Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Jemand neidet dir dein Glück: Fürstenkinder 96 – Adelsroman
Jemand neidet dir dein Glück: Fürstenkinder 96 – Adelsroman
Jemand neidet dir dein Glück: Fürstenkinder 96 – Adelsroman
eBook99 Seiten1 Stunde

Jemand neidet dir dein Glück: Fürstenkinder 96 – Adelsroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkinder" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe – ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit.
Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann.

»Oma kommt!« Der Jubelschrei aus zwei Kinderkehlen empfing Graf Markus von Erftingen schon an der Haustür, als er heimkam. Die Zwillinge, Katharina und Robert, waren beide ganz atemlos von ihrem raschen Lauf durch das Schloß. Die Kinder waren sieben Jahre alt, hatten beide ein fein gezeichnetes, schmales Gesicht und wilde blonde Locken, wobei die Haare von Katharina weit in den Rücken herunterhingen und meist in einem Pferdeschwanz oder Zöpfen gebändigt wurden. Jetzt aber flogen die Haare, die sich aus dem Band gelöst hatten, wild umher, und einzelne Strähnen legten sich über das Gesicht des Mädchens. Unwillig pustete sie, um die Haare zu entfernen, und Graf Markus fühlte sich an seine Frau erinnert. Regina von Erftingen, die Mutter der beiden, war vor rund einem Jahr gestorben. Auch sie hatte dieses leuchtend blonde Haar besessen, und mit der gleichen übermütigen Geste hatte sie es oft aus dem Gesicht gepustet. Graf Markus vermißte seine Frau noch immer sehr, es war die große Liebe zwischen den beiden gewesen. Und die Existenz der Kinder erinnerte den Mann immer wieder schmerzlich an seinen Verlust, wobei er nicht bedachte, daß auch die Kinder ihre Mutter vermißten. So aber auch jetzt. Die Miene des gutaussehenden Mitvierzigers verdüsterte sich, und die Kinder wurden augenblicklich ruhig, als sie seinen Ausdruck bemerkten. Wenn Vaters Miene sich so verschloß, hatten die beiden gelernt, dann war mit ihm nicht gut zu reden, und er würde jetzt auch keinen Lärm oder gar Streiche tolerieren. Robert, der längst nicht so mutig war wie seine Schwester Ka-tharina, griff nach der Hand des Mädchens, und gemeinsam standen die beiden dann still und blickten erwartungsvoll in das Gesicht ihres Vaters. Dem ging gerade im letzten Moment auf, daß er die Kinder dafür büßen lassen wollte, wie sehr er den Schmerz empfand. Er faßte sich, und sein Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. Er ging in die Hocke und zog die beiden liebevoll an sich. »So? Oma kommt? Woher wißt ihr das?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Okt. 2023
ISBN9783989364820
Jemand neidet dir dein Glück: Fürstenkinder 96 – Adelsroman

Mehr von Margarete Saltzmann lesen

Ähnlich wie Jemand neidet dir dein Glück

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Jemand neidet dir dein Glück

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Jemand neidet dir dein Glück - Margarete Saltzmann

    Fürstenkinder

    – 96 –

    Jemand neidet dir dein Glück

    Unveröffentlichter Roman

    Margarete Saltzmann

    »Oma kommt!« Der Jubelschrei aus zwei Kinderkehlen empfing Graf Markus von Erftingen schon an der Haustür, als er heimkam. Die Zwillinge, Katharina und Robert, waren beide ganz atemlos von ihrem raschen Lauf durch das Schloß.

    Die Kinder waren sieben Jahre alt, hatten beide ein fein gezeichnetes, schmales Gesicht und wilde blonde Locken, wobei die Haare von Katharina weit in den Rücken herunterhingen und meist in einem Pferdeschwanz oder Zöpfen gebändigt wurden.

    Jetzt aber flogen die Haare, die sich aus dem Band gelöst hatten, wild umher, und einzelne Strähnen legten sich über das Gesicht des Mädchens. Unwillig pustete sie, um die Haare zu entfernen, und Graf Markus fühlte sich an seine Frau erinnert. Regina von Erftingen, die Mutter der beiden, war vor rund einem Jahr gestorben. Auch sie hatte dieses leuchtend blonde Haar besessen, und mit der gleichen übermütigen Geste hatte sie es oft aus dem Gesicht gepustet.

    Graf Markus vermißte seine Frau noch immer sehr, es war die große Liebe zwischen den beiden gewesen. Und die Existenz der Kinder erinnerte den Mann immer wieder schmerzlich an seinen Verlust, wobei er nicht bedachte, daß auch die Kinder ihre Mutter vermißten.

    So aber auch jetzt. Die Miene des gutaussehenden Mitvierzigers verdüsterte sich, und die Kinder wurden augenblicklich ruhig, als sie seinen Ausdruck bemerkten. Wenn Vaters Miene sich so verschloß, hatten die beiden gelernt, dann war mit ihm nicht gut zu reden, und er würde jetzt auch keinen Lärm oder gar Streiche tolerieren.

    Robert, der längst nicht so mutig war wie seine Schwester Ka-tharina, griff nach der Hand des Mädchens, und gemeinsam standen die beiden dann still und blickten erwartungsvoll in das Gesicht ihres Vaters. Dem ging gerade im letzten Moment auf, daß er die Kinder dafür büßen lassen wollte, wie sehr er den Schmerz empfand. Er faßte sich, und sein Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. Er ging in die Hocke und zog die beiden liebevoll an sich.

    »So? Oma kommt? Woher wißt ihr das?«

    »Sie hat angerufen«, sprudelte Katharina hervor. »Und Fräulein Greitemeier soll nicht so streng mit uns sein, hat sie auch gesagt«, setzte sie altklug hinzu.

    Robert boxte sie in die Rippen. »Das solltest du doch nicht erzählen.«

    Die Miene von Graf Markus wurde aufmerksam.

    »Wie soll ich das verstehen? Raus mit der Sprache, ihr zwei!«

    »Na ja, das war so – weißt du…«, begann Robert kleinlaut und verstummte gleich darauf wieder, als die Erzieherin der Kinder, Anneliese Greitemeier, näher kam.

    Selbst Graf Markus, der nicht sehr sensibel war in Bezug auf die Empfindungen seiner Kinder, fiel dieses merkwürdige Verhalten auf.

    Anneliese Greitemeier war etwa Mitte vierzig und wirkte wenig attraktiv. Das unterstrich sie noch, indem sie sich unvorteilhaft kleidete und die Haare zu einem strengen Knoten im Nacken aufsteckte. Dazu trug sie eine Hornbrille, so daß sie wirklich wie die Karikatur einer altjüngferlichen Lehrerin wirkte.

    Jetzt schaute sie streng auf die Kinder.

    »Ich habe euch doch ermahnt, euren Vater nicht gleich an der Tür zu überfallen«, verkündete sie.

    Katharina schien jetzt aber nicht bereit, sich einfach abkanzeln zu lassen, für ihre sieben Jahre bewies sie erstaunlich viel Mut. Empört starrte sie zurück.

    »Wir freuen uns aber, wenn Vater von der Arbeit nach Hause kommt, und wir wollten ihn ja nur begrüßen. Schließlich ist er unser Vater und kein Fremder.«

    Graf Markus stand auf, faßte seine Kinder um die Schultern und drückte sie noch einmal an sich.

    »Geht jetzt spielen, ihr zwei. Ich muß mit Frau Greitemeier reden.« Liebevoll drückte er ihnen noch einen Kuß auf die Stirn und gab ihnen dann einen leichten Stups. Dann richtete sich seine Aufmerksamkeit voll auf die Frau. Warum war ihm nie vorher aufgefallen, wie streng diese Person wirkte? War sie wirklich das, was er für seine Kinder wollte?

    Wie jeden Tag in den vergangenen drei Monaten, seit Frau Greitemeier hier arbeitete, bereitete sie sich vor, um ihrem Arbeitgeber den täglichen Bericht abzuliefern über die Aktivitäten und Fortschritte der Kinder. Als sie ansetzte, um emotionslos zu erzählen, was sich den Tag über ereignet hatte, winkte Graf Markus ab.

    »Heute nicht, das ist jetzt nicht wichtig.«

    Die Miene von Frau Greitemeier drückte unmißverständlich aus, daß sie es durchaus für wichtig hielt, und ihre Mißbilligung machte dem Grafen deutlich, daß sie keine hohe Meinung von Vätern hatte, die nichts darüber wissen wollten, was ihre Kinder den ganzen Tag getan hatten.

    »Die Kinder haben mir erzählt, daß meine Schwiegermutter sich zu Besuch angemeldet hat?« fragte er. Frau Greitemeier nickte bestätigend.

    »Die Fürstin gab telefonisch Anweisung, ihre Räume für morgen bereitzuhalten. Und wenn ich dazu noch bemerken darf, Graf…«

    Erftingen schaute auf. »Noch etwas?«

    »Die Fürstin kommt ohne eine Zofe. Es könnte mit dem Personal knapp werden.«

    Ein flüchtiges, ironisches Lächeln stahl sich in das gebräunte, gut geschnittene Gesicht von Graf Markus. »Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, wann meine Schwiegermutter ein letztes Mal eine Zofe gebraucht hätte. Sie ist sehr wohl in der Lage, sich allein anzuziehen«, bemerkte er trocken. »Im übrigen begrüße ich es sehr, daß meine Schwiegermutter schon morgen kommt, dann kann sie sich vorerst um die Kinder und ihre Nachfolgerin kümmern.«

    Frau Greitemeier schnappte fassungslos nach Luft, als ihr die Bedeutung dieser Worte aufging.

    »Meine Nachfolgerin?«

    Graf Markus hielt dem gestrengen Blick stand. »Ich hatte eigentlich nicht vor, es Ihnen hier zwischen Tür und Angel zu sagen, doch das Verhalten meiner Kinder läßt keine andere Möglichkeit mehr zu. Sie sind hiermit fristlos entlassen, Frau Greitemeier. Da die Entlassung noch innerhalb der Probezeit erfolgt, bin ich nicht dazu verpflichtet, werde Ihnen aber trotzdem ein volles Monatsgehalt zusätzlich auszahlen. Es ist mir wichtig, daß meine Kinder frei und ungezwungen aufwachsen. Doch im Augenblick sehen sie eher so aus, als wären sie verängstigt. Sie sollen Respekt vor mir wie vor jedem anderen Menschen auch haben, aber ich wünsche keine Duckmäuser.«

    Frau Greitemeier schnappte erneut nach Luft. »Ich sorge dafür, daß Ihre Kinder mit dem gebührenden Abstand zu anderen Menschen und mit vornehmer Zurückhaltung erzogen werden. Schließlich werden sie einmal Graf und Gräfin sein.«

    Jetzt explodierte Graf Markus. »So ein hirnrissiger Blödsinn. Die beiden sind Robert und Katharina von Erftingen. Das ist ein Name, ein guter Name, aber nicht mehr. Und sie werden für ihren Lebens-unterhalt arbeiten müssen genau wie Sie und auch ich. Name und Adelstitel sind heutzutage kein Freibrief für irgend etwas mehr. Und für das Leben brauchen meine Kinder eine offene und vernünftige Erziehung. Ich denke, ich habe meinen Standpunkt hiermit deutlich klargelegt. Ich möchte Sie bitten zu packen und morgen früh das Haus zu verlassen.«

    Anneliese Greitemeier drehte sich abrupt um und ging mit fe-sten Schritten die Treppe hinauf ins Obergeschoß, wo sich ihr Zimmer befand. Jeder ihrer Schritte drückte Unwillen und Wut aus, aber Graf Markus ließ sich davon nicht beeindrucken. Trotzdem seufzte er. Das war die fünfte

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1