Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Feldmanns selige Erben: Roman
Feldmanns selige Erben: Roman
Feldmanns selige Erben: Roman
eBook398 Seiten5 Stunden

Feldmanns selige Erben: Roman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Ein Dorf, irgendwo im Nirgendwo. Einen Namen hat es nicht. Das Dorf ist in heller Aufregung, denn es macht ein Gerücht die Runde. Ist der alte Feldmann tot? Niemand weiß Genaues, doch jeder will mehr darüber erfahren. Das ganze Dorf trifft sich auf dem Marktplatz und diskutiert die Lage, wie man herausfindet, wie und ob er nun tot ist oder eben noch nicht. Was noch keiner weiß, Feldmann ist tatsächlich tot. Er ist die Treppe heruntergefallen, die einmal zu sehr gebohnert wurde. Rechtsanwalt Murrmann ist der Testamentsverwalter und im Auftrag Feldmanns lädt er vier Menschen zur Testamentseröffnung.
Und ausgerechnet seine Mutter ist eine von den vier Personen.
Doch bei der Öffnung des Umschlags wird nicht das eigentliche Testament offenbar, sondern es gibt nur einen Hinweis, wo sich ein Schlüssel befindet, der zu einer Holztruhe passt, worin Feldmann sein ganzes Vermögen aufbewahrt. Und dann beginnt eine abenteuerliche und absurde Reise.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum6. Nov. 2019
ISBN9783748719885
Feldmanns selige Erben: Roman

Mehr von Rolf Bidinger lesen

Ähnlich wie Feldmanns selige Erben

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Feldmanns selige Erben

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Feldmanns selige Erben - Rolf Bidinger

    Hallo Dorf?!

    Hallo Dorf?!

    Von der verzweifelten Suche nach einem literarischen Schauplatz!

    Statt eines Vorwortes

    Es gehört sicher nicht zu meiner Art, Leser- und innen, schon zu Beginn eines neues Buches, mit meinen Sorgen und Nöten zu belästigen. Doch um dieses Buch zu verstehen und somit weiterzuempfehlen, es geradezu zu feiern, muss ich leider einräumen, es ist nicht so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe. Lesen sie es trotzdem ruhig weiter, denn sie wissen ja nicht, wie ich es mir vorgestellt habe.

    Die Grundidee basiert darauf, mir ein beliebiges Dorf in Deutschland zu suchen und die kleinen Alltagsgeschichten dieser einfachen Leute zu Papier zu bringen. Kaum war die Idee geboren, als ich auch schon, das Kinde mit dem Bade ausschütten konnte. Über einhundert Dörfer, in West und Ost, in Nord und Süd, habe ich angeschrieben, um mir die Genehmigung geben zu lassen, ihren Dorfnamen zu verwenden. Ach was fand ich nicht alles an originellen Namen, aus denen sich wunderbar eine Geschichte machen ließ. Wundervolle Charaktere, skurrile, böse, liebestaumelnde und leicht beschränkte Menschen hatte ich im Vorfeld bereits konzipiert. Natürlich darf die Tratschtante, der ehebrechende Bürgermeister, der Misanthrop, die unterdrückte hausfrei, die Dicken und die Doofen und all die herzerfrischenden Figuren nicht fehlen. In aller Ausführlichkeit schickte ich an die Dörfer mein Exposee und war doch sehr erstaunt, verwundert und nicht zuletzt verärgert, dass man mir, oft in unflätigster Tonalität mitteilte, ich dürfe keinesfalls ihren Dorfnamen verwenden, da sich zu viele Bewohner wiedererkannten. Natürlich hätte ich es mir auch leichter machen können und einfach einen Dorfnamen frei erfinden. Wunderbare Kreationen hatten sich bereits ihren Weg, aus meiner Gedankenwelt, hinein in meinen Laptop, geebnet.

    Dollhausen an der Wimme

    Großpuderbach

    Hollderdöselbach am Berge

    Und nicht zuletzt mein persönlicher Favorit: Ulfz

    Kurz und knapp und doch steckt in dem Namen schon so viel.

    Ich befragte als meine Figuren wie und ob ihnen Ulfz gefallen würde. Die Empörung war riesengroß. Keine einzige meiner Kreaturen wollte Bewohner von Ulfz sein. Nächtelang lag ich wach und suchte nach einer Lösung, immer noch hoffnungsvoll, wenigstens einer der Dörfer würde sich melden und froh und dankbar sein, endlich auf Papier gebannt zu werden. Besonders auf ein Dorf setzte ich meine ganze Hoffnung. Dabei handelte es sich sogar um ein Doppeldorf. zum einen um groß ... und um klein ....! Aufgrund der neu geschaffenen Datenschutzgrundverordnung darf der gesamte Dorfnamen nicht genannt sein. Diese beiden Dorfhälften bekämpften sich seit Jahren. Sie waren sich spinnefeind und ich wollte mir das zu nutzen machen, indem ich sie Gegeneinader auszuspielen versuchte. Beiden Hälften teilte ich mit, dass die jeweils andere Hälfte unbedingt mir seinen Dorfnamen zur Verfügung stellen möchte, um so den brachliegenden Tourismus anzukurbeln, und so einen wirtschaftlichen Aufschwung erleben würde, was die andere Hälfte in der Bedeutungslosigkeit versinken lassen würde. Doch leider kam mein Plan, durch eine Indiskretion heraus, die ich nicht eingeplant hatte. Die Küsterin von Groß ... hatte ein nichtöffentliches Verhältnis mit dem Rektor der Grundschule von Klein. ...! So kam dann alles heraus. Beide Dörfer taten sich zusammen und fusionierten gegen mich.

    Damit stand ich vor fünf Ordnern, nur mit Absagen. Ich Ar schon drauf und dran das ganze Vorhaben zu canceln, meine Buchidee zu verwerfen und mir einen anderen Beruf zu suchen, der mir mehr entspricht. Man bot mir sogar eine Stelle als Rezensent beim Feuilleton, aber ich schreibe zwar gerne, doch das Lesen liegt mir nicht. Ich käme niemals auf den Gedanken, etwas was ich geschrieben habe zu lesen.

    Eine gräuliche Vorstellung!

    Doch manchmal geschieht noch eine wundersame Eingebung und ich nahm sie dankbar an, als sie unvermutet bei mir vor der Tür stand.

    Zwar war die Idee nicht ganz legal, aber das war mir in dem Moment vollkommen egal. Ich erzählte meinen Figuren, ich hätte ein wundervolles, romantisches und geradezu idyllisches Dorf gefunden, wo man gerne lebt und wo die Luft noch so rein ist, wie man es sich kaum vorstellen kann. Sofort waren alle, von mir erschaffenen Figuren Feuer und Flamme. Sie waren geradezu begierig darauf, möglichst gleich dort einzuziehen und dort ihr leben zu genießen.

    „Hört zu!", sagte ich und machte ein, möglichst ehrliches und aufrichtiges Gesicht, um der Glaubwürdigkeit meiner nachfolgenden Worte, noch mehr gewicht zu verleihen.

    „Das Dorf stellt mir gerne seinen Ortsnamen zur Verfügung, doch nur unter der Bedingung ihn nicht zu erwähnen, denn sie fürchten, sonst von einer Tourismuswelle überrollt zu werden. Es würde doch wohl auch reichen, wenn wir wüssten welches Dorf gemeint ist."

    Diese kleine Kröte waren meine Figuren bereit zu schlucken, wenn ich nun endlich beginnen würde mit der Geschichte, denn sie waren schon sehr neugierig auf das Dorf in dem sie fortan leben würden.

    So entstand eine Dorfgeschichte, in der das Dorf nur Dorf heißt.

    Wer damit nicht einverstanden ist und versucht ist, sich diesem Buch abzuwenden, dem sei ein alter Meister ans Herz gelegt, der schon vor mehr als fünf Jahren einmal seiner geballten Hand, folgendes in den Mund legte:

    „... Name ist Schall und Rauch ..."

    Johann Wolfgang von Goethe

    Faust I.

    Kapitel 1

    Wie ein Lauffeuer machte das Gerücht die Runde in dem Dorf! „Der alte Feldmann ist tot." Wo man auch hinkam, sofort wurde einem die Neuigkeit ungefragt mitgeteilt. Es war bereits zum dritten Mal das große Gesprächsthema auf dem Wochenmarkt. Doch dieses mal kamen leichte Zweifel auf. Denn bereits zweimal entpuppte sich die Nachricht als eine Ente.

    Im Bürgermeisteramt läutete das Telefon ununterbrochen. Bürgermeister Wilms, eigentlich ein sehr ruhiger und besonnener Mann, war im Stress. Eigentlich war es ja nicht seine Aufgabe persönlich an das Telefon zu gehen, doch seine Sekretärin war in Mutterschutz und er ganz allein. Diese Schwangerschaft kam ihm gerade jetzt mehr als ungelegen. Wobei er nicht ganz unschuldig war an der Situation, denn er war der angehende Vater. Doch dies war ein gut gehütetes Geheimnis, von dem niemand etwas wusste. Besonders seine Frau ahnte davon nichts, sonst hätte sie längst ihre Konsequenz daraus gezogen. Denn bei Fremdgehen verstand sie keinen Spaß. Herr Wilms wusste nur zu gut, wie seine Frau reagieren würde. Frau Wilms war eine sehr resolute Frau, die ein sehr harmonisches Familienleben schätzte und für die Treue nicht nur eine hohle Phrase war. Einen Seitensprung duldete und praktizierte sie nur, wenn ihr auf dem Bürgersteig ein Fahrradfahrer entgegenkam.

    „Nur wer im Bett nicht, das bekommt, was er möchte, der geht fremd!", war ihre Devise, weshalb sie auch stets penibel darauf achtete, wöchentlich die Laken zu wechseln. Herr Wilms wollte etwas anderes und seine Sekretärin war willens, es ihm zu geben. Und Herr Wilms nahm die Offerte mit großem Dank und schlechtem Gewissen an. Sie konnte Dinge, von denen Bürgermeister Wilms nicht einmal wusste, dass es sie überhaupt gab. So etwas war mit seiner Frau kaum durchzuführen. Für sie war es mehr eine Pflicht und auch nur samstags nach dem Baden.

    Deshalb zog er es vor, ihr nichts von dem harmlosen Seitensprung zu sagen. Denn er kannte seine Frau nur zu gut und wusste genau, sie würde wieder ein Drama daraus machen. Und vor allem, sie würde es nicht für sich behalten und bald wüsste die ganze Stadt davon. Das käme ihm jetzt nicht sehr gelegen, denn es standen demnächst Wahlen an. Wenn er nun Kratzer an seinem Saubermannimage bekommen würde, könnte es ihn das Amt kosten. Eine Stadt, die durch und durch katholisch ist, hat wenig Verständnis für Bürgermeister auf Abwegen.

    Seine schwangere Sekretärin machte ihm das Leben auch nicht gerade erträglicher. Sie nutzte seine missliche Lage schamlos aus und zwang ihn regelrecht, ihr jetzt augenblicklich Mutterschaftsurlaub zuzugestehen. Dabei war sie gerade einmal im dritten Monat. Und so kam es, dass er alleine im Amt saß und jeden Anrufer persönlich entgegennehmen musste.

    „Nein, er lebt noch!", brüllte er ins Telefon.

    Der Pfarrer, der am anderen Ende der Leitung war, stieß einen unchristlichen Fluch aus, den er einmal auf einem Schulhof aufgeschnappt hatte und fuhr den Bürgermeister in gleicher Lautstärke an.

    „Man wird doch wohl nochmal nachfragen dürfen! Ich erkundige mich schließlich im Auftrag des Herrn."

    „Der soll selbst anrufen, wenn er was von mir will!", schoss Bürgermeister Wilms unwirsch zurück und legte einfach auf.

    Kaum das er aufgelegt hatte, klingelte es erneut. Er warf einen nicht zu verachtenden bösen Blick auf das Telefon, der, wäre das Telefon ein labiler Mensch, vermutlich tot umgefallen wäre. Doch das Telefon, gefühlskalt wie es nun einmal war, ignorierte den Todesblick einfach und klingelte stoisch weiter. Bürgermeister Wilms, fest entschlossen, seine Autorität sich nicht untergraben zu lassen, sprang aus seinem Bürgermeisterstuhl auf, ging zur Telefonbuchse und riss kräftig an dem Telefonanschlusskabel. Dann war es still und zufrieden stand Herr Wilms mit der kompletten Anschlussbuchse in der Hand da. Erleichtert atmete er tief durch und war mit sich und seiner Entscheidung voll und ganz zufrieden.

    „Endlich Ruhe!", seufzte er und ließ sich in seinem Sessel nieder, als sein Handy sich lautstark bemerkbar machte.

    Hätte das Handy auch nur annähernd geahnt, welche unangenehmen Folgen das für es haben würde, wäre es wohl in ein Schweigekloster eingetreten. Ohne lange zu überlegen, nahm Herr Wilms das Handy zur Hand, fest entschlossen, es aus dem offenen Fenster zu werfen. Ohne jedoch den Plan, auf seine Durchführbarkeit abzuklopfen, warf er das Handy einfach hinaus. Dass diese Entscheidung nicht sonderlich gut war, machte ihm das laute Scheppern der Fensterscheibe deutlich. Wider erwartend war das Fenster noch geschlossen. Dies war es zwar jetzt immer noch, doch nun mit einer praktischen und dauerhaften Frischluftöffnung.

    Wilms blickte, durch die neu geschaffene Öffnung, hinunter auf die Straße. Unten lagen die Trümmer seines Diensthandys. Wenigstens hatte es aufgehört zu klingeln, was man ihm angesichts des Sturzes aus dem vierten Stock auch nicht verdenken konnte.

    Die daraus resultierende Stille, die das Büro nun erfüllte, nutzte Bürgermeister Wilms, um eine Schadensmeldung für die Versicherung sich auszudenken, die aber so Garnichts mit dem tatsächlichen Hergang zu tun hatte.

    Und all dies nur, weil Feldmann noch lebte.

    *

    Hochwürden Piotrowski, der polnische Pfarrer des Dorfes, starrte empört in die Luft. Er atmete tief durch die Nase ein, um sich so wieder zu beruhigen.

    Trotz mehrmaliger Wiederholung dieses Prozederes trat die gewünschte Beruhigung nicht ein. Zu sehr war der Herr Pfarrer über den Herrn Bürgermeister empört. Wie gerne wäre er jetzt zur hiesigen Presse geeilt und dem Lokalredakteur von der anstehenden Ankunft des unehelichen Kindes des Bürgermeisters zu berichten. Denn die Sekretärin hatte ihn ins Vertrauen gezogen, jedoch leider in Form einer traditionellen Beichte.

    Dies zwingt ihn jedoch zur absoluten Diskretion, denn das Beichtgeheimnis ist für jeden katholischen Priester heilig. Im Laufe der Jahre hat sich in Piotrowski`s Kopf so viel Wissen angesammelt, was er nur leider nicht in bare Münze umwandeln darf, weil Rom keinerlei Anstalten macht, das Beichtgeheimnis abzuschaffen oder wenigstens zu lockern.

    In Momenten der Schwäche, die auch einmal einen Pfarrer ereilen kann, träumte er von einem erpressten Leben auf den Fidschi-Inseln.

    Aber es sind nur ganz seltene Momente, bis ihn wieder die Wirklichkeit einholt, die ihn an seine Stellenbeschreibung erinnert. Doch die ihm angeborene Neugierde trieb seinen Wissensdurst voran. Weshalb er auch zum Hörer griff und Dr. Lichtenberg anrief, der sämtliche Krankheitsfälle, Schwangerschaften und über jedes bevorstehende Ableben, einer seiner Schützlinge, bestens informiert war.

    Und dank seiner gerüchteaffinen Sprechstundenhilfe, die immer ein offenes Ohr für jedermann hat, ist er allumfassend informiert. Wer, wenn nicht Dr. Lichtenberg, könnte dem Pfarrer seinen Wissensdurst stillen.

    Gerade als das Telefon läutete, hatte Dr. Lichtenberg alle Hände voll zu tun. Herr Immelmann, der einen exklusiven Feinkostladen betrieb, lag mit heruntergelassener Hose vor ihm und ließ die jährliche Prostatauntersuchung über sich ergehen.

    Begleitet von einem „Plopp", zog Dr. Lichtenberg seinen Finger aus Herrn Immelmann, der dabei leicht aufstöhnte, ging zu seinem Schreibtisch und zog seinen Gummihandschuh aus.

    „Ich wollte doch nicht gestört werden, Schnuckelchen!", rief er etwas unwirsch in den Hörer.

    „Der Herr Pfarrer möchte sie unbedingt sprechen. Es geht um Tod und Leben, meinte er.", verteidigte sich Frau Schnuckelchen, die tatsächlich so hieß.

    Na gut, wenn es so dringend ist, dann stellen sie durch Schnuckelchen."

    Es dauerte einen kleinen Moment, dann hörte er das katholische Räuspern von Pfarrer Piotrowski. Es war eine Unart von dem Pfarrer, vor jedem Satz erst einmal sich zu räuspern, was seine Predigten regelmäßig etwas in die Länge zog.

    „Herr Doktor, stimmt es, Feldmann ist tot?", begann er sofort ohne Umschweife, beziehungsweise verzichtete er darauf, auf die ortsüblichen Anstandsregeln Rücksicht zu nehmen.

    „Ihnen auch einen guten Tag, Herr Pfarrer!", versuchte Dr. Lichtenberg es mit subtiler Kritik.

    Doch dem Pfarrer war jetzt nicht nach Konversation, sondern er wollte Fakten.

    „Ist er nun tot oder was?", erneuerte er seine Frage.

    „Das kann, darf und werde ich ihnen nicht sagen. Ich bin an meine ärztliche Schweigepflicht gebunden."

    Doch so leicht ließ sich der Pfarrer nicht abspeisen.

    „Dann beichten sie es mir, das fällt dann unter meine Schweigepflicht. Sie sehen, wir sind ja beide gleichermaßen Geheimnisträger."

    Der Arzt dachte kurz nach. Sein Blick wanderte über den entblößten Hintern von Herrn Immelmann hinweg zum Fenster, wo man einen herrlichen Ausblick hatte. In der Ferne konnte er die alte Villa von Feldmann, schemenhaft im aufsteigenden Morgennebel, erkennen.

    „Hoffentlich ist es kein Gerücht!", dachte er.

    Solche finsteren Gedanken, die einem Arzt eigentlich nicht gut zu Gesicht stehen, kamen ihm nicht zum ersten mal. Und dafür hatte er auch gute Gründe.

    „Herr Pfarrer, ich muss jetzt auflegen. Ich stecke mitten in der Arbeit."

    Ohne ein weiteres Wort legte er auf. Dann wandte er sich wieder Herrn Immelmann zu, der immer noch blank da lag und es kaum abwarten konnte. Er zog sich einen neuen Gummihandschuh über, streckte den Zeigefinger aus und ging enthusiastisch auf sein Ziel zu.

    „Na dann wollen wir mal ...!"

    Durch die Tür des Behandlungszimmers drang ein leises Stöhnen, was ein unbehagliches Gefühl in der Magengrube, bei einigen männlichen Patienten hervorrief.

    *

    Des Pfarrers letzte Hoffnung war Frau Schaumüller, die, weit über die Grenzen der Stadt, als zuverlässige Informationsquelle gleichermaßen bekannt und auch berüchtigt war.

    „Was Frau Schaumüller nicht weiß, ist auch nicht existent!", so die einhellige Meinung in der Bevölkerung. Sie war eine hochgeschätzte Institution, jedenfalls so lange, wie es nicht um einen selbst ging.

    Und sie musste dafür nicht einmal selbst etwas tun, denn die News kamen zu ihr. Sie hatte einen mobilen Friseurdienst und kam so in jeden Haushalt hinein.

    Ihre Zunge, die Schärfer als jede ihrer Scheren war, entlockte jedem Kunden die aktuellen Neuigkeiten. Alleine aus Angst, mit einer unmöglichen Frisur gestraft zu werden, gab jeder notgedrungen Auskunft. Denn man erinnerte sich noch gut an einen Vorfall im letzten Jahr, als ein neu zugezogener alleinstehender älterer Herr, sich zum Spitzen schneiden, bei ihr meldete. Er war nicht nur einsilbig, sondern auch sehr verschwiegen, was seine Lebensgeschichte anging.

    Frau Schaumüller wandte alle erdenklichen Tricks bei ihm an, doch zum ersten mal in ihrem Leben erfolglos. Doch der alte Herr musste für seine Standhaftigkeit bitter bezahlen. Gestraft mit einer Dauerwelle und rosa Strähnen, wurde er zum Gespött des ganzen Dorfes. Hohn und Spott musste er über sich ergehen lassen.

    Doch nach vier Wochen, als der nächste routinemäßige Friseurtermin anstand, ging er frühmorgens in den Wald, fütterte einige Eichhörnchen mit Nüssen, warf einige Möhren den Hasen zu und verfütterte einen übriggebliebenen Rest des gestrigen Nudelauflaufs an eine Wildschweinrotte. Dann hing er sich an einer Eiche auf. Erst Tage später wurde er von Waldarbeitern entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt war von der Dauerwelle nichts mehr zu sehen, weshalb Frau Schaumüller auch darauf bestand, den alten Herrn nicht im offenen Sarg auf dem Marktplatz auszustellen, da es geschäftsschädigend für sie wäre. Dem widersprach niemand, denn jeder hatte noch die Frisur des alten Herrn in schrecklicher Erinnerung.

    Pfarrer Piotrowski griff schweren Herzens zum Telefon und wählte die Nummer, die ihm Aufklärung versprach. Kaum als das erste Klingelzeichen zu hören war, wurde auch schon auf der anderen Seite das Gespräch angenommen.

    „Schaumüller! Was gibt es Neues?", meldete sich Frau Schaumüller, völlig außer Atem.

    Ihre Angst, jemand könnte zu schnell auflegen, ohne Informationen zu hinterlassen, trieb sie an. Selbst wenn sie in ihrem Garten, auf einer Leiter stehend, hoch im Geäst Kirschen pflückte, war sie spätestens beim zweiten Klingeln am Telefon.

    „Piotrowski hier! Ist Feldmann tot?"

    Und dann geschah etwas, was im Leben von Frau Schaumüller, sich als eine absolute Einmaligkeit erwies. Sie schwieg!

    Zwar nur für einen Augenblick, aber immerhin. Pfarrer Piotrowski war schon ernsthaft beunruhigt. Sollte sie der Schlag getroffen haben? Unruhe ergriff ihn. Doch dann hörte er ein erlösendes Röcheln.

    „Wenigstens ein Lebenszeichen!", dachte er.

    Aus dem Röcheln entwickelte sich langsam ein Satz, in dem die ganze Fassungslosigkeit von Frau Schaumüller zum Ausdruck kam.

    „Davon weiß ich nichts!, schrie sie fast hysterisch. Dieser, eigentlich so simple Satz, der so unbedeutend daher kam, war, wenn man Frau Schaumüller kannte, so etwas wie ein Offenbarungseid. Frau Schaumüller wusste von etwas nichts! Eine Unmöglichkeit. Undenkbar. Damit war die Weltordnung aus den Fugen. Pfarrer Piotrowski wusste sich keinen Rat und hätte am liebsten das Rad der Geschichte zurückgedreht. Aber es war zu spät. Am anderen Ende der Leitung war eine gebrochene Frau. Hilflos und alleine, im Moment größter Not. Ausgerechnet er, der doch Liebe unter die Menschen bringen will, war durch eine unbedachte kleine Äußerung, zum mentalen Mörder an dieser stets bestens informierten „Tageszeitung auf zwei Beinen geworden. Doch so abrupt Frau Schaumüller ins Tal der Tränen verfiel, so schnell rappelte sie sich auch wieder auf.

    „Das krieg ich schon raus, Herr Pfarrer! Rufen sie mich in fünf Minuten wieder an.", rief sie ihm resolut zu.

    Da war sie wieder, voll auf der Höhe der Zeit und hatte ihren unbändigen Lebenswillen wieder. Beruhigt legte Piotrowski auf, denn er wusste, Frau Schaumüller würde alles unternehmen, um diese Schmach wieder gutzumachen. In spätestens fünf Minuten würde er Gewissheit haben oder Frau Schaumüller wäre nicht mehr Frau Schaumüller. Himmel und Hölle würde sie in Bewegung setzen und nicht eher Ruhe geben, bis der ungeheuerliche Sachverhalt eindeutig geklärt wäre. Schließlich konnte es ja nicht sein, dass hier jemand stirbt ohne sie davon in Kenntnis zu setzen. Früher wäre sie nun von Haus zu Haus gelaufen und hätte alle Leute gefragt.

    Zum Teil sogar mit erpresserischen Methoden.

    Sie hatte die Macht und das nötige Wissen dazu. Kein noch so kleines Geheimnis blieb vor ihr verborgen. Sie war das berühmte Damoklesschwert, das über jedem Einzelnen schwebte. Niemand verfügte über eine so ausgefeite Verhörtechnik wie sie. Selbst der israelische Geheimdienst Mossad weiß ihre Methoden für sich zu nutzen. Der von ihr herausgebrachte Ratgeber: „Ich weiß, was ich weiß! – Leitfaden für die informierte HausFrau", gilt in den Agentenkreisen längst als das Standardwerk schlechthin.

    Piotrowski sah auf das Kreuz an seinem Handgelenk. Die integrierte Uhr, ein Geschenk seines Bischofs, zeigte an, dass bereits sieben Minuten vergangen waren. Doch noch schwieg das Telefon. Unruhig rutschte er in seinem Sessel. Sollte Frau Schaumüller, trotz ihrer langjährigen Erfahrung versagen? Oder war eine Verschwörung gegen sie im Gange. Ausgerechnet heute war erst Mittwoch. Wäre Sonntag, dann hätte er von der Kanzel eine Predigt gehalten, die sich gewaschen hätte. Er malte sich schon die Worte aus, die seine Gemeinde aufrütteln würde.

    „Was seit ihr denn nur für eine Gemeinde, die sich nicht um die Anderen kümmert. Auch Feldmann, der zwar nie einen Fuß in unser Gotteshaus gesetzt hat, der sich nicht an der Spendenaktion für die neue Orgel beteiligt hat und der sich stets weigerte, einen Kuchen für den Weihnachtsbasar zu backen, so ist oder war er doch auch ein Geschöpf Gottes und wir verteufeln ihn trotzdem ..."

    Gerade, als er sich langsam in Fahrt geredet hatte, kam das erlösende Klingelsignal.

    „Puh!, dachte er, „Wer weiß wo diese Predigt hingeführt hätte!

    Er wischte sich die Stirn ab, unter Zuhilfenahme seines Ärmels, der zu seinem Diensttalar gehörte.

    „Was haben sie herausgebracht, Frau Schaumüller?"

    Zeit für Höflichkeitsfloskeln waren jetzt nicht angebracht, dazu war die zu klärende Angelegenheit zu wichtig. Unwirsch wiederholte er seine Frage, da am anderen Ende nur Stille herrschte.

    Doch plötzlich sprach es aus der Leitung, mit zittriger Stimme.

    „Es ist entsetzlich, Herr Pfarrer!"

    „Oh mein Gott!, entfuhr es ihm, „Er ist tot!

    „Nein, Herr Pfarrer."

    „Gott sei Dank, er lebt."

    „Nein, Herr Pfarrer."

    Piotrowski war verwirrt. War er nun tot oder am Leben? Er entschloss sich, noch einmal nachzufragen, in der Hoffnung, Frau Schaumüller könnte sich für eine Möglichkeit entscheiden.

    „Also was jetzt, lebt er oder ist er tot?"

    Was folgte, war ein langes nervenzerfetzendes Schweigen, seitens Frau Schaumüller.

    Und als wäre alles nicht auch so schon schlimm genug, hörte er nun ein zu herzengehendes Schluchzen, was ihn auf die Palme brachte. Schon im Priesterseminar wurde ihm oft seine aufbrausende Art, im Sinne christlicher Nächstenliebe, vorgehalten.

    „Jetzt sagen sie schon ....!"

    Seine Ungeduld schwang mehr als überdeutlich in seiner Stimme mit, die zu einem Orkan anzuschwellen drohte, wenn er nicht sofort die Antwort bekam, auf die er hoffte.

    Doch inzwischen war Frau Schaumüller so eingeschüchtert, dass sie überhaupt nichts Verständliches mehr herausbrachte.

    Dafür erhöhte sich aber die Intensität ihres Schluchzens, in der Hoffnung, damit das gütige Herz des Pfarrers zu erreichen, um es anschließend zu erweichen.

    Eine Fehlannahme, wie sich noch erweisen sollte. Und das dauerte nicht lange. Nämlich genau bis jetzt!

    „Reden sie endlich Frau Schaumüller. Ihr Schweigen verlängert nur meine Seelenqual."

    Doch so einfach ließ sich Frau Schaumüller weder zu einer Antwort hinreißen, noch bekam sie die geöffneten Schleusen ihres Tränenflusses in den Griff. Für Pfarrer Piotrowski erwies sich dieses doch sehr einseitige Telefonat als eine große nervliche Herausforderung. Es war dringend geboten eine Änderung seiner Taktik vorzunehmen.

    Er ging in sich und kramte in seinem theologischen Fundus, ob sich nicht eine fruchtbarere Gesprächsführung finden ließe. Zum Vorschein kam eine leicht schleimige und im Ton verhaltenere Ausdrucksweise, die ihm den erhofften Erfolg bringen sollte. So jedenfalls sein fester Glaube. Und der versetzt bekanntlich ja Berge. Und auf diesem Berg wollte er jetzt seine neue Strategie aufbauen. Deshalb klangen seine Worte auch gleich versöhnlicher.

    „Wie geht es denn so Zuhause?"

    Er lauschte, wie seine neue Taktik wohl ankam. Ob sie wohl verfangen würde? Doch noch kam von der anderen Seite nichts. Nur das unleidliche Schluchzen war zu vernehmen. Sie wollte ihn wohl zappeln lassen, wie er schmerzlich das Nichtantworten deutete. Piotrowski sah sich gezwungen, noch eine Schippe drauf zu legen. Eine Charmeoffensive sollte ihn nun zum Sieg verhelfen. Es war seine letzte Hoffnung, denn mehr hatte er nicht in seinem Repertoire.

    „Die Geranien auf ihrem Balkon sehen ja dieses Jahr besonders zauberhaft aus. Wie machen sie das nur, dass sie so herrlich blühen. Im ganzen Dorf hat niemand eine solche Blütenpracht. Sie sind wahrlich mit einem göttlichen grünen Daumen gesegnet. Feldmann lässt seinen Park ja verkommen. Da müsste ein Blütenengel wie sie einmal Hand anlegen. Apropos, was macht denn der liebe Herr Feldmann so?"

    Zu mehr Lobhudelei war er nicht fähig, ohne Gefahr zu laufen, sich zu übergeben. Gespannt lauschte er, wie seine Ansprache nun bei seinem Gegenüber ankam. Zunächst vernahm er nur ein starkes Atmen, was ihn vermuten ließ, Frau Schaumüller würde sich wieder sammeln und dann, sobald sie wieder gefestigt war, ihm die dringliche Information aus Dank übermitteln. Es war seine letzte Chance, aus dem alten zänkischen Weib etwas herauszuholen. Er empfand es schon als persönliche Erniedrigung, überhaupt auf diese Frau angewiesen, zu sein. Aber wenn man eben etwas in Erfahrung bringen wollte, kam man nicht an Frau Schaumüller vorbei. Für das Dorf war sie so etwas wie „Google auf zwei Beinen".

    „Es tut mir so leid!", durchbrach es plötzlich die unheilvolle Stille. Frau Schaumüller hatte gesprochen.

    Der Pfarrer schlug drei Kreuze der Erleichterung. Zwar konnte er mit dieser Information noch nicht viel anfangen, aber wenn Frau Schaumüller schon einmal etwas leidtut, dann war sie auf einem guten Weg. Reue ist ja immer gut. Besonders in seinem Geschäft.

    „Na was tut ihnen denn leid, liebe Frau Schaumüller?"

    Seine Stimme war sofort in den Beichtmodus umgeschlagen. Eine alte Pfarrerkrankheit, gegen die noch keine Medizin hilft.

    „Niemand weiß, was mit dem alten Feldmann los ist!"

    Ein Satz, so einfach dahergesagt, der aber doch so viel Sprengsatz beinhaltete, sowohl für Interpretation als auch für Mutmaßungen. Und er rüttelte eine ganze Gemeinde wach. Denn nun war ein ganzes Dorf informiert und gleichermaßen alarmiert. Pfarrer Piotrowski kannte seine Schäfchen und er wusste nur zu genau, jetzt bleibt kein Stein auf dem anderen, bis die Frage geklärt ist. Und er sollte Recht behalten.

    Wortlos hing er ein und ließ somit Frau Schaumüller, ohne Absolution, mit ihrer Schmach alleine zurück. Und ohne Absolution war ihr der Weg ins Himmelreich versperrt, wobei niemand ernsthaft annahm, dass man ihr dort Zugang gewähren würde.

    Er selbst zog es vor, sich in ein stilles Gebet zurückzuziehen, um daraus neue Kraft zu schöpfen, die er in den Nachfolgenden Stunden dringend nötig haben würde. Doch davon ahnte er nichts, sonst hätte er spätestens jetzt seinen Talar an den Nagel gehängt und sich eine weltliche Stellung gesucht, die sein Nervenkostüm weniger belastet.

    Kapitel 2

    Es war die Ruhe vor dem Sturm. Ein Dorf im Ausnahmezustand. Auf dem kleinen Marktplatz versammelten sich die Menschen. Aufgeschreckt von der Nachricht, dass Feldmann entweder tot ist oder eben noch am Leben. Diese Ungewissheit trieb die Menschen auf die Straße. Die beiden einzigen Geschäfte, die es noch gab, waren geschlossen. Die Inhaber, von Neugier getrieben, standen inmitten der Menschentraube. Die Stimmung war angespannt und als Pfarrer Piotrowski den Marktplatz betrat, kochte bereits die Gerüchteküche.

    Die Volksseele empörte sich. Selbst diejenigen, die gerade nichtsahnend auf dem Marktplatz erschienen, waren sofort auch von der kollektiven Empörung ergriffen, noch bevor sie überhaupt wussten, um was es ging. Hauptsache mal ordentlich empört. Das bringt den Kreislauf wieder in Schwung. Und das Gemeinschaftsgefühl war ihnen weitaus wichtiger, als zu wissen, was die Empörung überhaupt ausgelöst hatte. Von allen Seiten wurden ihnen zwar Informationen zugeflüstert, doch widersprachen sie sich gegenseitig. Überhaupt wurde man das Gefühl nicht los, keiner der hier auf dem Marktplatz versammelten, wusste warum er sich empörte. Dies mag alles an der menschlichen DNA liegen, dass das Empörungs-Gen so gerne bemüßigt wird.

    Und hier, auf diesem ansonsten friedlichen und friedfertigen Marktplatz, schien die Keimzelle der Empörung ihren Ursprung zu haben. Pfarrer Piotrowski stand hilflos da und sah, was er angerichtet hatte.

    Frau Schaumüller rannte, mit einem Steno-Block bewaffnet, durch die Reihen und notierte alles akribisch, was sie so aufschnappen konnte.

    Zwei Schwangerschaften, ein aufgedecktes Verhältnis und die Insolvenz des Bestatters, konnte sie in Erfahrung bringen!

    Doch zu Feldmann kein Wort.

    Doktor Lichtenberg kümmerte sich professionell um die ersten Kollabierten, während Bürgermeister Wilms sich auf den Dorfbrunnen gestellt hatte, um die Übersicht nicht zu verlieren. Doch nicht dem Aufruhr seiner Gemeinde galt sein Interesse, er beobachtete vielmehr seine Frau, die in unmittelbarer Nähe der Frau stand, die sein Kind unter dem Herzen trug. Keinesfalls durften sie aufeinandertreffen oder was noch viel schlimmer gewesen wäre, in die Fänge von Frau Schaumüller gelangen. Dies galt es unter allen Umständen zu verhindern. Doch das Unglück nahm seinen verhängnisvollen Lauf, in dem die drei Frauen, aus drei unterschiedlichen Richtungen, zielstrebig aufeinander zusteuerten. Bürgermeister Wilms wurde es heiß und kalt zugleich. Seine gesunde Gesichtsfarbe hatte augenscheinlich seinen Besitzer gewechselt und er sah aus wie jemand, der sich eine

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1