Parker zähmt das "Murmeltier": Butler Parker 287 – Kriminalroman
Von Günter Dönges
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Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!
»Von mir bekommen Sie nichts, junger Mann«, schüttelte Lady Simpson entschieden den Kopf. »Eine alleinstehende Dame kann es sich nicht leisten, an jeder Straßenecke für irgendeine obskure Sache zu spenden.« »Dann sollten Sie wenigstens den Aufruf gegen das Töten von Pelztieren unterschreiben, Madam«, versuchte der knapp Dreißigjährige sein Glück bei der Detektivin. Der Informationsstand, den er am Straßenrand aufgebaut hatte, warb mit Fotos und Plakaten für die Ziele des Tierschutzes. »Unterschreiben?« wiederholte Agatha Simpson unwirsch. »Papperlapapp, auch davon kann nicht die Rede sein«, wies sie ihn kurzerhand ab. »Der Lümmel ist ja nur neidisch, weil er keinen Pelzmantel hat, Mister Parker«, bemerkte die immens vermögende Dame eine Sekunde später, während sie an Parkers Seite weiterging. »Nichts liegt meiner Wenigkeit ferner, als Mylady zu widersprechen«, versicherte der Butler höflich. »Dennoch sollten Mylady den edlen Zweck bedenken. Man erlaubt sich, einen bescheidenen Obolus in ihre Schatulle zu legen«, wandte sich Parker dem engagierten Tierschützer noch mal zu. Daß seine Herrin ungehalten reagierte, überraschte ihn indes nicht, denn man befand sich auf dem Weg zu einer Modenschau. Das viktorianische Schlößchen lag im noblen Londoner Vorort Richmond, nur wenige Straßen von Lady Agathas repräsentativem Sommersitz entfernt. Einladungen zu diesem Gipfeltreffen der Eitelkeit hatte Pelzcouturier Stanley Welham an solche Londonerinnen und Londoner verschickt, die nicht nur Rang und Namen vorzuweisen hatten, sondern auch über entsprechende Bankguthaben verfügten.
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Parker zähmt das "Murmeltier" - Günter Dönges
Butler Parker
– 287 –
Parker zähmt das Murmeltier
Unveröffentlichter Roman
Günter Dönges
»Von mir bekommen Sie nichts, junger Mann«, schüttelte Lady Simpson entschieden den Kopf. »Eine alleinstehende Dame kann es sich nicht leisten, an jeder Straßenecke für irgendeine obskure Sache zu spenden.«
»Dann sollten Sie wenigstens den Aufruf gegen das Töten von Pelztieren unterschreiben, Madam«, versuchte der knapp Dreißigjährige sein Glück bei der Detektivin. Der Informationsstand, den er am Straßenrand aufgebaut hatte, warb mit Fotos und Plakaten für die Ziele des Tierschutzes.
»Unterschreiben?« wiederholte Agatha Simpson unwirsch. »Papperlapapp, auch davon kann nicht die Rede sein«, wies sie ihn kurzerhand ab. »Der Lümmel ist ja nur neidisch, weil er keinen Pelzmantel hat, Mister Parker«, bemerkte die immens vermögende Dame eine Sekunde später, während sie an Parkers Seite weiterging.
»Nichts liegt meiner Wenigkeit ferner, als Mylady zu widersprechen«, versicherte der Butler höflich. »Dennoch sollten Mylady den edlen Zweck bedenken. Man erlaubt sich, einen bescheidenen Obolus in ihre Schatulle zu legen«, wandte sich Parker dem engagierten Tierschützer noch mal zu.
Daß seine Herrin ungehalten reagierte, überraschte ihn indes nicht, denn man befand sich auf dem Weg zu einer Modenschau.
Das viktorianische Schlößchen lag im noblen Londoner Vorort Richmond, nur wenige Straßen von Lady Agathas repräsentativem Sommersitz entfernt. Einladungen zu diesem Gipfeltreffen der Eitelkeit hatte Pelzcouturier Stanley Welham an solche Londonerinnen und Londoner verschickt, die nicht nur Rang und Namen vorzuweisen hatten, sondern auch über entsprechende Bankguthaben verfügten.
Agatha Simpson, mit dem Geld- und Blutadel der britischen Insel verschwistert und verschwägert, durfte bei diesem Ereignis nicht fehlen. Allerdings flanierten die ersten Modelle vermutlich schon über den Laufsteg, denn die ältere Dame hatte sich wieder mal angemessen verspätet.
Bevor das skurrile Paar die Vorhalle betrat, warf Parker rasch einen Blick über die Schulter. Der junge Mann sah seine Aufgabe endgültig als erfüllt an und war damit beschäftigt, die Teile des Standes in einen betagten VW-Bus zu verladen.
Zwei würdig agierende Diener in dunkelgrüner Livree öffneten die gläserne Flügeltür, verneigten sich tief und ließen die Nachzügler eintreten. Josuah Parker, der Mylady den Weg zur Gartenhalle wies, wirkte allerdings noch eine Spur würdevoller.
Auf halbem Weg wurde plötzlich ein Tumult hörbar. Aufgeregte Stimmen übertönten sich. Polternd fielen Stühle um. Im nächsten Moment flogen die Saaltüren auf, und eine erboste Menschenmenge drängte fluchtartig zum Ausgang.
»Unverschämtheit!« war zu hören. »Ein Skandal!«
Manche der elegant gekleideten Besucher verzogen angewidert das Gesicht. Alle hatten es aber ausgesprochen eilig, ins Freie und zu ihren chromblitzenden Nobelkarossen zu kommen.
»Was halte ich davon, Mister Parker?« erkundigte sich Lady Simpson argwöhnisch.
»Sofern Mylady keine Einwände erheben, wird man sich unverzüglich in den Saal begeben«, bot der Butler an. »Der Grund für die verärgerte Reaktion der Zuschauer dürfte in Bälde zu ermitteln sein.«
»Ich werde mir persönlich ein Bild machen, Mister Parker«, entschied die resolute Dame und setzte den Weg gegen den Strom fort.
Gleich darauf stand das Paar aus Shepherd’s Market in der offenen Tür des Gartensaales, der sich geleert hatte.
»Pfui Teufel!« Mylady schimpfte und hielt sich die Nase zu.
»Mylady dürften der Annahme zuneigen, daß sogenannte Stinkbomben zum überstürzten Aufbruch der Gäste geführt haben«, bemerkte Parker, der den penetranten Gestank ebenfalls wahrgenommen hatte. Im Gegensatz zu Agatha Simpson aber keine Miene verzog.
Steif wie ein Ladestock durchquerte der Butler gemessen den Saal. Würdevoll stieg er über umgestürzte Tische und Stühle und öffnete die gläsernen Schiebetüren zum Garten. Erst dann wandte er sich dem Mann zu, der inmitten des Wirrwarrs am Boden hockte und das Gesicht in die Hände stützte.
»Vermutet man unter Umständen recht, Mister Welham persönlich vor sich zu haben?« ließ sich Parker vernehmen, nachdem er ein diskretes Räuspern vorausgeschickt hatte.
Der Mann blickte auf, als erwachte er aus einem Traum, aus einem Alptraum, wie anzunehmen war.
»Ja, natürlich«, bestätigte der schätzungsweise sechzigjährige Meister mit dem sonnengebräunten Gesicht unter dem schneeweißen Haar. Der Butler half ihm auf, während Lady Agatha zögernd näher kam, sich aber immer noch die Nase zuhielt.
»Wer hat Ihnen diesen üblen Scherz gespielt, junger Mann?« erkundigte sich die Amateurdetektivin mitleidig. »Darunter können sogar Ihre Umsätze leiden.«
»Allerdings«, bestätigte Welham bitter. »Heute nachmittag ist jedenfalls Fehlanzeige.«
»Darf man erfahren, ob Sie einen konkreten Verdacht haben, wer diese üblen Luftverpester geworfen haben könnte, Mister Welham?« fragte Parker, während Mylady interessiert das Chaos musterte.
»Wenn ich bloß eine Ahnung hätte, Mister Parker«, gab der Weißhaarige deprimiert zurück. »Ich bin einfach fassungslos.«
»Dennoch geht man vermutlich recht in der Annahme, daß es sich um einen gezielten Anschlag handelte, der Sie nervlich und wirtschaftlich schädigen sollte, Mister Welham?« vergewisserte sich der Butler.
»Das steht außer Frage, Mister Parker«, schaltete sich die ältere Dame wieder ein. »Mein kriminalistischer Instinkt hat längst Alarm geschlagen. Ich bin wohl wieder einer skrupellosen Verbrecherbande auf der Spur.«
»Ein Umstand, zu dem man Mylady nur beglückwünschen kann«, erwiderte Parker und deutete eine Verbeugung an. »Mister Welham dürfte angesichts dieser Sachlage jedoch keineswegs erfreut sein, falls die Anmerkung gestattet ist.«
»Der Gedanke an ein Delikt läßt sich kaum von der Hand weisen«, stimmte der Hausherr vorsichtig zu. »Andererseits hat doch kein Mensch von meinem Schaden einen Gewinn. Wo bleibt da das Motiv?«
»Auch Neid und Fanatismus können ein Motiv sein, junger Mann«, ließ Mylady verlauten. »Sobald ich den Lümmel überwältigt und verhört habe, werden Sie mehr darüber erfahren.«
»Kann und muß man aus dieser Äußerung schließen, daß Mylady bereits einen konkreten Verdacht hegen?« erkundigte sich der Butler.
»Selbstverständlich, Mister Parker«, gab die Detektivin unwirsch zurück. »Ich habe Augen und Ohren offengehalten«
»Meinen Mylady – mit Verlaub – den Vertreter der Tierschutzliga?«
»Wen denn sonst, Mister Parker?« bestätigte Lady Agatha mit einer Gegenfrage. »Man weiß doch, zu welchem Fanatismus solche Menschen fähig sind.«
»Sie spielen auf den Mann am Informationsstand an, Mylady?« vergewisserte sich Welham. »Dieser Auftritt hat mich natürlich geärgert. Aber da der Mann mein Grundstück nicht betreten hat und auf der Straße geblieben ist, konnte ich nicht einschreiten. Wir sind nun mal ein freies Land.«
»Ein Umstand, den man mit Dankbarkeit vermerken sollte, Mister Welham«, warf der Butler ein.
»Das tue ich auch, Mister Parker«, versicherte der Kürschner. »Aber zurück zum Thema: Wie konnte der Mann Stinkbomben werfen, wenn er die ganze Zeit draußen an seinem Stand war?«
»Das zwielichtige Subjekt, das sogar die Dreistigkeit besaß, mich um eine Spende anzubetteln, ist natürlich nur eine Randfigur, die vom wirklichen Geschehen ablenken sollte, Mister Pelham«, mußte er sich belehren lassen. »Mit Sicherheit verfügt der Mann über Komplizen, die unerkannt ins Haus eindringen und ihr Unwesen treiben.«
Welham