnung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Buch des Grauens: Enzyklopädie der Albtraumgestalten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das Phantom der Oper Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnheimliche Begegnungen - Aus der Zwischenwelt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDER JUDAS-SCHREIN: Horror Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tortur. Geschichte der Folter im Kriminalverfahren aller Völker und Zeiten. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie lebenden Statuen: Eine düstere Geschichte um unfreiwilligen Body-Mod Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElixiere des Teufels: Der berühmteste und erfolgreichste Horror der deutschen Literatur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das indische Tuch (Ein spannender Krimi-Klassiker) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde: Illustrierte und überarbeitete Fassung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5THE CAVERN - Das Grauen aus der Tiefe: Horrorthriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE LETZTE PLAGE: Endzeit-Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Necronomicon Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5
Rezensionen für Der Erstgeborene gehört dem Satan
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Der Erstgeborene gehört dem Satan - Pete Hackett
Der Erstgeborene gehört dem Satan
Horrorroman von Pete Hackett
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author
© der Digitalausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
www.postmaster@alfredbekker.de
Der Umfang dieses Ebook entspricht 136 Taschenbuchseiten.
1
Der Himmel war grau und mutete bedrohlich an, ein scharfer Wind trieb Regenschleier vor sich her durch die Straßen. In den Dachrinnen und Abflüssen rauschte und gurgelte es und in den Rinnsteinen schoss das Wasser kleinen Wildbächen gleich dahin, um mit Getöse in die Kanalschächte zu stürzen.
Es war ein Wetter, an dem man keinen Hund vor die Tür jagte. Den Mann jedoch, der an diesem frühen Morgen auf dem Gehsteig die menschenleere Straße entlangschritt, schien das Dreckwetter nicht zu beeindrucken. Er war mit einem schwarzen Mantel bekleidet, der fast bis zu den Knöcheln reichte, und auf seinem Kopf saß ein schwarzer Hut, von dessen Krempe das Wasser tropfte. Der Mann hatte den Jackenkragen hochgeschlagen und hielt den Kopf gesenkt. Von seinem Gesicht war nicht viel zu sehen. Die Hände hatte er in den Manteltaschen vergraben. Er wich den Pfützen, die sich auf dem Gehsteig gebildet hatten, nicht aus und es schien, als wäre er mit seinen Gedanken weit, weit weg.
Eine Seitenstraße mündete und der Gehweg knickte ab. Hier stand eine Straßenlaterne, in deren Licht der Asphalt glänzte. Das eintönige Prasseln des Regens wurde unterbrochen, als in der Nähe ein Automotor gestartet wurde. Der Mann war stehengeblieben und ließ seinen Blick die Straße hinauf und hinunter schweifen. Weit unten, an einer Straßenkreuzung, blinkten die Ampeln gelb. Jetzt fuhr der Wagen langsam aus einer Einfahrt, bog nach links ab, die beiden Lichtfinger der Scheinwerfer bohrten sich in das trostlose Grau des Morgens, dann wurde das Fahrzeug beschleunigt und das Motorengeräusch entfernte sich.
Der Dunkelgekleidete auf dem Gehsteig reckte sich, straffte seine Schultern und hob das Gesicht an. Die Augen blieben im Schatten der Hutkrempe, der untere Teil dieses schmalen, faltigen Gesichts – es hatte die Farbe vergilbten Pergaments - aber lag im Licht der Straßenbeleuchtung. Er wurde beherrscht von einem dünnlippigen Mund, um den ein erschreckend brutaler, fast grausamer Zug lag. Die Mundwinkel waren leicht nach unten gebogen, von ihnen bis zu den Nasenflügeln zogen sich scharfe Falten. Das Kinn sprang spitz hervor. Es war kein angenehmes Gesicht, es wirkte bösartig und verkniffen.
Noch einmal schickte der Mann seinen Blick die Straße hinauf und hinunter, schließlich gab er sich einen Ruck. Er verströmte jähe Entschlossenheit und überquerte mit langen Schritten die Fahrbahn, steuerte die Einfahrt an, aus der vor etwa zwei Minuten der Pkw gekommen war, schaute sich noch einmal um und verschwand lautlos, wie ein großes Tier, zwischen den Häusern in der Düsternis.
Er gelangte in einen Hof. Hier gab es acht Garagen zwischen den drei- und vierstöckigen Wohnhäusern, die im Karree angeordnet waren und den Hof begrenzten. Das Kopfsteinpflaster war uneben, dazwischen wucherte Unkraut. Riesige Pfützen, kleinen Seen gleich, hatten sich gebildet. Verschiedene Fenster waren erleuchtet. Hier und dort waren die Jalousien heruntergelassen und durch die dünnen Ritzen drang der Lichtschein. Eine Tür schlug. Um den Mann herum war nur das monotone Prasseln des Regens.
Er lenkte seine Schritte auf eine der Haustüren zu. Acht Klingelknöpfe mit Namensschildern gab es hier, daneben waren ebenso viele Briefkästen angebracht. Auf der anderen Hofseite öffnete sich in dem Augenblick, als der seltsame Mann die Namensschilder studierte, knarrend und leise quietschend eine Tür. Licht flutete in den Hof und umriss die Gestalt eines Mannes, der - mit einem Regenschirm bewaffnet -, durch den strömenden Regen in Richtung der Garagen lief. Die Haustür schloss sich hinter ihm von selbst. Gleich darauf schwang das Garagentor auf. Der Mann schimpfte brabbelnd über das Schmuddelwetter, dann aber ging die Innenbeleuchtung seines Wagens an, als er dessen Tür öffnete.
Der geheimnisvolle Mann hatte sich in die Türnische gedrängt und beobachtete zwischen engen Lidschlitzen, in denen es unheilvoll glitzerte, das Auto. Ein weißes Licht leuchtete auf, als der Fahrer, nachdem er gestartet hatte, den Rückwärtsgang einlegte. Die Rücklichter glühten rot wie Dämonenaugen. Der Wagen beschrieb im Hof einen halben Bogen und fuhr dann im Schritttempo zur Ausfahrt.
Der Dunkelgekleidete in der Türnische atmete aus, als löste sich in ihm eine Verkrampfung, und widmete sich wieder den Namensschildern. Schließlich nickte er zufrieden. Er hatte die richtige Adresse gefunden, zog seine Rechte aus der Manteltasche und legte sie auf den Türknopf.
Die Haustür war verschlossen. Hart stieß der Unheimliche die Luft durch die Nase aus und richtete seine Augen auf das Schloss. Seine Züge wirkten plötzlich wie aus Granit gemeißelt, in seine Pupillen trat ein intensives Glimmen, der Mann konzentrierte sich, und plötzlich sprang die Tür auf. Das Glühen in den Augen des Dunkelgekleideten erlosch. Ohne zu zögern betrat er den Hausflur, in dem die Finsternis undurchdringlich anmutete. Leise klappte hinter ihm die Tür zu, das Prasseln des Regens war nur noch als entferntes Rauschen zu vernehmen.
2
Lisa Kunze hatte die Kaffeemaschine eingeschaltet. Während sie duschte, war er durchgelaufen. Barfuß und nur mit dem rosaroten Bademantel bekleidet betrat Lisa die kleine Küche. Im Haus war es ruhig. Die Wanduhr tickte gleichmäßig. Auf das Fensterblech trommelten die schweren Regentropfen. Der Duft des Kaffees zog in Lisas Nase. Das lange, blonde Haar klebte an Lisas Kopf. Sie schaute auf die Uhr; es war zwanzig Minuten nach sechs. Heute war Samstag. Am Vortag hatte Lisa sich in der Bank, in der sie arbeitete, in den Jahresurlaub verabschiedet. In drei Stunden würde sie im Reisebus sitzen, denn sie hatte Urlaub am Gardasee gebucht.
Skepsis wallte in ihre hoch. Es war Ende Juli, normalerweise die heißeste Zeit des Jahres. Dieser Sommer aber war im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Es hatte viel geregnet, und es war viel zu kalt für die Jahreszeit. Wenn es nun am Gardasee auch so war!
Lisa verzog den schön geschwungenen, sinnlichen Mund beim Gedanken daran und verdrängte ihn sofort in den hintersten Teil ihres Bewusstseins. Sie war in Urlaubsstimmung und wollte sich die gute Laune nicht mit unerfreulichen Gedanken verderben. Schließlich bestand ein Urlaub nicht nur aus Sonnenbaden und Strand. Es gab noch eine ganze Reihe anderer Dinge, die der Freizeit Würze verleihen konnten. Und da Lisa nicht gerade prüde war, würde sie schon für Abwechslung sorgen. Sie hatte sich jedenfalls vorgenommen, ihren Urlaub auszuleben.
Lisa goss sich Kaffee in die Tasse und bereitete ihn mit Milch und Süßstoff auf. Sie hörte im Hof ein Auto, das wegfuhr, und lächelte. Es gibt tatsächlich Leute hier, dachte sie, die sogar am Samstag in aller Herrgottsfrühe zur Arbeit müssen. Vielleicht verabschiedete sich auch der Hausfreund einer sich bieder gebenden Ehefrau, ehe der Gatte von der Nachtschicht heimkommt, spann sie belustigt den Gedanken fort.
Lisa holte sich zwei Scheiben Knäckebrot, Diätmargarine und Marmelade, nahm aus dem Besteckfach ihres Küchenschranks ein Tafelmesser und lud alles auf dem kleinen Tisch ab, dann setzte sie sich. Neben der Tür an der Wand standen ein kleiner Koffer und eine rote Reisetasche aus Segeltuch. Viel benötigte Lisa nicht; zwei leichte Kleider für die langen Abende an der Hotelbar, dazu die passenden Schuhe, im übrigen nur T-Shirts und farbige Shorts, einen Bikini zum wechseln, zwei Paar Sandalen, Unterwäsche und eine Reihe von Toilettenartikeln.
Sie bestrich die Knäckebrote. In der Tasse dampfte der Kaffee. Lisa schlug die langen, schlanken Beine übereinander. Der Bademantel rutschte etwas auseinander und gab den makellosen Oberschenkel ihres linken Beines frei. Sie biss herzhaft in das Knäckebrot und kaute. Gerade, als sie den Bissen mit einem Schluck Kaffee hinunterspülen wollte, vernahm sie ein leises Knirschen an der Korridortür.
Lisas Rückgrad versteifte, sie hielt in der Kaubewegung inne, lauschte und ihr Herz begann in einem schnelleren Rhythmus zu schlagen.
Sie kannte dieses Geräusch. Schon längst einmal hätte das Schloss ihrer Wohnungstür geölt werden müssen, doch Lisa hatte es von einer Woche auf die andere verschoben.
Die Tür klappte leise und Lisa glaubte einen kühlen Luftzug aus dem Treppenhaus an den Füßen zu spüren. Ihr Kopf zuckte herum, aus geweiteten Augen starrte sie durch die offenstehende Küchentür in den Korridor. Aber sie sah nur die weißgetünchte Wand mit den gerahmten Kunstdrucken, vor der der Flur einen Knick nach links zur Wohnungstür machte.
Jemand hatte ihre Wohnung betreten, Lisa glaubte sogar gepresstes Atmen zu vernehmen. Ohne von einem bewussten Willen geleitet zu werden würgte sie den Bissen hinunter, wie von Schnüren gezogen erhob sie sich. Die Angst kam und ließ fast keinen anderen Gedanken mehr zu. Ihr Mund stand halb offen und ihre Lippen gaben eine Reihe perlweißer, ebenmäßiger Zähne frei. Die junge Frau atmete schneller, fasste Schließlich allen Mut zusammen und rief: „Ist da jemand?"
Ihre Stimme war belegt und hörte sich fremd an. Die Worte entfernten sich von ihr und versanken in der Stille. Einige Sekunden verstrichen und Lisa glaubte schon, ihre Sinne hätten ihr einen Streich gespielt. Du hast den Horrorfilm von gestern Nacht noch nicht richtig verarbeitet!, durchzuckte es sie. Du siehst selbst schon Gespenster. Reiß dich zusammen, Lisa! Du hast vier Wochen Urlaub - und in einigen Stunden bist du in Italien. Dieser blöde Film …
Sie nahm sich vor, künftig keinen der blutrünstigen Horrorfilme mehr anzusehen, von denen einige Privatsender ganze Wagenladungen voll angekauft zu haben schienen, und sie wollte sich wieder setzen, als sie im Flur das Schlurfen von Schritten vernahm.
Lisa stockte der Atem, das Herz drohte ihr in der Brust zu zerspringen. Die junge Frau war wie elektrisiert, die Angst kam jäh zurück und griff mit grausam kalter Hand nach ihr. Sie stand geduckt da, wie zum Sprung bereit, als wollte sie die Flucht ergreifen. Ihre Lippen zitterten, ihre Nasenflügel bebten und die Furcht verdunkelte ihre blauen Augen.
Der Mann trat um die