Kommissar Jörgensen und der Schlitzer von St. Pauli: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Von Peter Haberl und Chris Heller
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Kommissar Jörgensen und der Schlitzer von St. Pauli: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Krimi von Peter Haberl & Chris Heller
Bei den Prostituierten vom Straßenstrich geht die Angst um. Zum dritten Mal hat der "Schlitzer" zugeschlagen. Wieder wurde eine von ihnen bestialisch ermordet, und auch ihr hat der Mörder das Herz herausgeschnitten.
Doch nicht nur in Hamburg gibt es diese Morde, sondern in drei weiteren Großstädten.
Was treibt den oder die Täter? Sind es Ritualmorde? Stecken Anhänger von Satanskulten dahinter? Oder ist es tiefsitzender Hass auf die Prostituierten?
Die Hamburger Kriminalkommissare Jörgensen und Müller ermitteln ...
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Kommissar Jörgensen und der Schlitzer von St. Pauli - Peter Haberl
Kommissar Jörgensen und der Schlitzer von St. Pauli: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Krimi von Peter Haberl & Chris Heller
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Bei den Prostituierten vom Straßenstrich geht die Angst um. Zum dritten Mal hat der „Schlitzer" zugeschlagen. Wieder wurde eine von ihnen bestialisch ermordet, und auch ihr hat der Mörder das Herz herausgeschnitten.
Doch nicht nur in Hamburg gibt es diese Morde, sondern in drei weiteren Großstädten.
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1
Ich bin Kriminalhauptkommissar Uwe Jörgensen
, sagte ich. Dies ist mein Kollege Roy Müller. Wir sind von der Kripo Hamburg.
Ich zeigte dem Mann meine Marke. Er sah sie sich kurz. Dann musste er niesen. Er war offensichtlich erkältet. Ich mochte gar nicht darüber nachdenken, wie viele Bakterien ich mitbekam.
Roy wandte sich ab und hatte offensichtlich dieselbe Befürchtung.
Es gibt schon Leute, die ziemlich rücksichtslos überall herumrotzen und niesen und ihren Bakterien- und Virenvorrat Gott weiß wo verteilen. Denen ist es völlig egal, ob suie andere Leute anstecken.
Dieser Mann schien auch von der Sorte zu sein.
Ich bin nicht erkältet
, behauptete der Mann.
Hört sich aber an
, sagte ich.
Bin ich aber nicht. Das ist nur Allergie.
Ausrede, dachte ich. Alles nur Ausrede.
Wogegen sind Sie denn allergisch?
, fragte mein Kollege Roy Müller, der seinen Vornamen übrigens daher hat, dass seine Mutter Fan des Schlagersängers Roy Black war. Und ich heiße Uwe, weil meine Eltern den Fußballer Uwe Seeler vom Hamburger SV gut fanden. Aber das ist ein Thema. Ich bin immer noch bei dem Schleimbeutel, der so herumnieste und angeblich ein Allergiker war.
Wogegen ich allergisch bin?
Ja.
Gegen alles. Und gegen jeden. Wenn irgendwo Staub ist, dann muss ich niesen. Und Staub ist überall.
Ich sehe keinen Staub.
Das ist Feinstaub, du Idiot.
Hör mal, wir sind Polizisten.
Ja, und?
Von der Kripo.
Ja weiß ich doch, ich hab die Marke doch gesehen.
Sowas sagt man nicht zu uns., Idioten und so. Sie wissen schon.
Ach, nun sei doch nicht so empfindlich!
Ich sagte: Ich bin nicht empfindlich!
Bist du wohl! Eines richtige Mimose. Da sag mich mal ein Wort wie Idiot und du kommst mir gleich auf die Mimosentour. Wenn ihr solche schwachen Gestalten seit, dann weiß ich nicht. Aber ich wundere mich dann nicht, dass ihr gegen die harten Luden von St. Pauli nicht ankommt. Das wundert mich jetzt wirklich nicht mehr. Meine Fresse nochmal. Sag nur wie es ist, nämlich dass jemand ein Idiot ist, dann ist der Herr Kriminaldingsbums total beleidigt! Nicht zu fassen! Und sowas will uns beschützen? Wissen Sie was? Fassungslos macht mich das! Völlig fassungslos!
Er redete sich regelrecht in Rage.
Und zwar so sehr, dass er einen ganz roten Kopf davon bekam.
Ich ließ ihn einfach erstmal zu Ende labern.
Und dann fing ich an.
Sie wollten uns doch eigentlich noch was ganz anderes erzählen
, sagte ich. Und darüber, wieso der Mann da in der Straße in seinem Blut liegt und ein Messer in seinem Rücken steckt.
Ich war das nicht mit dem Messer.
Aber an ihrer Hand ist auch Blut. Und wenn wir das jetzt im Labor vergleichen, dann...
Ja das gebe ich ja zu.
Was geben Sie zu?
Dass das dasselbe Blut ist. Nämlich von dem Mann da, der jetzt wohl tot ist. Aber das mit dem Messer war ich trotzdem nicht. Ich habe ihm nur eine Flasche übergezogen und dann nochmal mit den scharfen Enden in ihn reingerammt. Aber mit dem Messer, das war nich nicht!
Aber...
Sowas tute ich nicht! Da hätte der Typ ja sterben können!
Der Typ, wie Sie sagen, ist gestorben. Falls das für Sie neu sein sollte.
Wie gesagt, ich habe ihm eine Flasche über den Kopf gehauen. Mehr habe ich nicht gemacht. Ehrenwort!
Und dabei kann man nicht sterben?
Der doch nicht.
Das ist doch Mike Dickschädel. Der Zuhälter
Ich nehme nicht an, dass der wirklich so heißt.
Nein. Keine Ahnung, wie der in echt heißt. Hier nennen den alle nur Mike Dickschädel. Der hält viel aus. Naja, heute vielleicht nicht genug. Ein Messerstich ist ja auch nicht ohne. Aber ich habe ihn nicht umgebracht. Ich habe ihn nur mit der Flasche traktiert. Und das war gewissermaßen Notwehr.
Notwehr?
, echote ich.
Natürlich.
Jetzt erzählen Sie mal der Reihe nach.
Er musste wieder niesen.
Das ist nicht ansteckend!
, meinte er und rotzte einfach auf die Straße.
Haben Sie kein Taschentuch?
, fragte Roy angewidert.
Nein.
Hier, nehmen Sie das hier
, sagte ich und gab ihm meine Tempotaschentücher. Ich habe so etwas immer bei mir. Einfach für den Notfall und der hat nicht unbedingt etwas mit Nasendreck zu tun. Manchmal muss man in unserem Job Blut abwischen. Und dann ist es ganz gut, wenn man Papiertaschentücher dabei hat.
Er sagte: Danke sehr.
Bitte.
Es war das erste Mal, dass er etwas freundlicher war.
Also normal höflich und normal entspannt und ich nicht unterschwellig gereizt, so dass man denken konnte, dass er kurz vor der Explosion stand.
Ich sagte:
Und erzählen Sie mir mal genau der Reihe nach, was Ihrer Meinung nach passiert ist.
Ihrer Meinung nach?
, echote er. Wollen Sie damit sagen, dass ich nicht die Wahrheit spreche? Dass das, was ich sage, nur meine Meinung ist? Also eine Geschichte, die ich mir ausgedacht habe?
Nein, das wollte ich damit nicht sagen.
Wir können das ganze auch auf dem Präsidium machen
, sagte Roy. Dahin werden wir Sie sowieso mitnehmen müssen.
Wieso das denn?
, fragte er.
Weil Sie ein Mordverdächtiger sind
, sagte Roy.
Er drohte schon wieder, sich aufzuregen. Sein Kopf wurde so dunkelrot, dass man Angst um seine Gesundheit haben musste. Und zwar ziemlich stark. "
Jetzt erzählen Sie doch einfach
, sagte ich. Was ist genau passiert?
Also ich wollte in den Puff.
Okay...
Und dann kommt da so ein Typ...
Meinen Sie den Typ, der jetzt tot ist?
Genau.
Was war mit ihm?
Er hat gesagt: Ich komm nicht in den Puff.
Wieso?
Weil ich so viel niese. Da würden die Girls krank. Das wollte er nicht. Dann würde der Betrieb nicht weitergehen, wenn Sie verstehen, was ich meine. und wenn die Huren erstmal an zu niesen und zu schnupfen fangen, dann kommen auch keine Freier mehr.
Kann ich nachvollziehen
, sagte ich. Also die Argumentation
.
Ich habe gesagt: Bitte, ein Stich! Ich zahl auch das Doppelte.
Ein Stich?
Also nicht mit dem Messer.
Sondern?
Na, eben anders. Wie im Puff eben.
Ach so.
Sie sind schwer von Begriff, Herr Kommissar.
Ich gebe mir Mühe. Was passierte dann?
Er hat gesagt nein, du kommst hier nicht rein.
Und dann?
Dann habe ich versucht, trotzdem reinzukommen.
Haben Sie es geschafft?
Nein. Er hat mich auf die Straße geschoben. Ich war wütend. Und als ich die Flasche noch in der Hand hatte, habe ich sie ihm auf den Kopf gedonnert. Er ist zu Boden gegangen. Aber er lebte noch.
Irgendwann kam dann aber das Messer in seinen Rücken
, stellte Roy trocken fest.
Ja, aber das war ich nicht. Da kam so ein Typ vorbei, hat sich mehrfach umgedreht und ihm dann das Messer in den Rücken gerammt und dabei gesagt: Das hast du nun davon, du Sau! Das war jemand, der eine Alte Rechnung mit ihm offen hatte. Und dann ist der Kerl weggerannt.
Gut, Sie müssen trotzdem mit zur Wache kommen.
Ich habe Ihnen doch gesagt, wie es war!
Ja, aber wir müssen das alles erst überprüfen.
Ich gebe es ehrlich zu: Ich habe ihm nicht geglaubt.
Später fand sich noch ein anderer Zeuge, der die Aussage bestätigte. Und der konnte auch eine vernünftige Beschreibung geben. Wer der Messermann war, bekamen wir schnell heraus, da der Zeuge eine auffällige Narbe am Kinn erwähnte. Der Messermann hieß Aitmatov und gehörte zur Tschetschenmafia. Er wurde schon wegen