Kommissar Jörgensen und der Todesgruß: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Von Peter Haberl und Chris Heller
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Kommissar Jörgensen und der Todesgruß: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Krimi von Peter Haberl & Chris Heller
Die Hamburger Kriminalkommissare Uwe Jörgensen und Roy Müller sorgen sich um ihren Chef Jonathan Bock. Eine Autobombe zerstörte sein Auto. Dann werden Morddrohungen gegen ihn ausgesprochen. Eine Annonce in der Zeitung kündigt seinen Tod an – wie makaber. Darauf folgen mehrere Mordanschläge. Die beiden Kriminalkommissare ermitteln fieberhaft. Verdächtig sind Personen, die Herr Bock vor Jahren verhaftet hat.
Handelt es sich um einen Racheakt? Schließlich können die Ermittler den Hauptverdächtigen festnehmen, doch es werden weitere Mordanschläge auf Herrn Bock verübt ...
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Kommissar Jörgensen und der Todesgruß - Peter Haberl
Kommissar Jörgensen und der Todesgruß: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Krimi von Peter Haberl & Chris Heller
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Die Hamburger Kriminalkommissare Uwe Jörgensen und Roy Müller sorgen sich um ihren Chef Jonathan Bock. Eine Autobombe zerstörte sein Auto. Dann werden Morddrohungen gegen ihn ausgesprochen. Eine Annonce in der Zeitung kündigt seinen Tod an – wie makaber. Darauf folgen mehrere Mordanschläge. Die beiden Kriminalkommissare ermitteln fieberhaft. Verdächtig sind Personen, die Herr Bock vor Jahren verhaftet hat.
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Kommissar Jörgensen ist eine Erfindung von Alfred Bekker.
Chris Heller ist ein Pseudonym von Alfred Bekker.
© dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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1
Ich stand mit meinem Kollegen Roy Müller vor einer kleinen Fischbrötchenbude am Hamburger Hafen. Die Luft war erfüllt vom salzigen Geruch des Meeres und dem Duft von gebratenem Fisch.
Was hältst du eigentlich von Matjes?
, fragte ich meinen Kollegen, während wir auf unseren Bestellungen warteten.
Ich bin kein großer Fan davon
, antwortete Roy grinsend. Aber hier soll es das Beste geben.
Wir wurden schließlich bedient und traten zur Seite, um unsere Brötchen zu genießen. Während wir aßen, trat der Besitzer der Bude aus seinem Verkaufswagen heraus und gesellte sich zu uns.
Na Jungs, wie schmeckt's?
fragte er uns freundlich.
Wirklich lecker
, antwortete ich ihm mit vollem Mund. Sie machen wirklich gute Arbeit hier.
Der Mann grinste zufrieden. Das höre ich gerne! Ich habe mir viel Mühe gegeben, die besten Zutaten für meine Brötchen auszuwählen.
Roy nickte wissend. Kann man sehen - oder besser gesagt: Schmecken.
Apropos Auswahl,
wandte ich mich an den Inhaber der Bude zurück, als mein Blick auf ein Schild an seiner Theke fiel,ich sehe Sie haben auch Krabben im Angebot?
Ja natürlich!
, sagte er stolz,Früher hatte ich sogar eine eigene Kutterflotte zum Fangen besessen!
Das weckte mein Interesse: Echt? Was ist passiert?
Er zucke mit den Schultern:Finanzielle Schwierigkeiten...aber immerhin kann man jetzt noch oft genug welche fangen.
Ich sah ihn stirnrunzeln an.
Und ich glaubte ihm kein Wort.
Später erfuhr ich, dass der Kerl dafür bekannt war, dass er irgendwelche Geschichten erzählte. Geschichten, von denen nichts stimmte.
Eine Kutterflotte...
Wer es glaubt, wird selig, dachte ich.
Der sabbelt immer viel Zeug, wenn der Tag lang ist
, sagte ein älterer Mann, der auch an der Bude stand und ein Krabbenbrötchen genommen hatte. Letztens hat er erzählt, dass er male Zeppelin-Flotte besessen hätte, die Reklamebänder für Bier und Zigaretten durch die Luft gezogen hätte und dass er damit notgedrungen aufhören musste, weil für Zigaretten nicht mehr geworben werden darf.
Während wir uns weiter unterhielten, bemerkte ich plötzlich einen Mann ein Stück entfernt, der uns beobachtete. Er hatte eine Kapuze auf und wirkte verdächtig. Ich signalisierte Roy diskret meine Beobachtung.
Entschuldigen Sie mich eine Sekunde
, sagte ich zum Fischhändler und ging auf den Fremden zu.
Als ich ihn ansprach, zog er plötzlich ein Messer aus seiner Tasche und bedrohte mich damit. Ich konnte seinen Atem riechen - er stank nach Alkohol.
Roy sprang sofort zur Hilfe und gemeinsam konnten wir den Angreifer überwältigen und festnehmen.
Nachdem alles vorbei war, setzten wir unsere Mahlzeit fort mit einem gewissen Gefühl von Triumphalismus in unseren Herzen: Wir hatten nicht nur unser Matjesbrötchen genossen - sondern auch noch einen Verbrecher gefangen!
*
Tage später...
Der Mann war grauhaarig und hatte ein schmales Gesicht, das von einem Paar grauer Augen beherrscht wurde. Seine Lippen waren schmal, von seinen Nasenflügeln bis zu seinen Mundwinkeln zogen sich zwei tiefe Falten. Mit ausdrucksloser Miene beobachtete er die vier Obdachlosen, die vor der Eingangstür eines Supermarktes herumlungerten, rauchten und Bier tranken.
Es war September und um zwanzig Uhr begann es schon, dunkel zu werden. Die vier etwas heruntergekommenen Männer sprachen miteinander, lachten und bemerkten nicht, dass sie beobachtet wurden. Einen der Obdachlosen hatte der stille Beobachter ins Auge gefasst. Er war so groß wie er, grauhaarig und verfügte über ein schmales Gesicht. Die beiden Männer hätten Brüder sein können.
Der Name des Obdachlosen war Jens Pauli.
Der Grauhaarige hüllte sich in Geduld. Die Zeit verstrich nur langsam. Die Dunkelheit nahm zu. Hamburg begann, in seinem Lichterglanz zu erstrahlen. Der Parkplatz leerte sich. Der Supermarkt wurde geschlossen. Die Obdachlosen hatten sich noch einmal mit Bier versorgt. Wahrscheinlich waren sie schon etwas angetrunken, denn ihre Stimmen klangen grölend.
Der Grauhaarige näherte sich der kleinen Gruppe.
»Guten Abend, meine Herren.« Seine Stimme klang ein wenig heiser.
Die vier wandten sich ihm zu. Wortlos musterten sie ihn durch die Dunkelheit. Da es hier kaum Licht gab, konnten sie keine Einzelheiten erkennen.
»Ich brauchen jemand, der für mich etwas erledigt.«
»Wir sind keine Dienstboten«, knurrte einer der Obdachlosen.
»Ich verlange den Dienst nicht umsonst«, versetzte der Grauhaarige. »Es ist ein leichter Job. Die Sache ist mir zweihundert Euro wert.«
»Eine Menge Geld. Was ist das für ein Job?«
Der Grauhaarige deutete auf Jens Pauli. Ohne auf die Frage einzugehen sagte er: »Hätten Sie Interesse?«
»Für zweihundert Euro verkaufe ich meine Seele dem Teufel«, erklärte Pauli spontan und mit schwerer Zunge.
»Folgen Sie mir!«
»Wohin?«
»Das werden Sie sehen. Gehen wir.«
Pauli zeigte plötzlich Unsicherheit. Er trat von einem Fuß auf den anderen und knetete seine Hände.
»Sagen Sie mir, worum es geht? Wer sind Sie überhaupt?« Seine Stimme klang misstrauisch.
»Ich finde sicher auch jemand anderen für den Job. Entschuldigen Sie die Störung, meine Herren.« Der Grauhaarige wandte sich ab und machte Anstalten, sich zu entfernen.
»Willst du dir zweihundert Euro durch die Lappen gehen lassen, Jens?«, schnappte einer der Obdachlosen. Dann rief er: »Warten Sie, mein Herr ...! Ich mache es. Was immer es auch für ein Job ist – ich erledige ihn.«
Der Grauhaarige hielt an, schien den Worten sekundenlang hinterher zu lauschen, dann drehte er sich langsam herum. Und wieder wandte er sich an Pauli.
»Es ist wirklich ein läppischer Dienst, den Sie mir erweisen sollen. Und zweihundert Euro sind eine Menge Geld. Was gibt es da zu überlegen.«
Für einen Mann wie Jens Pauli waren zweihundert Euro ein Vermögen. Dennoch blieb er skeptisch. Fühlte er das Böse, das Unheilvolle, das von dem Grauhaarigen ausging?
Der andere Obdachlose ließ wieder seine Stimme erklingen: »Ich mache es, mein Herr ... Und ich werde keine Fragen stellen.«
Der Grauhaarige ignorierte ihn und starrte durch die Dunkelheit Jens Pauli an. Dieser überwand sich. Zweihundert Euro waren überzeugend genug, um ihn sämtliche Bedenken über Bord werfen zu lassen.
»In Ordnung. Wie ich schon sagte: Für zweihundert Euro kriegt der Satan meine Seele.«
»Wie heißen Sie?«
»Jens Pauli.«
»Folgen Sie mir, Jens!«
Jens Pauli schloss sich dem Grauhaarigen an.
»Hat der ein Glück«, knurrte einer der Obdachlosen.
»Auch wir werden Nutznießer sein«, murmelte ein anderer. »Jens ist nicht so. Er wird mit uns teilen.«
2
Es war sechs Uhr morgens, als Herr Bock mit seinem Oldtimer aus der Tiefgarage des Gebäudes fuhr, in dem er ein Apartment besaß. Er fädelte sich in den vorbeifließenden Verkehr ein. Um diese Zeit war das Verkehrsaufkommen noch erträglich. Das würde sich aber in spätestens einer Stunde ändern.
Das Autoradio lief.
Plötzlich gab es einen dumpfen Knall. Die Motorhaube des Oldtimer flog auf und stellte sich senkrecht. Eine Stichflamme schoss zum Himmel. Der Wagen stand abrupt. Der Stellvertretende Direktor war einen Augenblick lang völlig konfus. Flammen zuckten aus dem Motorraum des Wagens. Bei Herrn Bock kam das Begreifen, und er sprang aus dem Fahrzeug. Hinter dem Oldtimer hatten die Autos angehalten.
Niemand achtete auf den dunkelblauen Mercedes, der etwa zweihundert Meter entfernt aus einer Parklücke fuhr und sich entfernte. In dem Wagen saß ein grauhaariger Mann. Seine Lippen waren zusammengepresst. Das Handy, mit dem er die Explosion ausgelöst hatte, lag auf dem Beifahrersitz.
Während der Grauhaarige davonfuhr, versuchten einige Autofahrer mit Feuerlöschern den Brand zu bekämpfen. Einige besorgte Leute kümmerten sich um Jonathan D. Bock.
3
Wir waren schockiert, als wir von dem Anschlag auf unseren Chef hörten. Zugleich waren wir erleichtert, weil er mit dem Schrecken davongekommen war. Jeder andere hätte sich wahrscheinlich krank gemeldet, um das Erlebte psychisch zu verarbeiten – nicht so Herr Bock. Er hatte sich, nachdem er bei der Polizei seine Aussage gemacht hatte, ins Präsidium begeben.
Jetzt befanden wir uns in seinem Büro. Roy und ich,