Hexe Samantha, Tante Monika und der Märchenwald, Teil 2: von Joana Angelides
Von Joana Angelides
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Rezensionen für Hexe Samantha, Tante Monika und der Märchenwald, Teil 2
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Buchvorschau
Hexe Samantha, Tante Monika und der Märchenwald, Teil 2 - Joana Angelides
VORWORT
Wie entstehen eigentlich Märchen?
Manchmal entstehen sie aus dem Wunsch des Menschen heraus, dass eben unerreichbar scheinende Dinge wahr werden sollen.
Dann wieder wollen wir, dass Menschen, die unsere Vorbilder sind, auch übermenschliche Dinge leisten und immer edel handeln.
Für uns heute selbstverständliche Leistungen, wie Fliegen z.b., wurden früher in das Reich der Götter verbannt, den Wesen aus anderen Welten zugeschrieben.
Den Tieren wurden immer schon menschliche Züge angedichtet, sie wurden in gute und böse Wesen eingeteilt.
In den Wäldern vermutete man geheimnisvolle Feen und Elfen, Kobolde und Drachen. Jedoch erst in unserer Zeit, gibt es auch liebe und nette Drachen!
Es entstanden Sagen um Riesen, um Beherrscher der Berge, Zwerge die in Höhlen wohnen.
Wenn wir heute in den Wald gehen, dann ohne diese Vorstellungen. Wir glauben einfach nicht mehr daran. Das ist wirklich sehr schade. Doch können wir wirklich sicher sein?
Es leben doch alle diese Tiere in einer wunderbaren Symbiose miteinander in einem Wald. Ist es wirklich unmöglich, dass sie untereinander Freundschaften geschlossen haben? Gibt es wirklich keine Kobolde, oder Feen? Wo der Mensch es doch Jahrhunderte lang geglaubt hat?
Gibt es nicht Wälder, die undurchdringlich scheinen, Geräusche die an unser Ohr dringen, die dann aber in der Tiefe des Waldes verklingen?
Wenn Äste knacken, oder kleine Steinchen ganz unmotiviert auf die Seite rollen, wer hat sie los getreten?
Es gab immer schon Menschen, die mit dem Wald und seinen Tieren, sowie den Kräutern und Pflanzen darin vertraut waren. Kann es nicht sein, dass dieser oder jener mit den Tieren des Waldes spricht?
Gibt es vielleicht doch Zauberwesen in einer Zwischenwelt, die nachts lebendig werden, sich unter uns Menschen mischen und uns helfen? Oder auch unsere Hilfe suchen?
Wir sollten uns öffnen, sollten zugänglich sein für die Zeichen die für bereite Seelen unübersehbar da sind und ihnen folgen.
Folgen Sie mir in die von mir entdeckte kleine Märchenwelt, rund um den Märchenwald, lassen sie sich von mir die kleinen Geschichten erzählen, die das Leben der Tiere und ihren Mitbewohnern darin bestimmt.
Oder folgen Sie der Tante Monika, die mit den Tieren sprechen kann, die ihre Sorgen hört und dann zu helfen versucht.
Der verzauberte Dachboden
Heute war der erste freie Tag. Gestern war Schulschluss und es lagen nun zwei Monate Ferien vor den Kindern.
Lisa hatte gleich am morgen die Schultasche ausgeräumt, die Bücher der abgeschlossenen Klasse in einen Karton gegeben und soll den Karton nun auf den Dachboden tragen. Sie stellte den Karton neben die Türe und setzte sich darauf.
Der Karton war ganz schön schwer. Sollte sie nicht warten bis ihr Bruder Klaus nach oben kam um ihr zu helfen?
Ja, das werde ich machen, dachte sie bei sich. Lisa und Klaus gingen gerne auf den Dachboden. Es war ein altes Haus, das früher einmal ein kleines Schloss war. Ein Trakt des Gebäudes wurde abgetrennt und dort befand sich nun eine Schule. Lisas Familie lebte in dem kleinen Teil des Gebäudes, rechts von den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden. Früher lebte die Familie im ganzen Schloss und bewirtschaftete die umliegenden Felder. Aber das war vor langer Zeit.
Es war viel altes Gerümpel am Dachboden, man konnte so wunderbar verstecken spielen. Es war ein alter Schaukelstuhl von Tante Charlotte da, mit großen alten staubigen Polstern, die so wunderbar nach ihrem Parfüm rochen. Dann waren da die alte Stehlampe von Onkel Fritz, mit dem großen Lampenschirm und eine Truhe voller geheimnisvoller Sachen von Oma.
Sie wollte nicht länger warten, stand auf und ging zum Fenster.
„Klaus!" Rief sie nach unten. Sie hatte nämlich heute noch viel zu tun. Sie hatte Mama versprochen, für morgen einen Pudding zu machen, den sie besonders gut konnte und der von allen gerne gegessen wurde.
„Ja? Was willst du denn?" Fragte Klaus aus dem Garten.
„Komm´ rauf und hilf mir, ich muss etwas auf den Dachboden tragen."
Sofort kam Klaus die Treppe herauf. Auf den Dachboden ging er gerne, weil so viele schöne alte Sachen da oben standen.
Sie trugen den Karton mit den Büchern gemeinsam und stiegen die Holztreppe zum Dachboden hinauf. Die Treppen waren ausgetreten und das Geländer aus altem Schmiedeeisen. Lisa muss mit der Schulter gegen die Türe drücken, damit sie auch aufging. Sie knarrte und ächzte jedes Mal fürchterlich. Der Türrahmen war verzogen und die Metallscharnieren hingen schon schief.
Jedes Mal, wenn sie den Dachboden betraten, beschlich sie ein seltsames Gefühl. Es war, als ob ein leichter Hauch von rückwärts aus der Tiefe des Raumes zu ihnen herüber wehte und die alten Balken des Daches schienen ihnen etwas zuzuflüstern.
„Wohin nun mit den Büchern?" Fragte Klaus ganz leise.
„Da stellen wir den Karton einmal hin. Mama sagte, wir sollen den alten Wäscheschrank einmal zusammen räumen und die alten Blechschachteln und Blumentöpfe wegwerfen."
Sie stellten den Karton ab und Lisa ging zu dem wunderschönen alten Schrank, der einmal vor vielen Jahren als Wäscheschrank verwendet wurde. Er war sehr breit und hoch. Irgendjemand hatte ihn vor längerer Zeit auf den Dachboden gestellt und seitdem steht er nun hier, voll mit allerlei Gerümpel und Dingen, die niemand mehr braucht.
Sie räumten den Kasten gemeinsam aus und stellten alle alten Blechschachteln, die zum Müll gehörten, vor die Dachbodentüre und auch die Blumentöpfe wurden aussortiert und jene die zerbrochen waren kamen ebenfalls auf die Seite für den Müll. Die anderen auf die andere Seite, um sie in den Garten zu tragen.
Nun war der Kasten fast leer. Es war aber kein Fach darin, um die Bücher und allerlei andere Sachen übersichtlich darin zu verstauen.
Lisa sah sich ratlos am Dachboden um. Was konnte man denn als Fächer nehmen?
Inzwischen hatte Klaus beide Türen des Schrankes geöffnet und schaute neugierig hinein. Oh, war der Schrank aber groß, da könnte man sich ja sogar darin verstecken? Er trat in den Schrank hinein und schloss erst einmal die rechte Türe. Dann wollte er auch die linke Türe schließen, doch da spießte sich was. Er stützte sich an der Rückwand ab und wollte nach der noch offenen Türhälfte greifen, als die Rückwand nachgab und er nach rückwärts fiel.
„Lisa, Lisa hilf mir!" Rief er.
„Klaus? Wo bist du denn?"
„Hier, im Schrank!" Rief Klaus, und Lisa lief sofort hin zu ihm.
Tatsächlich hatte sich die Rückwand gelöst und Hans lag auf dem Rücken und hinter ihm war ein länglicher Raum zu sehen. Lisa trat in den Raum hinein und half Klaus beim Aufstehen. Sie standen nun Hand in Hand und schauten sich neugierig um. Sie waren scheinbar in einer Art Vorraum gelandet, von welchem allerlei Türen weggingen und man konnte in eine wunderschöne große Halle hinab sehen.
„Komm, wir schauen einmal, wo wir denn da gelandet sind." Sagte Klaus.
„Nein, ich habe Angst, komm, gehen wir zurück." Lisa schaute ganz ängstlich.
„Nein, ich möchte wissen, wo wir da sind." Klaus zog Lisa hinter sich her.
Sie schienen sich in einem Schloss zu befinden und zwar im Obergeschoß. An den Wänden waren viele Bilder in Goldrahmen mit ernst dreinblickenden Männern in alten Kostümen oder Ritterrüstungen, Damen in schönen Kleidern und aufwendigem Schmuck.
„Der Ritter auf diesem Bild schaut aber aus wie Onkel Fritz! Du, es ist das Schloss, wie es früher einmal war. Wir sind scheinbar durch den Schrank in die Vergangenheit gelangt!" Sagte Lisa ganz verwundert.
Aus dem Untergeschoß drang viel Lärm herauf. Dienstboten liefen ganz aufgeregt durcheinander. Lisa und Klaus beugten sich über das Geländer, um besser sehen zu können. Es wurden Girlanden aufgehängt, Blumensträuße getragen und neben der Halle war scheinbar der große Festsaal. Man konnte den Anfang einer großen Tafel sehen, mit viel Gläsern, silbernen Kerzenleuchtern und wundervollem Porzellan.
„Du, da gibt es eine Hochzeit, " sagte Lisa zu Klaus.
„Ja? Und wer ist die Braut?" Klaus setzte sich auf den Boden und schaute durch das Geländer hindurch.
„Ja, was macht ihr denn da?"
Lisa und Klaus drehten sich erschrocken um. Vor ihnen stand eine kleine Gestalt, mit einem roten Rock und weißer Bluse und wirrem Haar.
„Wir sind Lisa und Klaus. Wir wohnen eigentlich im Schloss, im Nebentrakt. Wir haben uns verirrt." Flüsterte Lisa.
„Papperlapapp, verirrt! Ich habe es arrangiert, dass ihr zwei durch den Schrank durchgefallen seid. Ich gehöre zu den Geistern dieses Schlosses. Ich bin die Hexe Esmeralda, eine gute Hexe! Ich kenne dich, Mädchen und weiß zum Beispiel auch, dass du einen wunderbaren Pudding machen kannst. Bist du bereit anlässlich der Hochzeit unseres Prinzen diesen zuzubereiten?"
„Ja, aber woher weißt du das denn?" Lisa war ganz erstaunt.
„Ich weiß alles. Ich lebe schon viele Jahrhunderte hier. Und jetzt