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Ashley: Submiss
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eBook381 Seiten5 Stunden

Ashley: Submiss

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Über dieses E-Book

Ashley hat ihr erstes Buch eigentlich schon fertig gestellt, doch es fehlt ihr an Tiefe. Sie sucht schon länger nach einem DOM, der ihr den Wunsch erfüllt, dessen SUB nach deren Gefühlen zu befragen um diese in ihr Buch einbauen zu können. Sie findet Caleb und Jackson. Die Brüder führen zusammen ein SM-Studio und lassen sich auf Ashleys Bitte ein. Doch schnell wird Ashleys Welt auf den Kopf gestellt. Ihre Gefühle fahren Achterbahn und sie versteht die Welt, in die sie nun herein geraten ist, nicht. Doch sie entwickelt Gefühle für Caleb. Nur ahnt sie nicht, dass sie sich in tödlicher Gefahr befindet. Wird Ashley bie Caleb bleiben und sich dem Kodex unterordnen? Und was ist mit dieser Guardigan-Sache? Wird Ashley sich darauf einlassen?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum5. Dez. 2016
ISBN9783734563270
Ashley: Submiss

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    Buchvorschau

    Ashley - Emery Montgomery

    1

    Langsam werde ich nervös. Wir sind bereits im Landeanflug und gleich setzte ich zum ersten Mal einen Fuß auf amerikanischen Boden. Klar, ich freue mich total, endlich dieses Land kennen lernen zu dürfen, aber ich habe auch Angst. Immerhin bin ich nicht nur zum Vergnügen hier. Monatelang habe ich nun nach einem DOM gesucht, der sich auf mein gewagtes Unterfangen einlässt und nun scheint sich tatsächlich einer bzw. gleich zwei gefunden zu haben. Klar, welcher DOM hat schon Lust, sich eine Autorin ans Bein zu heften, die es sich in den Kopf gesetzt hat, ein Buch über BDSM zu schreiben, obwohl sie selbst keine Ahnung davon hat? Kein Wunder, dass meine Anfragen alle gescheitert sind, bis auf die Jetzige. Nur muss ich dafür von Deutschland nach Amerika und das für sechs Monate. Eigentlich ist meine Geschichte auch bereits geschrieben, aber mir fehlt etwas. Ich möchte mehr in die Tiefe gehen. Bis jetzt ist alles sehr abstrakt und alleine meiner Fantasie entsprungen und nun will ich tatsächlich bei den Akten dabei sein und die Subs nach ihren Gefühlen fragen. Ich will verstehen warum sie es tun und wie es ihnen dabei geht. Ich hoffe meinem Buch so noch die nötige Würze und Tiefe verleihen zu können. Bis jetzt hatte ich mit den zwei Herren, die ich später treffe, nur per E-Mail Kontakt. Klar, ich habe das Studio gegoogelt. Das war leicht. Es ist das bekannteste in Hollywood und so weiß ich zumindest wie die Brüder aussehen, die das Studio gemeinsam führen. Aber das sagt mir noch nichts über die Menschen. Ich stelle mir immer wieder zwei ziemlich harte Kerle vor, die es lieben anderen Schmerzen zu bereiten und ich frage mich immer wieder, ob sie selbst Lust dabei verspüren könnte. Bis jetzt habe ich noch niemanden aus der Szene kennen gelernt und ich bin echt neugierig was mich erwartet. Aber jetzt muss ich mich erst mal bemühen meine Koffer in Empfang zu nehmen und ein Taxi auf zu treiben. Ich fahre vom Flughafen aus direkt ins Studio, denn wenn mein Plan scheitert fliege ich noch heute wieder heim. Und ja, ich glaube mein Unterfangen ist ziemlich gewagt und den taktischen Rückzug habe ich schon geplant, denn ich habe keine Ahnung wie ich selbst reagiere. Sicherlich hab ich, wie die meisten anderen auch, bereits im heimischen Schlafzimmer Fesselspielchen oder ähnliches vollzogen. Aber mal ehrlich, das war mehr die Abteilung Bienchen und Blümchen und mein aktuelles Vorhaben ist dazu im Vergleich echt Hardcore. Per E-Mail haben wir nur vereinbart, dass wir uns erst mal Treffen und über die Sache reden. Eine grobe Fassung meines Buches habe ich ihnen zukommen lassen, die blieb allerdings unkommentiert und das macht mich zusätzlich nervös. Ich bin echt nicht scharf drauf, dass die sich über mich lustig machen oder so was in der Art. Aber alles Hadern hilft nichts denn nun bin ich hier und bereits im Taxi auf dem Weg zum Studio. Auf der Fahrt schaue ich mir die Stadt an die an mir vorüber zieht. Hollywood ist echt groß stelle ich fest. Na ja zumindest aus der Sicht eines Landeis wie ich es bin. Und ich versuche mich abzulenken und nicht darüber nachzudenken, dass ich, wenn alles gut geht, die nächsten Monate viel Zeit in einem SM-Studio verbringen werde. Meine Mutter würde mich töten wenn sie es wüsste. Sie hat natürlich die jugendfreie Recherchevariante aufgetischt bekommen. Oh, wir halten und so wie ich das Gebäude hier in Erinnerung habe sind wir da. Es ist ein großes Hochhaus mit unendlich vielen Fenstern. Der Fahrer ist bereits ausgestiegen und hält mir galant die Türe auf. Mein Gepäck hat er bereits aus dem Kofferraum geholt und er verabschiedet sich höflich von mir. Mein Glück ist, dass er nicht ahnen kann was sich in diesem Hochhaus befindet. Das Studio selbst ist laut meiner Internetrecherche im zweithöchsten Stock untergebracht und von außen lässt nichts auf das pikante Treiben im Inneren des Hauses schließen. Hier würde man eher Bürokomplexe vermuten als ein SM - Studio. Also heißt es nun Schultern straffen und Haltung annehmen. Als ich in den Fahrstuhl steige bemerke ich, dass meine Knie zittern. Das beste Zeichen dafür, dass ich die Hosen voll habe. Quälend langsam bringt der Fahrstuhl mich meinem Ziel näher.

    „Caleb, wo steckst du?"

    Jackson sucht nun schon seit einer Weile nach seinem Bruder und hat sich nun in dessen Privatwohnung begeben, die über dem Studio liegt. Jackson selbst wohnt in der Etage unter dem Studio.

    „Ich bin auf der Terrasse!" hört Jackson seinen Bruder sagen ehe er selbst auch auf die Terrasse tritt. Die Hälfte dieses Stockwerkes wird von dieser gigantischen Terrasse eingenommen und der Ausblick ist fantastisch. Es wirkt, als hätte man die ganze Stadt im Blick.

    „Unser Gast kommt gleich, trödele hier oben nicht herum!" nörgelt Jackson und Caleb wendet sich ihm zu.

    „Du meinst der Bücherwurm wird bald für frischen Wind sorgen!"

    Calebs Grinsen spricht Bände. Er erwartet einen zotteligen, verwirrten Büchernerd, der keine Ahnung hat worauf er sich einlassen will. „Darüber haben wir bereits gesprochen. Ich will sie kennen lernen und wer weiß, vielleicht sind wir ja positiv überrascht!"

    Jackson war zu Caleb ans Geländer getreten und genoss die Aussicht.

    „Ich bin mir da nicht so sicher." war jedoch alles was Caleb dazu sagte.

    Die Brüder hatten sich im Vorfeld lange über die Bitte der Autorin unterhalten und jeder hatte sich so seine Gedanken dazu gemacht. Klar, die Beiden haben versucht etwas über die Autorin in Erfahrung zu bringen, aber diese schreibt ihre Bücher unter einem Pseudonym und kein Bild oder irgendwelche interessanten Geschichten über sie waren zu finden. Was allerdings die Neugierde beider DOMS geweckt hatte und schlussendlich hatten sie sich gemeinsam dafür entschieden ihrer Bitte nachzukommen.

    „Ich muss eh runter. Hab` jetzt Kundschaft!" teilt Caleb Jackson mit und setzt sich in Bewegung. Jackson folgt ihm zurück ins Studio. In ca. einer Stunde soll Ashley, die Autorin, hier eintreffen und da wollten sie sie höflich empfangen. So zumindest der Plan.

    Langsam öffnet sich die Aufzugtüre und ich trete aus dem Fahrstuhl. Scheinbar wurde ich erwartet, denn eine Frau ganz in Lack und Leder auf unendlich hohen Highheels kommt auf mich zu.

    „Du musst Ashley sein! Ich bin Selena und die Männer haben mich gebeten, dich in Empfang zu nehmen!"

    Freundlich lächelnd streckt sie mir die Hand entgegen und ich erwidere ihren Händedruck. Sprechen fällt mir allerdings gerade schwer. Ich bin viel zu fasziniert von dem Anblick, der sich mir bietet. Der Aufzug führt scheinbar direkt in die Empfangshalle des Studios und hier wirkt es sehr düster. Alles ist in schwarz und dunklem rot gehalten und nur durch indirekte Beleuchtung wird dieser Bereich beleuchtet. Allerdings fallen mir die tollen Gemälde auf, die ringsum an den Wänden hängen. Alle zeigen Szenen, wie ich sie wohl in nächster Zeit häufiger zu sehen bekommen werde, doch sie sind toll gestaltet. Selena bemerkt meinen Blick.

    „Die sind toll, nicht wahr!" sagt sie und zwinkert mir zu.

    „Faszinierend würde ich sagen!"

    Selena stellt sich neben mich und lässt mich die Aussicht genießen.

    „Geh näher ran, ich bringe in der Zeit dein Gepäck weg!" teilt sie mir mit und huscht davon. Und ich kann nicht anders als an jedes einzelne Gemälde heran zu treten und es genau in Augenschein zu nehmen. Der Künstler ist ein Genie. Wie er die Gefühle eingefangen hat jagt mir eine Gänsehaut über den gesamten Körper. Ich kann mich gar nicht von den Bildern losreißen als eine Stimme mich zu Tode erschreckt, die auf einmal unmittelbar hinter mir erklingt.

    „Die habe ich selbst gemalt!" erklingt es sehr sanft, doch ich fahre vor Schreck herum. Ich hatte schon immer das Problem sehr schreckhaft zu sein, was die Leute sehr amüsiert, da ich zu unkontrolliertem Weghüpfen und Aufspringen neige. Und nun schaue ich in die grünen Augen von Jackson, dem älteren der beiden Brüder. Laut Internet ist er 38, ca. 190 cm Groß und ziemlich durchtrainiert wie ich feststelle. Er schaut mich von oben bis unten an und heftet seinen Blick dann auf meine Augen. Sein Blick ist undefinierbar für mich und ich fühle mich bloßgestellt. Doch ich versuche etwas zu sagen auch wenn ich mich gerade etwas unbehaglich fühle.

    „Die Bilder sind sehr intensiv. Ich dachte ich könnte fühlen, was die Personen auf der Leinwand fühlten als sie gemalt wurden!" beginne ich zu sprechen als ich erneut vor Schreck zusammen fahre. Jemand hat sich mir von hinten genähert.

    „Und was hast du gefühlt?" fragte diese fremde Stimme mich, doch ich bin natürlich, wie sollte es auch anders sein, vor Schreck auf Jackson zu gehüpft der mich galant abfängt.

    „Ganz schön stürmisch!" höre ich ihn sagen als ich mich umdrehe und nun in die meerwasserblauen Augen von Caleb sehe. Auch Calebs Blick ist undurchdringlich und für mich nicht zu deuten. Doch scheinbar erwartet er eine Antwort denn er sieht mich nun herausfordernd an. Er ist laut Internet 36 Jahre alt, ca. 185 cm groß, ebenfalls sehr durchtrainiert und echt heiß.

    „Lust, Schmerz. Eine Kombination aus beidem!"

    Caleb sieht mich so intensiv an während ich spreche, dass ich Angst bekomme und ich hoffe nur, dass es für niemanden ersichtlich ist wie schnell mein Herz gerade hüpft. Es fühlt sich an als würde es unbedingt hier weg wollen, aber es kann nicht von mir fort.

    „Angst! Das fühlst du jetzt gerade!" sagt Caleb und sieht über meine Schulter hinweg wohl seinen Bruder an, der sich nicht vom Fleck bewegt hat. Und Caleb kommt auf mich zu und da meldet sich mein Fluchtinstinkt. Am liebsten würde ich jetzt schreiend weglaufen, aber wohin? Vor und hinter mir stehen die Brüder, also heißt es nun tapfer sein und abwarten was kommt. Und Caleb grinst dermaßen fies, das ich das Gefühl habe, er weiß ganz genau was in mir vorgeht. Leider zittern meine Knie schon wieder und das kann ich unmöglich verbergen. Caleb hat es bemerkt und sein Grinsen wird noch breiter, bleibt aber irgendwie fies.

    „Keine Fluchtversuche! Das ist ein Anfang!" höre ich Jackson hinter mir sagen und wende ihm den Kopf zu. Mein Gesichtsausdruck muss gerade dermaßen perplex und dämlich sein, dass ich froh bin hier nirgendwo einen Spiegel entdeckt zu haben.

    „Erste Regel! Trete niemals vor einem DOM auch nur einen Schritt zurück, denn das ist wie eine Einladung für uns zum spielen. Und wir spielen sehr gerne!" höre ich Caleb sagen als ich mich von Jackson abwende um Caleb ins Gesicht zu schauen. Aber seine Tonlage macht mir Angst. Es klingt wie ein sanftes zischen, doch da ist noch mehr. Und nun ist auch meine Gänsehaut wieder da und ich merke wie jemand von hinten, das kann also nur Jackson sein, mit seinen Händen an meinen Armen auf und abfährt. Ich stehe hier nun mit schlotternden Knien zwischen diesen zwei Raubtieren und ja, ich habe mehr als nur Angst. Eine leichte Panik breitet sich aus als Jackson erneut zu sprechen beginnt.

    „Du bist nicht das, was wir erwartet hatten!" sagt er sehr freundlich während sein Kopf neben meinem auftaucht und er mich von der Seite freundlich anlächelt.

    „Ganz und gar nicht!" zischelt Caleb. Kann er das nicht sein lassen? Ich bin immer noch im Fluchtmodus und froh, dass ich noch aufrecht stehe, wenn ich das Schlottern meiner Knie bedenke. Doch dieses Spiel hier hat auch mein Interesse geweckt, also versuche ich mitzuspielen.

    „Was habt ihr denn erwartet?" frage ich die Beiden nun so lasziv wie möglich und hoffe stark, das meine Stimme nicht zu auffällig zittert.

    „Einen zerzottelten Bücherwurm und nicht so ein heißes Teil!" erklingt es da vom anderen Ende des Raumes und ich erkenne die Stimme von Selena. Puh, aufatmen! Ich bin nicht mehr alleine mit den beiden Raubtieren, doch Caleb scheint mich ganz genau zu beobachten. Dem entgeht eindeutig nichts.

    „Fühle dich nicht in Sicherheit nur weil Selena da ist. Sie ist ebenfalls ein DOM!" teilt er mir mit, aber er macht einen Schritt zurück und ich kann durchatmen. Selena, ein DOM? Na gut, ihre Optik wirkt genau darauf hin aber ihre Art, nun ja, das kurze Gespräche zur Begrüßung ist wohl nicht ausschlag gebend, aber ich hätte nicht vermutet, dass sie auch ein Dom ist.

    „Mensch Männer. Lasst sie doch erstmal ankommen ehe ihr mit ihr zu spielen anfangt! Sie schaut aus wie ein verschrecktes Reh mit ihren großen braunen Augen!"

    Selena war zu uns gekommen und schaut zwischen den Brüdern hin und her und dann sieht sie mich an.

    „Hast du schon was gegessen Ashley? Ich selbst sterbe vor Hunger!" teilt sie mir mit.

    „Nein. Der Flugzeugfraß war nun so gar nicht mein Ding!"

    „Prima. Komm mit. Ob du es glaubst oder nicht aber hier gibt es eine Küche und wir könnten uns was kochen." sagt sie mir während sie auch schon davon eilt. Aber ich traue mich nicht mich zu rühren. Ich habe noch eine Frage. Also schaue ich Caleb an.

    „Gibt es auch eine Regel für einen eleganten Abgang?" frage ich ihn herausfordernd und sein Grinsen erscheint erneut.

    „Nicht dumm meine Liebe!" ist jedoch alles was er sagt ehe er auf dem Absatz kehrt macht und verschwindet.

    „Nur wenn du in einem Szenario bist gibt es Regeln. Mein Bruder wollte dich nur ärgern. Solange dich niemand nach deinem Safewort fragt kannst du kommen und gehen wann du willst. Also lass es dir schmecken. Selena bringt dich später wieder zu uns und dann können wir uns unterhalten!" teilt mir nun Jackson mit ehe auch er geht. Na toll. Wo ist nun Selena hin? Ich schlage dann mal die grobe Richtung ein in die sie verschwunden ist und an der nächsten Ecke hüpfe ich erneut vor Schreck. Selena hat auf mich gewartet und macht sich nun einen Spaß daraus mich zu erschrecken.

    „Das ist lustig. Hüpfst du immer so?" fragt sie mich.

    „Ja. Leider gehören unkontrolliertes Hüpfen und Aufspringen sowie Quecken zu meinem Repertoire!"

    Selena lacht und setzt sich wieder in Bewegung. Ich folge ihr. Keine Ahnung wo ich sonst noch landen würde.

    2

    Männer, ich bringe euch den Bücherwurm zurück! trällert Selena als sie mich nach unserer Kochorgie, oh man, das war lecker und hat super Spaß gemacht, in einen großen Raum führt, der ebenfalls, wie scheinbar alle Räume hier, fast nur in schwarz und rot gehalten ist. Ich stocke an der Türe und Selena schiebt mich einfach rein. Ich muss das hier erst einmal auf mich wirken lassen. Langsam gehe ich in die Mitte des Raumes und drehe mich im Kreis. Ihr könnt euch denken wo ich gelandet bin. Ja, in einer der „Folterkammern" wie ich sie nenne. Geradeaus steht ein großes Bett mit einem Himmel darüber. Getragen wird der Himmel von großen Holzsäulen und mir fallen die ganzen Ringe auf, die überall am Bettgestell und auch an dem Betthimmel angebracht sind. Ich gehe auf das Bett zu und nehme einen der Ringe in die Hand. Meine Fantasie fährt gerade Achterbahn und ich bin froh das keiner der Brüder etwas sagt. Sie lümmeln auf einem roten Ledersofa herum und beobachten mein Treiben ganz genau. Irgendwie erinnert mich das hier sehr stark an das Spielzimmer von Christian Grey, so wie es in dem Film darge stellt wurde. Langsam schreite ich weiter und nehme alles ganz genau in Augenschein und nehme auch einiges selbst in die Hand. Die Brüder lassen mich gewähren und erst nach langer Zeit beginnt Jackson zu sprechen.

    „Wir haben dein Buch gelesen. Für den Anfang ist es nicht schlecht. Aber wer sich auskennt merkt, dass du es nie selber versucht hast und so wie du dich gerade hier umschaust und auch wie du das Spielzeug in der Hand hältst, bestätigt sich das noch mehr. Wenn du deinem Buch mehr Tiefe verleihen willst bist hier genau richtig!"

    Jackson war zu mir gekommen und nimmt mir nun das Seil aus der Hand.

    „Nimm deine Arme vor den Oberkörper und halte die Handgelenke nebeneinander."

    Ich erfülle diese Bitte und Jackson wickelt gekonnt und mit einer scheinbar eigens dafür vorgesehenen Technik das Seil um meine Handgelenke und fesselt mich. Gebannt schaue ich ihm zu doch mir kommen auch Zweifel und scheinbar spiegeln diese sich in meinem Gesicht.

    „Wie ich dir bereits sagte, solange dich niemand nach deinem Safeword fragt kann dir nichts passieren. Hier gelten strenge Regeln!" sagt Jackson mir sanft und scheinbar ist er fertig mit seinem Verknotungswerk. Ein Ende des Seils hält er nun in der Hand und ich schaue auf meine gefesselten Handgelenke.

    „Was fühlst du gerade Ashley. Und ich will die ungeschönte Wahrheit. Wenn wir hier zusammen arbeiten wollen ist das eine weitere Regel. Du sagst es so wie du denkst und ohne groß darüber nachzudenken!"

    Caleb war wohl in der Zwischenzeit aufgestanden und ganz dicht von hinten an mich herangetreten. Aber er hat seine Tonlage geändert. Kein Zischen mehr, mehr ein Flüstern erklingt über meiner rechten Schulter. Doch da ist sie schon wieder. Diese verdammte Gänsehaut die dieser Kerl bei mir auslöst. Ich muss unbedingt was langärmeliges anziehen. Das hier ist viel zu verräterisch.

    „Angst gepaart mit Hilflosigkeit. Aber euch Neugierde!" stottere ich ein wenig und schaue Jackson an.

    „Du hast das so gewickelt, dass ich mich nicht selber befreien könnte. Das fürchtet mich. Ich mag es nicht hilflos zu sein!"

    Jackson nickt, ändert aber nichts.

    „Was machst du im wahren Leben so? Ich meine, bist du hauptberuflich Schriftstellerin?" fragt Caleb mich dann. Er steht noch immer viel zu nah an mir dran und ich würde mich am liebsten bewegen. Doch ich habe Regel Nummer 1 nicht vergessen und ich werde einen Teufel tun, aber bewegen werde ich mich definitiv nicht.

    „Ich habe eine Führungsposition in einer Firma inne!"

    „Oh. Das ist ja mal interessant!" sagt Jackson nur und schaut seinen Bruder an.

    „Du bist also mehr der dominante Typ Frau, der den Ton angibt?" fragt mich Caleb.

    „Ja!" hauche ich. Dieser Mann macht mir Angst. Doch leider mag ich Spiele und er reizt mich mit diesem Spiel sehr. Ich kann nicht darum herum zuzugeben, dass das hier an diesem Ort gerade sehr reizvoll ist. Mein Blick schweift zum Bett und meine Fantasie fährt erneut Achterbahn. Caleb merkt es natürlich.

    „Was denkst du gerade Ashley?" haucht er in mein Ohr und zieht mich ganz dicht an sich heran und ich kann das Ziehen in meinem Unterleib nicht ignorieren und ziehe scharf die Luft ein. Jackson ist von vorne an mich heran getreten und hebt mein Kinn an so das ich ihm in die Augen schaue muss.

    „Sag es!" fordert er mich auf, scheinbar zögere ich zu lange denn seine Tonlage ist hart und fordernd. Doch ich habe eine Frage und keine Ahnung ob ich sie stellen kann. Also versuche ich es einfach.

    „Wird es Teil unserer Abmachung, dass ich euch meine Fantasien und Gefühle haarklein erzählen soll?"

    „Ja!" erklingt es hinter mir und ich spüre wie ich noch fester an Caleb heran gezogen werde.

    „Warum?" frage ich nun.

    „Weil auch wir was davon haben wollen!" ergänzt nun Jackson.

    Na toll. Wollen die sich wirklich über mich lustig machen oder was soll das hier?

    „Wir erwarten eine Antwort!" zischt Caleb nun wieder und da melden sich meine Knie erneut zu Wort. Diesmal hat auch Jackson es bemerkt und drückt meine Beine mit seinen gegen die seines Bruders.

    „Erinnere dich daran was ich dir gesagt habe. Ohne Safewort fasst dich niemand an!"

    „Ähm, Jackson. Was tut ihr hier dann gerade?" frage ich ihn nun. Die fassen mich an, ganz eindeutig. So ganz verstehe ich das hier gerade nicht.

    „Wir spielen nur ein wenig!" haucht Caleb in mein Ohr und streift es mit seinen Lippen. Oh jeh! Bitte nicht. Das ist genau der Weg der ans Ziel führen könnte, falls ihr versteht was ich meine und ich kann leider ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Ich schließe kurz meine Augen und als ich sie öffne grinst Jackson mich schelmisch an.

    „Ich kann auch die Bienchen und Blümchen Nummer!" haucht Caleb noch ehe er sich von mir entfernt. Er geht allerdings nur einen Schritt zurück und noch immer habe ich ihnen nicht geantwortet. Das wird jetzt auch nach der Ohrattacke etwas schwieriger. Also versuche ich abzulenken.

    „Vor oder nach der Sache mit meinem Ohr? Was genau wollt ihr wissen?" frage ich nun etwas herausfordernder.

    „Alles!" höre ich Caleb in meinem Rücken sagen.

    „Zuerst habe ich gedacht, dass dieses Bett doch sehr einladend aussieht aber mir stand der Teil mit den Schmerzen im Weg. Jetzt gerade ist mir das egal!"

    So, raus ist es nur habe ich keine Ahnung wie die Beiden darauf reagieren.

    „Hast du Angst?" fragt Jackson mich nun.

    „Oh ja!" entflutscht es mir und ich höre beide lachen. Jackson fängt sich als erster wieder und bindet das Seil an meinen Handgelenken los.

    „Wir wollten dich nur ärgern. Wenn wir dich richtig verstanden haben bist du nicht hier um zu einer Sub zu werden, sondern unsere „Opfer, nennen wir sie mal so, nach ihren Gefühlen zu befragen. Richtig?

    Jackson sieht mich verständnisvoll an und Caleb geht zu dem Bett und macht es sich darauf gemütlich.

    „Kommt `rüber. Hier können wir auch reden!" teilt er uns mit und Jackson legt sich lang ausgestreckt neben seinen Bruder. Ich folge etwas verzögert und hocke mich im Schneidersitz ans Fußende und schaue die Beiden an. Gerade frage ich mich ernsthaft ob die Beiden es zusammen, also zu dritt mit einer oder einem Sub machen und mein Gesicht scheint Bände zu sprechen.

    „Nein!" sagt Caleb streng und ich schaue ihn verwirrt an. Kann der jetzt wirklich Gedankenlesen.

    „Ashley, dein Gesichtsausdruck war nicht falsch zu verstehen. Aber Caleb und ich haben eine Regel unter uns und an die halten wir uns. Wir teilen uns keine Sub und wir haben auch keinen Sex zusammen. Merk dir das einfach."

    Ich lächle verlegen und versuche mich dann an die Frage von vorher zu erinnern.

    „Ihr habt das schon richtig verstanden. Und ja, ich bin der Bienchen und Blümchen Typ. Von dem hier..! ich zeige mit meinem Arm einmal durch den Raum „..habe ich keine Ahnung! Ich weiß nicht ob es mir gefallen würde oder ich schreiend die Flucht ergreifen würde.

    „Ich will ehrlich zu dir sein. Wir hatten wirklich gedacht hier käme so eine total unattraktive, zerzottelte Büchertante zur Türe herein mit der wir nichts anfangen können. Wenn ich dich so anschaue muss ich allerdings zugeben, dass du sehr attraktiv bist und man bei dir schon Lust bekommt, dich mal ordentlich zu bestrafen"

    Jacksons liebevolles Grinsen mildert die Wirkung seiner Worte und ich hüpfe nicht total verschreckt vom Bett. Doch ich habe nicht an Caleb gedacht. Fehler!!!!!!!

    „Boah Jackson. Bring es auf den Punkt. dann wendet Caleb sich mir zu. „Du bist verdammt heiß und die scheues Reh Nummer lockt jeden DOM hinterm Tresen hervor. Ohne konkreten Vertrag wird hier nichts laufen. Und dieser Vertrag soll dich schützen. Selbst Selena findet du bist eine Herausforderung, aber kriege jetzt keine Angst vor ihr. Sie kennt die Regeln und wenn du hier bei uns bleibst werden noch mehr Regeln aufgestellt und der Vertrag ist für alle bindend!

    „Was für ein Vertrag?" frage ich nun denn ich kenne nur dieses Vertragskonstrukt aus den Shades of Grey. Und schon wird mir flau im Magen.

    „Wir stellen einen Vertrag auf indem alle Verhaltensregeln untereinander festgehalten sind. Dieser Vertrag ist bindend. Verstößt jemand gegen die Regeln kann der Vertrag aufgehoben oder nur diese eine Person rausgeschmissen werden. Das kommt darauf an wer es ist und was du entscheidest. Das wird so ähnlich wie ein Vertrag zwischen einem DOM und seiner Sub!"

    Jetzt schießen meine Augenbrauen in die Höhe und Caleb sieht mich belustigt an.

    „Hast du gedacht die Bücher zu den Shades of Grey wären reine Fiktion?" fragt er mich nun. Ich kann nur nicken. Klar habe ich das gedacht, zu Hause hatte ich doch auch nie einen Vertrag der meinem Partner sagte, dass er liebevoll zu mir sein soll.

    „Ohne Vertrag würde das nicht funktionieren. Du hast die Bücher gelesen, also weißt du was Softlimits und Hardlimits sind. Du weißt auch warum dieser Vertrag zustande kam, also brauche ich dir das nicht zu erklären. Merk dir einfach, dass dieser Vertrag alle Parteien absichert."

    Ich sehe Caleb lange an und nicke dann.

    „Was wird in dem Vertrag stehen?" will ich aber nun wissen.

    Jackson erklärt es mir nun.

    „Das hängt davon ab. Du bist sehr neugierig. So viel steht fest. Wir können einen Vertrag machen der dich als Sub gänzlich ausschließt. Dann beinhaltet er nur die Punkte die sich auf das beziehen, was wir bereits in den E-Mails geschrieben haben. Sprich, du darfst dabei sein, Frage stellen und alles für dein Buch verwenden. Willst du oder besser gesagt möchtest du es auch mal selbst probieren dann müsste der Vertrag auch die Sub-Bestandteile aufweisen. Du hast die freie Wahl!"

    Lange sage ich nichts und die Brüder schweigen auch. Ich kenne mich selbst nur zu gut, aber ich will auf keinen Fall hier zugeben, dass ich es auch einmal ausprobieren möchte. Irgendwie wäre mir das gerade furchtbar peinlich. Also suche ich nach einem Ausweg und siehe da, ich glaube ich habe einen.

    „Ich kann euch nicht sagen wie sich das hier entwickelt. Und ja, neugierig bin ich und die Bücher, die ich zu diesem Thema von Madame James und Jackson gelesen habe haben mich definitiv nicht kalt gelassen. Gibt es auch eine Möglichkeit den Vertrag für alles auszulegen, aber mir die Entscheidung offen zu lassen, ob es zur gänzlichen Erfüllung kommt?"

    Die Brüder sehen sich an und Caleb scheint dann für beide zu sprechen.

    „Du bist nicht auf den Kopf gefallen und ja, diese Möglichkeit besteht. Wenn das dein Wunsch ist lassen wir den Vertrag entsprechend ausarbeiten und Morgen können wir ihn unterzeichnen. Klar kann er jederzeit auf eigenen Wunsch hin abgeändert werden. Aber er ist immer zum Wohle der Sub ausgelegt. Niemand kann dich zu etwas zwingen. Der Vertrag schützt die Sub."

    Ich nicke und schaue von einem zum anderen. Doch Caleb hat noch mehr zu sagen.

    „Mir gefällt der DOM-Part an deinem Buch nicht und ich würde dir gerne beibringen, was es heißt ein DOM zu sein und es dich selber spüren lassen. Sofern du das möchtest!"

    Jackson zieht bei den Worten seines Bruders verwundert die Augenbraue hoch und auch ich bin verwundert. Jackson sagt jedoch nichts.

    „Also willst du den Vertrag in diese Richtung ergänzen?" frage ich nun Caleb.

    „Ja!" sagt er und schaut mir tief in die Augen. Und bei diesen azurblauen Augen muss ich aufpassen das ich selbst keine Dummheiten mache. Da kann man sich drin verlieren.

    „Kurz zusammen gefasst, wir drei sind uns einig, dass der Vertrag zu Stande kommt?" fragt nun Jackson in die Runde, was wir bejahen.

    „Prima!"

    Jackson steht auf und geht Richtung Türe.

    „Ich habe noch Kundschaft. Ashley, wenn du willst kannst du mitkommen und es dir ansehen. Aber du sagst kein Wort, sondern bist nur die stille Zuschauerin. Caleb wird dich begleiten und mir anschließend deine Reaktionen berichten. Ich würde gerne wissen wie du reagierst und ich möchte später von dir wissen, was du gedacht hast."

    Ich sehe ihn fragend an.

    „Warum?" platzt es aus mir heraus.

    „Weil das alles hier nur Sinn macht wenn du es auch verkraftest. Meine Kundin jetzt ist ziemlich abgebrüht und da kannst du dir dann überlegen ob du wirklich bleiben willst. Die Realität unterscheidet sich deutlich von Büchern oder Filmen!"

    „OK!" stammele ich und erhebe mich.

    „Sie muss was anderes anziehen. So kann sie hier nicht bleiben wenn wir sie als unsere Azubi verkaufen wollen! wirft Caleb ein und zieht mich hinter sich her. Er bringt mich zu einem Raum der voll von Lack und Leder ist und ich starre fasziniert auf die Vielfalt. Such dir was aus!" fordert er mich auf doch ich zögere.

    „Ich habe keine Ahnung was mir davon stehen würde!" sage ich ehrlich. Ich stehe hier in Bluejeans und einer Bluse vor ihm und er mustert mich genau. Dann geht er zu einem der Schränke.

    „Zieh die Bluse aus!" ertönt es nun aus dem Inneren des Schrankes und nach kurzem Zögern tue ich es. Ein BH ist wohl vergleichbar mit einem Bikinioberteil, also nur keine falsche Scham denke ich mir. Ich werfe die Bluse auf einen Stuhl und Caleb kommt mit einer schwarzen LackCorsage auf mich zu. Er deutet mit dem Finger auf meinen BH.

    „Den auch ausziehen!" sagt er und gerade als ich protestieren will dreht er sich herum und geht zu einem anderen Schrank. Ich stehe nun mit dem Rücken zu ihm und beeile mich aus dem BH heraus zu kommen und die Corsage über zuziehen. Das Teil klebt förmlich an mir und ist auch noch vorne zum schnüren. Na toll. Das wird dauern und ist ganz schön umständlich und schneller als mir lieb ist steht Caleb wieder vor mir. Ohne etwas zu sagen hilft er mir die Corsage enger zu schnüren. Doch er zieht sie eindeutig zu sehr zu und mir bleibt ein wenig die Luft weg.

    „So kommt dein Busen toll zur Geltung!" kommentiert Caleb sein Tun ehe er mir eine schwarze Lackröhre hin hält. Da ich die Corsage schon kaum an bekommen habe würde ich am liebsten nach Gleitmittel oder Vaseline fragen

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