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Allison: Submiss
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eBook328 Seiten4 Stunden

Allison: Submiss

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Über dieses E-Book

Himmel! Warum bestellt mein Bruder mich mitten in der Nacht irgendwo in die Pampa? Vielleicht hätte ich besser nicht gefragt, ganz sicher nicht. Jetzt stelle ich fest, dass manche Bücher einfach keine Fiktion sind und mein Bruder ein Mitglied des Rates ist. Ich wusste ja nicht einmal um seine sexuellen Vorlieben. Na super. Und dann treffe ich im Ratshaus auch noch Preston wieder und mein kleines verräterisches Herz fährt Achterbahn. Nur leider nicht nur wegen ihm. Auch dieser Jackson ist toll und ich hier eigentlich völlig fehl am Platze. Ich hatte mir meinen ersten Urlaubstag irgendwie anders vorgestellt.

Allison stellt sich ihrer Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Längst verloren geglaubte Gefühle und eine neue Liebe stellen ihr Leben ein wenig auf den Kopf. Zudem muss sie sich den Ereignissen ihrer Vergangenheit stellen und damit ist sie nicht alleine. Auch ihr Bruder ist involviert und ahnt selbst nicht in wie weit. EIne Achterbahn der Gefühle wartet auf alle. Niemand außer Allison wusste, was damals wirklich mit ihr und ihrem Bruder geschah und niemand außer Allison weiß, dass die tödliche Krankheit wieder zurück ist.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum20. Nov. 2017
ISBN9783734598579
Allison: Submiss

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    Buchvorschau

    Allison - Emery Montgomery

    1

    Halb drei früh! Spinnt mein Bruder eigentlich? Was zur Hölle kann so wichtig sein, dass er mich zu nachtschlafender Zeit an meinem ersten Urlaubstag irgendwo in die Pampa bestellt? Keine Ahnung wo ich hier bin, aber endlich sagt mir das Navigationsgerät, dass ich mein Ziel erreicht habe. Ich fahre durch ein pompöses Einfahrtstor aus schwarzem Stahl, das mindestens zwei Meter hoch ist und folge dem Weg bis zu einem herrschaftlichen Haus. Und dann sehe ich meinen Bruder. Michael steht in der Eingangstüre dieses alten Herrenhauses und winkt mich ungeduldig auf sich zu. Also schnappe ich mir schnell meine Arzttasche und laufe auf ihn zu.

    „Gott sei dank Allison! Du hast ja ewig gebraucht!"

    „Jetzt spinne aber mal nicht rum. Du hast mich vor einer Stunde angerufen und die Fahrt hierher hat alleine 45 Minuten gedauert. Wo genau sind wir hier überhaupt?"

    „Das erkläre ich dir später." ist das Einzige, was mein Bruderherz zu mir sagt, ehe er mich am Ellenbogen fast und neben sich her schleift.

    „Hey, du tust mir weh!" quieke ich empört.

    „Sorry, aber Jared braucht dringend deine Hilfe?"

    Keine Ahnung wer Jared ist, aber ich lasse mich einfach mal weiter hinter Michael her schleifen. An Loslassen scheint er eh gerade nicht zu denken. Er führt mich in das Kellergeschoss des Hauses und in einen großen Raum. Ich bleibe stock steif und quasi wie angewurzelt stehen. Heilige scheiße! Das ist eine Folterkammer für BDSM. Mit offenem Mund starre ich durch den Raum und bin zu keiner Regung fähig.

    „Allison, beweg dich!"

    Ich merke wie Michael an mir zieht und erst vor einem Bett macht er halt. Ich verrenke mir gerade den Hals um mich weiter umschauen zu können und erschrecke mich zu Tode als ein Fremder mich anspricht.

    „Du kannst dich später in Ruhe umschauen. Jetzt musst du Jared helfen!"

    Ich wende mich der Stimme zu und schaue in smaragdgrüne Augen. Und was für Augen! Die sind der Wahnsinn und halten mich gleich gefangen. Ich sollte mich schleunigst zusammen reißen. Also mal kurz räuspern und auffällig umschauen. Erst jetzt fällt mir auf, dass noch mehr Männer anwesend sind und sie tragen alle Masken. Ich schaue Michael fragend an.

    „Das ist Vorschrift. Meine Stimme hättest du eh erkannt, also konnte ich mir die Maske sparen. Und Jackson hat Recht. Wenn du mit Starren aufhören könntest würdest du feststellen, dass vor dir jemand liegt der deine Hilfe braucht!"

    Ich schaue auf das Bett und entdecke dann den verletzten Mann. Ich gehe auf die Seite des Bettes und nehme die Mullbinden vom Bauch des Mannes. Er hat zahlreiche Schnittwunden die genäht werden müssen. Ich schaue meinen Zwillingsbruder an.

    „Warum fahrt ihr nicht in ein Krankenhaus?" will ich von ihm wissen.

    „Weil der sture Esel vor dir da nicht hin will!"

    Ich schaue den Mann in dem Bett an und er nickt.

    „Das würde zu viele Fragen aufwerfen. Und keine Sorge, wir machen hier nichts illegales!"

    Ich zucke betreten zusammen. Erwischt könnte man sagen. Ich denke mein Gesichtsausdruck war zu verräterisch. Ich krame in meiner Tasche die nötigen Utensilien zusammen, ziehe mir Handschuhe an und beginne den Mann zu verarzten, als zu den 6 bereits um das Bett herum stehenden Männern ein weiterer das Zimmer betritt. Er hat eine Frau auf dem Arm, die ihre Beine um seine Hüfte geschlungen hat und sie flirten heftig. Von der anderen Bettseite vernehme ich ein gebieterisches „Shawn!". Der Mann mit der Frau auf dem Arm bleibt abrupt stehen und lässt sie herunter. Die Frau dreht sich herum und meine Augen weiten sich vor Erstaunen. Ich kenne diese Frau. Sie ist die Autorin mehrerer Bestseller und schlagartig wird mir eines klar. Ihre Geschichten sind keine Fiktion. Die Frau, ihr Name ist Ashley, kommt auf das Bett zu und lächelt mich freundlich an. Ich kann nicht anders, ich muss mich vergewissern.

    „Keine Fiktion. Deine Bücher sind autobiografisch! stelle ich fest und sie nickt. Ich schlucke schwer. Die Frau hat eine Menge durchgemacht, doch sie scheint glücklich. Sie ist zu dem Mann gegangen, der dieses herrische „Shawn! von sich gegeben hat und sie schmiegt sich in seine Arme. Also hat sie wirklich zwei Männer denke ich mir noch als Michael sich erneut zu Wort meldet.

    „Allison, denke später darüber nach und mache weiter!"

    Ich hatte gar nicht gemerkt das ich inne gehalten hatte und wende mich nun schnell wieder meinem Patienten zu. Tapfer ist er, das muss ich ihm lassen. Er verzieht keine Miene und lässt seine Behandlung klaglos über sich ergehen. Doch mir geistern diese grünen Augen noch im Kopf herum. Ich schüttele den Kopf in der Hoffnung die Gedanken an diese Augen abschütteln zu können. Ich nähe die Wunden des Mannes weiter als fünf weitere Männer das Zimmer betreten. Ich wende mich ihnen zu und mir klappt die Kinnlade herunter. Ich erkenne sie alle, auch wenn sie Masken tragen. Sie alle haben mit meinem Bruder zusammen Jura studiert und im Anschluss an das Studium eine Kanzlei zusammen eröffnet, die heute zu den erfolgreichsten der Gegend gehört. Einer von ihnen, es ist Preston, grinst breit und nimmt die Maske ab.

    „War klar das du uns sofort erkennen würdest!" stellt er fest. Und Recht hat er. Ich bin oft in der Kanzlei und kenne diese Männer seit Jahren, doch mit dem hier hatte ich im Leben nicht gerechnet. Ich schaue meinen Bruder an und ziehe die Augenbraue in die Höhe. Das kann nicht deren Ernst sein.

    „Echt jetzt?" entfährt es mir und Michael nickt nur.

    „Das erklärt einiges!" ergänze ich, da Michael einfach nichts dazu sagt. Irgendwann wird er sich mal dazu äußern.

    „Was meinst du?" höre ich ihn fragen.

    „Kann ich offen reden?"

    Doch anstatt das Michael mir antwortet höre ich meinen Patienten sprechen.

    „Nichts was du sagst oder hörst wird dieses Gebäude verlassen und wir haben hier keine Geheimnisse voreinander!"

    Ich nicke ihm zu und wende mich dann wieder an meinen Bruder.

    „Dein Verhalten gegenüber einigen Frauen. Es kam nicht oft vor und du hast versucht es gut zu verstecken und dennoch konnte ich es sehen. Ich habe mich schon gefragt was dein Problem ist. Es war für mich nicht nachvollziehbar warum du dich wie ein Schrank vor ihnen aufgebaut hast. Deine Körpersprache war eindeutig. Ich dach te du hättest dich einfach nicht unter Kontrolle!"

    Michael grinst schief ehe er spricht.

    „Was hätte ich dir denn sagen sollen Allison? Du bist zwar meine Schwester, aber ich weiß das du es auch schon mal ausprobiert hast und es hat dir nicht gefallen. Ich hatte nicht erwartet das du es verstehen würdest!"

    Jetzt reiße ich vor Schock geweitet die Augen auf und wende mich Preston zu. Ich funkele ihn wütend an, als ich meinen Bruder reden höre.

    „Nimm es ihm nicht krumm und außer mir hat er es niemandem gesagt!"

    Aber Michaels Worte beruhigen mich gerade überhaupt nicht, denn wenn er das weiß was weiß er dann noch? Ich ignoriere meinen Bruder und spreche zu Preston.

    „Was hast du ihm noch gesagt?" zische ich.

    „Alles!" sagt er leise und ich traue meinen Ohren kaum. Ich will gerade zu einer ordentlichen Standpauke ansetzten als Michael dazwischen geht.

    „Allison las es. Das hier ist nicht der richtige Ort dafür!"

    „Es gibt für nichts weder den richtigen Ort noch die richtige Zeit!" keife ich. Und erst da fällt mir ein das wir ja nicht alleine sind. Scheiße, was müssen die alle denken? Ich werde knallrot und nähe einfach weiter, dabei bemerke ich nicht das Preston zu mir gekom men ist und nun hinter mir steht als er zu sprechen anfängt.

    „Das hier ist unter anderem Grund warum wir damals nicht weiter machen konnten Alli. Und es gibt eine, na ja, sagen wir mal Firmeninterne Regel!"

    Ich wende mich ihm zu.

    „Was soll das heißen?"

    „Wir trennen berufliches und privates. Das heißt, dass du für uns alle tabu bist!"

    Er scheint noch mehr sagen zu wollen, doch ich schneide ihm das Wort ab.

    „Ich will es nicht wissen!"

    Und das ist mein Ernst. Preston und ich waren nie ein Paar, aber wir hatten, na ja, sagen wir mal wir waren eine Art Interessengemeinschaft und hatten unseren Spaß zusammen. Und nun melden sich diese grünen Augen wieder zu Wort. Wie war noch mal sein Name? Ach ja, den kenne ich noch gar nicht, glaube ich zumindest.

    „Wart ihr mal zusammen?" höre ich ihn fragen.

    Preston antwortet für uns.

    „Nein. Aber wir haben viel Zeit zusammen verbracht!"

    Seine Internation lässt keine Fragen offen und ich spüre wie ich erneut rot werde. Ich will hier einfach nur raus. Ganz schnell. Also konzentriere ich mich auf meinen Patienten und schweige einfach weiter. Doch dieser Jackson scheint neugierig zu sein, denn er fragt nach.

    „Hat sie bei dir festgestellt das BSM nicht ihre Welt ist?"

    „Nein Jackson, und sie hat nur Bondage ausprobiert!"

    Äh hallo, geht es noch. Muss Preston hier so frei aus dem Nähkästchen plaudern.

    „Halt die Klappe!" sage ich leise, aber bestimmt. Ich sehe Preston aus dem Augenwinkel heraus nicken. Gut, denn die Leute hier geht eindeutig nichts an was mein Sexualleben betrifft. Doch dieser Jackson will mehr wissen und wendet sich nun direkt an mich.

    „Was war so schlecht daran?"

    Äh, das ist ein Scherz. Das kann nur ein Scherz sein. Ich habe keine Ahnung ob ich ihm antworten soll und leider fällt mir auch erst auf das ich ihm unentwegt in die Augen starre und mich nicht mehr rege als Michael sich vornehm räuspert. Ertappt zucke ich zusammen. Doch ich antworte diesem Jackson tatsächlich.

    „Es war nicht mein Ding zusammen geschnürt zu werden. Und es war total unangenehm. Einige Körperteile waren eindeutig nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt!"

    Unbewusst streiche ich mir über die Brüste und sehe diesen Jackson grinsen, ehe er wieder zu mir spricht. Und ich nehme fluchs die Hände in den Schoß.

    „Wäre auch nicht meins. Fesseln ja, aber diese Bondagenummer hat eher was lachhaftes. Sieht auch merkwürdig aus wenn die Damen dann wie kleine Pakete zurecht geschnürt vor einem liegen!"

    Ich grinse nur und fahre mit der Behandlung fort. Und meine Gedanken wandern zurück in die Zeit mit Preston. Preston ist heute 42 Jahre, ca.180 cm groß und durchtrainiert. Das war er früher nicht. Da war er eher hager, aber die blonden Haare und die braunen Augen sind noch immer die des Preston von vor sehr vielen Jahren. Und ja, wir hatten sehr viel Spaß zusammen. Grins.

    Wow, diese Frau ist der Hammer. Ungefähr 175 cm groß, schlank und muskulös, lange blonde Locken und große blaue Augen. Ob ich mit meiner Fragerei zu weit gegangen bin? Ich hoffe nicht, ich würde sie gerne näher kennen lernen. Michael hätte uns seine Schwester nicht so lange vorenthalten sollen. Ups, sie scheint mit ihrer Behandlung fertig zu sein und ich stehe ihr voll ihm Weg herum als sie zu mir spricht.

    „Ähm, Jackson, richtig? Dürfte ich mal vorbei?" fragt sie mich und ich trete zur Seite, während ich die Herren allesamt grinsen sehe. Na toll, aufgefallen würde ich sagen.

    „Komm mit mir, ich zeige dir wo du heute Nacht schläfst!"

    Ashley hat mich am Arm genommen und führt mich aus dem Zimmer heraus.

    „Ähm, ich fahre jetzt nach Hause!" lasse ich sie wissen, doch sie schüttelt nur lachend den Kopf.

    „Das würden die Männer nicht zu lassen. Es gab schon eine kleine Unruhe weil Michael dich alleine her fahren ließ. Außerdem musst du dann Morgen nicht wieder den ganzen Weg her fahren um noch mal nach Jared zu sehen!"

    „Ich bin schon groß!" lasse ich Ashley gespielt ernst wissen als Michael zu uns aufgeschlossen hat.

    „Ashley hat Recht. Du bleibst über Nacht und ich würde gerne noch mit dir reden!"

    Ashley lässt uns alleine weiter gehen und ich schaue Michael verstohlen von der Seite an. Ich hatte nicht gedacht wie exzessiv sein Lebenswandel ist.

    „Lass das Alli!" mahnt er mich und ich strecke ihm nur die Zunge heraus.

    „Ich werde dir alles erzählen und erklären, aber jetzt ist es an der Zeit zu schlafen!"

    Michael führt mich in eines der Gästezimmer und lässt mich alleine. Auf dem Bett liegt ein Schlafanzug und auch einige Kosmetikartikel entdecke ich im angrenzenden Bad. Doch als ich im Bett liege kann ich nur schwerlich Ruhe finden und es dauert gefühlt ewig bis ich endlich einschlafe.

    2

    Keine Ahnung wie spät es ist, aber ich kann einfach nicht weiter schlafen. Also verlasse ich mein Zimmer und streune durch das Haus, auf der Suche nach der Küche und nach reichlich Irrwegen habe ich sie dann endlich gefunden. Ich nehme mir ein Glas Milch und lasse mich auf einen Stuhl fallen. Und ich hätte das Licht einschalten sollen, denn das hätte mir das nun folgende Aufspringen und Schreien erspart. Ich hatte nicht gemerkt, dass ich nicht alleine bin und als ich nun Jacksons Stimme höre gibt es kurzfristig kein Halten mehr. Mein Herz rast wie wild und droht aus meinem Körper ausreißen zu wollen. Ich versuche mich zu erinnern was er zu mir gesagt hat.

    „Kannst du auch nicht schlafen?"

    Ja genau, das hat er mich gefragt.

    „Nein!" ist jedoch zuerst alles was ich sage und nach meiner kurzen Panikattacke muss Jackson laut lachen.

    „Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken Alli!" gluckst er und hält sich den Bauch. Na toll.

    „Warum hockst du hier im Dunkeln?"

    „Licht war nicht nötig und ich hatte nicht mit Gesellschaft gerech net!"

    „Puh, da war ich froh endlich die Küche gefunden zu haben und dann das. Ich hole mal was zum aufwischen!"

    Und ich mache das Licht an. War klar das ich die gesamte Milch verschüttet habe, oder? Also mache ich mich ans Aufwischen und bin erstaunt als Jackson mir dabei hilft. Na höflich scheint er ja zu sein. Aber ich meide es tunlichst ihm in die Auge zu schauen. Nicht das ich ihn wieder endlos lange anstarre. Das wäre dann noch peinlicher als meine Panikattacke von gerade eben.

    „Michael hätte dir eine kleine Führung zu Teil lassen werden sollen!" stellt Jackson lächelnd fest, als wir uns gemeinsam wieder an den Tisch setzen.

    „Wäre nicht schlecht gewesen. Das Haus ist riesig!"

    „Ja, da hast du recht. Was hast du nun vor?"

    „Keine Ahnung. Ich hoffe ich kann gleich wieder einschlafen!"

    „Findest du wieder zurück zu deinem Zimmer?" Einfach mal schief grinsen. Ich bezweifle das stark und Jackson versteht.

    „Ich bringe dich hin. Folge mir!"

    Ich folge Jackson und bin erstaunt wie schnell wir an meinem Zimmer angekommen sind. Mein Gesicht spricht Bände.

    „Eigentlich ganz einfach!" scherzt Jackson, ehe er sich von mir ab wendet.

    „Danke!" sage ich nur, aber am liebsten würde ich ihn aufhalten. Alleine in einer fremden Umgebung konnte ich noch nie gut schlafen. Jackson hat gemerkt, das ich mich nicht bewegt habe und hält inne.

    „Alles in Ordnung Alli?"

    „Ja!" sage ich leise und wende mich der Türe zu, aber meine Hand ruht einfach auf dem Griff, ohne die Türe jedoch zu öffnen. Ich sehe wie sich eine Hand auf meine legt und den Griff nach unten drückt und ich spüre Jacksons Körper viel zu nah an meinem als er mit mir spricht.

    „Schwierigkeiten in fremder Umgebung schlafen zu können?" höre ich ihn fragen und ich nicke nur. Dann zieht er die Türe wieder zu und nimmt meine Hand. Ich folge ihm, aber ich habe da noch eine Frage.

    „Ähm, wo gehen wir hin?"

    „Du hast die Wahl. Entweder zu Preston oder zu deinem Bruder!"

    Ich halte abrupt inne.

    „Das ist ein Scherz, oder?"

    „Nein. Ich würde dich mit zu mir nehmen, aber ich denke das würde deinem Bruder gar nicht gefallen. Also, wo soll es hin gehen?"

    „Nach Hause!" ist alles was mir gerade einfällt und Jackson lacht leise.

    „Beides keine gute Wahl?" fragt er mich.

    Ich schüttele den Kopf, aber ich habe auch keine Ahnung was besser wäre. Jackson zieht mich einfach weiter mit sich und in einem Wohnzimmer macht er halt.

    „Hier können wir zusammen bleiben. Jeder artig auf einer Couch. Dann kann dein Bruder auch nicht schimpfen!"

    Ich sehe Jackson schelmisch grinsen, ehe er zu einem der Sofas geht und sich darauf fallen lässt. Er schaut mich abwartend an. Ja, ich hatte vergessen mich zu bewegen als meine Augen sich auf Jacksons Hintern geheftet hatten. Jetzt husche ich flux zu dem noch freien Sofa. Ich kuschele mich in eine Flauschdecke und schließe die Augen.

    „Warum tust du das Jackson? Ich meine es könnte dir doch egal sein was mit mir ist?"

    „Wir sind keine Unmenschen. Und ich liebe dieses Sofa!"

    Ich sehe ihn schief grinsen ehe er die Augen schließt.

    „Schlaf gut Alli!"

    „Du auch Jackson!"

    Als ich mühsam die Augen öffne sind wir nicht mehr alleine im Wohnzimmer. Dieser Shawn und Preston sind auch da. Letzterer grinst mich gerade unverschämt breit an.

    „Hat sich nichts verändert, was Alli! höre ich ihn sagen und ich werfe nur mit einem Kissen nach ihm, was er mit einem „Sag ich doch! quittiert. Ich ziehe mir einfach die Decke über den Kopf und versuche wieder einzuschlafen. Wie spät ist es eigentlich? Doch jemand hebt meinen Kopf an und lässt ihn auf seinem Schoß wieder herunter.

    „Schwesterherz, wird Zeit aufzustehen!" höre ich Michael sagen, doch ich bevorzuge es ihn noch eine Weile zu ignorieren. Ist gerade so schön kuschelig. Als er dann auch noch anfängt meinen Rücken zu kraulen ist es um mich geschehen. So ein Bruder ist was feines, ganz eindeutig. Ich schlafe wieder ein und werde erst wieder wach als mir jemand die Decke mopst. Und dann hüpft Preston auf mich drauf und kitzelt mich durch. Erst als ich um Gnade winsele lässt er von mir ab und ich liege noch immer schnaubend unter ihm. Ich öffne die Augen und schaue mich um. Wir sind alleine. Na nu, so viele Bewohner und keiner ist da.

    „Wo sind denn alle?" nuschele ich.

    „Beim Mittagessen!"

    Oh Shit, ich habe den halben Tag verschlafen.

    „Kannst du mich zu meinem Zimmer bringen. Ich muss dringend duschen ehe ich denen unter die Augen trete."

    Und dann höre ich von hinter mir ein „Der Out – Off – Bett – Lock ist hier üblich.

    Jackson, na prima. Ich habe ein riesen Vogelnest auf dem Kopf und versuche verzweifelt es zu bändigen, als Preston meinen Kopf zwischen seine Hände nimmt und mir einen Kuss auf die Stirn gibt.

    „Du bist niedlich wenn du dich genierst Alli!"

    „Dusche!" quengele ich nur und Preston sieht über meine Schulter hinweg zu Jackson.

    „Bringst du sie hin? Ich muss zu Jared runter!"

    „Klar!" kommt es von Jackson und ich ergebe mich in mein Schicksal. Ist eh zu spät würde ich sagen. Also tapse ich neben Jackson her und bin froh als ich endlich im Bad verschwinden kann. Und ich staune nicht schlecht als ich wieder in meinem Zimmer bin. Jemand hat mir was zu essen auf einem Tablett hin gestellt. Sehr zuvorkommend denke ich noch als ich erneut heftig erschrecke. Jackson ist entweder noch immer oder schon wieder hier.

    „Ich bin dein Navi. Wenn du gegessen hast bringe ich dich zu Jared!"

    Ich drehe mich zu ihm.

    „Was wäre gewesen wenn ich nackt hier rein gekommen wäre?" frage ich ihn.

    „Dann hätte ich den Anblick ausgiebig genossen!" sagt er leise und schaut mich von oben bis unten an. Ich drehe mich schnell herum und fange zu essen an. Herrlich, schmeckt verdammt lecker. Am Ende bin ich völlig voll gefuttert und lasse mich genüsslich rücklings auf das Bett fallen. Und jetzt wünschte ich ich hätte es nicht getan, denn Jackson ist urplötzlich auf mir und sieht mir in die Augen.

    „Ich würde das lassen Alli, es sei denn du willst mehr!"

    Ich komme nicht mehr dazu ihm zu antworten als ich Michaels Stimme höre.

    „Was geht denn hier vor? fragt er ziemlich angesäuert und Jackson rollt sich sofort von mir herunter und steht auf. Im Rausgehen höre ich ihn zu Michael sagen: „Ich bin der Falsche für den Betreuerjob. Lass sie nicht in meine Nähe oder mit mir alleine!

    Ich schaue Jackson verwirrt hinterher. Was soll das denn heißen? Also mal fragend die Augenbraue heben und Michael anschauen.

    „Er findet dich ein wenig zu anziehend Alli! Und jetzt gehen wir zu Jared!"

    „Wir sollten reden Bruderherz!"

    „Ja, später!"

    Ich gebe mich damit zufrieden und lasse mich zu Jared bringen. Der hat das Kellergeschoss verlassen und ist in einem Zimmer am Ende des Ganges untergebracht. Als wir eintreten lächelt er uns zu.

    „Ah, meine Leibärztin!" höre ich ihn flaxen, ehe ich die Decke zur Seite lege und sein Shirt hoch ziehe.

    „Was ist passiert?" will ich nun aber endlich wissen.

    „Einer wollte die Regeln nicht akzeptieren. Er wollte nicht verstehen, dass die Party für ihn vorbei war!"

    „Endet das immer so?"

    „Nein. Das ist das erste Mal."

    „Verstehe!"

    „Bist du sicher Allison?"

    „Ich kenne euren Verein aus den Büchern von Ashley. Ich denke er wollte den Kodex nicht akzeptieren und konnte so kein Teil von eurer Gesellschaft werden!" Jared nickt, als Michael zu sprechen ansetzt.

    „Ich wollte es dir sagen Alli. Unzählige Male habe ich es versucht, aber ich habe es nie geschafft. Ich wollte nicht das sich etwas zwischen uns ändert!"

    Ich schaue meinen Bruder an. Er ist noch immer derselbe Mensch, wenn auch mit nicht ganz handelsüblichen Vorlieben oder einem extravagantem Hobby wenn man so will.

    „Was soll sich ändern? Du bist mein Bruder und machst das hier schon seit Jahren. Ich werde allerdings Probleme haben wieder in eure Kanzlei zu kommen, denn ich werde das Kopfkino einfach nicht los. Dümmliches Grinsen müsst ihr in Kauf nehmen."

    „Damit können wir leben!"

    Preston! War ja klar. Und sein Grinsen ist unverschämt breit. Doch er hat noch mehr zu sagen.

    „Lust es mal aus zu probieren?"

    Das ist jetzt nicht Prestons Ernst! Ich verschlucke mich fast an mei ner eigenen Spuke als mein Bruder sich einmischt.

    „Du kennst die Regel. Meine Schwester ist tabu!"

    Ich sehe wie Preston eine Schnute zieht. Niedlich, wie ein quengelnder Fünfjähriger.

    „Alli, komm mal zurück in die Gegenwart!"

    Ups, mein Bruder hat recht. Ich hatte Preston einfach angestarrt und an früher gedacht. Also schaue ich weiter nach meinem Patienten, aber auch der hat noch was zu sagen.

    „Männer, die Dame ist alt genug um für sich selbst zu entscheiden und ich denke sie interessiert sich nicht sonderlich für eure Regeln!" Ich grinse Jared an. Ja, er hat Recht. Gerade sind die mir egal. Ich erinnere mich an viele schöne Momente mit Preston und ja, ich habe ihn vermisst. Natürlich würde ich das niemals offen zugeben, aber ein wenig träumen darf man ja. Und auch dieser Jackson ist ziemlich interessant. Natürlich nicht offiziell, ihr versteht mich schon. Na ja, nicht meine Welt. Ich schüttele den Kopf um diese Gedanken schnell wieder los zu werden und beende meine Behandlung.

    „Allison, heute Abend ist hier eine Party und wir würden uns freuen wenn du uns Gesellschaft leisten würdest. Dein Bruder hat gesagt, das du gerade Urlaub hast und ich hoffe du hast Zeit?"

    Warum habe ich gerade dann Urlaub wenn ich es vorziehen würde wieder im Krankenhaus Überstunden in der Notaufnahme schieben zu dürfen? Ärztin zu sein ist nicht immer ein Zuckerschlecken, doch ich liebe meinen Job. Und ich habe die besten Kollegen von Welt. Nur hat Michael mir jegliche Grundlage für meine übliche Ausrede genommen.

    „Ähm, ich denke ich bin da ziemlich deplatziert!"

    Kläglicher Versuch, ich weiß.

    „Warum? Die Mädels hier im Haus haben bestimmt was passendes zum Anziehen für dich und es ist eine handelsübliche Party. Keiner sagt, dass du mit in eines der Spielzimmer musst!"

    „Davon gibt es mehrere?" keuche ich geschockt und die Herren lachen. Also ja. Na prima. Aber Jared hat was von Mädels gesagt und gestern Abend war nur eine da. Also mal kurz nach der anderen fragen.

    „Wer ist die andere Frau?"

    „Sie heißt Alina und war gestern Abend beruflich unterwegs. Sie ist Journalistin!" lässt Jared mich wissen und ich nicke.

    „Aber nur wenn ich nicht alleine dar stehe!"

    „Du bleibst an meiner Seite!" stellt Preston klar und ich nicke erneut. An seiner Seite kann nicht viel schief gehen. Mein Bruder verzieht das Gesicht, er scheint gar nicht damit einverstanden zu sein, dass Preston mich in seine Obhut nimmt, aber das ist mir ehrlich gesagt gerade egal. Ich schwelge mal wieder in Erinnerungen von mir und Preston.

    „Wir passen schon

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